Shams Alam Beach Resort

Ich bin ambitionierte Schnorchlerin und komme vor allem wegen dem erstklassigen Hausriff (3. Urlaub im Hotel). Zugang zum Meer wahlweise über Sandstrand (bei jedem Wetter) oder Steg. Seegraswiese mit Schildkröten, viele Korallenblocks mit intakten Korallen. Riff-Karte an der Tauchbasis erhältlich (vorsichtig annähern – das dort beheimatete Hunderudel reagiert manchmal aggressiv, vor allem wenn man früh morgens kommt). Das Hotel hat nur ca. 160 Zimmer – d.h. es ist relativ ruhig, man hat kurze Wege. Beim Personal gibt es wenig Wechsel – man kennt und schätzt sich, für Verbesserungsvorschläge hat man ein offenes Ohr. Es gibt auch viele Stammgäste. Es hat sich einiges verbessert: Z.B.: beim Frühstück gibt es jetzt Filterkaffee (früher nur Instant), die Pizzateller am Strand werden jetzt gespült (früher nur trocken abgewischt) – ein großer Fortschritt bei der Hygiene, am Strand lag weniger Müll herum als früher, die Tische wurden öfter abgewischt und es gibt nur noch Mehrweg-Geschirr (auch Teelöffel) – sehr gut, das spart viel Müll und ist gesünder für die Gäste als die Einweg-Plastiklöffel früher. KEIN kostenloses W-Lan in der Lobby. Besser gleich am Flughafen eine ägyptische Simkarte kaufen (viel billiger als im Hotel) - dabei habe ich mit Etisalat bisher die besten und mit Vodafone die schlechtesten Erfahrungen gemacht.

Alle Zimmer haben Meerblick - das Hotel besteht aus nur einer Gebäudereihe parallel zum Strand. Diesmal Standard-Zimmer in Block 9 – dort war es ruhig, ich konnte ungestört schlafen. Es gab genug Steckdosen zum Aufladen von Handy, Kameras und Laptop und auch genug Tische und Stühle. Alle Betten, die ich im Hotel bisher hatten, waren sehr bequem und vom Typ her einheitlich. Alle Zimmer haben eine Mückengitter-Tür zu Balkon/Terrasse und dort eine Wäscheleine - das finde ich sehr gut. Leider macht man sich in vielen anderen Hotels keinerlei Gedanken über die Bedürfnisse der Gäste (Schnorchler, Taucher, Surfer müssen ihre nassen Sachen nach Gebrauch irgendwo trocknen können). Roomservice hängt immer vom einzelnen Roomboy ab (egal welches Hotel), war diesmal sehr gut.

Ich fand das Essen gut. Es gab immer liebevoll angerichtete, frische Salate, bei denen ich oft zugeschlagen habe – OHNE anschließende Magenprobleme. Außerdem gab es immer eine abwechslungsreiche Auswahl an vegetarischen und Fleisch-Gerichten. Es gab Thementage (z.B. arabische Gerichte am Montag). Dabei wurden die Gerichte etwas variiert (also es gab z.B. nicht an jedem Montag identische Gerichte, wie in manch anderem Hotel) - dadurch wird das Essen auch bei längerem Aufenthalt nicht langweilig. Der Speisesaal ist für meinen Geschmack zu kalt und zugig klimatisiert, es gibt aber an den Rändern "windstille" Tische - daher kein Problem für mich. Die Akkustik im Restaurant ist angenehm, Unterhaltungen sind problemlos möglich (also KEIN übermäßiger Lärm). Die Kellner waren immer zu Späßen aufgelegt. Ich hatte Spaß.

Was ich nicht verstehe: Oft liest man, dass Extraleistungen im Shams Alam nur gegen Bezahlung zu haben seien. Natürlich wird Trinkgeld jederzeit gerne genommen, aber mir wurden alle Sonderwünsche, die sich im normalen Rahmen bewegten, immer gerne ohne Bezahlung erfüllt. Probieren Sie es aus - ich bin sicher, dass Sie nicht enttäuscht werden! Ich habe das Personal immer sehr entgegenkommend und freundlich erlebt. Es gibt wenig Wechsel beim Personal und auch viele Stammgäste - man kennt und schätzt sich, weil das Hotel so klein und überschaubar ist - dadurch wirkt es sehr familiär. Mir hat das immer gut gefallen und ich bin deshalb auch gerne wieder gekommen. Wenn einem das Zimmer nicht gefällt, kann man problemlos wechseln. Auch wenn sonst irgendetwas sein sollte - am besten gleich an die Lobby-Mitarbeiter oder die Zuständigen wenden - man wird alles tun, um Probleme schnellstmöglich zu beheben.

