- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wir hatten bewusst das weniger noble "Quinta Pedra dos Bicos" gewählt, weil wir bisher nur gute Erfahrungen mit solchen Hotels gemacht haben. Wir suchen nicht das sterile, perfekte Ambiente wie im "Aqua dos Bicos" mit Designer-Waschbecken und schwarzem Blumen-Ambiente; wir mögen eigentlich die kleinen "Macken" der südlichen Hotels - weil bisher alles durch die Freundlichkeit des Personals wett gemacht wurde. Wie gesagt: bisher. Unser Appartment war sehr groß: 2 Schlafzimmer; 2 Bäder, eine große und gut ausgestattete Küche (inkl. Wasserkocher und Kaffeemaschine) und ein großes, leider sehr spartanisch eingerichtetes Wohnzimmer. Die Gäste des Hotels kamen hauptsächlich aus Deutschland und natürlich Großbritannien; es reichte vom Ruhe suchenden Pensionär bis zum partywütigen Teenie. Leider wurde auch alles im Appartmenthaus "zusammengepfercht". Es hatte den Charme einer Jugendherberge-nämlich keinen. Das Hotel ist nicht unbedingt empfehlenswert für behinderte Personen (lange Holztreppe zum Strand). Ein absolutes Plus sind die ausreichenden kostenlosen Parkplätze vor dem Hotel.
Die Zimmer waren, wie bereits erwähnt, ausreichend groß. Aber: sehr sehr sehr hellhörig. Wir sind sogar mal nachts ins zweite Schlafzimmer umgezogen, weil sich Gäste aus unserem Haus unbedingt um 02:00 Uhr nachts die Haare fönen mussten. Aber auch im anderen Zimmer keine Ruhe. Manche Gäste hatten leider wirklich die nötige Rücksichtnahme und gutes Benehmen zu Hause gelassen und meinten, nun mal unbedingt die Sau rauslassen zu müssen. Das Benutzen einer Tütklinke war ihnen gänzlich fremd; es gab leider auch keine Türstopper. Die Sauberkeit unseres Appartments liess leider sehr zu wünschen übrig: Staub musste in Eigenregie gewischt werden; die Spiegel wurden nie geputzt. Unter dem Bett hatten sich Staub und Fussel angesammelt; am Sofa klebten Blutspuren (wir haben das alles nicht böswillig gesucht, aber bei einem lebhaften 6-Jährigen müssen schon mal gewisse Dinge hinter oder unter etwas vorgeholt werden). An der Badezimmertür klebte schon bei unserer Ankunft eine rosa Masse (Kaugummi?, Zahnpasta?); die klebte bei Abfahrt immer noch. Einmal wurde ein voller Müllbeutel (also der gesammelte Abfall aus dem ganzen Haus) bei uns "vergessen"; die Nachttischlampen waren siffig und passten überhaupt nicht zusammen. Die Bett- und Sofadecken mochte man gar nicht anfassen. Das Wohnzimmer war viel zu spärlich eingerichtet: Kleiderschrank; Fernseher mit Unterschrank, ein Zweisitzer und ein Mini-Couchtisch. Das war's. Wenn wir alle 3 im Wohnzimmer sein wollten, musste entweder ein viel zu großer Küchenstuhl oder ein Plastestuhl vom Balkon dazu geholt werden. Gemütlichkeit ist etwas anderes.
Wir hattten nur Frühstück gebucht. Alles war sehr auf englische Touristen ausgerichtet; also Schinken, Eier und Bohnen. Dazu 2 Teller Wurst und 2 Teller Käse, die morgens genauso aus dem Kühlschrank genommen wurden, wie sie tags zuvor hineingestellt wurden. Nach geraumer Zeit klebten dann natürlich die Scheiben aneinander. Der Frühstücksraum war sehr beengt; keine Ahnung, was man bei voller Hotelbelegung macht. In unserer ersten Urlaubswoche war das Hotel noch ziemlich leer, da blieb benutztes Geschirr ewig auf den Tischen stehen. Im Aussenbereich freuten sich besonders die hungrigen Möwen und Spatzen. In der zweiten Woche dagegen wurde uns das Geschirr inklusive Besteck fast unter der Hand weg gerissen. Auffallend war auch hier, dass dem Personal der Blick fürs Wesentliche fehlte. So hatten wir an manchen Tagen 3 Salzstreuer auf unserem Tisch (und alle leer!); dafür fehlte der Pfefferstreuer bzw. das Besteck usw. An unserem letzten Morgen "fiel" dann auch eine Gruppe junger Russen ein, die sich gleich mal 2 Tabletts Gläser "sicherte". Keine Ahnung, wie man in diesem Hotel damit umgeht.
