The Sense Deluxe Hotel

Das Hotel The Sense Deluxe ist nach dem Abriss des in die Jahre gekommenen Emirhan-Hotels auf dem gleichen Gelände aufgebaut und 2014 eröffnet worden. Es gehört wie auch die Sensimar-Hotels zur Gruppe der Emir-Hotels, verfolgt aber ein völlig anderes Zielgruppenkonzept als das Sensimar. Während unseres Aufenthaltes fand in dem Hotel eine mehrtägige Mitarbeiter-Tagung einer türkischen Krankenversicherung mit einer hohen Zimmerbelegungsquote statt. Zweitgrößte Gruppe waren russische Gäste, die als geschlossene Reisegruppen im Hauptrestaurant an extra beschilderten langen Tischen platziert wurden. Beide zusammen, türkische und russische Gäste, machen dauerhaft den Schwerpunkt der Gästestruktur aus und stehen auch im Fokus des gastronomischen Angebotes. Egal, ob man Sense Deluxe mit Sinn für Luxus oder mit Luxus für die Sinne übersetzt, das Hotel hat von beidem etwas, weist aber gleichzeitig nach unserem Geschmack Defizite auf, die den Störpegel in unserer Urlaubswoche langsam ansteigen ließen und uns in einer zweiten Woche möglichweise den gesamten Aufenthalt verleidet hätten. So sind wir nach einer entspannten Woche zufrieden abgereist, können das Hotel aber nur mit einem bedingten „ja“ weiterempfehlen. Mehr dazu in den Rubriken Lage & Umgebung und Gastronomie. Leider hat das Hotel seinen von uns zwischenzeitlich verliehenen Titel Hotel mit den niedrigsten Nebenkosten (keine Safe-Gebühr, gut funktionierendes WLAN im gesamten Hotel kostenlos) am Abreisetag wieder verspielt, als uns für den längeren Zimmeraufenthalt vor der späten Abreise € 30,- in Rechnung gestellt wurden. Ein Tipp für alle Männer mit schütterem Haar, die Mützen nur als Notbehelf tragen: Ich habe in diesem Urlaub ein Sonnenspray für die Kopfhaut getestet, das transparent ist, nicht fettet, schnell einzieht und kein unangenehmes Gefühl auf der Kopfhaut hinterlässt. Es stammt vom Hersteller Eucerin, nennt sich Sun Spray Transparent 50 und wurde erfolgreich u.a. auf langen Strandspaziergängen eingesetzt.

Die Zimmer sind groß, modern eingerichtet und gut ausgestattet. Der Zimmersafe einfach zu bedienen und kostenlos. Die Klimaanlage individuell regelbar und (nach der Reparatur) gut funktionierend, allerdings scheinbar mit Bewegungsmeldern gekoppelt, die dafür sorgen, dass sie sich automatisch nach einer bestimmten Zeit abschaltet, wenn sich niemand im Zimmer aufhält. Zimmerreinigung und Handtuchwechsel problemlos. Unser Zimmer war ruhig bis auf die geschilderte Beschallung aus dem Nachbarhotel. Auch dieses Hotel nimmt offenbar vor der Neubelegung keine Inspektion der Zimmer vor. Nach unserer späten Ankunft mussten wir als erstes die defekte Klimaanlage reparieren lassen. Außerdem war eines der beiden Rollos falsch montiert, was selbst bei der Rezeption ungläubiges Staunen hervorrief.

Wir nutzen im Alltag und im Urlaub gerne die gesamte vorhandene Vielfalt an Speisen und Getränken. Dazu gehören auch Wurst und Fleisch. Es wurde bereits erwähnt, dass der gastronomische Fokus auf die Hauptzielgruppen, türkische und russische Gäste, ausgerichtet ist. Nun lässt sich eine Woche ohne Schweinefleisch auch für uns unter die Überschrift „gesunde Ernährung“ setzen. Denn es gibt ja noch Geflügel, Kalb, Rind und Lamm. Geflügelsalami ist mittlerweile auch eine akzeptierte Wurstsorte. Im Speisenangebot des Hotels dominierten allerdings Hähnchen und Truthahn in einer Weise, dass selbst die türkischen und russischen Gäste mehrfach um die Ecke Schlange standen, als es an einem Abend Entrecote gab. Hätte es doch wenigstens eine Salamisorte gegeben, die auch den Namen verdient. Wir hätten für eine Woche durchaus auf Alternativen verzichten können. Ein echtes zu empfehlendes kulinarisches Highlight war das Abendessen im Fischrestaurant Lagos, das einmal pro Aufenthalt kostenfrei gebucht werden kann. Das Hauptrestaurant ist wie das ganze Hotel modern und gut gestaltet und in mehrere Abschnitte unterteilt. In den kleineren Abschnitten geht es etwas ruhiger zu. Die Terrasse ist wenig einladend gestaltet und eingerichtet und wird fast ausschließlich von Rauchern frequentiert.

Der Service war in allen Bereichen stimmig. Reklamationen oder Sonderwünsche wurden zeitnah angegangen, einmal erst nach erneuter Erinnerung. Ein Eigentor war aus unserer Sicht die Berechnung der € 30,- für das spätere Verlassen des Zimmers. Unter dem Gesichtspunkt Service noch mal ein ausdrückliches Lob für das WLAN-Konzept, im gesamten Hotel inklusive der Zimmer kostenloses und gut funktionierendes WLAN für eine beliebige Anzahl Geräte anzubieten.

Das Hotel liegt ca. 200 m Luftlinie vom Strand entfernt und ist wie in einer Wohnsiedlung von zahlreichen weiteren Häusern und Hotels umgeben. Der Ausblick auf Restaurantebene hat Hinterhofcharakter. Unser Zimmer mit Meerblick lag im 2. Stock und wir konnten teilweise über die umgebenden Häuser und Hotels hinweg auf das Meer blicken. Viel Nachbarschaft bedeutet manchmal auch ein erhöhtes Risikopotenzial und kann den beabsichtigten Luxus für die Sinne in Strapazen für die Sinne umwandeln. Der Nachbar, um den es geht, ist der Club Bella Sun Hotel & Spa, der tagsüber und abends manchmal bis 23.00 Uhr, einmal bis 23.30 Uhr seine Umgebung mit lauter Musik und Ansagen beschallt, die – Achtung! – an jedem Abend mit deutlich über 70 Dezibel, in der Spitze bis 80 dB (A) auf unserem Balkon ankamen und mit einer speziellen Smartphone-App gemessen wurden. 80 dB (A) entsprechen z.B. einem vorbeifahrenden LKW, einem lauten Rasenmäher oder auch einer Motorsäge. Den Abend mit einem Glas Wein auf dem Balkon ausklingen lassen, entfiel damit und der Geräuschpegel drang auch bei geschlossener Balkontür deutlich vernehmbar und störend ins Innere. Die Gästebetreuung versprach, etwas dagegen zu unternehmen. Wer sich diesen Club in der Bewertung auf Holidaycheck anschaut, bekommt allerdings Zweifel. Die letzten Bewertungen im Oktober 2014 mit katastrophalem Ergebnis, u.a. wegen lautem Trinken und Feiern bis spät in die Nacht. Seitdem haben es offensichtlich deutsche Reiseveranstalter aufgegeben, dort Gäste unterzubringen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Mehrere Wege führen zum Strand. Der beste und direkte Weg geradeaus von der Rezeption kommend auf das Meer zu. Ein Hauch Luxus der vom Hotel angebotene ganztägig verfügbare Shuttle-Service zum und vom hoteleigenen bewachten und gut gepflegten Strandabschnitt in einem offenen Elektromobil. Der Hauch von Luxus geht weiter. Die sehr komfortablen Liegen am Pool werden bei Belegung mit Auflagen ausgestattet, die über einen Kopfteil verfügen. Verstellbare Ampelschirme lassen sich gut je nach Bedarf ausrichten. Endlich mal ein Hotel, in dem das frühmorgendliche Liegenreservieren auch ohne drohende Hinweise der Hotelleitung nicht stattfindet. Die hoteleigene Strandbar ist modern und großzügig und bietet durch ihre erhöhte Lage einen schönen Ausblick auf das Meer sowie mittags die Möglichkeit, einen Snack zu sich zu nehmen. Sport und Animation können wir nicht vollständig beurteilen, da nur der gut ausgestattete Fitnessraum genutzt wurde.