- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Beim Seabel Alhambra handelt es sich um eine mittelgroße Anlage mit 264 Wohneinheiten. Diese muß man in 2 Bereiche einteilen. Der neue Teil über dem Spa ist einem 4-Sterne-Hotel gerecht. Ausstattung sowie Ambiente sind sehr schön und eben neu. Ein Zimmer hier ist allerdings nur zu bekommen, wenn man entweder ein Spa-Paket hinzubucht oder bereit ist, neben dem Reisepreis pro Person und Nacht 14 Tunesische Dinar (TND), also umgerechnet ca. 7,45 € zu zahlen. Zudem muß man das Glück haben das auch eines frei ist. Leider müssen die Gäste des neuen Teils der Anlage auch die allgemeinen Teile der Anlage mit benutzen (Restaurant u.a.) Der alte und auch größere Teil der Anlage bestehtaus 1 - 2 geschossigen, sehr verwinkelt gebauten Gebäuden, welche äußerst unzureichend beschildert sind. Gleiches gilt für alle anderen Bereiche (Bars, Restaurant, Kinderbetreuung, Sanitätsraum u.s.w.). Schilder sind erst dann zu finden, wenn man vor dem entsprechenden Raum steht. Die Zimmer wirkten sehr abgewohnt und das Mobiliar genügt so gerade den Ansprüchen eines 2-Sterne-Hotels. Die Bäder sind ebenfalls sehr stark renovierungsbedürftig. Die Fugen ander Badewanne waren größtenteils nicht mehr vorhanden, die Armaturen waren nicht mehr silber, sondern grau verkalkt, gleiches gilt für den viel zu kleinen Duschkopf, der aufgrund fehlenden Wasserdrucks weniger Wasser lieferte als ein sanfter Landregen. 30 Minuten waren keine Seltenheit um beim Duschen wieser Schaumfrei zu werden. Auch die Fliesen waren teilweise gerissen bzw. defekt. Auf den ersten Eindruck macht die Anlage einen sehr ordentlichen Eindruck, jedoch werden die Toiletten an den Bars und am Strand offensichtlich nicht nach Bedarf, sondern lediglich ein Mal am Tag gereinigt. Zwar hängen überall Kontrollzettel auf denen die stündliche Kontrolle auch bestätigt wird, jedoch gilt hier "Je später der Tag, je dreckiger die Toiletten". Auch der Geruch im Bereich der Toiletten am Ruhepool war beinahe unerträglich, was sicherlich an der Sickergrube direkt daneben in der prallen Sonne lag. Die eingeschlossenen Leistungen unseres "Ultra Allinclusive" umfaßten Speisen und Getränke, wobei die meisten Cocktails an der Hauptbar aufpreispflichtig waren. In der Anlage war zu unserer Reisezeit vom Alter her alles vertreten. Ich würde sagen von 1 - 75 Jahren, wobei Familien im mittleren Alter überwogen. Insgesamt waren ca. 50 % der Gäste Franzosen, 20 % Italiener, 20 % Deutsche und der Rest verteilte sich auf viele andere Nationalitäten. Das Hotel ist sicherlich alt und abgewohnt, aber mit ein wenig guter Laune und hin und wieder einem Augenzwinkern macht man das Beste daraus und geniesst das schöne Wetter, den schönen Strand und das schöne Tunesien. Wir waren Ende Juni, Anfang Juli dort, es wurde in dieser Zeit von Tag zu Tag heißer, aber noch immer durch einen leichten Wind angenehmer als die momentane Schwüle in Deutschland. Die Handyerreichbarkeit ist problemlos, aber sehr teuer, man sollte sich ehr auf eine SMS beschränken. Ein Internetzugang und auch W-Lan sind im Bereich der Reception vorhanden, die Kosten hierfür aber auch mit 10 TND (ca. 5,30 €) pro Stunde sehr hoch. Zu empfehlen ist der sehr schöne Spa-Bereich, neu, groß und traumhaft schön, allerdings leider auch mit annähend deutschen Preisen ziemlich teuer. Nicht zu empfehlen ist der bei der ITS angebotene Ausflug Hammamed/Nabeul. Er besteht aus gut 5 Stunden Busfahrt, 20 Minuten Porzelanmanufaktur mit Einkaufsmöglichkeit (oder Aufforderung dazu), 45 Minuten Camelmarkt in Nabeul und 45 Minuten Medina Hammamed. Hier stimmt das Verhältnis zwischen Busfahrt und Besichtigungszeiten einfach nicht. Man sollte für ev. Arztbesuche immer genügend Bargeld vorrätig haben, ohne findet eine Behandlung erst gar nicht statt.
