Seepark Sellin Ferienwohnungen

Großanlage der mittleren Kategorie, von außen etwas vernachlässigt, lag aber wahrscheinlich an der Jahreszeit. Teilweise grüne Moosverfärbungen an den Fassaden, so was sieht nicht nach Urlaub aus. 2-3 Stockwerke hoch, unten meist Geschäfte und Büros, auch Pizzeria u. ein Restaurant waren dort zu finden. Die Zimmer erreicht man über einen schmalen Flur, der teilweise nach Chlor oder Fisch riecht (Haus Harving), nichts für empfindliche Nasen. Zudem ist es für Gäste mit Kindern (also auch Kinderwagen) eine Zumutung da kein Aufzug vorhanden. Sämtliches Gepäck und alles was dazu gehört muss über diesen engen Flur gewuppt werden. Frage: Wie kommen eigentlich Rollstuhlfahrer in ihr Zimmer? Die Anlage ist wohl eher nicht behindertengerecht. Bei unserer Ankunft und die beiden Tage danach wurde am Hotel renoviert, was mit erhöhtem Lärmpegel einherging, muss aber wohl auch mal sein. Die Gebäude sind in der typischen Bäderarchitektur gehalten, was mir persönlich sehr gefällt und sich zudem auch sehr gut in den Ort integriert. Direkt am Hotel gibt es ein Erlebnisbad mit Sauna, Solarium, Whirl-Pool und einiges mehr. Langstreckenschwimmer kommen hier allerdings nicht auf ihre kosten, für schlechtes Wetter aber immerhin eine Alternative. Hotelgäste haben hier pro Tag 3 Stunden Eintritt frei, jede weitere Stunde kostet 1, 50 Euro. Überrascht war ich von der Sauberkeit im Schwimmbad, ich hoffe nicht weil so wenig los war. Die Anlage verfügt auch über einen Waschsalon. Rügen mach Spaß, allerdings nur im Sommer und mit Sicherheit nicht im Seepark Sellin. Die Insel hat einen schönen maritimen Flair, es gibt dort viele Ecken wo ich mich sehr wohlfühle und auch erholen kann. Wer auf Deutschlands größter Insel Urlaub machen will, sollte möglichst nicht das günstigste Hotel aussuchen. Ich denke wir werden wiederkommen, sind allerdings in Binz oder Baabe besser aufgehoben.

Die Anlage wäre vielleicht gar nicht sooo schlecht, wenn da die Zimmer nicht wären. Wir hatten ein Zimmer Typ P, für 2 Personen mit ausziehbarer Schlafcouch. Das erste Zimmer roch auch nach längerem Lüften nach kalter Zigarette, so dass wir auf nachdrücklichen Wunsch das Zimmer gewechselt haben. Der Wechsel war in der Nebensaison kein Problem. Nur was machen die Gäste im Sommer? Zimmer des Typs P haben ca. 20m², das ist für 2 Personen viel zu klein. Die Schlafcouch war in beiden Zimmern absolut durchgelegen, da halfen auch mehrere Lagen Decken und Polster nichts. Ich habe jetzt -2 Tage nach Abreise- immer noch Rückenschmerzen. Der Flur ist ziemlich eng, sich dort mit 2 Personen anzukleiden ist in kälteren Jahreszeiten aussichtslos. Wer über den Flur ins Badezimmer will, sollte möglichst nicht vergessen den Lichtschalter zu betätigen. Der Schalter liegt nämlich draußen, man muss sich wieder zurück durch die enge Tür, über den Flur hinter die Tür zwängen, um Licht zu haben. Die Tür geht nämlich falsch herum auf. Einfach Tür aufmachen geht also nicht. Dies als „Ferienwohnung“ zu beschreiben ist eine Frechheit! Selbst als normales Hotelzimmer für eine Person wäre es ziemlich eng bemessen. Wer diesen Zimmertyp bucht und meint er hätte einen schönen Blick auf Rügens Landschaft wird ebenfalls enttäuscht sein. Man schaut geradewegs in den lieblosen Innenhof. Was mich positiv überrascht hat, war die Sauberkeit und der kostenlose Empfang von Premiere. Auch die Ausstattung der Küche ließ nicht zu wünschen übrig. Einiges Geschirr mussten wir allerdings nachspülen, da erheblich verschmutzt. Die Möbel waren leicht abgewohnt, aber noch o. k. Einzig die Schlafcouch war eine absolute Zumutung, der Erholungseffekt war gleich null, da wir darauf unmöglich schlafen konnten. Dafür haben wir nachts um 3 Uhr Premiere geschaut, war auch lustig. Fehlende Schlaf- und Ruhephasen mussten wir auf Alu-Liegen im Freizeitbad nachholen. Dies war für uns auch der Hauptgrund unseren Aufenthalt dort von 7 auf 3 Tage zu verkürzen.

Außer dem kleinen Restaurant/ Pizzeria und dem Brasilianer hab ich dort nichts weiter gesehen. In den kälteren Jahreszeiten gehört der Ort den Rentnern und ansonsten ist Gastronomisch dort auch nicht viel los. Wer richtig gut essen will ist in Binz gut aufgehoben. Wir haben uns auch über sehr gutes Essen im „Nautilus“ in Neukamp gefreut, allerdings ist die Fahrzeit dorthin etwas länger.

An der Rezeption hatte ich gemischte Gefühle. Die junge Frau hinterm Tresen unterschlug uns eine Stornierung die keine war, wirkte etwas überfordert. Der junge Mann zu ihrer rechten war mit basteln beschäftigt. Zum Glück war die Chefin da, hatte die Situation schnell im Griff. Alle Fragen wurden dennoch kompetent beantwortet, ein Zimmerwechsel nach Beanstandung klappte reibungslos. Alles in allem wirkte die Stimmung in dem großen leeren Raum etwas frostig. Zum Service an sich kann ich nicht viel sagen, wir haben uns selbst verpflegt und sonst haben wir dort vom Personal auch niemanden zu Gesicht bekommen. Alles in allem ist man dort ziemlich sich selbst überlassen.

Die Anlage liegt am südlichen Rand von Sellin, ist mit dem PKW bequem zu erreichen. Der Südstrand ist knapp 600m Luftlinie entfernt. Zu anderen Verkehrsmöglichkeiten kann ich nichts sagen, da nicht genutzt. Im Sommer ist vielleicht ein Fahrrad ganz gut angebracht, gerade um bequem den Strand erreichen zu können. Die Qualität des Strandes nimmt übrigens zu, je weiter man sich Richtung Baabe bewegt.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Es gab keine Animation, was ich allerdings auch nicht wirklich haben muss. Glaube für sportliche Aktivitäten kann man sich ein Set für Federball ausleihen und Tischtennis geht wohl auch. Zur Unterhaltung dient auch nur eine kleine Minigolf-Anlage. Für meinen Geschmack nicht so der Hit. Wenn man allerdings einen drauf machen will, dann fährt man auch Sommer wie Winter nicht unbedingt nach Rügen. Zur Erholung und allg. für Ruhesuchende ist der Ort ideal. Gilt die Wasserrutsche im Spaßbad als sportliche Aktivität? Das wars dann auch schon. Kinderbetreuung ebenfalls nicht vorhanden.