Palladium Hotel Cala LLonga - Adults only

Das Hotel selbst hat lt. Landeskategorie nur drei Sterne, aber die Ausstattung des von uns gebuchten Deluxe-Zimmers ist deutlich besser. Mag das Fiesta Cala Llonga auch die eine oder andere Gebrauchsspur vorweisen (minimale Risse an Wänden, abgeschabte Treppen zum Strand, Verfärbungen an einigen Fugen), ist das Hotel allgemein in einem sehr guten Zustand, sehr sauber und ruhig. Die Gäste kommen zum Großteil aus Großbritannien und sind vorwiegend zwischen 30 und 70 Jahren (Erwachsenen-Hotel, d.h. keine Gäste unter 16). Als Verpflegung bietet das Hotel u.a. Halbpension und zwei All-Inclusive-Varianten an. Durch die Lage am Hang ist das Hotel nicht vollständig barrierefrei. Alle Etagen und das Hauptrestaurant sind mit Aufzug zu erreichen, zur Poolbar, zum Pool und zum Meer hinunter geht's allerdings nur treppab weiter. Die vom Parkplatz aus parallel zur zum "Vista Mare"-Restaurant bzw. zum Strandweg führende Treppe verlaufende Rampe ist recht steil, die Straße selbst steigt weitläufiger an. Man sollte also gut zu Fuß sein. Handyempfang ist im gesamten Ort jederzeit gegeben. Internet ist im Hotel als WLAN auf dem Zimmer oder in der "Business Corner" im UG nutzbar, aber mit 4 EUR/h und 16 EUR/Tag eher teuer. In der Lobby ist WLAN kostenlos nutzbar, aber nicht sehr bandbreitenstark. Wer im Urlaub aufs Surfen im Netz nicht verzichten will, sollte daher einen entsprechenden Roaming-Tarif einkalkulieren. Fürs Baden im Meer sind Schwimmschuhe dringend zu empfehlen, insb. wenn man direkt vom Hotel ins Wasser will. Dort ist nur z.T. rutschiger Fels, und zwischen den Felsen verstecken sich einige Seeigel. Bis zum Sandstrand führt aber ein kurzer, schattiger Weg. Auch am Strand stößt man aber immer wieder auf vereinzelte Steine und Felsen im Sand. Wer die Insel selbst kennenlernen will (Tipps: die Felseninsel Es Vedra oder die von vielen Eidechsen besuchte Bucht von Portinatx), sollte sie mit einen Mietwagen erkunden. Allerdings stehen direkt am Hotel nur wenige Parkplätze zur Verfügung. Der Wagen kann dann z.B. direkt am Strand abgestellt werden. Da Ibiza relativ klein ist, könnte ein Tag für für eine grobe Erkundung, die natürlich oberflächlich bleiben wird, reichen. Wir haben als Abschluss des Tages den Sonnenuntergang vor Es Vedra von einem Plateau südlich von Cala D'Hort genossen. Toll!

Unser Deluxe-Zimmer war sehr geräumig, hatte einen großen Flachbild-TV mit vielen deutschen Sendern, ein modernes Bad, einen Balkon und als Bonus eine eigene Terrasse mit Whirlpool. Eigentlich alles toll und großartig und überhaupt. Aber: Da wir das gebuchte Deluxe-Zimmer wegen Überbelegung nicht am ersten Tag beziehen konnten (ein Problem, das in einigen Bewertungen hier bereits benannt wurde; auf die empfohlene Vorabnachfrage per E-Mail gab's leider keine Antwort), bot man uns gratis das All-Inclusive-Paket und ein Ausweichzimmer an. Dies hörte sich zunächst wie ein okayer Kompromiss an, das zunächst angebotene Zimmer war allerdings unter aller Sau: Im winzigen Einzelzimmer, in das man ein Beistellbett geschoben hatte, funktionierte weder die Stromversorgung noch die Klimaanlage vernünftig, was bei ibizenkischer Bruthitze im obersten Stockwerk des Hotels unerträglich war. Wenn man sich im Zimmer hätte bewegen wollen, musste sich der andere sich aufs Bett oder ins Badezimmer verziehen. Das konnte auch das orange AI-Bändchen nicht gut machen. Dass uns ein solches Zimmer überhaupt angeboten wurde, obwohl wir ein geräumiges Deluxe-Zimmer gebucht hatten, ist eine herbe Enttäuschung. Ach ja: Nach Beschwerde konnten wir am gleichen Tag noch problemlos in ein normales DZ umziehen, das einen geräumigen Eindruck machte (und einwandfrei funktionierende Technik besaß), und am zweiten Tag stand endlich das gewünschte Zimmer für unsere Flitterwochen zur Verfügung. Obwohl die später bezogenen Zimmer einwandfrei waren, gibt dies leider einen Punktabzug.

Im Hauptrestaurant werden alle Mahlzeiten in Buffetform angeboten. Zwei Mal pro Woche ist zudem der Besuch einer der beiden À-la-Carte-Restaurants möglich ("Vista Mare" ist mediterran, "Natsumi" ist japanisch-asiatisch ausgerichtet). Zwar gab es einige Komponenten, die sich bei den Mahlzeitenbuffets mittags und abends immer wiederholten (z.B. gab es tgl. Fritten, Hamburger, Pizza und Nudeln), aber die zahlreichen anderen Angebote wechselten ausgiebig: So gab es stets je zwei verschiedene Suppen, mehrere Salate, mind. vier weitere Hauptgerichte und Beilagen sowie Nachspeisen. Die Abendmahlzeit stand meist unter einem speziellen Motto (z.B. balearische, italienische oder asiatische Spezialitäten). Die Buffets waren meist liebevoll dekoriert, so waren die Salatschüsseln meist mit geschnitzten Melonen oder blütenartig aufgeschnittenen Auberginen geschmückt oder mind. am Rand mit Obstscheiben ausgelegt. Beim "Showcooking" wurden Burger, Steaks und Nudeln bzw. beim Frühstück auch Eier nach Wunsch zubereitet. Die Speisen sind international und dabei auch auf den hohen Anteil englischer Gäste ausgerichtet, hatten aber immer landestypische Anteile (z.B. gab's abends eine täglich wechselnde Tortilla). Dass dadurch eine Panna Cotta zwar eher wie ein Flan schmeckt, ist denn auch kein großes Problem. Wer das Original will, soll halt nach Italien fahren. An der Snackbar gab's parallel zum Mittagessen auch Pizza, an der fast ganztägig geöffneten Poolbar gab's neben Getränken (z.B. landestypische Alkoholika und Cocktails) kleine Snacks wie Oliven, Chips oder Burger. Die Lobbybar öffnete erst abends. Das System, dass die Plätze im Restaurant durch eine Karte als frei oder belegt markiert wurden, gefiel uns gut. Die Kellner waren fix, insb. beim Abräumen der Tische. Obwohl nach jedem Gast beim Neueindecken eine saubere Tischdecke aufgelegt wurde und die Kellner wie Habichte nach leeren Tellern fahndeten, wurde es dadurch nie unruhig. Es ist möglich, geöffnete Weine zurückstellen zu lassen. (Ob das dem Wein bekommt, ist jedoch eine andere Frage.) Vorgezogenes Frühstück oder Lunchpakete (bei AI natürlich kostenfrei) sind auf Anfrage möglich.

Das Personal war fast ausnahmslos sehr freundlich und hilfsbereit; selbst wenn nicht jeder englisch oder deutsch verstand (z.B. der Hausmeister oder ein Zimmermädchen), versuchte man dies mit freundlich Gesten und Lächeln wett zu machen. Alle Anliegen wurden freundlich aufgenommen und zeitnah bearbeitet. So gab die Rezeption bessere Infos über Ausflugsmöglichkeiten als die Reiseleitung, die nur ihre Ausflugspakete verticken wollte. Das Zimmer wurde täglich einwandfrei gesäubert; das Wasser des Whirlpools, der zum Zimmer gehört, wurde auf Anfrage gewechselt. Die Handtücher im Bad wurden täglich gewechselt, die Handtücher für den Pool auf Anfrage. Safe und Kühlschrank stehen kostenfrei zur Verfügung. Wäscherei im Haus ist gegen Gebühr ebenfalls möglich.

Die Lage in der piniengesäumten, fjordähnlichen Bucht von Cala Llonga ist einfach nur traumhaft. Wer Ruhe und Entspannung sucht, sich an der schönen Landschaft der Pityusen erfreuen kann und nicht allzu viel Trubel benötigt, hat in Cala Llonga ein tolles Ziel. Die schmale Bucht ist auch für Familien (die müssen sich aber ein anderes Hotel suchen, s.o.) ein schönes Ziel. Die 10km ins Zentrum von Eivissa fährt man in ca. 20 Minuten, der Bus braucht etwas länger. Wer's mag, kann diverse interessante Ziele auch mit der recht günstigen, wochentags stündlich fahrenden Fähre erreichen: Santa Eularia (5km) und der Hippiemarkt in Es Canar (10km) sind ebenfalls in der Nähe, 2x tgl. geht's sogar nach Formentera. Wer am Nachtleben der Insel teilnehmen möchte, kommt bei Bedarf mit dem Discobus zurück in den Nachbarort Santa Eularia (von dort ist es jedoch noch ein gutes Stück bis nach Cala Llonga, ein Taxi wäre also so oder so nötig). Der Flughafen liegt auf der anderen Seite der Hauptstadt, so dass man keine Belästigung durch Fluglärm hat. Bei unseren Transfers war das Hotel das am weitesten entfernte, so dass die Fahrt recht lange dauerte, weil noch Gäste in Platja d'en Bossa abgesetzt bzw. eingesammelt werden mussten. Der direkte Weg sollte recht zügig gehen. Am familienfreundlich flach abfallenden Strand sind Liegen und Sonnenschirme ab 4 EUR/Tag zu mieten; es gibt dort auch Tret- und Motorboote. In der Bucht wird über dem flachen, tw. recht felsigen Meeresboden viel geschnorchelt. An einem windigen Tag erwischte mich überraschenderweise eine Qualle, die man dort sonst eher nicht antrifft. Die allgemeine Infrastruktur an Kneipen und Shoppingmöglichkeiten ist okay, wenn auch von uns kaum genutzt. Es gibt z.B. eine Apotheke und mehrere private Arztpraxen im Ort.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Zimmer mit eigener Terrasse und eigenem Jacuzi war eine Wohltat, weil trotz diverser Hinweisschilder viele Liegen und balinesische Betten am Hotelpool schon früh belegt waren. Die kümmerte uns wenig, weil wir uns auf eigene Liegen zurückziehen konnten und einen eigenen Sonnenschirm hatten. Es gibt einen Tennisplatz, einen Billard-Tisch, einen recht großen Pool sowie einen Whirlpool. Die angebotene Animation ist tagsüber nicht allzu aufdringlich, dabei wurden z.B. die sonst wenig genutzten Sportmöglichkeiten propagiert. Das Hotel hat zwei Bühnen (Open Air und in der Lobby), auf denen wechselndes Programm stattfindet. Allerdings dringt die Lautstärke der abendlichen Shows von 22 bis tw. 0 Uhr (z.B. Salsa, Varieté, Celtic oder Pop) meist durch den Fußboden des ersten Stocks. Bei den Vibrationen hilft dann auch kein Ohropax, wenn man früh zu Bett möchte. Sehr gut gefielen uns die wechselnden Sänger, die auf der Openair-Bühne mit akustischer Gitarre zum Nachmittag und späten Abend Popsongs spielen. Von unserer Terrasse aus war das angenehm zu hören.