Die ersten Zimmer die wir hatten (1385 und 1392) waren sehr dürftig ausgestattet, keine Sitzgelegenheiten, 1 Doppel- und ein Einzelbett. Im Zimmer 1392 funktionierte weder die Klimaanlage noch ging die Toilettenspülung aus. Gleich am ersten Abend bekamen wir noch Besuch einer unerwünschten Mitbewohnerin (Kakerlake, gut 5-6 cm groß). Und das bei einer Anreise nach 20.00 Uhr, da war die Laune unten.... Tags darauf bot uns der Manager zwei nebeneinander liegende Zimmer (1225 und 1226) an, diese waren sehr schön groß, eine maurische Ecke war ebenfalls vorhanden wie auch ein riesiger blickgeschützter Balkom. Die Größe der Zimmer konnte jedoch nicht über die alten und sehr abgewohnten Möbel sowie das sanierungsbedürftige Bad hinwegtäuschen. Auch in diesen Zimmern hatten wir leider Kakerlaken und einen sehr starken Ameisenbefall. Wie bereits erwähnt, wurden diese possierlichen Tierchen bei jeder Meldung mit einer absolut brutalen chemischen Keule bekämpft.
In der Anlage gibt es ein Hauptrestaurant für alle Mahlzeiten, des weiteren gibt es ein Restaurant in dem es am Mittag ziemlich kalte Hamburger (müssen aber vorbestellt werden) und am Abend ein super leckeres tunesisches Menue (leider nur 1 x pro Urlaub buchbar) gibt. Bars sind 3 vorhanden, wobei die Hauptbar neben der Reception 24 Stunden geöffnet ist, die Poolbar am Aktivpool ist leider etwas zu klein geraten, wodurch die Barkeeper schnell überfordert sind und den Überblick verlieren. Des weiteren sind hier leider nur sehr wenig Sitzgelegenheiten vorhanden. Die Bar am Ruhepool, sofern man sie so nennen konnte, bot lediglich alkoholfreie Softdrinks und Bier, das war alles. Eine Strandbar, wie im Katalog beschrieben, war nicht vorhanden, oder besser wurde von den Gärtnern als Geräteschuppen genutzt. Lediglich ein öffentliches Restaurant in dem normal gezahlt werden musste war am Strand geöffnet. Die Getränke wurden meist, mit Ausnahme an der Hauptbar, in kleinen Plastikbechern gereicht. Mit Ausnahme am Strand nicht immer schön. Die Speisen im Hauptrestaurant waren zwar abwechslungsreich, jedoch meist ziemlich kalt oder halb roh, was bei Fisch nicht unbedingt lecker ist. Ein wenig mehr Abwechslung im Salatbereich hätte sicher auch so manches Lächeln auf die Gesichter der Gäste gezaubert. Mit Ausnahme beim Frühstück waren die Kellner immer sehr bemüht die Tische abzuräumen, das Restaurant machte insgesamt einen recht ordentlichen Eindruck. Die Köche beim Frontcoockin trugen immer Plastikhandschuhe bei der Zubereitung der Speisen. Neben den "europäschem" Speisen gab es täglich tunesische Küche, welche meist aus 2 Gerichten bestand. Die Trinkgelder (1 - 2 TND) für die Kellner halfen natürlich immer bei der Suche nach einem schönen Tisch und bei der Freundlichkeit des Personals. Ohne Trinkgeld wurde man jedoch auch gerne mal übersehen. Die Cocktails an der Hauptbar, welche nicht zum All-Inclusive gehörten, hatten umgerechnet annähernd deutsche Preise.
Das Personal an der Reception ist sehr schnell genervt und unfreundlich. Die Kellner an den Bars und im Restaurant waren freundlich, jedoch oft überfordert. Ein kleines Trinkgeld für die Kellner hilft zwar immer, ändert aber nichts an der Situation, sie schuften einfach wie die Tiere. Die ein oder andere Kraft würde das Arbeiten für die Leute sicherlich einfacher machen und ein wenig mehr Freundlichkeit außer dem mit dem Trinkgeld erkauften Lächeln bringen. Die Reception ist meist mit 2 Leuten besetzt, wovon 1 Person meist ein wenig Deutsch spricht. Ist diese Person allerdings mal nicht da, so hat man selbst mit Englisch arge Probleme. Französisch wird, da auch Landessprache, selbstverständlich gesprochen. Das Reinigungspersonal ist sehr freundlich, ein kleines Trinkgeld (1 TND am Tag)hilft natürlich auch hier. Die Damen reinigen die Zimmer, trotz des alten Zustands, immer sauber und ordentlich, vergessen jedoch manchmal ein neues Handtuch oder ein neues LAken ins Zimmer zu legen, obwohl sie vorher die alten Sachen zur Wäsche mitgenommen hatten. Dies mag aber auch daran gelegen haben, das unsere Zimmer die letzten im Reinigungsrevier der Dame waren. Die Verabschiedung am letzten Tag war sehr herzlich, konnte aber nicht für die mehrfach im Zimmer gefundenen Kakerlaken und die Ameisen im Schrank unserer Tochter hinweg trösten. Dies lag aber mit Sicherheit nicht an der Reinigung, die war ordentlich. Nach jeder Meldung der unerwünschten Mitbewohner (Kakaerlaken) wurde das Zimmer derart mit Gift ausgesprüht, so dass das Atmen selbst am Abend noch schwer fiel In der Anlage gab es einen Kidsclub für die Kleinen, hierzu kann ich nichts sagen, da wir ihn nicht benötigten, aus dem Alter ist unsere Kleine raus. Ebenfalls gab es einen Krankenpfleger bzw. Sanitäter in der Anlage, die Hauptaufgabe von ihn bestand jedoch in dem Anrufen des Arztes. Man wurde aber hilfsbereit und nett behandelt, allerdings auch sehr teuer. Eine Mittelohrentzündung zu diagnostizieren kostete mal eben 60 TND cash, zusätzlich kam die Medizin hinzu, so war man ganz schnell mal eben bei umgerechnet knapp 100 Euro. Beschwerden, die an der Reception abgegeben wurden, wurden zwar unmittelbar behoben, aber dort sehr widerwillig entgegen genommen. Erst als man deutlich sichtbar böse wurde, wurde der Manager gerufen. Er kümmerte sich dann freundlich um die Gäste und versuchte jedes Problem bestmöglich zu lösen.
