- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Zuerst eine kleine Anmerkung zur Bewertung. Ich fragte mich, ob ich die Sonnen in Relation zum erwarteten, oder dem maximal Möglichen vergeben sollte. Da ich über diese Bewertungen immer Hotels finden will, die für ihre Verhältnisse eine gute Leistung erbringen, habe ich mich für die erste Variante entschieden. Sechs Sonnen stehen hier somit für ein herausragendes drei Sterne Hotel und nicht für eine Luxusanlage. Das Hotel macht auf den ersten Blick von außen einen renovierten Eindruck. Der Pool ist von einer grün gestrichenen Betonfläche umsäumt und wirkt wenig einladend. Die Poolbar ist ein unansehnliches Gebilde, von dem in der Nebensaison glücklicherweise nur wenig Schallbelästigung ausging. Die Plastikliegen sind vielfach gebrochen, also nur alte Badelaken mitnehmen. Die "Speisesaal" hat null Flair. Er liegt im Souterrain und ist mit einer Zeltplane überdacht. Die Gäste waren in meiner Wahrnehmung vornehmlich Deutsche und Niederländer. Das Alter durchmischt. Der Rest des Ortes ist fest in britischer Hand. Auf britischen Bewertungsportalen wurde vermehrt über Einbrüche geklagt. Während unseres Aufenthalts haben wir nichts entsprechendes wahrnehmen können. Die Verriegelung der Balkontüren ist jedoch sehr primitiv. Im Erdgeschoss hätte ich nicht wohnen wollen. Fazit: So schlimm war es nun auch wieder nicht, man neigt ja dazu, nur das Negative zu schreiben. Insgesamt waren wir mit der Unterkunft relativ zufrieden, Begeisterung ist etwas anderes. Daher mit gutem Gewissen hier noch drei Sonnen (ausreichend). Drei Sterne kann die Anlage jedoch kaum rechtfertigen. Als Last-Minute-Angebot war es noch erträglich. Den Katalogpreis wäre es nicht wert.
Unser Appartement hatte zwei Räume. Der Wohnraum mit Kitchenette und ein separates Schlafzimmer. An sich macht es einen schon fast geräumigen Eindruck. Uns störte es nicht, dass das Zimmer ohne TV war. Die Kitchenette mit den beiden Kochplatten taugt zum Wasser kochen und bestenfalls um Kleinigkeiten zuzubereiten. Die Ausstattung mit Kochutensilien, Geschirr und Besteck ist spartanisch. Man sollte sich mindestens ein scharfes Messer und einen Filterhalter für den Kaffe mitbringen. Der Kühlschrank hat uns gute Dienste geleistet. Das Mobiliar ist einfach, aber ausreichend. Die Matratzen waren akzeptabel, zumindest verursachten sie keine Rückprobleme. Die Klimaanlage habe ich nicht in Gang bekommen, was im September jedoch auch nicht nötig war. Die decke im Bad war leicht schimmelig, was kein Wunder ist, wenn man einen kleinen Feuchtraum ohne Fenster und mit kaum nennenswerter Entlüftungsanlage in dieser Klimazone baut. Die Fußböden waren gefliest und somit eigentlich pflegeleicht. Leider konnte man von der Zimmerreinigung nicht viel wahrnehmen. Es war unmöglich, ohne Schuhe durch das Appartement zu laufen, man hätte sofort schwarze Füße gehabt. Die Schränke haben Schiebetüren. Man wird gelegentlich beim Einschlafen gestört oder sogar geweckt, wenn Gäste aus umliegenden Appartments nach Hause kommen (Schuhe auf Fliesen und Schiebetüren). Die Hellhörigkeit hielt sich ansonsten aber in erträglichen Grenzen und das Hotel kann schließlich nichts für das Fehlverhalten seiner Gäste, insbesondere tobender und schreiender Kleinkinder. Reinigungsutensilien, wie Spülmittel und Schwämme mussten wir uns selbst kaufen. Etwas ungewöhnlich, wenn das Appartment schon eine Kochzeile hat.