Der Service hat uns mehr als enttäuscht. Die Rezeption war der "Knaller". Da sich der Speiseraum im "Aqua" befand, mussten wir Gäste aus dem Appatment-Teil der Anlage immer ins Aqua. Die Rezeption machte sich nicht mal die Mühe, die Gäste zu grüßen oder gar anzulächeln!!! Für uns war das sehr befremdlich. So haben wir das in Südeuropa noch nie erlebt! Alle taten sehr wichtig und businessmäßig: Schlips, schwarzes Kostüm etc. Eher ein Tagungshotel! Für die "Quintas" aus den Appartments gab es eine Extra-Rezeption. Eigentlich kein Grund, sich benachteiligt zu fühlen. Eigentlich. Aber auch die war, bedingt durch eine spezielle Person, sehr reserviert. Beim Auschecken kein "Alles Gute" oder "Gute Reise". Nichts. Und wieder: kein Lächeln. Auf meine Frage nach einem ruhigeren Zimmer bekam ich eine sehr patzige Antwort; für Hinweise, was man vielleicht verbessern könnte, war man überhaupt nicht empfänglich. Dazu kommt noch, dass in unserem Haus 2 x blinder Alarm war. Keiner fühlte sich in der Anlage zuständig. Bei unserem Anruf wegen der Lärmbelästigung musste erst einmal geklärt werden, welche Rezeption denn nun überhaupt für uns zuständig ist. Ordnung muss halt sein. Es dauerte jedesmal ca. 40 Minuten, bis der Alarm ausgestellt wurde. Und immer erst, wenn sich der "Verursacher" selbst zur Rezeption aufgemacht hatte. Interessant, wenn es mal wirklich brennt. Von Seiten der Rezeption gab es auch kein "Entschuldigung" sondern immer nur ein bitterböses Gesicht.
Albufeiera an sich ist ja zu einer britischen Kolonie "verkommen". Leider. Das wussten wir aber von vor 3 Jahren; trotzdem hat es uns wieder hingezogen, weil wir unsere 2 Wochen für ausgiebige Touren quer durch die Algarve nutzen wollten. Dafür besitzt Albufeira nun mal die besten Voraussetzungen. Um das Hotel befinden sich Unmengen von Bars und Cafés, die wir aber nicht genutzt haben. Wir sind lieber ins Hinterland gefahren. Alles ist sehr auf englischen Tourismus ausgerichtet. Leider kann man in der Innenstadt von Albufeira auch gar nicht mehr bummeln; überall wird man von Touri-Jägern belästigt, die einen unbedingt in ihr Lokal ziehen wollen. Aber mit ein wenig Geduld und gutem Willen findet man tatsächlich noch verträumte Ecken mit annehmbaren Preisen.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Da wir den ganzen Tag unterwegs waren, können wir dazu nicht viel sagen. Wir waren lediglich einmal in "unserem" Poolbereich. Jeder Hotelgast hat mit seinem Zimmerschlüssel Zugang zu einem bestimmten Pool. Dazu gehören kostenlose Liegen, ein kleiner Spielplatz und ein Kinderbecken. 2 x pro Woche gab es wohl im "Aqua" Klaviermusik; aber das war es wohl auch schon. Um das Hotel gibt es ja viele Bars, in denen die "kulturellen Highlights" in voller Lautstärke übertragen wurden - nämlich deutsche und englische Fussball-Liga.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im April 2013 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jacob |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |