- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Kleineres Hotel mit ca. 70 Zimmern in traumhafter Lage in eine Lagune eingebette. Gebäude und Einrichtung sind im indischen Stil gehalten, luftig, farbenfroh, verschnörkelt und damit schwer sauber zu halten. Die Anlage ist nicht neu, dadurch gut eingewachsene Pflanzen im Garten, eine Renovierung vor nicht allzu langer Zeit ist erkennbar. Wir hatten Halbpension und das All Incl. Paket gebucht.Die Gäste kamen überwiegend aus Frankreich und England, wenige Deutsche dazwischen. Ende November war der Altersdurchschnitt zwischen 40 u. 60 Jahre, meist ohne Kinder. Einige Honeymooner waren auch da. Das Hotel eignet sich vor allem für Ruhesuchende.. Im Nov./Dez ist dort Frühsommer. Die Temperaturen sind wie bei uns im Sommer.ir hatten 1/2 Regentag. Leider wird die schöne Lage, die ansprechenden Baulichkeiten und die schöne Natur überlagert durch das ständige Gefühl, daß an den laufenden Kosten zum Nachteil des Gastes, der ja schon bezahlt hat, gespart wird. Das all incl- Paket ist so gestaltet, daß man die Leistung entweder nicht abrufen kann oder will. Die Küche kann mit anderen 5 Sterne-Häusern nicht entfernt mithalten. Es kann sein . daß dieses Hotel die formalen Mindestvoraussetzungen für die 5 Sterne-Klassifizierung erfüllt. Materiell dagegen sind u.E. 3,5 Sterne mehr als angemessen. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt in keiner Weise. Wir hatten den direkten Vergleich von zwei 5-Sternehotels durch unseren anschließenden Aufenthalt im Beau Rivage an der Ostküste, bei dem es sich u.E um ein Hotel handelt, das diese Klassifizierung wirklich verdient . Darüber hinaus waren wir vor 2 Jahren im Sofitel Imperial in Flic en Flac, ebenfalls einem wirklichen 5 Sternehotel.
Zimmergröße geschätzt 35 qm, plus eigene Toilette (Spülung siehe oben), Bad mit Doppelwaschbecken, Badewanne u. Dusche,alles reichlich dimensioniert. Klimaanlage, Safe, TV, Minibar und Kaffeemaschine funktionierten.( Sauberkeit siehe oben).
Ein Restaurant für Frühstück und Abendessen, ein Restaurant für a la Carte-Gäste, eine zentrale Bar im Haupthaus und ein Kiosk am Strand für den Lunch stellten die Verpflegung (und mehr war es u.E. nicht) sicher. Unser All Incl. Paket beinhaltete Mittags-Lunch, TeaTime nachmittags an der Hotelbar und freie Getränke bis 23 Uhr, allerdings nur aus einheimischer Produktion. Nur: der Getränkeober schaute nur alle 2 Stunden mal an den Liegen vorbei und brachte die Getränke 1/2 Stunde später, die Lunch-Speisekarte war täglich dieselbe und zur Teatime gab es ein Schinkenkäsesandwich. Beispiel für ein Lunchgericht ist der Hamburger, so wie ihn die Mauritianer lieben: Ein verbruzzeltes Fleischpflanzerl in einer Gummisemmel, mit Kartoffelschnitzeln mit Schale und einer warmen Tomatensauce. Lt. Preisliste 15 Euro teuer!!!. Die Hamburger sind im Hochlohnlad Deutschland ca 40% größer und kosten nur 1/3. Der gwedruckte Preis ist wegen all incl. unerheblich. Sollten Sie für den Lunch extra bezahlen, weil ohne all incl. , so werden Sie dabei abgezockt. Das Baguette Parisienne war eine 20cm lange Semmel, mit Preß-Schinken, Krümelkäse für 12,-- Euro, geradezu ein Schnäppchen. Das Teatime Sandwich ist übrigens mit dem gleichen Preß-Schinken und Krümeligen Käse belegt, wie das Baguette Parisienne, so daß Sie sich gut überlegen werden ob Sie deswegen die Liege verlassen und zur Bar gehen. Wenn Sie sich also nicht mit den englischen Gästen an der Bar festsaugen, so können (wegen der seltenen Kelnerbesuche) oder wollen Sie (das Teatime-Sandwich) das vorausbezahlte all incl. -Angebot nicht ausschöpfen und haben schon wieder das Gefühl, daß am Gast gespart wird. Das Frühstück: 1 Käsesorte (der erwähnte krümelige Käse), 1 Wurstsorte ( der erwähnte Preß-Schinken) , 2 Sorten Flakes und 6 Marmeladensorten bildendie Basis des Frühstücks-Buffets. Hinzu kommt Joghurt plus diverse geschnittene Früchte und Säfte . Für die Engländer: Baked Beans, verbruzzelter Schinken und Kartoffelwürfel. Für die Franzosen: Omelettes aller Art. Selbst das Personal konnt aus der Toastmaschine nur teilverbrannten Toast hervorzaubern. Wir sehen darin ein etwas aufgepepptes Kontinentalfrühstück, zur Personaleinsparung als Buffet getarnt und trotzdem u. E noch das schmackhafteste Essen des Tages, im Übrigen wegen der allgegenwärtigen Vögel und deren Hinterlassenschaften auf Plastikuntersetzern (Ambiente) serviert. Das Diner: Diesmal auf Stoffuntersetzern, statt auf Plastik. Die Herren in langen Hosen und auch die Damen überwiegend aufgebrezelt. Leider können die Ober nicht ganz mithalten. Ihre indischen, orangefarbenen Uniformen sind teilweise ausgeleiert und verwaschen. Auch hier wird vom Management wieder gespart. Es gibt einen festen Speiseplan, der sich wöchentlich wiederholt mit täglich 2 Vorspeisenalternativen, 2 Hauptspeisenalternativen und einer Nachspeise. Ansonsten " a la carte" gegen Aufpreis. Aus der Hindu-Küche kommt Rindfleisch in Streifen, Lammfleisch in Brocken, Chicken in Brocken und Fisch in Stücken, alles gut ausgebraten und trocken. Dagegen gibts Curry-, Barbecue- und Tomatensauce auf Reis, Katoffeln und (selten) Nudeln. Saucen, Beilagen und Fleisch in den unterschiedlichsten Kombinationen und mit wirklich phantasievollen Namen versehen ergeben sodann die "Diners" der gesamten Woche. Hinzu kommt, daß fast alle Speisen mit reichlich Koriander ge- (über- ?) würzt sind, so daß fast alles gleich schmeckte. Anspruch und Ergebnis dieser haute cuisine liegen meilenweit auseinander. Lediglich der Tischwein (weiß, rot oder rose) war gut. Hier haben wahrscheinlich die französischen Gäste Einfluß genommen. Die a la carte Möglichkeit haben wir nicht wahrgenommen, da das Essen aus derselben Küche stammt.
