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Ines (41-45)
ÖsterreichAus Österreich
Verreist als Freunde • September 2012 • 1 Woche • Wandern und Wellness
Seniorenturnen im Hochsicherheitstrakt
5,5 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Sehr schöne Suiten. Allerdings läßt das Haus insgesamt ein Gefühl für Design vermitteln. Dekoration wirkt beliebig und völlig konzeptlos zusammengestoppelt. Der Weg vom Zimmer zum Restaurant gleicht einer Zeitreise durch die Epochen. In der Bar grüßen einen die 80er Jahre, der Glastüren zum Saunabereich stammen aus den 60erJahren und vermitteln Anstaltscharakter. Ganz schlimm: die "Wellnessoase". Die Treppenstufen sind abgebröckelt und der Gymnasikraum verströmt den "Charme" eines Gymnasiumturnsaales aus den 60ern. Bringen Sie ein Kartenetui mit! Diese Insel ist dem Kartenwahn verfallen. Man bekommt jeweils eine Karte, wenn man auf der Insel landet. Deren zweck ist anfangs unklar. Aber werfen Sie sie um Gottes willen nicht weg! Weil dann lassen einen die sicher nie mehr weg. Bei der Abreise muss man damit nämlich die Kurtaxe zahlen. Weiters die Karten für das Zimmer, dann pro Person jeweils 1 Bademantel- und 1 Handtuchkarte.Plus eine Karte für den Fahrradverleih. Man ist ständig am Kartensuchen. Für das doch recht betagten Publikums sicher eine echte Herausforderung. Obwohl wir beide erst knapp über 40 haben wir uns ständig gegenseitig beschuldigt irgendeine Karte der jeweils anderen gestohlen zu haben :-)


Zimmer
  • Sehr gut
  • Achtung! Es gibt auch Zimmer in den tristen Innenhof und zur Straße raus. Die erinnern von außen ein wenig an eine Legebatterie. Wie sie innen sind, haben wir nicht gesehen. Die Zimmer und Suiten zur Meerseite sind toll.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Die Küche ist gut. Allerdings würde man sich beim Frühstück weniger Industrieware dafür mehr regionale bzw. Bio-Produkte wünschen. Haaarsträubend ist die komplizierte Essensordnung. Da Halpensionszwang bei gleichzeitig sehr limitiertem Platzangebot, wird in Schichten zur vollen Stunde gegessen. Schichtbeginn ist von Raum zu Raum unterschiedlich. Trotzdem ist´s eng und wer nicht am Abend zuvor seinen Tisch reserviert, muss damit rechnen, zur Strafe im kühlen und vom Rauchern frequentierten Wintergarten zu speisen :-). Das alles mag ja seine (komplizierte) Logik haben, hat aber mit Kundenorientierung nichts zu tun.


    Service
  • Sehr gut
  • Extrem freundliche, gut gelaunte MitarbeiterInnen im Service, an der Rezeption und im Zimmerservice. Besonders hervorzuheben der Charme und die Professionalität der Servicerbrigade. Wobei die es nicht leicht haben angesichts der Gästereaktionen auf manche wenig kundenorientierte Managemententscheidungen (Außertourliche Buffets statt Menüwahl aus irgendwelchen "internen Gründen", bzw. vorzeitiges Rauswerfen der Hausgäste aus dem Restaurantbereich wegen einer geschlossenen Gesellschaft).


