Das Hotel ist hier bereits umfassend beschrieben worden. Wir haben während unseres Aufenthaltes ein Doppelzimmer mit Blick auf das Schutzgebiet 'Punta de n'Amer' bewohnt. Trotz der zwischen Hotel und Schutzgebiet verlaufenden Strasse, war es im Zimmer - zumindest bei geschlossener Balkontür - angenehm ruhig. Überhaupt ist die Geräuschdämmung dieses recht neuen Hotels hervorzuheben. Möglicherweise ist das aber auch der überaus geringen Auslastung Ende März zuzuschreiben (von 216 Zimmern waren durchschnittlich ca. 10 belegt). Die Sauberkeit der Zimmer entsprach den Erwartungen, war aber nicht übermässig stark ausgeprägt (z.B. wurden benutzte Wassergläser wiederholt nicht ausgetauscht). Wir hatten HP gebucht, nicht zuletzt wegen der hier fast einhellig gelobten Speisenqualität und dem im Reiseprospekt ausgelobten Frühstück- und Abendbuffets. Leider fand diese Art der Verpflegung nur an unseren ersten beiden Aufenthaltstagen in der erwarteten Form statt. Wegen der geringen Auslastung des Hotels wurden wir an den restlichen Tagen in ein italienisches ('Toskana') und ein spanisches bzw. internationales ('Azafran' = Safran) Restaurant zum Abendessen gebeten. Zur weiteren Kritik der Gastronomie siehe 'Service'. Das Alter der außer uns während der letzten Märzwoche anwesenden Gäste reichte von +/- 30 bis +/- 80. Es handelte sich vorwiegend um englische, spanische und deutsche Gäste, die zum Golfspielen Radfahren, Wellnessen oder Inselerkunden auf Mallorca weilten. Fazit: Zumindest in der Vor- bzw. Nebensaison strahlen die fünf Sterne nur sehr matt.
Die Größe und die Ausstattung des von uns bewohnten Zimmers war gut. Der Zustand war gepflegt und entsprach dem Alter (ca. 4-5 Jahre). Besonders hervorzuheben ist die gute Ausstattung mit Lichtquellen (10 im Schlafraum, 8-9 im Bad, innenbeleuchteter Lupenspiegel). Leider hatte man die Leuchte in der Dusche vergessen. Bei einer schwarz gekachelten Nasszelle keine gute Idee. Auch der Wasserablauf war unglücklich gelöst, so dass es immer eine kleine Überschwemmung vor der bodengleichen Duschwanne gab.
Auch hier bezieht sich die Kritik weniger auf die Qualität der Küche als auf die schlechte Servicequalität. So erfuhren wir erst von anderen Gästen, dass eine Früstückskarte existiert, aus der man Eier, Speck, Gemüse, Pfannkuchen, Omlettes, etc. orden kann. Aktiv angeboten wurde nichts davon - nur der immer wieder wiederholte Satz 'wenn Sie etwas benötigen, lassen Sie es uns wissen'. Die Kaffeequalität war sehr gut (Kaffee-Creme auf 'Jura'-Niveau) - leider gab es aber hier auch nur auf besondere Aufforderung Nachschub. Der Umfang des Frühstücksbüffets schrumpfte von Tag zu Tag. Den Service-GAU erlebten wir allerdings an einem Abend im Restaurant Azafran. Dort gab es genau *ein* 5-Gänge Menu und man war quasi genötigt, das Angebotene zu akzeptieren. Einer von uns beiden ernährt sich vegetarisch (kein Fleisch, kein Fisch) und hatte das auch vorher angesagt. Der Restaurantmanager versprach, dass der Koch sich dazu 'etwas einfallen' lassen würde, und das wir uns überraschen lassen sollten. Die erste Überraschung nach dem Wunsch nach vegetarischer Verpflegung begann dann auch schon mit einem Gruß aus der Küche, der prompt in Schinken eingewickelt und mit einer krabbenhaltigen Paste gefüllt war. Am nächsten Tag war der erste Gang für alle eine Art Eierschaum mit Gemüse und dementsprechend unproblematisch. Danach gab es eine eher einfallslose Gemüselasagne als Veggi-Gang und einen Fischgang in der 'normalen' Speisenfolge. Als nächstes wurden uns beiden neue Bestecke vorgelegt, aber nur dem Fleischesser eine (viel zu blutige) Entenbrust vorgesetzt. Auf der Veggi-Seite gab es nur den Augenschmaus - nämlich nichts! Auf unsere Frage ob man nichts vergessen hätte kam die unmögliche Gegenfrage, ob man denn nicht satt geworden sei und das unbenutzte Besteck wurde wieder abgeräumt. Offenbar hat man dann aber doch bemerkt, dass wir uns nun wirklich ärgerten und servierte mit 30 minütiger Verzögerung nun noch ein Gemüsetempura nach japanischer Art. Ich hoffe, das illustriert ein wenig, welch konfusen Eindruck der Service in diesem Hotel auf uns gemacht hat.
