Die Anlage ist terrassenförmig angelegt (mit jeweils nur einem Stockwerk) und angeblich 5 Jahre alt (heißt aber erst seit 3 Jahren " Savoy" - nach holländische Übernahme). Recht schlicht gehalten, kein unnötiger Kitsch und Schnickschnack. Ich würde es eher nicht als Familienhotel beurteilen, dafür gibt es - gottseidank - zuwenig Animation, was mir sehr gut gefiel. Ich selbst war für das fehlende Kindergeschrei recht dankbar, weil ich mir einen richtigen Erhol-Urlaub wünschte. Man musste für kaum etwas extra bezahlen, fast alles war im Preis inkludiert (d.h. der Transfer zum/vom Flughafen, Zimmersafe, Handtücher/Liegen am Pool und Strand, selbst das hauseigene Fitness-Center). Wenn man nicht grad auf Zimmerservice steht oder sich kosmetisch verschönern oder massieren lassen will oder zusätzliche Ausflüge bucht, braucht man - abgesehen vom Trinkgeld - eigentlich kein Bargeld mitnehmen. Und ägyptische Pfund schon gar nicht. In Ägypten gibt es ein neues Gesetz, wonach man in Hotels nur noch in Euro oder Dollar zahlen darf - so will man endlich zu ausreichend Devisen kommen. Leider sind die Preise im Hotel dzt. ironischerweise noch ausschließlich in Landeswährung angegeben - aber das soll sich lt. Hotelmanager spätestens bis November ändern. Die Transferzeit vom Flughafen beträgt ca. 10 min. (ich hatte über L'Tur gebucht und wurde pünktlich am Flughafen erwartet, am Tag vor der Abreise wartet ein Blatt Papier an der Zimmertür wann man am nächsten Tag abgeholt wird). So, und jetzt zum einzig störenden an diesem Hotel: das ist die Gästestruktur - ich würde mal sagen dass ca. 85 % Russen sind. Omnipräsent also. Und die allermeisten von ihnen haben leider keine Manieren (der typische Fall von zu schnell zu Geld gekommen). Mich persönlich hat ihr Benehmen vor allem am Büffet gestört. Und ich musste mal beobachten wie einer von ihnen im Restaurant Besteck geklaut hat. Vor allem aber benehmen sie sich unter Wasser ignorant und rücksichtslos - sprich sie dürften noch nie davon gehört haben welch fragile Wesen Korallen sind und wie lang diese brauchen nachzuwachsen wenn man sie abbricht oder angreift oder - was ich ebenfalls sah - sich auf sie draufsetzt! Obwohl das Hotelpersonal sehr darauf achtet dass die Gäste den Korallen nicht zu nahe kommen (mit einer Pfeife auf der Badeplattform): was die Gäste UNTER Wasser aufführen, kann natürlich nicht kontrolliert werden. Ich habe einige von ihnen zur Rede gestellt, aber sie dürften alle nicht Englisch sprechen - oder sich einfach dumm stellen. Ca. 10 % der Gäste sind Italiener - und der Rest (das sind dann nicht mehr viele) bunt gemischt. Ich kann das Hotel alleinreisenden Frauen durchaus auch empfehlen (wenn sie kein Problem damit haben dass sie so ziemlich die einzigen Alleinreisenden dort sein werden - das Hotel ist sehr pärchenlastig - aber welches nicht? ;-))) Zumindest wird man nicht wirklich belästigt. Freundlich aber ausreichend distanziert - dann hat man kein Problem mit den Ägyptern. Ich fand es toll dort (von den russischen Gästen mal abgesehen) und hab mich supergut erholt - so faul war ich schon lang nicht mehr im Urlaub.
Sehr hübsch, ca. 25 m² groß, sauber. Fön im Bad, Badewanne mit Duschvorhang und ausziehbare Wäscheleine, ein Wasserschlauch beim WC ersetzt das Bidet. Einzelklimaanlage, gute Betten. Minibar wird nur auf Wunsch gefüllt. Auf den Gängen vor den Zimmern spielt Musik (die man bis ins Zimmer hört, aber nicht störend). Viele Fernseh-Kanäle, 2 Radiostationen. Zimmer mit Meerblick kosten pro Tag USD 10,-- Aufpreis. Magnetkarten statt Zimmerschlüssel, Schreibtisch mit guter Beleuchtung. Vielleicht zuwenig Kleiderhaken (evtl. selbst welche mitbringen) - aber das gilt wohl nur für Frauen ;-))) Marmorbad (inkl. Lautsprecher), bei dem die Fugen wieder mal nachgefugt werden könnten, sonst keinerlei Kritik die mir einfiele. Ich fand mein Zimmer nicht hellhörig, aber vielleicht lag das daran dass so wenige Gäste in der Anlage waren... - kann ich nicht beurteilen.
