Shams Safaga Resort

Im Dive Center gab es einen guten Eintrag im Gästebuch: "Dieses Dive-Center hätte ein besseres Hotel verdient!". Das trifft das Shams ziemlich gut. Das Hotel: Das Shams ansich ist nicht mehr neu... und das sieht man an allen Ecken und Enden. Ein kleiner Baumangel hier, ein bisschen Schimmel dort und immer wieder Dinge bei denen man sich als Europäer einfach an den Kopf greift (Löscheimer mit Sand statt Feuerlöscher am Gang zB.) Die Eingangshalle ist wie bei den meisten Hotels in Ägypten sehr schön und prunkvoll gestaltet aber man muss nur eine Tür weiter gehen und der Prunk hört auf. Das Hotel KÖNNTE durchaus wunderschön sein... wenn jemand einiges Geld in die Hand nehmen würde und ein paar der unfertigen Bauprojekte (Bar im 1OG, Brunnen und Wasserlandschaft im Haupthaus, Tennisplätze) fertig stellen würde und die Zimmer grundsaniert würden. Aber die Baumasse ist einfach so hinüber dass es wohl wirklich Millionen kosten würde all die abblättertende Farbe und das schmutzige Plastik-Glas im Stiegenhaus oder den ekelhaften Lift mit den heraushängenden Kabeln zu reparieren. Schade um das Potential! Die Zimmer: Zuerst sei gesagt dass die Zimmer teilweise unhaltbar sind (massiver Schimmel im Bad, laute, alte Klimaanlagen, Möbiliar das auseinanderfällt, Nachts laute Musik von der Disko). Das trifft allerdings nur auf das Haupthaus zu. Nach einer massiven Beschwerde nach der ersten Nacht war es uns möglich in einen Bungalow zu wechseln (allerdings trotz Schimmelallergie meiner Freundin nur gegen Aufzahlung von 14€/Nacht). Die Bungalows bieten nun nicht unbedingt mehr Luxus als die Zimmer (bis auf eine Badewanne statt Dusche und eine bessere Klimaanlage)... dafür sind sie ansonsten voll in Ordnung (Sauber, kein Lärm). Also wir würden wieder ins Shams fahren... aber grundsätzlich nur mehr Bungalow und nie wieder Zimmer. Dann passt alles. Was das Essen betrifft: Das Buffet reicht... das fasst es wohl zusammen. Wir sind nie hungrig vom Tisch aufgestanden. Das Essen wiederholt sich oft, an vieles (wie den Geschmack des Trinkwassers aus den Spendern und des Kaffees) muss man sich erst gewöhnen und die Auswahl ist nie besonders groß gewesen. Auch hat man einigen Gerichten immer wieder den krampfhaften Versuch angesehen die Reste vom Frühstück oder vom Vortag zu verarbeiten. Für Kulinarik-Urlauber ist das Hotel also mit Sicherheit absolut nicht zu empfehlen. Die Bars: Der Alkohol ist eigentlich unerträglich. Aber das richtige Problem der Bars und vieler Einrichtungen des Hotels ist dass sie zwar vorhanden sind aber nicht besetzt bzw nur zu sehr bestimmten Zeiten. Die Shisha-Bar (Shisha und Arabische Spezialitäten wie Kaffee oder Tee... die einzige Quelle für guten Kaffee im ganzen Hotel nebenbei erwähnt) hat zB nur von 21-22 Uhr geöffnet. Die Pool-Bar ist eigentlich nur zu Dekorationszwecken da (schade darauf hatten wir uns gefreut) und im 1 OG beim Empfang gibt es eine wunderschöne, voll eingerichtete Bar im Stil des 19.Jhd. die leider nie in Betrieb (vollkommend verstaubt) und auch nicht ausgeschildert ist. Und auch bei den beiden Bars die meist geöffnet haben (um 24:00 ist auch hier Schluss!) steht meist ein Barkeeper der entweder da ist oder gerade eine Rauchen... gelegentlich ein paar Minuten an der Bar zu warten sollte man erwarten. Oh und Cocktails kann man wirklich vergessen. Bei Cola Rum ist die Grenze erreicht... etwas komplizierteres als ein 2 Komponenten Mischgetränk braucht man gar nicht erwarten zu bekommen. Die Freizeitangebote und Animation im Hotel: Schlecht bis nervig... die Abendshows kann man sich eigentlich nicht ansehen ohne vorher einige Shots zu sich genommen zu haben (Wiederrum Vorsicht: Um einige der Shots vom Ägyptischen Alkohol zu sich zu nehmen sollte man vorher schon eine Flasche intus haben um den Geschmack ertragen zu können... und somit befindet man sich in einem Teufelskreis der dafür gesorgt hat dass wir den Urlaub nüchtern genossen haben). Die Animation im Hotel selbst besteht eigentlich aus ein paar Anwerbern die einen am Strand besuchen und (kostenpflichtige) Ausflüge anbieten... die es aber teilweise durchaus wert sind wahrgenommen zu werden. Da ich ohnehin kein großer Freund von Animation bin war ich eigentlich ganz froh darüber nicht von aufdringlichen Gestalten belästigt zu werden bei der Wassergymnastik um 14:00 mitzumachen... aber einige die sowas mögen könnten es dort vermissen. Die Umgebung und Ausflüge: Wegen der Unruhen wollten wir leider keine Ausflüge zu den Pyramiden oÄ machen und blieben großteils im Hotel. Die nähere Umgebung (aufgegebene Baustellen, aktive Baustellen & andere Hotels) bietet so oder so nicht viel zu sehen und Safaga (die Stadt) selbst ist schwierig zu erreichen und (außer man steht auf Elendstourismus) eigentlich nicht besonders sehenswert. Geschäfte gibt es in der näheren Umgebung zwar (10-15 Min Gehweg) aber das sind alles 0815 Touristenläden. Zum nächsten guten Cafehaus muss man an den Ortsrand von Safaga fahren. Aktivitäten: Was wir im Hotel fanden war ein Padi-Divecenter und ein Club Mistral (Surfen). Hier verbrachten wir gute Teile unseres Urlaubs, trafen freundliches Personal und Besitzer und wurden sehr kundig und sehr fundiert im Tauchen bzw Windsurfen unterrichtet (Spontan zu dritt den Tauchschein gemacht). Auch die Angebote zu Actionausflügen waren interassant (Quad fahren in der Wüste bei Sonnenaufgang... die Erinnerung bleibt ewig). Somit wurde das Tauchcenter und die angeschlossene Beach Bar irgendwie unsere Heimat für den Urlaub Das Meer: Macht all die kleinen Unstimmigkeiten die uns im Hotel immer wieder auf die Nerven gingen wett! Das schönste Meer das wir alle in unserem Leben bisher gesehen haben. Zum Schnorcheln, Schwimmen, Tauchen, Surfen,... einfach nur ideal für jeden Zweck. Die Riffe beginnen wenn man 5 Meter hineingeht bei einer Wassertiefe von 1,5m und es reicht absolut mit dem Schnorchel rauszuschwimmen um eine unglaubliche Vielfalt an Fischen, Korallen und sonstigem zu finden. Das dann auch noch mit Flaschen ausgiebig beim Haus-Riff (10-12m) genießen zu können war traumhaft. Der Strand ist groß und absolut ausreichend mit Liegen bestückt um Handtuchkriege zu vermeiden. Wir hatten auch keine Probleme mit Quallen, Seeigeln oder sonstigen Störenfrieden. Und der Bootsausflug den wir zum Schnorcheln zu einigen nahen Riffen gemacht haben war toll... so viel Unterwasserleben sieht man sonst nur im Zoo oder in der Tierhandlung! Wer allerdings Angst oder übertrieben neugierige Kinder hat sollte sich den Urlaub durchaus überlegen. Steinfische und Rotfeuerfische existieren dort nicht nur theoretisch. Wir haben vor allem beim Tauchen aber auch beim Schnorcheln 1-2 Mal Exemplare dieser Fische gesehen. Das Fazit: Das Shams wäre ein tolles Hotel wenn nicht diese 100 Kleinigkeiten wären die einen einfach ein bisschen stören. So ist es allerdings nur ein Ort um zwischen tollen Tauchgängen und tollen Meer-Ausflügen seinen Hunger notdürftig zu stillen, zu Duschen und zu Schlafen. In dieser Hinsicht erfüllt es aber alle Mindestanforderungen und ist relativ preiswert. Wer das Geld hat sich etwas besseres zu leisten sollte das vielleicht tun und wer Wert auf Komfort, Luxus, Genuss, Kulinarik oder Animation legt der sollte dem Shams auch eher fern bleiben.

Beliebte Aktivitäten

• Strand