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Perfekte Lage. Wenige Minute zum wunderschönen Nordstrand bzw. in die City. Vor den Fenstern der Panoramasauna hüpfen wilde Kaninchen rum und Abends kann man hier einen wunderbaren Sonneruntergang über dem Meer bewundern.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Sehr schöne Saunen, Ruheräume und Pools. Allerdings gleicht der Wellnessbereich einem Hochsicherheitstrakt. Der GEZE-Vertreter scheint hier den Abschluss seines Lebens getätigt zu haben. Keine Tür, die sich öffnen ließe ohne Zimmerkarte bzw. ohne einen Knopf zu drücken. Allein auf dem Weg vom Außenpool zurüch zur Sauna muss man durch 4 Türen, deren Sinn völlig unklar ist. Zwei davon öffnen nur mit Karte, 2 mittels Taste. Der Anstaltscharakter wird verstärkt durch ein Kartensystem. Man bekommt 1 Karte für den Bademantel und einen für die Handtücher. Aufmunternder Hinweis auf den Karten, dass deren Verlust mit 50 bzw. 80€ bestraft wird. In anderen Häusern dieser Kategorie (4 Lilien!) bekommt man inzwischen überall einen Badekorb oder eine Badetasche. Hier nicht. Die Saunarezeptionistin gibt zwar zu, dass sie das von anderen Häusern her kennt, aber kann nicht erklären, warum es hier nicht vorgesehen ist. Enttäuschend das Sportprogramm. Nicht nur dass die "Stunden" in Wirklichkeit nur halbe Stunden sind. Die etwas unmotiviert wirkende Trainerin hört beendet die "Gymnastik am strand" bereits nach 20 Minuten. Zieht man den Weg zum/vom Strand ab, kann man sich ausrechen, wieviel Gymnastik da wirklich stattfand :-/. Eine weitere Gymnastikstunde erinnert an Seniorenturnen im Pensionistenheim. Der nicht sonderlich motiviert wirkende Trainer kommt auch angesichts von nur 2 anwesenden Gästen, die deutlich jünger und fitter als der Gästeschnitt sind, nicht auf die Idee das Niveau etwas anzupassen. Er fragt zwar, was wir machen möchten, macht dann allerdings kommentarlos etwas völlig anderes, so dass man sich wundert, wozu er dann fragt.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Freunde
    Dauer:1 Woche im September 2012
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Ines
    Alter:41-45
    Bewertungen:21
    Kommentar des Hoteliers

    Wir bedanken uns auch für Ihre Bewertung. Gleich zwei Bewertungen für eine Reise ist kein schlechter Schnitt. Auch die 5.5 Sonnen ehren uns sehr, wenn auch nicht alles so perfekt verlaufen ist, wie der Punktedurchschnitt vermuten lassen würde. Da Sie uns erstmals besucht haben, fehlen Ihnen natürlich die Vergleichsmöglichkeiten, um die Entwicklung unseres Hauses und des Interieurs zu erkennen. Es scheint allerdings, als hätten wir im Zuge unserer Renovierungen nicht Ihren Geschmack bezüglich des Designs getroffen. Die Wellnessoase wurde im letzten Winter komplett renoviert, das Treppenhaus im Jahr zuvor, wobei wir gerne neu und alt mixen, um auch der Geschichte des Hauses gerecht zu werden. Uns ist übrigens kein Gymnasium bekannt, dass über einen verspiegelten Gymnastikraum mit speziellem Softboden verfügt. Unser Gymnastikraum ist jedenfalls nicht aus den 60er Jahren… Wie bereits vorab bei „Isabella“ erwähnt, findet die geschlossene Gesellschaft des Lions Clubs nur einmal im Jahr statt. Unsere Gäste werden selbstverständlich vorab darüber informiert. Weitere Veranstaltungen dieser Art werden aufgrund der Einschränkungen für unsere Gäste vermieden. In der erwähnten Bewertung erklären wir ebenfalls unsere Entscheidung die Tischzeiten einzuführen. Während des Frühstücks bieten wir viele Bio-Produkte an, jedoch nicht ausschließlich. Ein großer Teil unseres Wurstsortiments kommt zum Beispiel aus der Region z.B. von unserem bekannten Inselschlachter. Es gibt aber auch sehr viele gute Produkte ohne Biosiegel. Hier nur schwarz-weiß zu denken, also entweder gibt es Bio- ODER „Industrie“-Ware und nichts weiter dazwischen, ist sicherlich nicht immer richtig. Es ist natürlich korrekt, dass wir nicht über 132 Zimmer zur Seeseite verfügen, sondern auch eine sogenannte Landseite vorhanden ist. Aber wieso „Legebatterie“? Das hören wir jetzt das erste Mal und mit viel Verwunderung. Vielleicht ist der Avantgarde-Trakt mit seinen überdachten Loggien gemeint? Nun ja, auch diese Zimmer sind, wie alle restlichen Zimmer, aufwendig renoviert worden. Unsere Fitnesskurse werden für einen gewissen Zeitraum angegeben, z.B. von 8:30 – 9:00 Uhr oder 10:15 – 11:00 Uhr o.ä. In diese Zeit fallen auch die Vorbereitungen, Einweisungen oder eben der Gang zum Strand und zurück (ca. 100m vom Haus entfernt). Ab 9:00 Uhr beginnen dann zum Beispiel wieder weitere Kurse oder der Mitarbeiter ist woanders eingesetzt. Beide erwähnten Mitarbeiter sind sehr überrascht über Ihre Aussage, Sie seien „unmotiviert“ und bedauern es sehr, wenn sie diesen Eindruck vermittelt haben. Sie gehören zwar eher zu den ruhigeren Vertretern ihrer Zunft und führen die Gruppen sachlich und besonnen durch die Kurse, möchten jedoch betonen, dass Sie viel Spaß an der Anleitung unserer Gäste haben und, je nach Größe der Gruppe, gerne auf Wünsche eingehen. Ja ja, ein Kartenetui ist tatsächlich keine schlechte Sache. Zum Beispiel für seinen EC-Karten, Kreditkarten, Krankenkassenkarten, Clubkarten, Führerschein etc…. Auch auf Norderney ist das 21. Jahrhundert angekommen, Menschen werden durch Maschinen ersetzt, die Karten auslesen können (z.B. für die Kurkarte, die übrigens IMMER mit einem Informationsblatt ausgegeben wird) oder Fahrräder werden günstiger vermietet, wenn man sich als Gast eines Partnerbetriebes ausweist (Fahrradkarte). Wenn man Hausgast ist, werden Handtücher und Bademäntel kostenfrei ausgegeben, sobald man seine Karte dafür abgibt. Unsere „betagten“ Gäste werden natürlich tatkräftig von uns unterstützt. Bisher kamen die Nachfragen diesbezüglich übrigens eher vom jüngeren Publikum ;-). Wir möchten den jährlichen Verlust der Handtücher und Bademäntel nicht mehr hinnehmen und nehmen so zusätzlich Anteil am Umweltschutz für die Insel Norderney, durch eine eingeschränkte Ausgabe der Handtücher. Wir haben uns also aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen für das Kartensystem zur Handtuch- und Bademantelausgabe entschieden, womit unser Haus übrigens auch nicht alleine dasteht. In vielen weiteren hochpreisigen Häusern ist dies ebenfalls so oder anders üblich. Erstens haben wir in der Vergangenheit bis zu 2000 Handtücher pro Saison „verloren“, zweitens werden Unmengen Handtücher pro Person verbraucht oder für das Reservieren von Sonnenliegen benützt, drittens ist Norderney eine Insel mit eigener Süßwasserblase. Ein Haus unserer Größe und mit unserem Wasserverbrauch hat eine gewisse Verantwortung zu tragen. Diesen Umweltbeitrag teilen wir uns nun mit unseren Gästen. „Wellness“ steht zuletzt auch für Nachhaltigkeit und nicht für Verschwendung. Keine der oben genannten Karten muss übrigens durchgehend „am Leibe getragen werden“… Ihr Bemängeln unserer Türen im SPA-Bereich erschließt sich uns leider nicht. Die Türen, die Sie hier ansprechen, sind sogenannte Wärmeschleusen zwischen dem Innen- und Außenbereich. Ansonsten entsteht ein unangenehmer Durchzug z.B. im Duschbereich. Was daran allerdings so exotisch und seltsam anmutet oder eben, wie Sie es nennen, einem Hochsicherheitstrakt gleichkommt, können wir leider nicht nachvollziehen. Wenn man sich überlegt, dass wir nun auf Holidaycheck über die Anzahl und Sinnigkeit unserer Türen debattieren, müssen wir tatsächlich etwas schmunzeln. Die Wahl bestand aus dem Drücken einer Türklinke und die Tür auf- und zuzuziehen oder dem Drücken einer Taste und die Tür öffnet und schließt automatisch. Was ist praktischer? Trotz einiger angemerkter Kleinigkeiten haben Sie Ihren Urlaub hoffentlich genossen, wobei wir uns aufgrund der 5,5 Sonnen erlauben, Ihre Bewertung dementsprechend zu interpretieren. Wir würden uns freuen, Sie erneut bei uns zu begrüßen. Ihr Strandhotel Georgshöhe