Leider gibt es ein ernsthaftes Problem: Der Hundebestand rund um das Hotel ufert langsam gefährlich aus. In der Tauchbasis gibt es ein Rudel großer Hunde, das Gelände ist mit Hundekot übersät. Die Tiere sind normalerweise friedlich, manchmal aber auch nicht. Südlich der Tauchbasis lebt ein weiteres großes Rudel völlig verwahrloster Hunde, das sein Territorium aggressiv gegen Eindringlinge verteidigt. Die Tiere haben mich einmal gestellt, sie kamen aus dem nichts und umzingelten mich aus heiterem Himmel. Ich konnte ihnen nur entkommen, weil ich ruhig geblieben bin, ihr Verhalten richtig gedeutet und mich richtig verhalten habe. Wäre ich in Panik geraten und weg gerannt, hätten sie mich vermutlich zerfleischt. Strandspaziergänge, Joggen etc. sind dort lebensgefährlich - man sieht auch keine Jogger mehr. Eine Hundefreundin unter den Gästen hielt meine Ausführungen zunächst für Übertreibung und lief in Richtung Süden los. Sie kam kurze Zeit später kreidebleich wieder zurück und unternahm auch keine weiteren Ausflüge mehr in diese Richtung. Ich habe mich gar nicht mehr vom Hotelgelände gewagt, denn andere Gäste berichteten mir, dass sie auch nördlich des Hotelgeländes von aggressiven Hunden angegangen wurden. Aus meiner Sicht ist es nur eine Frage der Zeit, wann der erste Gast verletzt oder gar getötet wird. Die Tiere können mit Tollwut infiziert sein, von anderen Infektionskrankheiten und Parasiten aller Art ganz zu schweigen. Solange dieses gefährliche Problem besteht, werde ich lieber in anderen Hotels Urlaub machen und deshalb gab es einen Stern Abzug in der Gesamtbewertung – leider, denn ansonsten gefällt mir das Shams Alam wirklich gut. Umgebung: Wüste. Überschaubares Angebot an Ausflugsmöglichkeiten in der direkten Umgebung (Schnorchelausflüge, Wüstentouren). Man sollte auf Ausflügen eigene Trinkgefäße mitnehmen, denn oft werden Heißgetränke in nicht dafür geeigneten, dünnwandigen Plastikbechern ausgeschenkt (Gesundheitsgefahr! – Möglicherweise krebserregend!). Die Einwegbecher verursachen viel unnötigen Müll, der oft vom Wind in die Natur geweht wird. Eigene Trinkgefäße für Heiß- und Kaltgetränke gehören zur Grundausstattung des all-inkl.-Urlaubers ;-).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt genug Platz am Strand - Privatsphäre durch großzügige Abstände zwischen den Sonnenschirmen. Keine frühmorgendliche Reservierung der Liegen mit Handtüchern nötig, auch wenn einige Gäste das aus Gewohnheit tun. Wann immer ich am Strand eintraf – ich fand immer schnell einen freien Platz. Es gibt einen Fitnessraum, den Schlüssel dazu bekommt man in der Lobby. Die Geräte werden normalerweise nicht gereinigt und nicht gepflegt, sind meistens dick eingestaubt. Wer den Raum nutzen will, sollte um die Reinigung und Wartung (Ölen/Fetten der beweglichen Teile) bitten – das wird normalerweise schnell erledigt (Auch ohne Extra-Zahlung – probieren Sie es aus! Ich bin sicher, dass Sie nicht enttäuscht werden). Es gab Animateure, die nicht aufdringlich waren. Von den Hotel-Masseuren habe ich mich nach den schlechten Erfahrungen im letzten Urlaub fern gehalten. Damals begrabschte man mich unverschämt, beschädigte meinen teurern Marken-Bikini gewaltsam. Nach der gewalttätigen „Fußreflexzonenmassage“ humpelte ich tagelang vor Schmerzen und die „Lymphdrainage“ bescherte mir wochenlang schmerzhaft geschwollene Beine. Als ich mich wehrte, schmierte der Masseur mir Öl in die Augen! Und das alles auch noch zum Wucherpreis, im voraus kassiert – schon diese unseriöse Geschäftspraxis hätte mir eine Warnung sein müssen. Zu Hause kann man sich vom Hausarzt Massagen u.ä. für vergleichsweise geringe Zuzahlung bei medizinisch geschulten Fachleuten verschreiben lassen – damit ist man auf der sicheren Seite. Der Pool ist nur ein kleines Planschbecken. In die Instandhaltung wird auch nicht viel investiert. Das Besondere am Hotel ist das gute Hausriff. Die Hotelanlage ist nichts Besonderes und die Lage direkt an der lauten Durchfahrtsstrasse (viel LKW-Verkehr) auch nicht toll. Auch die technische Einrichtung (z.B. der viel zu laute Abzug der Küche) ist größtenteils veraltet - daher auch meine schlechte Bewertung des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Wenn man nur irgendwo in der Sonne am Pool liegen will, kann man das in anderen Hotels zum gleichen Preis in deutlich besserem Ambiente.