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Ralf (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Oktober 2009 • 2 Wochen • Strand
Nichts ist wie es scheint
3,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Grundsätzlich sollte es ein Golf -und Badeurlaub mit möglichst viel Ruhe in einem entsprechend hochwertigen Hotel werden. Um es vorweg zu nehmen, das war es ganz sicher nicht ! Aber vielleicht haben wir einfach nur die falsche Zeit erwischt. Der Flug mit Condor war wie immer angenehm, das übliche Visagezeter und der Wahnsinn auf ägyptischen Flughäfen hielt sich auch in Grenzen. Bei Ankunft im Hotel wurde unsere Reservierung allerdings nicht gefunden, was zur Folge hatte, dass wir für 3 Tage ins Schwesterhotel Royal Peninsula verbracht wurden. Unsere getrübte Stimmung hellte sich aber aufgrund des upgegradeten Zimmers auf. Wirklich toll was da an Größe und Komfort vorhanden war. Wir hatten Halbpension gebucht, weil durch die golfbedingte Abwesenheit nie ein Betrag von ca. 300 Euro pro Person verbraucht hätte werden können, was sich hinterher auch als richtig erwiesen hat. Die Gästestruktur schätze ich in etwa so ein: >50% Osteuropäer, jeweils 15% Engländer und Skandinavier. den Rest teilen sich Franzosen, Italiener und Deutsche. Für ein ausgewiesenes Golfhotel schon bemerkenswert, ca. 150 Kinder größtenteils im schulpflichigen Alter !? Dazu aber später mehr. O2 Mobilfunk bekommt in Ägypten scheinbar kein Netz oder verliert es schnell wieder, das fällt uns jetzt schon zum 2. Mal auf. Das Preis- /Leistungsverhältnis für diese Hotel empfinden wir als eher schlecht. Es entspricht definitiv nicht unseren Vorstellungen eines 5 Sterne Hotels und hält keinen Vergleich mit den uns bekannten Häusern dieser Kategorie stand. Es ist kein Golfhotel eher ein Familienhotel und es scheint, dass die Ausrichtung eindeutig in Richtung osteuropäischer Gäste geht. Die dort erlebten Zustände schliessen Ruhe und Erholung aus und wir verzichten daher künftig auf weitere Besuche.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Verwöhnt durch das schöne Zimmer im o.e. Schwesterhotel also ein paar Tage später dann in der gebuchten Unterkunft, was für ein Unterschied: Relativ kleines Zimmer mit netten schwarzen Schimmelkulturen im Bad, einem Waschbecken und einem fest installierten Föhn, den geliebten Gummirost in der Dusche, einem Fernseher mit unscharfer altersschwacher Bildröhre ohne Videotext, dem nur ZDF und SAT1 zu entlocken war (im Gegensatz zum 1. Hotel) und einem Balkon mit Blick in rund 10 andere Zimmer. Ansonsten schon recht sauber, der Service gab sich jeden Tag auch ordentlich Mühe, aber eine Renovierung täte Not. Der nebenan gelegene neue Royal Wing Flügel macht dagegen von außen einen sehr guten Eindruck. Wie man den allerdings buchen kann bleibt ein Rätsel der Hotelleitung, wir hatten angefragt. Klimaanlage, Safe und Minibar sind vorhanden und funktionieren.


    Restaurant & Bars
  • Schlecht
  • Beurteilen können wir nur das Buffetrestaurant "Les Palmiers", da uns die anderen nicht interessiert haben. Grundsätzlich ist die Variation und die Vielfältigkeit des Angebotes im Vergleich zum Royal Peninsula auffällig besser. Da war schon relativ viel Abwechslung, die Hauptspeisen wurden permanent nachgelegt und oft waren die Speisen auch heiß. Bei den Vorspeisen ist es anders, wenn weg dann weg. Das Problem beim Essen sind hier die Gäste, insbesondere diejenigen aus Osteuropa ! Wir kannten es bisher nur aus Erzählungen bzw. hatten es gelesen, aber jetzt waren wir auch mal live dabei. Offensichtlich sind die Kulturen schon sehr verschieden, aber in einem internationalen 5 Sterne Haus erwarten wir einfach auch gewisse Mindeststandards wie Anstand und Manieren, einfach zivilisiertes Benehmen. Was sich da aber beim Dinner abspielt spottet jeder Beschreibung und niemanden vom Personal oder Management interssiert das, obwohl entsprechende Regeln existieren und aushängen. Shorts, Badeanzüge und Badeschlappen zum Abendessen, Ruinierung des Buffets in kürzester Zeit und Anstellen an demselben kennen die Wenigsten. Da wird einem schon mal die Fleischgabel aus der Hand geklaut, die Wärmebehälter kaum geschlossen und selbst kleinste Kinder fallen in Scharen ohne erwachsene Begleitung über alles her. Einer der Herren aus Kiew hat mir direkt in den Nacken gerülpst, das einen hebt. Im allgemeinen kann man feststellen, dass diese Leute "all inklusive" wohl allzu wörtlich nehmen, denn sie schauffeln sich die Teller voll, das man es kaum glauben kann. Gegessen wird das aber nicht, das Meiste davon landet im Abfall. Wer verträgt schon ein Pfund Scampis. Den allgemeinen Geräuschpegel kann man sich vorstellen. Kurzum ein angenehmes Abendessen, ein Genuß war komplett unmöglich. Wenn man nicht rechtzeitg da ist wird es mit den brauchbaren Plätzen eng und auch das Buffet in seinen ursprunglichen Umfang wird man nicht zu Gesicht bekommen. Ganz abgesehen davon, dass je später der Abend um so überforderter das Personal, was sich auf Freundlichkeit, Schnelligkeit und auch die Sauberkeit und der Tische und des Geschirrs auswirkt. Wir waren auf jeden Fall immer froh, wenn wir dem Wahnsinn wieder entronnen waren.


    Service
  • Eher schlecht
  • Allgemein war der Service durchaus in Ordnung, insbesondere die gesamte Crew auf dem Golfplatz verdient gesonderte Erwähnung, weil sie wirklich einsame Klasse war. Die Bediensteten im Buffetrestaurant und auch teilweise an der Rezeption fallen hier aber auffällig ab. Die Kellner sind oft komplett überfordert, ständig in Bewegung ohne aber irgendwas sinnvolles zu tun. Die Getränke kann man oft erst beim zweiten Gang bestellen und kommen dann wenn man fast fertig ist. Dazu kommt, dass man seine Rechnung ja unterschreiben muß und dafür einen Kugelschreiber braucht, was bei uns schon mal eine 1/2 Stunde benötigt hat. Also heißer Tipp: Eigenes Schreibgerät dabei haben. Tische komplett und richtig aufdecken bzw. zeitnah abräumen gibt es eher selten. Auch sollte man sich die Wahl seines Tisches genau überlegen, da die Plätze in der Nähe der beiden Türen nach draußen auch entsprechenden Verkehr haben, d.h. da geht es zu wie im Schlußverkauf. An der Rezeption muss man Glück haben, wir hatten es nicht oft. Beim Auschecken versagten alle Kreditkartenterminals und man sah sich ausserstande das innerhalb einer Stunde zu reparieren. Wenn wir nicht ausreichend Bares dabei gehabt hätten, wäre der Rückflug wohl gefährdet gewesen. Unser Abholer hat das einige Zeit mitbekommen, da wir seine einzigen Mitfahrer waren. Wegen der oben beschrieben Mängel hatten wir versucht wieder in das andere Hotel wechseln zu können, an der Rezeption wurde das aber mit dem Hinweis "das muss ihre Reiseleitung machen" abgeblockt. Daraufhin haben wir das auch versucht und mit Frau S. von ITS/Tjaereborg etc. einen wirklich netten und hilfsbereiten Menschen erwischt. Die Antwort am nächsten Tag war eher enttäuschend, das Schwesterhotel sei ausgebucht. Konnten wir nicht wirklich glauben, da deren Strandabschnitt vergleichsweise leer war und wir durch eigenen Aufenthalt ja erlebt hatten, dass relativ wenig los war. Anzumerken ist noch, dass der General Manager kein Deutscher ist wie oft im Maritim und das man sich eine russisch sprechende Mitarbeiterin an der Rezeption leistet. Alle Schilder/Schriften sind in Englisch und Kyrillisch abgefasst.