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Dirk (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • März 2008 • 1-3 Tage • Stadt
Spitzenhotel, aber für Familien unpraktisch
5,1 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Wenn man das Hotel betritt, glaubt man sich zunächst in der Eingangshalle eines etwas düsteren Museums für moderne Kunst zu befinden. Die Deckenhöhe der Lobby und des ganzen Erdgeschosses beträgt etwa 8 Meter, was wohl daher rührt, dass es sich um ein umgebautes altes Postgebäude handelt. Das gesamte Hotel ist in recht gewöhnungsbedürftigen dunklen Farben wie weinrot, dunkelgrau und schwarz gehalten. Tageslicht dringt nur durch ein dunkel bernsteinfarben getöntes Glasdach in den Anmeldebereich. Dagegen haben die Hoteldesigner versucht, mit farbigen Kunstlicht-Strahlern Akzente zu setzen. Dennoch blieb bei uns zunächst ein etwas beklemmender Eindruck, der aber von der Freundlichkeit des Personals an der Rezeption schnell wett gemacht wurde. Insgesamt wirkt das Hotel extrem modern und Designern und Innenarchitekten wird beim Anblick der Räumlichkeiten wohl das Herz höher schlagen. Der moderne Eindruck wird noch verstärkt durch die komplett unbedruckten Schlüsselkarten, die man beim Check-In bekommt. Sie öffnen nicht nur die Zimmertür durch einfaches Davorhalten der Karte, sondern steuern auch den Aufzug, der automatisch, ohne dass man einen Knopf drücken muss, in die richtige Etage fährt. Leider hat man aber vor lauter Spaß am Design wohl teilweise vergessen, dass das Hotel eigentlich für Menschen gebaut wurde. Es wirkt daher insgesamt recht kalt, ist teilweise an den Bedürfnissen von normalen Menschen vorbei konstruiert, und besonders Familien mit Kindern dürften etwas Eingewöhnungsprobleme haben. Zum Ausgleich gibt es hier aber das vielseitigste Frühstücksbuffet, das ich je gesehen habe, und einen Wellness- und Badebereich, der seinesgleichen sucht. Bis auf die für Familien sehr unpraktischen Zimmer ist das Hotel wirklich empfehlenswert. Daher insgesamt 5 Sonnen. Wir waren schon zweimal im Le Meridien auf der anderen Straßenseite und waren dort bisher sehr zufrieden. Weil die Bewertungen des Meridien in letzter Zeit ziemlich abgerutscht waren, haben wir diesmal das Sofitel ausprobiert und waren, nach anfänglichem Schrecken wegen Düsterniss und engem Zimmer, trotzdem angenehm überrascht. Die Zimmer sind zwar überhaupt nicht familientauglich, aber der fantastische Wellnessbereich und das Super-Frühstücksbuffet, und natürlich nicht zuletzt die Freundlichkeit des Personals wiegen einiges auf. Das Le Meridien wirkt insgesamt freundlicher und wärmer und Familien sind dort sicher besser aufgehoben. Auch im Meridien hatten wir bisher weder am Personal noch am Frühstück oder am Pool irgend etwas auszusetzen. Der Urlaub im Sofitel hatte allerdings etwas Abenteuerliches und Neues an sich, und wir sind nicht sicher, welchen von beiden Hotels wir beim nächsten Aufenthalt in München den Vorzug geben werden. Für einen Internetzugang und auch für Telefongespräche muss man im Sofitel kräftig zahlen. Es steht ein LAN-Anschluss (mit Kabel) zur Verfügung, und auch Abschlüsse für ISDN- und Analog-Modems. Allerdings kassiert das Hotel sogar für Analog-Verbindungen zu kostenlosen Telefonnummern (0800 o.ä.) mindestens 10 Cent pro Minute, so dass ich da lieber mein UMTS-Handy als Internetzugang genutzt habe. Auch telefonieren kann man mit dem Handy wohl i. a. günstiger. Vom Hoteltelefon aus werden 40 Cent pro Minute für ein Ortsgespräch und sogar 85 Cent pro Minute für ein Telefonat innerhalb Deutschlands fällig.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Das Zimmer steht leider, zumindest für Familien, in krassem Kontrast zu den sonstigen hervorragenden Eigenschaften des Hotels. Es ist, wie der Rest des Hotels, in dunklen Farben gehalten. Die Farbe Dunkelgrau dominiert und gibt dem ganzen Raum, insbesondere wenn noch ein Zustellbett den Platz weiter einengt, einen sarkophagmäßigen Charakter. Sicher nichts für Menschen mit Platzangst! Für die Unterbringung der Kleidung standen nur ein etwa 60 cm breiter Schrank und 2 recht flache Schubladen zur Verfügung. Wir mussten daher viele Sachen in den Koffern lassen. Viel Raum wurde von den Planern verschenkt um Vasen oder andere Stilelement unterzubringen. Design ging hier offenbar über alles. Der Toilettenbereich war quasi in das Zimmer hineingebaut und nur mit einer "schicken" Schiebetür aus Milchglas, um die rings herum (auch wenn sie so weit wie irgend möglich geschlossen war) ein etwa 5 cm breiter Spalt klaffte, vom Rest des Zimmers eher notdürftig abgetrennt. Geräusch- und Geruchsentwicklung wurden dadurch nur unzureichend zurückgehalten. Hier ist schon eine Menge Toleranz und Verzicht auf Privatsphäre gefragt! Durch den ca. 1 Meter breiten und 2 Meter langen Toilettenbereich muss man durchgehen, um in die etwa gleich große, ebenerdige Dusche zu gelangen, die allerdings fast nichts zu wünschen übrig lässt. Lediglich eine Abdichtung an der Milchglastür zwischen Dusche und Toilette hätte man sich gewünscht, damit beim Duschen nicht der Toilettenbereich teilweise mit unter Wasser gesetzt wird. Fazit: Für Alleinreisende oder frisch verliebte Paare OK, aber für Familien nicht zu empfehlen. Wegen der superguten Betten gibts dann aber doch noch 3 Sonnen.


    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
  • Das Frühstücksbuffet übertrifft alles, was wir bisher in Hotels vorgefunden haben. Wer Obst liebt, findet eine riesige Auswahl von superfrischen Produkten, von der Papaya bis zur Kaktusfeige. Auch an Wurst, Käse, Milchprodukten, Brot, Fisch, Eiern usw. gibt es fast nichts, was nicht auf dem Buffet zu finden wäre. Falls doch etwas fehlt, kann man es sich von dem sehr netten Servicepersonal ohne Aufpreis aus der Küche bringen lassen. Ein Koch steht zur Verfügung, der einem auf Wunsch frische Speisen zubereitet. Besser gehts nicht: 6 Sonnen!


    Service
  • Sehr gut
  • Wer es mag, findet hier alles an Serviceleistungen, was man sich denken kann. Vom Träger, der einem die Koffer ins Zimmer bringt, bis zum aus Amerika bekannten Valet-Parking (Dienstmann lässt sich die Autoschlüssel geben und parkt das Auto in der Tiefgarage) gibt es hier alles. Das haben wir in dieser Vollständigkeit bisher nur in den USA erlebt. Nur einen Türöffner, der vor dem Eingang steht, einem aus dem Auto hilft und die Eingangstür aufhält, haben wir "vermisst" (den gibt es dafür superfreundlich auf der anderen Straßenseite beim Le Meridien). Teilweise wirkt das ganze aber schon etwas aufdringlich. Wenn man beispielsweise seine Koffer selber transportieren möchte (Trolleys dafür sind vorhanden), muss man erst einmal ein paar Minuten mit dem Dienstmann diskutieren. Auch wird offenbar immer ein Trinkgeld erwartet. Wer früh anreisen möchte (Check-In ist normalerweise erst um 15 Uhr) könnte trotz vorheriger telefonischer Abklärung eine Überraschung erleben. So war unser Zimmer nicht, wie zuvor vereinbart, um 12 Uhr bezugsbereit, sondern erst 1, 5 Stunden später, die wir in der Bar wartend verbringen mussten. Daher insgesamt nur 5, 5 Sonnen.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Die Lage direkt am Hauptbahnhof mit einer vierspurigen Straße vor der Tür kann verkehrsgünstiger wohl kaum sein. Das bringt natürlich auch einen gewissen Lärmpegel mit sich, der aber von der doppelten Doppelverglasung der Fenster (kein Tippfehler!) erstaunlich effektiv geschluckt wird. Bis auf ein unterschwelliges Rumpeln, wenn eine Straßenbahn vorbeifährt, ist absolut nichts zu hören! Vom hoteleigenen Restaurant "Schwarz & Weiz" (ebenfalls kein Tippfehler) aus kann man im Bahnhof die ICE-Züge ein- und ausfahren sehen. Nach wenigen Schritten aus dem Hotel befindet man sich bereits mitten im Hauptbahnhof. Von hier aus fahren Nah- und Fernverkehrszüge, S- und U-Bahnen in alle Richtungen. Auch eine Straßenbahnhaltestelle (Tram) befindet sich in der Nähe. Um wirklich in die Innenstadt oder nach Schwabing zu gelangen, muss man allerdings immer einige S-Bahn-Stationen fahren oder gut zu Fuß sein. Um seinen PKW abzustellen, bietet das Hotel eine eigene Tiefgarage, die aber mit 21, 50 Euro pro Tag nicht gerade billig ist. Daher insgesamt nur 5, 5 Sonnen.


    Aktivitäten
  • Sehr gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    Der Pool- und Wellnessbereich des Hotels ist ein Traum. Er verfügt über eine wunderschöne Sauna, ein Dampfbad, eine Erlebnisdusche mit Eisbrunnen, aus dem ständig eine Art Schnee in einen Behälter rieselt, einen Ruheraum, Solarium, Umkleideräume und natürlich einen Swimming-Pool. Letzterer ist geformt wie ein Schneckenhaus mit anhängendem rechteckigen Bereich. Über eine Steintreppe gelangt man in den gewundenen Teil des Schneckenhauses und kann spiralförmig bis ins Innerste schwimmen. Das ganze Schneckenhaus wird nur unter Wasser mit grünem Licht erhellt, was dem ganzen einen geradezu unwirklichen Eindruck verleiht. Im Inneren der Spirale angekommen, befindet man sich in einem Whirlpool, der smaragdfarben leuchtet. Ein traumhafter Anblick! Schwimmt man die Spirale wieder zurück bis zum Eingang, kann man durch eine Art horizontalen Schlitz in der Wand in einen rechteckigen Badebereich gelangen, wo man prima Bahnen schwimmen kann. Der rechteckige Bereich ist etwa 10 Meter lang und an der breitesten Stelle (das Schneckenhaus ragt mit seiner Krümmung etwas in den Bereich hinein) etwa 5 Meter breit, aber völlig ausreichend. Das Wasser hat eine angenehme Spieltemperatur von schätzungsweise 29 Grad Celsius und ist mit 1, 30 Tiefe auch für Kinder geeignet. Alles ist in einem super gepflegten Zustand und ständig werden die Badetücher erneuert. Es gibt natürlich auch einen Fitnessraum mit verschiedensten Geräten, diesen haben wir aber nicht genutzt. Alles in allem die schönste Badelandschaft, die uns je begegnet ist. Internetzugang per LAN und Modem sind im Zimmer vorhanden, aber sehr teuer. Insgesamt daher nur 5, 5 Sonnen.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:1-3 Tage im März 2008
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Dirk
    Alter:46-50
    Bewertungen:1