- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Zu dem Hotel und der Anlage ist eigentlich durch die anderweitigen Stellungnahmen alles Wesentliche gesagt worden. Der erste - äußere - Eindruck war aufgrund des "in die Jahre gekommenen Komplexes" etwas negativ. Nachdem wir jedoch das Hotel von innen angesehen und einige Tage dort verbracht hatten, waren wir eigentlich ganz zufrieden. Die Innenräume und Aussenanlagen sind sauber und werden penibel gepflegt. Wir haben als All-inc.-Gäste - abgesehen von Zimmersafe und -telefon - keine weiteren Kosten gehabt. Die Gästestruktur setzt sich gleichmäßig aus Briten, Italienern, Franzosen, Belgiern, Niederländern und Deutschen zusammen. Das Durchschnittsalter liegt sicherlich bei 40 - 50, was für Singleurlauber und junge Reisende von Interesse sein könnte. Wir sind einzig aufgrund der positiven Internetbewertung im Marina abgestiegen, nachdem wir zuvor acht Tage "auf eigene Faust" mit dem Mietwagen über die Insel gereist sind und jeden Tag an einem anderen Ort Station gemacht haben. Wer das Land kennenlernen möchte, darf sich keinesfalls ununterbrochen nur in der Hotelanlage aufhalten. Empfehlenswert ist aus unserer Sicht, neben einem Aufenthalt im Marina oder sonstwo die Insel auch individuell zu bereisen. Für Tagesausflüge liegen die lohnenswerten Ziele an der Südwest- und Westküste zu weit weg. Bausteine (Hotel, Mietwagen, Flüge) können über verschiedene Reiseveranstalter gebucht werden. Das Wetter kann sich im Oktober deutlich ändern: einige Tage vor unserer Abreise wurde es bewölkt, feucht und regnerisch. Mit dem Mietwagen sind wir daraufhin an die Südküste gefahren, wo wir - anders als im Norden - fast ganztägig in der Sonne liegen konnten. Daher würden wir für den Fall eines erneuten Urlaubs auf Kreta in der Nachsaison die Südküste und das Libysche Meer der Nordküste vorziehen.
Auch hierzu wird auf den Inhalt der bisherigen Stellungnahmen zu den vorhandenen Einrichtungsgegenständen und deren Zustand verwiesen. Die Zimmer mit Seeblick zeichnen sich neben diesem Vorteil durch einen weiteren - bisher unerwähnten Vorzug - aus: sie liegen an der Nordseite, bekommen somit fast keine Sonne, aber viel kühlen Meereswind ab, was bei hohen Temperaturen - je nach Geschmack - ein großes Plus sein kann. Unser Tipp: nicht in das Haupthaus, sondern in den dritten - östlichen - Nebenblock, dort nach ganz oben und Zimmer mit Seeblick nehmen. Der Nachteil am Haupthaus besteht an der ständigen Lärmkulisse am Pool und der Aussenbar (Seeseite) bzw. dem Parkplatzverkehr (Landseite).
Aufgrund der äußerst positiven Stellungnahmen waren wir auf die gastronomischen Leistungen des Hotels besonders gespannt. Wir kommen zu der Einschätzung, dass das Essen dem Standard entspricht, den man in einem 4-Sterne-Hotel erwarten darf. Überall wird Sauberkeit groß geschrieben, zwischen den Mahlzeiten werden leckere Sandwiches und Kuchen gereicht. Sehr positiv sind die kretischen Spezialitäten, die an einem gesonderten Buffet angeboten werden. Zudem hat uns die umfangreiche Auswahl an frischen Salaten beeindruckt. Fisch und Fleisch sind dagegen ohne große kulinarische Überraschungen: oft aus der Friteuse oder aber paniert gebraten. Nach einer Woche waren wir nicht wirklich traurig, mal wieder andere Kost zu bekommen. Sicherlich waren wir aufgrund unseres dem Hotelaufenthalt vorhergehenden Individualtrips recht verwöhnt worden: in den Tavernen in Rethimnon, Chania (Tipp: Lokal "Ela") und den Küstenorten im Südwesten werden neben frischem Fisch und Meeresfrüchten auch landestypische Vorspeisen serviert, die eine Großküche wie die des Marina bereits aus organisatorischen Gründen wohl nicht bieten kann. Nette Geste: bis zwei Uhr in der Nacht kann der All-inc.-Gast in der Disco ohne Zusatzkosten weitertrinken. In vielen Hotels wird dieses anders gehandhabt. Fazit: die Gastronomie entspricht ohne weiteres dem Vier-Sterne-Standard.
Die Begrüßung konnte sich sehen lassen: ein frischer und kühler Fruchtsaft (der in dieser Qualität jedoch nachfolgend am Buffet nicht mehr zu finden war) beim Check-In und der unverzügliche Transport unseres Gepäcks auf das Zimmer durch einen hochmotivierten Mitarbeiter. Insgesamt ist die Einsatzbereitschaft des Personals als hervorragend zu beurteilen. Alle Beteiligten sind stets bemüht, immer rechtzeitig zur Stelle zu sein. Insbesondere an der Bar und in der Disco bekommt man seine Getränke schnell. Dagegen kann es im Buffetsaal schon mal etwas länger dauern. Dieses hängt wohl mit den vielen Gästen und der Anzahl der Bedienungskräfte zusammen. Etwas irritierend war es für uns, dass das Bier aus Rotweingläsern getrunken werden musste. Offizielle Begründung auf unsere Nachfrage hin, warum es keine Biergläser gebe: "Zur Unterscheidbarkeit der All-inc.-Gäste während der Mahlzeiten ist es erforderlich, diesen - im Gegensatz zu den HP-Gästen - keine Biergläser zu geben." Merkwürdig, nicht nachvollziehbar, aber verschmerzbar :-)! Entgegen der bisherigen Stellungnahmen konnten wir beobachten, dass ältere Gäste ohne weiteres mit dem gesamten Personal deutsch sprechen konnten. Vielleicht hat man das geschilderte Konversationsproblem zwischenzeitlich durch eine Sprachschulung des Personals behoben. Der Roomservice entspricht der Hotelkategorie. Teilweise wird - wie bereits anderweitig bemerkt - auch mal etwas "übersehen" (Sandkörner auf dem Fussboden, Waschbecken ungeputzt, etc.). Dabei handelt es sich wohl nur um Ausnahmen, wie uns auch anderweitig durch Gäste mitgeteilt wurde. Hervorzuheben: beim Check-Out wurde uns um 5 Uhr am Morgen ein "Frühaufsteher-Frühstück" serviert. Zudem kümmerte man sich am Tag zuvor um ein Taxi zum Flughafen und handelte auf unseren Wunsch mit dem Fahrer einen Festpreis aus (! - immer vorher fragen, was eine Fahrt zu einem bestimmten Ort kostet. Ansonsten wird auch ganz gern mal bei eingeschalteter Kilometerberechnung ein Umweg gefahren...).
Die Anlage liegt - auch das wurde bereits mehrmals ausgeführt - nur durch eine mäßig befahrene Strandstraße getrennt direkt am Meer und an dem angrenzenden örtlichen Hafen (der jedoch kaum durch Bootsverkehr frequentiert wird). Auf der gegenüberliegenden Seite und links und rechts nebenan liegt der Ort Gouves. Damit dem zunehmenden Touristenverkehr in der westlich und östlich angesiedelten Strandregion des internationalen Flughafens von Heraklion genügt werden kann, wurden viele Bauten und die touristische Infrastruktur künstlich angesiedelt. Traurige Beispiele sind insbesondere Chersonisos und Malia. In unmittelbarer Hotelnähe befinden sich unvollendete Bauten und schnell hochgezogene Tavernen und Shops, zudem Müll am Straßenrand. Insgesamt ein - wie wir fanden - recht abweisender und unfreundlicher Eindruck. Dagegen ist das durch Zäune eingegrenzte Hotelgelände an sich gut gepflegt und schön gestaltet. Hier sind es insbesondere die Palmen zwischen Hotel und Bungalowsiedlung, die tropisches Flair vermitteln. Bis Heraklion (Airport) sind es mit dem Taxi 15 Minuten, bis in die Altstadt von Iraklion mit dem Bus ca. 25 Minuten. Die Bushaltestellen befinden sich etwa 10 Minuten vom Hotel entfernt an der sogenannten Old-Road. Natürlich hatten wir die Stellungnahme gelesen, in der es heisst, dass "der Fluglärm kaum wahrnehmbar" sei. Dieses Zitat diente uns als "running gag", wenn die Boings und Airbusse teilweise im Drei-Minuten-Takt im Sinkflugüber das Hotel flogen. Der Lärm ist in den Spitzenzeiten hoch. Ältere Gäste berichteten, dass sie in ihrem Schlaf beeinträchtigt seien, was auf uns jedoch nicht zutraf. Wir fühlten uns nicht gestört. Vom Balkon kann der Anflug der Maschinen bis hin zur Landung verfolgt werden. Insbesondere an Wochenenden nimmt der Flugverkehr deutlich zu.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Dazu ist eigentlich alles gesagt. Unser Tipp lautet: wenn möglich, ab an den Strand und dort baden. Ansonsten ist der versteckt in der Bungalowanlage liegende Pool vorzuziehen, weil es hier windstiller und ruhiger zugeht. Allerdings sind hier auch die Liegen aufgrund der geringen Anzahl schneller belegt. Wunderschön: die an diesem Pool in das Wasser integrierte Theke, an der man auf einem Barhocker - im Wasser sitzend - ein kühles Bierchen trinken kann! Der Animation kann man gut aus dem Weg gehen. Für diejenigen, die gerne "bespasst" werden, ist das Programm sicherlich in Ordnung.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Dr. Stephan |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 1 |