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Gelegen in der Nähe des Flughafens, besser gesagt in der direkten Einflugschneise, daher normalerweise eine Transferzeit von max. 10 Minuten, wenn man nicht noch andere Hotels mit abklappern muß. Eine vorherige Anfrage beim Hotel bzgl. des angebotenen Privattransfers wurde ignoriert wie übrigens auch alle anderen Bitten und Fragen. Gleich nebenan liegt die Sommerresidenz des ägyptischen Staatschefs und etliche internationale Kongresszentren, was bei deren Nutzung u.U. schon Beeinträchtigungen ergeben könnte. Ansonsten war da nichts, wir habe uns aber auch nicht dafür interessiert. Der "Strand" wurde hier schon oft beschrieben, dem kann kaum was hinzugefügt werden, ausser das mit romantsche Badebuchten ganz sicher nicht dieser Strandabschnitt gemeint sein kann. Durch die volle Auslastung des Hotels war alles dicht, sowohl am Meer als auch am Pool. Es ist ganz eindeutig zu wenig Platz für so viele Menschen, die nächste Evolutionsstufe wäre dann Teutonengrill. Daduch war der Lärmpegel entsprechend, bedingt auch durch die hohe Kinderzahl und die häufigen Flugzeuge. Ausflugsmöglichkeiten werden einge angeboten, wir nutzen sowas nie. Ach ja, die Liegenreservierer sind auch unterwegs, obwohl es eigentlich untersagt ist und der Weg ein weiter ist. Es kümmert sich aber niemand darum im Gegenteil, am Pool werden die Handtücher, die man eigentlich gegen Chipkarten tauschen muß, sogar frühmorgens schon auf bestimmten Liegen bereitgelegt. Wahrscheinlich nur eine Frage des Bakschisch.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Wir sind ja zum Golfen hergekommen und haben diesbezüglich auch absolut nichts auszusetzen, außer vielleicht die hohen Preise. Der Platz selber ist interessant, wenn auch nicht sonderlich lang, einzig die Grüns könnten schneller sein. Ballopfer sind nur marginal zu beklagen, aber auch nur an einem einzigen Par 4 Loch, das von Damen und Herren relativ leicht direkt angegriffen werden kann. Es kommt oft Wasser ins Spiel, der Wind war erträglich und Rough gibt es quasi nicht. Startzeiten sollten rechtzeitig von zu Hause aus gebucht werden, da der Platz stark frequentiert ist und alle früh morgens spielen wollen. Da Cartpflicht herrscht und wenn nicht einige bummel läßt sich das Ganze in 3.5 Stunden erledigen. Die Caddies und überhaupt das gesamte Team sind wirklich Spitze, wir haben sowas bisher kaum erlebt und es funktioniert auch ohne Trinkgeld. Nach der Runde kann man im Clubhaus noch was Essen oder Trinken und wird anschließend mit irgendwelchen Carts wieder ins Hotel chauffiert. Pure Erholung im Vergleich zum streßigen Hotelaufenthalt. Schnorcheln in den abgesperrten 20 Metern Meer haben wir uns gespart, weil dort teilweise mehr Betrieb war wie in einem Freibad im Hochsommer. Gleiches gilt für den Pool und die riesige Wasserlandschaft. Dort gibt es einen Kinderclub, der aber bei unserem Aufenthalt 10x so groß hätte sein können. Die Disko ist ebenfalls inmitten des Poolgeländes untergebracht, gehört haben wir sie nie. Liegen und Sonnenschutz sind wie am Strand zu wenige da, mehr wären aber durch das eingeschränkte Platzangebot auch kaum möglich. Zu erwähnen ist noch, das im Poolbereich der Boden komplett mit einer grünen grasähnlichen Matte ausgelegt ist. Handtücher gibt es überall per Tausch gegen Karte. Ansonsten gibt es noch Tennisplätze und einige anderen Sportarten sind möglich, allerdings habe ich keinen Beachvolleyballplatz gesehen.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Oktober 2009
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Ralf
    Alter:46-50
    Bewertungen:1