- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel befindet sich in einer Wohngegend etwa 1,5 kilometer oberhalb des Hafens. Die Anlage besteht aus einem alten Herrenhaus englischen Stils und einem dreistöckgen Zimmeranbau, der sich architektonisch unauffällig an das Haupthaus anfügt. Das Grundstück ist etwa 25.ooo Quadratmeter groß und parkähnlich gestaltet. Brunnen plätschern, es gibt einen kleine See mit Schwänen darauf und "Colombo", eine wer weiss wie alte Riesenschildkröte. Der Service war unaufdringlich und perfekt. Wir hatten HP gebucht, weil wir zuvor gelesen hatten, die Küche sei "ambitioniert" (siehe nachstehende Einzelheiten). Außerdem hatten wir zuvor von Deutschland aus um ein Zimmer im OG gebeten. Wir bekamen es, obwohl es zu einer teureren Kategorie zählte. Am anreisetag waren wir bereits um 9:30 uhr im hotel; das Zimmer war noch nicht fertig; so bekamen wir ein Frühstück angeboten, um die Zeit zu überbrücken! Am Abreisetag wurden wir erst gegen 17:00 Uhr abgeholt; das Zimmer durften wir bis dahin ohne Aufpreis nutzen. Die Gäste des Hauses waren überwiegend aus dem britischen Raum und durchweg älter als 50 Jahre; sehr angenehm. unangenehm fielen Gäste aus dem deutschen Osten auf, die am Frühstückstisch schon mit dem Handy telefonierten und am Pool reichlich Alkohol konsumierten. Diese vier Personen waren die unrühmliche Ausnahme in den ansonsten eher anspruchsvollen Publikum, das mich aber in einer Hinsicht tief enttäuschte: offenbar wusste niemand, worin der praktische Sinn von Duschen am Poolrand besteht. Im Hotel wird durchgängig Englisch gesprochen. Man versteht aber auch Deutsch. Wir haben uns auch in der Hotelzone Funchals umgesehen sowie andere Quintas in Augenschein genommen: wenn Funchal, dann in jedem Fall die Quninta Jardins do Lago! Madeira ist keine Insel für Strandurlaub oder Urlaub mit Kindern. Natur und Wandern stehen sicher im Mittelpunkt. Die Preise sind wie hier; für Schnäppchenjäger kein Terrain! Wer nach Monte möchte benutzt zweckmäßiger Weise die Seilbahn (hin und zurück 15 Euro); auf die Korbschlittenfahrt haben wir verzichtet: nach rund zwei Kilometern ist Schluss und dann muss man selbst sehen, wie man zur Seibahn oder hinunter in die Stadt kommt. Der botanische Garten in monte ist sehenswert. Das Wetter ist nicht vorherzusagen. Wir hatten morgens meist Sonnenschein, gegen Mittag war der Himmel bewölkt, am fortgeschrittenen Nachmittag wieder Sonnenschein. Aber wir hatten auch einen ganzen Tag mit Gewittern (irgendwie muss ja das Grün auf der Insel zustande kommen) und drei Tage ganz ohne Wolken. Bemerkenswert: die Wettervohersage hatte stets ein anderes Wetter angekündigt. Insgesamt waren aber die Temperaturen mit rund 25 Grad sehr moderat und verträglich.
Großzügig dimensionierte Zimmer mit üblicher Ausstattung: Bett, Schreibtisch, Sitzmöbel, Fernseher (2 deutsche Kanäle), Minibar, großer Kleiderschrank mit allerdings zu wenig Kleiderbügeln, Safe ohne Aufpreis. Die Klimaanlage arbeitete leise und effektiv. Bad sehr geräumig, leider in unserem Zimmer nur Duschen in der Badewanne. Shampoo und Duschmittel braucht man nicht mitzubringen, beides wurde täglich erneuert. Ob man wollte oder nicht, auch die Handtücher gab's täglich frisch.
Die Küche mag zwar ambitioniert sein, nimmt aber viel zu viel Rücksicht auf europäische/britische Vorlieben. Das Frühstücksbuffet war ausreichend, das Brot war etwas zu matschig, also nicht cross. Müsli, Konfitüren, Aufschnitt, verschiedene Käsesorten, Bacon, kleine Würstchen, Bohnen (naja) ... und sehr viel frisches und sehr schmackhaftes Obst. Man braucht nicht wirklich mehr, man könnte es aber auch anders machen. Dafür entschädigte die Frühstücksterrasse im herrlichen Garten bei strahlender Morgensonne. Abends war zunächst einmal angenehm, dass kein Herr in kurzer Hose erschien und keine Dame in Shorts, und zuweilen gab es auch außer mir noch weitere Herren, die Sakko und Krawatte im Reisegepäck hatten. Der Restaurantbereich teilt sich in Nichtraucher- und Raucherzone. Aber trotzdem: kein Gast griff zu Tabakwaren, alles blieb rauchfrei ... toll! Der Maitre wies den Tisch zu, der Weinkellner fragte nach Getränkewünschen, die einzelnen Gänge wurden von wenigstens zwei Kellnern serviert (ich genieße jedes Mal den Tischservice und hasse Buffets!). Die Menues bestanden aus 5 Gängen: einem Starter in Form von Kleinigkeiten aus Fisch oder Fleisch mit Salat oder Gemüse .. natürlich frisch aus dem hoteleigenen Gemüsegarten hinter dem Herrenhaus. Ferner gab es jeden Tag eine Suppe (leider auf Wasser gekocht, nicht auf Fonds), dann ein Gericht mit Fisch, gefolgt von einem Fleischgericht und abgeschlossen mit einem Dessert. Keine Wiederholungen in den zwei Wochen! Man kann in dem Restaurant auch a la carte essen, was etwas preiswerter ist bei ausreichend dimensionierten Portionen vergleichbarer Gerichte. Insofern erscheint mir der Aufpreis für die HP in Höhe von 38 Euro/Person doch etwas überzogen.
Jede Menge dienstbarer Geister, die sich um alles kümmern. Keine unfreundlichen Gesichter, im Gegenteil. Und sehr aufmerksam. Beispiel: wir saßen beim ersten Abendessen an einem etwas ungünstigen Tisch im Durchzug. Dass sich meine Frau unwohl fühlte, wurde -ohne eine Äußerung unsererseits- vom Maitre bemerkt und uns wurde daraufhin ein anderer Tisch angeboten. Für uns ein Novum: am späten Nachmittag kommen die Servicekräfte durch die Zimmer, entfernen die Tagesdecken, schlagen die Betten auf und lassen eine kleine süße Aufmerksamkeit (2 Pralinen täglich) zurück!
Nachts bellen in der Nachbarschaft Hunde relativ aufdringlich; ansonsten durch die Lage in einem Wohngebiet kein Lärm. Werktäglicher Shuttle-Service in die Stadt. Zu Fuß ein wenig anstrengend wegen der teilweise heftigen Steigung. Fußläufig nicht ganz 10 Minuten entfernt befindet sich ein größerer Supermarkt; hier kann man seine Vorräte an Mineralwasser und anderen Getränken ergänzen.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Die Poolanlage ist sehr hübsch und etwas abseits des Wohnbereichs gelegen. Schirme und Liegen sind ausreichend vorhanden, man braucht sie nicht vor dem Frühstück zu "reservieren", was allerdings zwei österreichischen Gästen auch nach einer Woche Aufenthalt noch nicht klar war. Badetücher waren vorhanden. Ansonsten gibt es zwar Dampfbad und Fitnessraum, aber benutzt hat den in den zwei Wochen niemand. Auch wir haben das nicht vermisst. Mehrmals wöchentlich gab es in der Hotelbar ein musikalisches Programm: Standards vorgetragen von zwei Musikern. Deren Programm von knapp zwei Stunden dauer wiederholte sich aber. Darüber hinaus musikalisch Fehlanzeige; man konnte sich in der Bar auf angenehme Weise auch einem Buch widmen!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2009 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Peter |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 5 |