Der Service hat uns entäuscht. Wir hatten - nicht zuletzt auf Grund der früheren Kritiken hier - mehr erwartet, schade! Die Entäuschung begann schon beim Einchecken. Wegen einer Firmenveranstaltung in einem der Kongresssäle des Hotels war man auf Touristen nicht wirklich eingestellt. Kurz und knapp erfolgte die Einweisung in die Hotelinfrastruktur unter Auslassung einiger Features die uns aus diesem Forum allerdings bekannt waren (z.B. der Verleih von Fahrrädern). Ein Gepäckservice wurde ebensowenig angeboten wie ein Willkommensgetränk. So etwas ist bei Häusen mit diesem Anspruch eigentlich selbstverständlich. Ein hier oft genanntes Upgrade gab es trotz des geringen Füllstandes des Hotels nicht. Das Auschecken erfolgte noch unpersönlicher - dafür verfolgte uns der Nachtportier beim Einladen des Gepäcks in unseren Mietwagen bis auf den Parkplatz - nicht etwa um seine Hilfe anzubieten, sondern offenbar weil er Angst um die noch nicht bezahlte Getränkerechnung hatte. Auch das nicht gerade 5-Stern-Service. Die Fremdsprachenkenntnisse des Personals bzw. die Deutschkenntnisse waren für einfachere Konversationen im Gastro-Service ausreichend - wenn' s etwas komplizierter wurde war englisch bei einigen Angestellten die bessere Wahl. An der Rezeption wurde zeitweise auch deutsches Personal eingesetzt. Das Service Personal in der Gastronomie war trotz der geringen Auslastung in unserer Wahrnehmung viel mit sich selbst beschäftigt. Es wurde sehr viel diskutiert und sich eher weniger den wenigen Gästen (< zehn) zugewandt.
Das positive an der Lage ist das oben erwähnte Naturschutzgebiet Punta de n' Amer. Da dem Hotel gegenüber eine landwirtschaftlich genutzte Fläche ist und auch ein altes Fincagebäude wurden wir morgens von einem krähenden Hahn geweckt. Auch das Schnauben von weidenden Pferden war zu hören. Es war ein bisschen wie 'Ferien auf dem Bauerhof'. Die restliche Umgebung ist aber eher so, dass einige Klischees bedient werden können: Bettenburgen, deutsche Sportfernseh-Bier-Buden, Engländer- Pubs. Wenn man aber auf den Strand und das Meer schaut, ist es eigentlich ganz schön. Vor allem die morgentliche Jogging-Runde über die lange Strandpromenade bis Cala Bona war sehr schön. Negativ fiel dabei ziemlich viel Hundekot auf Gehwegen und Strassen auf. Wenn man inselweites Sightseeing plant, ist die Verkehrsanbindung von Sa Coma zu schlecht - man sollte dann besser einen Standort in der Nähe der Hauptsehenswürdigkeiten oder im Inselzentrum wählen.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Wir haben diese Angebote nicht genutzt, sie machten aber einen sehr gepflegten und ansehnlichen Eindruck.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 1 Woche im März 2012 |
| Reisegrund: | Sonstige |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Michael |
| Alter: | 51-55 |
| Bewertungen: | 9 |
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Unserem gesamten Team ist es extrem wichtig, jedem Gast ein perfektes Urlaubserlebnis zu bieten. Dass wir dies bei Ihnen nicht geschafft haben, tut uns sehr leid. Gerne nehmen wir Ihre Kritik auf, um auch in Zukunft ein ausgewogenes Preis-/Leistungsverhältnis zu bieten. Alles Gute wünscht Ihnen das Personal und die Direktion des Protur Biomar Gran Hotel & Spa.

