- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Die Hotelanlage ist im Bungalow-Stil angelegt, die 105 Zimmer auf die verschiedenen Trakte verteilt, mit dem Haupthaus durch sehr schön angelegte umgrünte verwinkelte Wege vielfach über Treppen verbunden, daher nicht sehr gehbehindertengerecht angelegt. In die Anlage ist ein kleiner Pool von ca. 3,5m x 4,5m integriert, an dem es bauartlich bedingt sehr eng zugeht, wenn sich dort mehr als 8 Personen tummeln. Am Pool gibt es eine Snackbar, die ich aber nie besetzt gesehen habe. Die Anlage liegt genau zwischen der ortsumgehenden Landstraße und der örtlichen Hauptstraße, aber trotzdem sehr ruhig. Die Gebäude haben alle lediglich ein Obergeschoss, weshalb es keine Zimmer mit Meerblick gibt. Das Hotel beschreibt sich in seinem eigenen Prospekt als moderne 3-Sterne-Plus-Anlage, aber beim näheren Hinsehen erscheint die Anlage stark überholungsbedürftig und veraltet, man sollte einen Netzadaper für Elektrogeräte (z.B. Rasierapparate) dabei haben. Im Katalog des Reiseveranstalters benannte Zimmerausstattung musst man teilweise an der Rezeption extra anfordern, sofern möglich. Die Gäste waren überwiegend Griechen, teilweise Deutsche und Briten. Der Altersdurchschnitt mochte wohl bei 45 - 50 Jahre liegen. Die hygienischen Verhältnisse ließen nach unseren Erfahrungen zu wünschen übrig: Die Möbel, speziell Bett und Nachttische wiesen erhebliche Verschmutzung auf, die sanitären Anlagen zeigten Versparkung, Schimmel- und Rostbefall, Bettwäsche war verschmutzt. Die Verpflegung (in unserem Fall HP) sowie deren Darbietung ist die 3 Sterne nicht wert, allerallerhöchstens 2. Die hygienischen Verhältnisse erschienen beim genaueren Betrachten der Speisen etwas fragwürdig. Das Rezeptionspersonal des Hotels war deutschsprachig, immer freundlich und nach besten Möglichkeiten bemüht, die Bedienung im Speisesaal eher nicht mit internationalen Tischsitten vertraut. Wir hatten den Eindruck, dass das Hotel unter deutscher Leitung steht, um so schlimmer die Zustände, die sich uns geboten haben. Sucht euch eine gute Übernachtung in Platanes und geht schön in der bereits erwähnten "Taverna Vergina" essen, die bietet alles, was man sich unter griechischer Küche vorstellen kann und mehr. (Lecker, der Raki!) Schade, das Hotel macht äußerlich und optisch einen guten Eindruck, das Personal war freundlich, hilfsbereit und sehr bemüht, aber die Anlage konnte uns aufgrund der gemachten erfahrungen nicht von einer 3-sterne-Plus-Leistung überzeugen, die dafür notwendigen Resourcen sind offensichtlich nicht vorhanden. Das Hotel kann vielleicht 2 Sterne leisten, aber zur Zeit nicht die 3-Sterne-Plus-Anpreisung des Anbieters. Dafür ist es auch zu teuer. Nach verschiedenen Reklamationen sah sich die Reiseleitung nicht in der Lage Abhilfe zu schaffen. Der Aufforderung einer Umquartierung in ein "echtes" 3-Sterne-Plus-Hotel konnte sie nicht entsprechen. Nach Reiserückkehr habe ich den Rechtsweg eingeschlagen. Nach langem Hin und Her, mit ein bißchen Mahnen und nach Androhung gerichtlicher Maßnahmen habe ich die gewünschte Minderung schließlich erhalten. Und das bei einem als sonst sehr zuverlässig geltenden Reiseanbieter.
Laut Katalog des Reiseanbieters: helle und freundlich eingerichtete Zimmer mit Klimaanlage, Kühlschrank, Musikanlage, Föhn und Dusche/WC. Diese Beschreibung präsentierte sich uns in unseren Zimmern (auch nach Zimmerwechsel!) durch kalte, rissige und teilweise farbabblätternde Wände, einfachste Möblierung mit zwei Betten, Nachttisch, zwei Stühlen, ein Hocker. Die Farbgestaltung der Möbel bietet sich in tristem Grau an, der Hotelprospekt und der Katalog zeigte eine wesentlich freundlichere Gestaltung. Klimaanlage war nicht vorhanden, dafür ein Heizstrahler(!), Kühlschrank defekt, Musikanlage funktionsuntüchtig, Föhn musste bei der Rezeption beschfft werden. Die elektrischen Anlagen iwesen zum teil noch keine Schuko-Stecker auf, als zwingend Reise-Adapter nötig. Die Sanitäranlagen sollten in Dusche/WC bestehen. Wir fanden vor: eine sog. Naßzelle, also keine durch eine Wanne baulich abgegrenzte Dusche, sondern einen durch eine scharfkantige niedrige Stufe abgesenkten Boden im Waschraum, was beim Duschen trotz Duschvorhang eine regelmäßige Überschwemmung des gesammten WC-Raums zur Folge hatte. Die kante war verletzungsgefährlich. Mangelhafte Hygiene und Pflege zeigte sich durch Spark-, Rost und Schimmelbildung an den Wasch- und WC-Armaturen, speziell an den Bodenfliesen und am Duschvorhang. Im Wohn-/Schlafraum waren die Möbel offensichtlich seit langer Zeit nicht gereinigt worden und zeigten eine dicke Schmutzschicht, unter den Bezügen wiesen die Bettkissen diverse rost- kaffee- und urinfarbene Verfärbungen auf. Auch diese Zustände haben wir der Reiseleitung mitgeteilt.
Das Restaurant des Nefeli erscheint mehr als Kantine, ein großer von Betonsäulen gestützter niedriger Raum mit kleinen 80x80 cm Tischen und jeweils 4 unkomfortablen harten Stühlen überfüllt, so dass man sich zwischen vollbesetzten Tischen hindurchzwängen musste. Das Frühstück gestaltete sich sehr spartanisch; als Buffet präsentiert fanden wir Weißbrot, Quark, Honig, 2 verschiedenfarbige Marmeladen gleichen Geschmacks, Kornflakes, Milch und eine Wurts-/Käseplatte. Wir haben es nicht einmal erlebt, das etwas nachgefüllt wurde, wenn es leer war, die Auswahl wurde immer weniger, obwohl die andere Hälfte der Hotelgäste noch nicht gefrühstückt hatte. Ähnlich celebrierte sich das Abendessen, das laut Reiseveranstalter in Menüform nach Wahl gereicht werden sollte. So erwarteten wir vergebens den Kellner mit der Speisekarte an unserem Tisch, der uns nach unserem Wunsch fragte. Es hat mich einige Mühe gekostet, vom Hotelpersonal den Hinweis zu erhalten, dass das Essen in Buffetform bereitstehe. Eine eingehende tägliche Betrachtung der Speisen ließ erkennen, dass Speisereste vom jeweiligen Vortag mehr oder minder versteckt erneut aufgewärmt und angeboten wurden. Tiefgefrorene Fleischspeisen waren zum Teil nicht durchgegart und weitestgehend roh, beziehungsweise eiskristallbedingt sehr knusprig. Diese Umstände sind gerade bei empfindlichen Lebenmitteln wie Fisch und Fleisch nicht gerade begrüßenswert, die Hygiene wird nicht gerade unterstützt in so einem Fall. Die Qualität der Speisen wies nach unseren Erfahrungen niedrigstes Niveau auf, wenn man dann noch von Qualität sprechen kann. Meines Erachtens versteht man unter einem Buffet einen Rahmen für Speisenauswahl nach Belieben, den gab es hier aber nicht außer: Essen oder nicht! Kurz: das Essen zeigte eine Monotonität und Kreativitätslosigkeit, wie man es von einem "Fast-4-Sterne"-Hotel nicht erwartet. Im übrigen zeugt es nicht gerade von gepflegter Athmosphäre, wenn die Gäste die Speisen teilweise aus Blechgeschirr zu sich nehmen müssen, weil nichts anderes zur Verfügung steht. Dies verlieh dem ganzen Speisungsvorgang in unseren Augen einen Hauch von Betriebskantine und Strafvollzugsanstalt. Wir haben zwar jeden Tag den Versuch des Hotelessens unternommen, sind aber kurzfristig immer in die nahegelegene Taverne ausgewichen, die qualitativ und kulinarisch sehr viel zu bieten hatte. Wir haben die Reiseleitung auf die oben genannten Umstände aufmerksam gemacht.
