Papillon Belvil

Sehr gepflegte große Anlage mit schöner Bepflanzung. In der ersten Woche unseres Urlaubs war das Hotel allerdings mit ca. 80-85 % Russen belegt. Deren Mentalität darf einen nicht stören. Freundlichkeit, soziale Kompetenz und Tischmanieren schienen jedenfalls nicht zu ihren Stärken zu gehören. Es fiel von Tag zu Tag schwerer, das einfach zu ignorieren. Da man sich immer irgendwo anstellen musste, an den Buffets oder Theken der Getränkebars, etc. nervte es schnell, dass sich die russischen Gäste ständig mit einer Selbstvertändlichkeit vordrängelten. Die Teller wurden von den "Genossen" ohne Mass vollgeladen, als wollten sie einen Eintrag im Guinessbuch der Rekorde ergattern und blieben letzlich halbvoll, wenn nicht sogar unangetastet stehen. Die geringe Wertschätzung des grossen Speisenangebotes führte auch bei anderen Gästen immer wieder zu Kopfschütteln. Zudem haben wir noch nie Menschen Erdbeeren in solchen Mengen "fressen" (Entschuldigung für den Ausdruck!) gesehen. Erdbeeren scheint es in Russland nicht zu geben oder sie sind dort unbezahlbar. Die Fahrt nach Belek - nicht nur zum Markt am Samstag - ist in jedem Fall zu empfehlen. Der Ort ist ansprechender als Kadriye und auch die Einkaufsmöglichkeiten in den Geschäften sind dort im Vergleich besser und vielfältiger. Generell gilt es beim Einkaufen, ob auf dem Markt oder in den Geschäften, zu handeln. 25 bis 30 % und teilweise mehr Preisnachlass sind üblich. Aber immer freundlich bleiben und nicht unverschämt werden. Ebenfalls zu emfpehlen ist der Besuch des hoteileigenen Hamams und eine Schaum- und Peelingmassage (25 Euro, das war's wert). Ich kam mir vor, wie ein Stück Lux-Seife, als ich komplett eingeschäumt war und es war mir unbegreiflich, wie der Masseur angesichts der schlüpfrigen Masse bei der Massage noch solch wohltuende Kräfte übertragen konnte. Auch das Parasailing am Strand (25 Euro/Einzelperson, 35 Euro/Tandem) sollte man sich nicht entgehen lassen. Der Ausblick ist Klasse. Alles in allem hatten wir einen sehr schönen und erholsamen Urlaub. Wir können das Hotel Papillon Belvil uneingeschränkt weiterempfehlen. Auch für Kinder ist es dort, wie in einem kleinen Paradies. Wer allerdings einen Urlaub in einer Clubanlage nicht mag und absolute Ruhe sucht, sollte sich ein anderes Urlaubsziel aussuchen. Der Hotelleitung empfehlen wir, sich überlegen, ob das Ungleichgewicht zu Gunsten russischer Urlaber auf Dauer gewollt ist. Es könnte sonst leicht passieren, dass Urlauber anderer Nationalitäten ausbleiben.

Wir hatten einen Bungalow im Village gebucht. Das Zimmer mit drei Einzelbetten war ausreichend gross, einfach eingerichtet und sehr sauber. Wir haben nichts vermisst, das Zimmer aber auch nur zum Schlafen, Duschen und Umziehen benötigt. Es wurde jeden Tag gründlich sauber gemacht und die Kuscheltiere und der Schlafanzug unserer Tochter wurden jeden Tag besonders liebevoll angeordnet. Ein kleines Dankeschön in Form eines Trinkgeldes für das "Zimmermädchen" wurde mit Blumenschmuck im Bad und Wohnraum beantwortet. Fernseher mit u.a. deutschsprachigen Sendern vorhanden. Im Bad Harfön vorhanden. Für die 220 V-Steckdosen wird kein Adapter benötigt.

Die internationale Küche war sehr gut und abwechslungsreich. Reichhaltige Buffets boten immer neben Gerichten mit Geflügel (Huhn, Truthahn), Fleisch (Rind, Kalb, Lamm) und Fisch verschiedene Gemüsesorten und zahlreiche Salate, sowie frisches Obst. Die süssen Leckereien des Dessertbuffets bildeten nach jedem Essen den krönenden Abschluss. Die "Walnussröllchen" haben uns jedesmal magisch angezogen, die waren einfach "göttlich". Negativ dagegen sind die vielen Vögel auf der Terrasse zu erwähnen. Infolgedessen war mehrfach auch Vogelkot auf Tischen und Stühlen vorzufinden. Teller nicht unbeaufsichtigt stehen lassen (!), um sich am Buffet noch etwas zu holen. Die Vögel fielen sofort in grosser Zahl über die Teller her. Die obligatorische Tischreservierung für die sechs A-la-Carte-Restaurants, von denen max. drei täglich geöffnet hatten, war nicht zufriedenstellend gelöst. Eine Reservierung war nur zwischen 9 und 12 Uhr möglich. Man musste sich allerdings bereits 30 bis 40 Minuten vor 9 Uhr anstellen und spätestens um 9:30 Uhr waren meistens alle Plätze vergeben. Es gab nur einen "Schalter" für alle A-la-Carte-Restaurants und auch wenn man in ein bestimmtes Restaurant wollte, musste man sich in die lange Schlange aller Restaurants einreihen, um dann, wie mehrfach der Fall, wenn man endlich an der Reihe war zu erfahren, dass es keine freien Plätze mehr gab. Wir haben es dennoch einmal geschafft einen Tisch im türkischen Restaurant zu ergattern, und wurden für unser geduldiges Warten mehr als belohnt. Das Essen und die freundliche Bedienung in angenehmer Atmosphäre mit Meeresblick bei untergehender Abendsonne waren hervorragend. Ein weiteres Highlight waren die frittierten "Kringel" (Donuts) mit diversen Sossen gegen 16 Uhr an der Poolbar. Auch hier waren alledings die Urlauber russischer Herkunft im Drängeln und Stapeln unschlagbar. Man muss sich allerings etwas in Geduld üben. Die Rekordzeit beim Anstehen betrug 50 Minuten. Aber es lohnte sich.

Das Personal in den Restaurants, der Pool- und Beach Bar war stets freundlich und hilfsbereit. Auch Kinderwünsche wurden prompt und zuvorkommend erfüllt. Ein Dankeschön (stets auch in Form eines Trinkgeldes) für die gute geleistete Arbeit war daher für uns selbstverständlich. Ein Pluspunkt auch für das Verteilen gefriergekühlter Tücher in der heissen Mittagszeit am Pool und am Strand. Badetücher wurden unentgeltlich gestellt und konnten bei Bedarf täglich am Pool gewechselt werden.

Das Hotel wird zwar von den meisten Reiseveranstaltern unter "Belek" angeboten, liegt aber eigentlich bei Kadriye, einem Dorf, das ausser dem Markt am Dienstag nicht viel bietet. Nach dem ca. 4 km entfernt gelegenen Kadriye gelangt man für 50 Cent (einfache Fahrt, pro Person) mit dem Dolmusch. Das Dolmusch fährt etwa alle 10 Minuten. Das ca. 7 km entfernte Belek erreicht man dagegen nur mit dem "Taksi". Abfahrt direkt bei der Hotelzufahrt möglich. Die Fahrtkosten hin und zurück betragen allerdings 14 - 18 Euro (unbedingt Handeln !).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

2 tolle Wasserrutschen am Pool haben nicht nur den Kindern einen Riesenspass bereitet. Im Mni-Club gab es in ritterburgähnlicher Kulisse zahlreiche Aktivitäten für die kleinen Gäste. Leider waren auch viele Animateure russischer Nationaliät und der deutschen Sprache nicht mächtig, so dass die Verständigung mit den Kindern erschwert war. Der Mini-Club-Chef Chiko (türkischer Landsmann, der sehr gut deutsch sprach) verdient, besonders erwähnt zu werden. Er war der absolute Liebling aller Kinder. Und so floss zum Abschied bei den kleinen Gästen so manche Krokodilsträne. Wir fanden es phänomenal, wie er mit Herz und Seele für "seine" Kinder da war. Er hat einen ganzen Tag lang mit Engelsgeduld und starken Nerven mit den Kindern Tänze einstudiert, die abends bei der Mini-Show aufgeführt wurden. Dabei war Chiko mindestens ebenso aufgeregt, wie die kleinen super gestylten Tänzerinnen und Tänzer. Nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Mini-Stars und Chiko hatten einen riesigen Spass. Das grosse, einfallsreiche Animationsangebot war stets unaufdringlich und wurde nur durch eine kurze Mittagspause unterbrochen. Am Pool war dadurch allerdings fast durchgehend "Action". Für jemanden, der Ruhe sucht, ist das vielleicht ein Problem. Wer Spass an Poolgames à la "Spiel ohne Grenzen", Wassergymnastik, Aerobic, Dart, Bogen-, Luftgewehr ("Kalaschnikow") schiesen, Wasserball oder Beachball hat, dem wurde es jedenfalls nicht langweilig und der konnte eifrig "Diplomas" sammeln . Und schliesslich will man ja nicht 14 Tage nur auf der Liege rumlümmeln. Die Abendshows auf der Freilichtbühne waren abwechslungsreich und sehr unterhaltsam. Einzelne Shows wurden durch professionelle Gruppen dargeboten (Tanzshow "Faberge", "Wasserbalett" im Pool, Akrobatik). Wir haben allerdings eine türkische Folklore-Tanzgruppe vermisst. Die übrigen Shows wurden von den Animateuren einstudiert, die den Profis in nichts nachstanden. Sie waren allesamt mit grossem Engagement, Spass und Begeisterung bei der Arbeit. Besonders zu erwähnen sind die Tanzshow "World of dance", die Fakirshow und die Aufführung des Musicals "Notre Dame de Paris", für das eigens die Bühne vergrössert und ein neues, sehr shönes Bühnenbild geschaffen wurde. Der in anderen Bewertungen bereits erwähnte Mr. Koby war unserer Meinung nach besser, als der ihm vorauseilende Ruf. Nicht nur seine Stimme hat überzeugt, auch sein grosses Repertoire an internationalen Songs war beeindruckend.