Von der Halbpension ist dringend abzuraten. Das Frühstücksbuffet ist eigentlich noch ganz in Ordnung. Die Wurstwaren wechseln sich ab und die Auswahl an Brot und Brötchen ist vielfältig, aber qualitativ nicht besonders gut. Frisches Obst sucht man vergeblich. Der Kaffeautomat ist das Letzte. Die Plärre ist kaum zu genießen und erinnert an schlechten Automatenkaffe auf Behördengängen. Die Saftkonzentrate sind sind das übliche, gefärbte Zuckerwasser. Das Abendessen war für einen ambitionierten Hobbykoch eine Demütigung. Sicherlich wäre es übertrieben, kulinarische Hochgenüsse und ausgiebige Tapasabende zu erwarten. Die Fleisch- und Fischgerichte am Buffet waren geschmacklich eigentlich o.k.. Leider nur bestenfalls lauwarm und eher deutsche Hausmannskost. Die Beilagen waren fad, kalt und matschig. Teilweise gab es Fingerfood in Form von Chickennuggets. Was nützt es, wenn man dazu labberige Pommes hat. Die Vorsuppen waren eindeutig Instantprodukte. Die "Salatbar" dürftig. Am Rand standen immer die gleiche Käsesorte und Trockenfrüchte. Die Nachspeisen sind nicht der Rede wert. Mir war zum heulen. Es gibt nichts, was mir mehr den Urlaub verhagelt hat. Man wird satt, aber auch nicht mehr. Das war eindeutig mangelhaft. Selbstversorgung ist mit der Kitchenette beschränkt möglich, sofern man keine Menues kochen will und sich mit Kleinigkeiten begnügt. Aber wer braucht bei der Wärme abends schon mehr als einen Salat und vielleicht ein Stückchen Fleisch. Das ist auf jeden Fall besser, als der Schweinebraten am Buffet.
Freundlich aber nicht überragend. Wenig qualifiziert, aber was will man in der Kategorie auch anderes erwarten. Sprachkenntnisse dürftig aber ausreichend. Hektische Betriebsamkeit gegen Ende der Speisezeiten, so dass man sich schon fast rausgeworfen fühlt. Zimmerreinigung ungenügend. Besonders letzteres führt zur deutlichen Abwertung. Alles in allem mit einem zugedrückten Auge gerade noch knapp ausreichend. Wer hier selbst aus einem Serviceberuf kommt und hohe Ansprüche an Dienstleitungen stellt, hat wenig zu lachen.
Wir hatten sehr kurzfristig gebucht und vom Sofia nur wenige Fotos finden können. Wir wussten bis auf die vorhandenen Bewertungen also nicht genau, was uns erwartet. Als der Transferbus durch Port d'Alcudia fuhr, hofften wir bei jedem Halt, dass wir nicht aussteigen müssen. Als wir dann angekommen waren, gab es den ersten Schub an Glückshormonen, da das Hotel wirklich ruhig gelegen ist. In der Umgebung stehen (bis auf ein etwas größeres Hotel in mehreren hundert Metern Entfernung) vornehmlich Einfamilienhäuser und kleinere Appartmentanlagen. Es lädt zum Entspannen ein und ist wirklich ruhig gelegen. An der Strandpromenade stehen kaum größere Hotel-Klötze. Man kann abends in der näheren Umgebung seinen gemütlichen Verdauungsspaziergang machen. Bis zum Ortszentrum und zum Jachthafen mit Bars und Restaurants sind es max. 15 Min. zu Fuß. Der Garten (oder besser die Wiese) grenz direkt an den Strand. Wem das Kindergeschrei am Strand zu nervig ist oder die Preise für Liegen und Schirm am Strand nicht bezahlen will, kann hierher flüchten und einen ruhigen Tag verbringen. In der Nebensaison waren die Liegen auch ausreichend. Wie oben bereits erwähnt, hatte man leider Probleme welche zu finden, deren Zustand einigermaßen in Ordnung war. Der Panoramablick über die Bucht ist von zwei Kraftwerksschonsteinen (stillgelegt) und einem Entladekran des unweit gelegenen Hafens geprägt. Nicht sehr romantisch und etwas gewöhnungsbedürftig. Das will ich hier aber nicht überbewerten. Der Strand ist flach abfallend und das Wasser zeigt keine offensichtlichen Verunreinigungen. Falls man sich selbst versorgt, muss man für die Einkäufe etwas weitere Wege einplanen. Der Shop neben dem Hotel bietet das Nötigste und ist erwartungsgemäß etwas teurer. Um mal zwischendurch etwas Obst oder Mineralwasser zu holen reicht es aber. Ein Ausflug nach Alcudia ist lohnenswert, hierfür kann man einfach den Linienbus nehmen. Die Haltestelle ist ca. 300 Meter vom Hotel entfernt. Auch nach Plama haben wir den Linienbus genommen (ca. 60 Minuten). Für andere Ausflüge empfiehlt sich ein Leihwagen. Nach Cap Formentor sollte man sehr früh fahren, bevor die Touristenbusse über die Serpentinen kurven. Pollença und Sóller haben uns besonders gut gefallen. Port de Sóller ist weniger sehenswert, aber die Bahnfahrt zwischen den Orten eine willkommene Abwechslung.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Unterhaltung und Animation, Sportmöglichkeiten im Hotel: Kurz gesagt nichts! Wie bewertet man das, wenn man genau das gesucht hat? Für mich eigentlich volle sechs Sonnen! Für den, der Unterhaltung, Fittness oder Wellness sucht eine Katastrophe! Zu den Liegestühlen und dem Poolbereich ist oben genug gesagt. Zum Strand und Meer auch.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Markus |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |