- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Eines mal vorweg: wenn ich eine Frühstückspension buche, dann kann ich nicht ein 5plus-Sterne Hotel erwarten. Ich denke da eher spontan an meine Jugend, und die vielen netten kleinen Pensionen, mit persönlichem Kontakt, wo es so richtig menschelt. Es heisst nicht umsonst „im kühlen Norden“. Wenn die Leute also schweigsam sind, soll das nichts schlechtes bedeuten. Küstenbewohner reden im Allgemeinen nicht besonders viel. Obwohl unsere Gastgeber zum Zeitpunkt unserer Ankunft nicht gerade glücksverwöhnt waren lief alles bestens. Ehrlich gesagt weiss ich nicht, ob ich das angesichts der besonderen Umstände auch so hinbekommen hätte. Für uns war es optimal. Kein Rummel, keine Partylöwen und -Löwinnen – einfach nur das Gefühl fast wie zu Hause bei Mama und Oma. Gemütlich.
Rein optisch vermute ich, dass das Haus in den späten 1960ern oder frühen 1970ern gebaut wurde. Nicht nur die Architektur des Hauses, auch das Mobilar liess darauf schliessen. Kein neumodischer schnickschnack, sondern solide Möbel aus Massivholz. Die Betten genau in der richtigen Höhe, die Härte der Matratzen ebenfalls. Angenehm und nicht immer vorhanden: 2 bequeme Stühle. Und wer gern Frischluft mag für den gab es auch einen kleinen Balkon zum raussetzen. Der Gemeinschaftsraum ist rustikal eingerichtet, Bilder an den Wänden machen das ganze so richtig heimelig.
wie der Name sagt: Frühstück. Entspricht dem was ich oft bei guten bed & breakfast angeboten bekam: verschiedene Sorten von Brötchen – keine „Aufbackware“ sondern aus Rohlingen gebacken. Mag vielleicht „nur“ ein kleiner Unterschied sein, geschmacklich aber ein gewaltiger. Mir zumindest hat es gemundet. Auch über den Aufschnitt gab es nichts zu meckern, mehr als fünf verschiedene Wurstspezialitäten, dazu Scheiben- und anderen Käse liebevoll angerichtet, was will man mehr? Vielleicht eine der möglicherweise hausgemachten Marmeladen probieren, die es noch im Angebot gab. Oder Müsli. Der Kaffee war für mich in der Stärke gerade richtig, alternativ gibts Tee, ganz nach Wunsch. Dazu ein Glas Orangensaft.
klar in der Gästemappe nachzulesen ist: Handtuchwechsel is an bestimmten Werktagen, bei Mehrbedarf wäre es bestimmt auch kein Problem gewesen ausserhalb dieser Tage etwas neues zu bekommen. Der übliche Zimmerservice war täglich, sehr zeitig am Morgen. Zur Vermeidung von Plastikmüll keine kleinen Seifenstückchen, sondern ein wiederauffüllbarer Spender mit Flüssigseife. Das reicht auch vollkommen, wer will kann damit auch duschen. Von den in Hotels bereitgestellten Portionsflaschen mit Shampoo und Duschgel halte ich eh nicht viel, grad beim Shampoo hab ich sowieso mein eigenes dabei.
Wenn ihr mit der Bahn anreist, solltet ihr gut zu Fuß sein. Vom Bhf Norddeich Mole sind es schon gut über 2 km zu gehen. Das lässt sich aber verkürzen, indem ihr mit dem Bus fahrt, wenn es die richtige Uhrzeit ist hält der sogar fast vor der Haustür, im anderen Fall sind es ca 500 Meter. Auch für ältere Leute also durchaus machbar. Der Preis dafür: eine wirklich ruhige Lage, wo sich Fuchs und Hase (fast) gute Nacht sagen. Bis zum Strandrummel, mit diversen Lokalen sind es – je nach Temperement – 5 bis 10 Minuten zu Fuß. Der nächste große Supermarkt liegt an der Hauptstrasse, gleich bei der 500m entfernten Bushaltestelle. Von dort könnt ihr mit dem Bus entweder zum Fähranleger Norddeich-Mole fahren, oder nach Norden. Ein Örtchen, wo es sich durchaus lohnt auch mal einen kleinen Stadtbummel zu machen.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Als reine Frühstückspension bietet die Pension Feeken keine Bespassung für jung und alt. Das muss auch nicht sein. Bis zum Deich ist es nicht weit, dort lockt das Meer mit weichem Sand. Für das Nachtleben gibt es das eine oder andere Lokal an der Hauptstrasse, oder an der Strandpromenade.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 3-5 Tage im August 2022 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Gabi |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 34 |
Eine erfreulich offene, objektive und detaillierte Beurteilung. Sehr großes DANKE für die selten gewordene Objektivität.