- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Zum Hotel steht hier bereits genug, trifft im Grossen und Ganzen auch weiter alles zu, spürbar nur inzwischen zunehmend das Alter der Anlage. Sauberkeit ist weiterhin okay. Das sogenannte Maximum-Inclusive Angebot wird von Jahr zu Jahr schwächer (wir waren zum 4. Mal seit 2000 jetzt dort), Massagen, Hamman: alles auf Null heruntergefahren und kostenpflichtig inzwischen, was im Katalog so drinsteht ist Augenwischerei. Ebenfalls die Spezialitätenrestaurants, eine Nummer für sich. Man hat ja jedesmal die Hoffnung alles werde besser, und mit Kindern ist es ja theoretisch auch ein akzeptables Hotel, aber insgesamt war das alles nicht mehr überzeugend. Deutliche Veränderungen dieses Jahr auch bei der Gästestruktur, waren es bisher vornehmlich Russen und Israelis hatten wir Ende August das Vergnügen von rd. 50 % türkischen Gästen, was das bedeutet siehe unter "Service". Einziger Tip: die diversen Veranstalter bieten neuerdings Halbtagesausflüge in einen quasi öffentlichen Hammam zu guten Preisen an (im Topkapi ist das so drastisch überteuert, dass da ein Riesengeschäft draus geworden ist), das soll zumindest lohnenswert sein, wenn auch eine Massenveranstaltung. Ansonsten: wer im Urlaub bereit ist sich durchzuboxen, mit Mittelmass zufrieden ist, keine grossen Erwartungen an die Gastronomie hat und ohnehin eher ein "Strandlieger" ist, der kann Topkapi wählen (wenn ich auch davon ausgehe, das es auch preislich weit über anderen vergleichbaren Hotels liegt). Allen anderen rate ich eher ab. (Xanadu in Belek ist zwar noch um einen Tick teurer, aber um Längen besser zum Beispiel, nur weniger kinderfreundlich)
Wir haben es ja gewusst und können uns deshalb auch nicht beschweren. Nur war da ja so etwas wie Hoffnung, auf Renovierung oder so, leider ein Irrtum. Wenn ich in Hotels bin (und das bin ich ziemlich oft...) erwarte ich zumindest eine Art Hausschuhe. Ins Topkapi nehmen wir lieber unsere eigenen Hausschuhe mit (es gibt ja ohenhin keine dort), weil auf diesem Teppichboden kann man guten Gewissens nicht barfuss gehen. Die Generationen von Dreck die sich in diesem Belag sammeln sind unglaublich, nur was für starke Nerven und stabile Mägen. Die Bäder ebenfalls unverändert: klein, eng, schimmlig, dunkel und das trotz all der wiederholt draufgemalten Farbe, die schon sichtbare "Renovierungsschichten" bildet. Da kann der Service putzen wie er will: einen erträglichen Eindruck kann er beim besten Willen nicht herstellen, dafür ist das alles zu verkommen inzwischen. Zimmerservice neuerdings übrigens nur gegen Aufpreis, das war "früher" mal all-inclusive. Aber abgesehen von wenigen Freaks wird sowieso niemand in diesen Zimmer sitzen und Essen wollen (ausser unseren Nachbarn natürlich, die das täglich taten, und deren TV-Lärm man selbst durch überlaute Deutsche Welle nicht unterdrücken konnte: hellhörig ist untertrieben). Spannend dann auch die Beseitigung der Rückstände des Abendmahls unserer Nachbarn: schön ordentlich stellten die ihr Tablett immer vor die Tür abends, nachdem ich mangels Beleuchtung (irgendwie müssen da wohl die Birnen seit Ewigkeiten durchgebrannt sein, nur gemerkt hat es noch keiner) in die Reste getreten bin habe ich mich noch am 2. Tag danach gewundert, warum das Abendessen immer noch auf dem Gang steht, inzwischen allerdings deutlich reduziert, dank der diversen Viecher die sich daran gütlich taten.
Auch hier: deutlich nachgelassen. Null Abwechslung beim Frühstück, jeden Tag absolut identische Kantinenverpflegung. Mittagessen: in der sog. Strandbar inzwischen völlig ungeniessbar, ausschliesslich Junk-Food mit den vermutlich schlechtesten Hamburgern die ich je gegessen habe, einzig im türkischen Restaurant zu Mittag guter Service und gutes Essen. (Der Italiener ist übrigens inzwischen Mittags geschlossen worden: Personalmangel als Begründung). Und Abendessen: die ewig gleiche Story, die sog. Themenabende ein Witz, es wird gegrillt, gegrillt und dann mal was gegrillt, aber es sieht jeden Tag identisch aus, nur heisst es im Zweifel anders. Der Geschmack bleibt leider gleich. Hochgradig unbefriedigend. Die Reservierungen in den "Spezialitätenrestaurants" für den Abend gestalten sich wie immer, telefonische Reservierung ab 09.00 Uhr morgens, wer es versuchen möchte... Viel Erfolg. Vor 09.30 ist die Leitung nicht frei, danach die Computerstimme, die grds. bedauert "keine Plätze mehr" verfügbar zu haben. Witz am Rande: die Bekanntschaft zu einem Kellner aus Vorjahren bringt mir Problemlos einen Tisch, in jedem Restaurant, zu jeder Zeit, und noch interessanter: alle Restaurants waren höchstens zur Hälfte gefüllt. Ich will jetzt nicht spekulieren, aber die 5$ Trinkgeld pro Reservierung scheinen eine interessante Einnahmequelle geworden zu sein. Beim Italiener (schliesst 22.00 Uhr offiziell, dann werden die Touris auch rausgekippt) beim dritten Mal ca. 60 (von etwa 100) Plätzen "reserviert" für 21.45 Uhr, und tatsächlich, kurz vor Ende schlagen Horden auf, türkische Mitbürger, die dann endlich ungestört von Touristen ihr Abendessen geniessen können. Kein Witz, leider.
Von wenigen Ausnahmen abgesehen hat sich die Servicementalität drastisch verändert über die Jahre, früher gab es immerhin mal ein Lächeln und irgendeine Art von Freiwilligkeit, inzwischen beruht hier alles auf dem Prinzip "Gast droht mit Arbeit", und das nahezu egal wo man ist. Die vermeintlichen Sprachkompetenzen an der Rezeption sind ein Witz, der Versuch das Englisch oder gar Deutsch der dortigen Mitarbeiter zu testen artet fast in eine Komödie aus. Zimmerreinigung okay so weit, obwohl da ja auch nicht mehr viel zu retten ist beim Gesamtzustand der Zimmer. Wirklich ärgerlich und auch einen bleibenden Eindruck hinterlassend, dass sozusagen eine Zweiklassen-Gesellschaft eingeführt wurde (und zwar fast offiziell): türkische Gäste haben generell Priorität, egal worum es geht, das gilt sogar für die diversen Kinderbelustigungen. Eine Schlange beim Schnuppertauchen ? Kein Problem für türkische Gäste, man geht vorbei, pöbelt den Übungsleiter kurz an, schon ist man dran, 20 andere warten. An der Bar ? Kurzes Geplänkel, der Service lässt alles stehen und liegen, und dann wird serviert, am Tisch, der Normaltouri steht weiter in der Schlange und "bar is temporarily closed". Wassersport: dieselbe Nummer. Nach drei Tagen ging mir das ein wenig auf die Nerven, und auf meine Nachfrage bei verschiedenen Animateuren und Leuten aus dem Service (und ich kenne ja eben einige noch ganz gut, nach drei Vorbesuchen im Topkapi) ergibt eine simple Antwort: ja, wir haben die (inoffizielle) Anweisung türkischen Gästen Vorrang zu geben, weil: die beschweren sich am Heftigsten, und das wollen wir nicht riskieren. "Ausländische" Touristen sind da viel harmloser, und auch bald weg, wenn die sich beschweren kann man da eher drüber hinwegsehen. Das ist leider nicht meine Interpretation, sondern eine Zusammenfassung verschiedener Gespräche mit Kellnern und Animation. Das folgende Gespräch mit der derzeitigen Leiterin des Kundenservice und anschliessend mit dem "General Manager" bestätigte den Verdacht, ja, man sei sich des Problems bewusst, man arbeite daran, aber das sei eben so, türkische Gäste seien eher dominant und das Servicepersonal könne sich dagegen leider nicht durchsetzen... Und überhaupt, man sei ja im Urlaub, "da haben Sie doch mehr Zeit". Kein Witz, Originalkommentar des stellvertretenden General Managers, der sich nach der ersten Beschwerde immerhin 48 Stunden später herabliess einen "Gesprächstermin" zu vereinbaren (und zwar schriftlich, per Karte auf dem Zimmer, "wir erwarten Sie um 18.00 Uhr...". ) Die sonstigen kleinen Ärgerlichkeiten (4 Kleiderbügel in zwei Schränken, bei drei Personen, der Rest zerbrochen und unbrauchbar, die Bitte um Ersatz 14 Tage ignoriert...), das Auffüllen der Minibar sporadisch und mit dem "was da ist", manchmal vier Cola, dann plötzlich drei Wasser, oder mal ein Light-Bier, dann zwei Tage nichts, ziemlich erbärmlich. Die falsche Bestellung in der Piano-Bar, zwei Cocktails geordert, zwei Bier bekommen, nach länglicher Diskussion stellt man trotzdem da Bier ab und geht, wir hatten die Hoffnung man komme dann auch mit den bestellten Cocktails zurück, aber das war falsch gedacht, man hatte ja etwas abgeliefert, und damit war es wohl gut, bei der dritten Reklamation dann erneut grosses Erstaunen, schliesslich habe man doch schon die Getränke... Die Cocktails kamen an dem Abend jedenfalls nicht mehr. Warum auch. Klingt alles eventuell dramatischer als es ist, zugegeben, aber wenn ich 14 Tage eigentlich täglich irgendwie ein Problem habe, und ich keinerlei Bewegung sehe um etwas zu verbessern, wird das doch ziemlich zum Ärgernis. Und das war es diesmal: ein fast ärgerlicher Urlaub. Dafür auch eindeutig zu teuer.
Unverändert. Aber nicht mehr am Ende der Welt, denn die Welt kommt langsam zum Topkapi: rund herum wird gebaut, und zwar wie wild, Hotels, Mietshäuser, demnächst auch ein Einkaufszentrum. Wenn man nicht im Gebäude an der Straße untergebracht ist stört das kaum, allerdings sowohl beim Frühstück wie beim Abendessen (fleissig sind die ja, morgens bei Flutlich,t Nachts bei Flutlicht, gebohrt gesägt und gehämmert...) der Dauerlärm der Baustellen auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Sehr unangenehm inzwischen auch der "Busparkplatz" vor dem Hotel, im hinteren Teil des Hauptrestaurants hat man rund um die Uhr die Abgase der dort stehenden Busse, die wegen Klimaanlage die Maschine nie abstellen: Dieselgestank vom Feinsten. Preise im Hotel wie immer vollkommen überzogen, eine Zahnbürste im hoteleigenen Shop 6.- Euro, Sonnenmilch (200 ml Nivea) 18.- Euro.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sport und Fitness, schon of genug beschrieben worden: gut. Sogar verbessert worden: Hängematten, bessere Auflagen für die Liegen, endlich keine zerfetzten Strandhandtücher mehr, hier hat sich was getan. Mehr Auswahl am Wassersportcenter, bessere und vielfältigere Sportanimation, nichts zu meckern. Anders dafür der Strand, der wirklich zunehmend dreckiger wird, die Reste von Strandparties finden sich wochenlang wieder, dazu die neuerdings hinzugebauten "Strandpavillions" (gg Gebühr, 35 Euro/Tag) blockieren den Zugang und inzwischen auch den Steg komplett, der aufgeschüttete Sand am Strand hat nur noch untere Qualität (200 Meter weiter rechts oder links: ein völlig anderes "Sand"gefühl !). In der Damentoilette am Strand vier (!) Tage lang die Türen defekt (weil Scharniere gebrochen), nach einem halben Dutzend Beschwerden (und sicher nicht nur von uns) wurde 1 Tür repariert. Eine. Ehrlich, ich will ja nicht meckern, aber ...
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Kinder: | 1 |
Dauer: | 2 Wochen im August 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 16 |