Tja, die Küche hat mich weniger umgehauen. Obwohl es toll ist dass jeder Abend ein anderes Motto hat (" East meets West" , etc.) und die Kellner sind alle diesem Motto gemäß gekleidet, ein ständiges Maskenball also, wenn man es zynisch sähe. Das Büffet sieht auch sehr sehr hübsch aus - vor allem die Desserts - wow! Aber von der Qualität und von der Abwechslung hat es mich in Wahrheit nicht wirklich überzeugt. Jedenfalls nicht dem sonstigen Eindruck vom Hotel entsprechend. Ich hab allerdings die einzelnen Restaurants (z.B. das italienische; konnte mir nicht vorstellen dass sie das authentisch hinkriegen ;-))) nie ausprobiert, sondern immer vom Büffet gegessen. Erstere kann ich also nicht beurteilen. Soviel ich mich erinnere gibt es Abendessen von 18.30 bis 22.30 h - also ausreichend lang für jedermann. Und Frühstück bis 10.30 h (das fand ich kurz, hab's einmal verschlafen ;-)) Besonders schön ist es, draußen auf der Terrasse zu essen - das hab ich nicht gleich entdeckt, man geht einfach vom Hotel ein paar Stufen runter. Die Beleuchtung ist dort nicht sehr hell, aber man hat ja am Büffet sehr gut gesehen was man sich auf das Teller nahm. Zum Frühstück gibt es sogar unten bei der Terrasse ein eigenes Büffet, muss die Sachen also nicht vom Restaurant runtertragen.
Das Personal ist fast ZU freundlich, fand ich. Das kann anstrengend sein. Jeder möchte plaudern, aber ich hatte gleichzeitig den Eindruck dass sie sofort vom Chef verjagt werden, wenn sie mehr als ein paar Sätze wechseln - aber immer aufs freundlichste. Und nachdem ich von meinem Ausflug nach Naamah Bay zurückgekehrt war, wusste ich ihre guten Manieren wieder zu schätzen. Das GESAMTE Personal ist männlich, bis runter zu den " Zimmermädchen" . Im ganzen Hotel hab ich eine einzige weibliche Angestellte (im Restaurant) gesehen - und fragte mich die Ganze Zeit ob sie Wohl die Tochter des Managers sei ;-)))
Das Korallenriff ist direkt vorgelagert, beginnt also direkt am Strand, man braucht kein Boot und kann über den angelegten Badesteg direkt an der Riffkante losschnorcheln. Das fand ich supertoll. Es liegt in der White Knight Bay, direkt anschließend sind das Maxim und das Concorde. Obwohl es so nahe am Flughafen liegt (ziemlich genau vis-a-vis) fand ich die Flugzeuge nicht wirklich störend (je nach Windverhältnissen hörte man sie 3-4 x am Tag). Gute Wasserqualität, Sandstrand (pippifein saubergehalten). Im Oktober gab es sowohl am Pool als auch am Strand immer ausreichend Liegen, kein Gedrängle also - und immer ausreichend Sonnenschirme (ich lag lieber im Schatten). Durch den stets vorhandenen leichten Wind empfand ich die 39 Grad nie als unangenehm. Das Meer hatte noch 33 Grad - herrlich, fast wärmer als der Pool. An Sauberkeit ist die Anlage kaum zu übertreffen (kein Wunder bei soooviel Personal - mir kam vor: mehr als Gäste! - das ständig am Putzen und Werkeln ist. Und viel Security - ich fühlte mich bestens beschützt, obwohl ich es ihnen manchmal schwer machte, mich zu beschützen, wenn ich z.B. über die Absperrungen hinaus weit hinausschwamm oder unbedingt über den angrenzenden Hügel klettern wollte um einen Überblick über die Gegend zu kriegen - da läuft einem gleich immer wer nach und geleitet einen zurück. Auch vor den Terrassen (auf denen man abends so herrlich gemütlich sitzen kann - wenn einem nicht nach Disco ist) gehen immer Security-Leute auf und ab. Und es ist das erste Hotel das ich erlebte mit Metalldetektor vor dem Eingang. Wiewohl man ihn aufs leichteste umgehen kann... Der nächste Ort ist Naamah Bay, dorthin gibt es täglich mehrmals kostenlose Shuttlebusse (für die man sich vorher anmelden muss, was ich nicht wusste, aber man hat mich trotzdem mitgenommen). Aber ich fand den Ausflug nach Naamah Bay nicht wirklich die Zeit dafür wert. Wirklich nur touristisch. Und als Frau allein unterwegs wird man buchstäblich von JEDEM Verkäufer angesprochen, ich bin irgendwann nur noch geflüchtet. Am Strand gibt es Umkleide-" Hütten" und Duschen (2 soviel ich mich erinnere) - und Gelegenheit, sich Erfrischungen und kleine Snacks zu besorgen. Es wimmelt von kleinen Bars und Restaurants überall auf der Anlage - man kann kaum allen einen Besuch abstatten, wenn man nur eine Woche dort ist. Es werden eine Vielzahl von Ausflügen angeboten (ich selbst hab nur einen nach Ras Mohammed zum Schnorcheln gemacht - ein Boots-Tagesausflug um EUR 40,-) aber ich fand das Riff dort - obwohl Naturschutzgebiet - eigentlich nicht besser als das vor unserem Hotel und wir durften insgesamt nur ca. 1 Stunde (über den Tag verteilt!) ins Wasser. Von daher kann ich's nicht wirklich empfehlen - aber wir hatten großes Glück und sahen viele viele Delphine.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Hotel war im Oktober sicher nicht mal zu einem Drittel belegt und da waren immer genug Liegestühle für jeden, aber in der Hochsaison kann ich mir das nicht vorstellen. Vermutlich gibts dann den dt. Volkssport Nr. 1 " Liegen vor dem Frühstück mit Handtuch reservieren" ;-))) - das blieb mir erspart. Es gibt 2 Kinderpools, die aber immer leer waren (einen am Strand - mit Rasen ringsum! - aber in der prallen Sonne, einen oben neben den 3 großen Pools). Die Poollandschaft ist absolut super und sie werden täglich nachts gereinigt, das staken dann die Männer mit ihren langen Stangen gemächlich durchs Wasser, das ihnen bis zum Bauch steht. Die langsamen Bewegungen haben fast was meditatives, war ein Erlebnis, ihnen zuzusehen. Lärmmäßig fand ich es überall angenehm, kein Geschrei, nur die Russen unterhalten sich gern etwas lauter als wir gewohnt sind. Die - passive - Animation hält sich sehr dezent im Hintergrund, man wird nie belästigt (die Animateurin ist Italienerin). Es gibt keine Rutschen für die Kinder. Der Wasserstand im größten der Pools fällt ganz sanft ab - das ist toll für besorgte Eltern. Ist auch toll, an diesen flachen Stellen im Wasser zu liegen. Es gibt eine Poolbar, bei der man auf Hockern im Wasser sitzt. Die Handtücher für den Pool oder Strand holt man sich bei einem Stand direkt am Pool, wo man nur seine Zimmernummer angeben muss. Jeden Tag wird unten am Strand Beachvolleyball gespielt. Außerdem gibt es Wassersportarten wie Wasserschi, Bananaboat etc. - was ich persönlich einfach furchtbar fand. Motorboote sollten so nah am Riff einfach nix verloren haben. Ich jedenfalls hab es einfach boykottiert und ich wünschte die Gäste wären da alle ein wenig rücksichtsvoller - dieser fragilen Unterwasserwelt zuliebe (das Benzin kann ja wohl nicht unbedingt förderlich sein für die Korallen). Es gibt auch eine eigene Tauschschule am Strand. Das absolut schönste an diesem Hotel sind die Korallen am Riff (obwohl schätzungsweise nur noch ca. 20 % davon leben) und die unglaublichen bunten Fische dort. Ich hab die absonderlichsten gesehen - bunte die so groß waren wie ich selbst (ich glaub Napoleonfische), aber auch viele Picassofische, Mördermuscheln, unzählige gelbe und selbst einen Rochen sah ich. Wirklich eine Wunderwelt da unten - ich glaube nur dass sie nicht mehr allzu lang existieren wird, dem schieben die ignoranten Touristen schon einen Hebel vor. Ich konnte nicht fassen, dass 5 Jahre Hotelbestehen genügten um so viel vom Riff absterben zu lassen. Hier ein Appell an jeden von Ihnen: klopfen sie jedem auf die Finger den sie bei rücksichtslosem Verhalten den Korallen gegenüber erwischen (ich habs auch getan) - wir sind alle gemeinsam für deren Fortbestehen verantwortlich...
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Alleinreisend |
| Dauer: | 1 Woche im Oktober 2003 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Regina |
| Alter: | 36-40 |
| Bewertungen: | 1 |