Der Strand ist, vorbei an den Tennisplätzen, in ca. 5 Minuten bequem zu Fuß zu erreichen, vor allem bewegt man sich ständig in der Anlage des Seabel Alhambra. Problematisch für Neuankömmlinge durfte das Finden des Weges sein, auch hier ist eine Beschilderung auch erst wieder kurz vor dem Wasser vorhanden. Haltet Euch einfach immer Richtung Tennisplätze und dann ist es der Weg zwischen den Plätzen. Der Transfer vom Flughafen betrug bei der Hinreise ca. 45 und bei der Rückreise ca. 35 Minuten, also im Großen und Ganzen sehr angenehm. Die ankommenden Flugzeuge sind zwar am Himmel zu sehen, aber aufgrund der Höhe noch nicht zu hören. Nach Port el Kantaoui sind es, egal ob man am Strand wandert oder die Straße nimmt, ca. 15 Minuten Fußweg. Zur Medina (Altstadt) nach Sous (lohnt kaum, da sehr verdreckt) ca. 15 Minuten mit dem Taxi (ca. 7 - 8 TND, handeln lohnt sich). In Port el Kantaoui bekommt man Alles was das Herz begehrt, Souveniers, deutschsprachige Apotheke, Bekleidung (das meiste sind nachgemachte Markenartikel, traditionelle Kunst und Bekleidung sind leider selten) und natürlich viele, viele Bars und Restaurants. Außerdem gibt es dort einen wahren Rummelplatz mit diversen Karussels u.s.w., allerdings sind hier gute Nerven gefragt. Man wird wahrlich an jeden Stand gezerrt, lehnt man ab erhält man böse Sprüche. Aus der Anlage heraus nach rechts sind mehrere Shoppingcenter, wobei das erste auf der linken Seite den besten und aufgeräumtesten Eindruck macht. Die Annimation in der Anlage ist ausschließlich auf Franzosen und Italiener ausgelegt. Sprichst man diese Sprachen nicht, so wird das geniessen schwer. Die Abendannimation ist meiner Meinung nach ein Flop, das Programm wiederholt sich wöchentlich und wird von den Annimateuren sehr laienhaft aufgeführt. Einzig die Tanzeinlagen der Koreografin sowie ihrem Freund haben ein wenig entschädigt, die Zwei haben es echt drauf. Die Ausflugsmöglichkeiten sind reichlich und werden durch die Reiseveranstalter angeboten. In der Anlage selbst werden Kamelsafaris und Quadtouren und auch Hennatatoos angeboten. Bucht man hier nicht oder lässt man kein Tatoo machen, so wird man während des gesamten Urlaubs täglich ziemlich penetrant genervt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Tagesannimation war leider hauptsächlich auf Franzosen und Italiener ausgelegt. "Man spricht ungern oder gar nicht deutsch", das wurde leider immer wieder deutlich. Zur Anlage gehören 2 Kinderpools sowie der Aktivpool, des weiteren gibt es kurz vor dem Strand hinter den Tennisplätzen den Ruhepool. Dieser machte glücklicherweise seinem Namen alle Ehre. Der Strand war sehr schön, ausreichend Liegen waren leider nicht vorhanden. Wer ab 10.30 Uhr zum Strand kam, der hatte häufig Pech und musste in Richtung Ruhepool wieder abziehen und zur Mittagszeit sein Glück neu versuchen. Leider wurde dieser Mangel meist durch "Blockierer" provoziert, welche den überwiegenden Teil des Tages am Pool verbrachten, aber trotzdem am Morgen die Liegen am Strand mit Handtüchern blockierten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Klaus |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 4 |