Das Personal des Speisesaals tut sich mit englisch und deutsch etwas schwer, während die Portiers teilweise deutschstämmig sind oder sehr gut deutsch sprechen. Das Personal der Lobby versucht wirklich, jedem Wunsch gerecht zu werden, vom deutschsprachigen Arzt über Mietwagen und -Fahrräder, Ausflugsangebote oder fehlende Zimmerausstattung (wie bei uns). Da fehlte nämlich der angepriesene Fön, aber das wurde sekundenschnell erledigt. Problematischer erschien es uns, in dem auf dem Zimmer befindlichen Heizstrahler (!) die versprochene Klimaanlage wiederzuerkennen bzw. einen elektrotechnisch bedingt feuergefährlichen Kühlschrank gefahrlos zu benutzen. Da half auch ein Zimmerwechsel nicht, das unser 2. Zimmer hatte nämlich gar keine Klimaanlage. Die Zimmerreinigung erfolgte täglich, aber recht oberflächlich und eilig. Die Bedienung im Restaurant war mit internationalen Tischsitten nicht vertraut, anders kann ich es mir nicht erklären, dass der Kellner mir den Teller wegnahm, während ich aß. Es bedurfte nach dem Hinunterschlucken einiger heftiger Worte und eines bösen Blickes, dem Herrn klarzumachen, dass ich beim Essen bin und dies durchaus von meinem Teller zu tun gewöhnt bin.
Die Lage des Hotels ist ruhig und zentral im Ort gelegen, Mietwagen kann man direkt hinter der Anlage abstellen, die Wege zum Einkaufen (Supermärkte und Bäcker, kleine Shoppingmeile), zum Geldautomaten, zum Strand und in die beste Taverne (Hotelausgang zum Ort, links 80m, linke Seite die "Taverna Vergina" von Konstantinos Tsaoulis, ein gemauerter Torbogen)sowie diverse andere Gastronomie sind sehr kurz. Ein kleine Disco befindet sich in der Nähe, nächste Partygelegenheit dürfte eher 6 km weiter in Rethymnon sein. Dort ist man schnell mit mit Mietwagen, Taxi, Bus oder Fahrrad. Die Griechen habe deutlich ein Müllproblem, dies kann sich schon mal am Strand durch herumliegendes Schwemmgut bemerkbar machen, auch wird mal gern der eigene Müll dort mach dem Strandbesuch vergessen. Daher geht man besser knappe 800 meter weiter an einen Strandabschnitt, der von einem Anliegerhotel bereinigt wird. Allerdings ist dieser Strand aufgrund seiner Lage sehr strömungsgefährlich, so dass man nur bei sehr gutem windruhigem Wetter dort baden kann.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
keine Beurteilung möglich, da wir dergleichen nicht in Anspruch genommen haben. ich nehm da mal den goldenen Mittelweg.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2003 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 12 |