Das gesamte Personal ist freundlich. Je weiter unten auf der Lohnskala, um so freundlicher. Mitarbeiter mit Managementfunktionen dagegen, sind sich der Würde ihres Amtes durchaus bewußt. Freundlichkeit heißt aber nicht, daß alles klappt. Unsere Bitte nach einem zweiten Zimmerschlüssel (in anderen 5 Sternehäusern eine Selbstverständlichkeit) wurde erst nach 2maliger Nachfrage erfüllt. Umgangssprache ist Creol, jeder Mauritien lernt in der Schule Englisch und Französisch, nur mit Deutsch allein kommt man nicht weit, das gilt auch für das Hotel. Wir sind am späten Abend angekommen, kein Begrüßungsgetränk, kein Erfrischungstuch, dafür aber sofort die einschlägigen Formulare auszufüllen, denn Ordnung muß sein. In anderen 5 Sternehäusern läuft das anders. Wir hatten das 1000 und eine Nacht Zimmer Nr. 66. Die Eingangstür ist verzogen, die elktr. Schließanlage funktioniert deshalb nicht richtig. Die Clospülung ist so eingestellt, daß das nachlaufende Wasser bei etwa 35 % Füllstand abgestellt wird. Man muß daher immer 2mal, meist 3mal spülen, bis alle Hinterlassenschaften weggespült sind. Eigentlich wollten wir und schöneren Dingen widmen. Das Kosmetikangebot im Zimmer beschränkte sich auf Seife, Haarschampoo und Duschgel, für den verlangten Zimmerpreis armselig. Die Handtücher wurden täglich gewechselt. Das Zimmer war im "indischen Barock" eingerichtet. Viele Schnitzereien, Seidenschals, lila Neonröhre und reichlich Spiegel lassen romantische Honeymoon-Stimmung aufkommen . Sauber halten lassen sich die Schnitzschnörkel aber beim besten Willen nicht, zumal das Reinigungspersonal nur mit Besen und Lappen, nicht aber mit Staubsaugern ausgestattet war. Fazit: Freundliches Personal, aber konsequente Sparsamkeit des Managements an Allem was über die Mindeststandards hinausgeht.
Die Hotelgebäude und Unterkünfte sind um eine kleine Lagune herumgebaut, welche etwa 100m lang und etwa 25 bis 30m breit ist und an deren Ende sich ein kleiner Sandstrand befindet, der täglich gereinigt wird. Die Gartenanlagen sind gepflegt, der Pool ist sauber. Auf der Halbinsel zwischen Meer und Lagune sind fest installierte Strohschirme mit Liegenpaaren mit reichlich Abstand zueinender. Leider sind die Liegeplätze zu wenig, so daß die tägliche Handtuchralley vor dem Frühstück unvermeidbar erscheint, und das in einem Hotel mit 90 % Franzosen und Engländern..... Die Liegeplätze am Lagunenende sind reichlich und daher kaum vorreserviert. Auch am Pool findet sich immer wieder ein Liegeplatz. Der Wasseraustausch zwischen Lagune und Meer funktioniert nur, wenn ein künstlicher Wasserfall in Betrieb ist. Wird dieser ausgeschaltet, dann fischelt es. Wer keine 11,50 Euro an der Bar für ein Päckchen Zigaretten ausgeben will, kann zu Fuß nach Kap Malheureux gehen (ca. 1km entfernt), dort gibt es Einkaufsmöglichkeiten, vielleicht auch Unterhaltungsmöglichkeiten. In unmittelbarer Nähe des Hotels jedenfalls ist nur ein öffentlicher Strand und private Wohnbebauung. Das Hotel selbst bietet 1 bis 1 1/2 Stunden Abendunterhaltung, zum Teil recht amateurhaft. Ausflugsmöglichkeiten mit öffentlichen Bussen oder mit preiswerten Taxen. Ein eigener Mietwagen kann pro Tag teuerer sein, als ein Taxi samt Driver für einen Festpreis den ganzen Tag zu mieten. Mauritius hat Linksverkehr. Zusammenfassend: Die Lage des Hotels ist der unbestreitbare Pluspunkt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Freizeitangebote haben wir nicht wahrgenommen. Der Pool war sauber. Das Meerwasser war zum Schnorcheln zu trübe. An der Strandmöblierung gabs nichts zu kritisieren.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im November 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Johann |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 3 |