Mythos Palace Resort & Spa

Erstmals auf Kreta gewesen. Wir wollten in einem tollen Resort einen 2- Wochenurlaub verbringen und haben aufgrund der vielen 6 – Null – Bewertungen das Mythos Palace ausgewählt. Bei Ankunft ein schön renoviertes Hotel in einem sehr gepflegten Zustand vorgefunden. Auch unser hell eingerichtetes Zimmer war auf den ersten Blick in einem sauberen Zustand. Aber mit der Zeit haben sich die ersten Eindrücke dann doch deutlich relativiert. Gleich nach der ersten Übernachtung und der Zimmerreinigung stellten wir mit Verwunderung fest, dass das Bett nur zurechtgezupft und nicht gemacht war. Im Bad lagen zwei kleine Handtücher zerknüllt neben dem Waschbecken und auch die anderen Handtücher wurden nicht ordentlich aufgehängt. Für uns ist in einem 5-Sterne-Resort ein akkurat gemachtes Bett und ordentlich abgelegte Handtücher u.a. eine Referenz für einen perfekten Zimmerservice. Nach Rücksprache mit einer verantwortlichen Person und später auch mit unserer Zimmerfrau hat sich das Ganze dann deutlich gebessert. Das Hotel wurde zwar umfänglich und gut renoviert, aber der bauliche Grundriss mit einigen Nachteilen blieb ja erhalten: Das Hauptrestaurant war manchmal voll ausgelastet und kurze, aber akzeptierbare Wartezeiten mussten in Kauf genommen werden. Im Restaurant-Außenbereich fand nicht jeder immer einen Platz. Um möglichst viele Gäste unterzubringen, waren die Tische sehr eng aneinander aufgestellt. Der Blick im Außenbereich ging zum Pool und zu den Gebäudewänden. Insgesamt war der Restaurantbereich bei voller Gästezahl zu klein. Vermutlich wurde mit der Zeit durch Erweiterung der Gebäudekapazitäten die Gästezahl erhöht, aber der Restaurantbereich konnte nicht mehr erweitert werden. Der Pool war leicht geschwungen und hatte eine Länge von ca. 25m. Um den Pool herum gab es eine Reihe von Liegen in einem guten Zustand. Mehr Platz für mehr Liegen war nicht vorhanden, denn gleich dahinter erhoben sich die hohen Wände der Hotelgebäuden. Dadurch hatte morgens die eine Poolseite die Sonne, die andere Seite nur Schatten. Nach der Mittagszeit wechselte das Ganze. Da keine Poollandschaft vorhanden war, zog es die meisten Gäste an den Beach. Die teilweise schon etwas ramponierten Liegen standen auch sehr eng beieinander, wodurch eine familiäre Atmosphäre zwangsläufig entstand. Kontakt nach links und rechts war immer vorhanden. Jetzt noch ein paar Worte zur Gastronomie: Büffet morgens, mittags und abends im Hauptrestaurant, Büffet mittags im Strandrestaurant und mit Reservierung abends Büffet im Strandrestaurant und im Themenrestaurant. Zunächst war alles o.k., die Essensauswahl im Hauptrestaurant war absolut ausreichend und hat auch recht gut geschmeckt. Aber nach einigen Tag hat sich das Gefühl eingeschlichen, dass alles immer gleich aussieht und auch gleich schmeckt. Die Vorspeisen und die Desserts boten insgesamt wenig Abwechslung. Die Highlights bei den Hauptspeisen waren mal BBQ-Ribs, mal ein Turkey, mal Kalbshaxe oder mal ein ganzer Fisch u.ä. Wirkliche kulinarische Highlights, hochwertige Speisen wie z.B. Roastbeef-Braten, Rindersteaks, Filet vom Schein oder Rind oder sogar ein Galaabend, wo sich die Küche mal richtig ins Zeug legen kann, gab es zumindest nicht während unserem Aufenthalt. Da könnte die Einführung von Themenabenden vielleicht Abhilfe von der Eintönigkeit schaffen. Das Beachrestaurant bot abends ein lokales Büffet mit kretischen Spezialitäten und zwar nur montags, mittwochs und freitags. Dienstags, donnerstags und samstags bot das Themenrestaurant im Wechsel Fischbüffet, italienisches Büffet und mexikanisches Büffet. Zusammenfassend zu sagen: kleine Büffets, kleine Auswahl, keine Besonderheiten. Im Prinzip also nur 1 zusätzliches Restaurant, sonntags beide geschlossen. Getränke gab es an der Lobby-Bar, der Poolbar und der Strandbar. Die vielgepriesenen Marken-Alkoholika gab es in überschaubarer Menge. Die Cocktails wurden mit einer gutgemeinten reichlichen Menge an Alkohol zusammengeschüttet, einmal gerührt und mit einem halben Scheibchen Zitrone oder Orange serviert. Außerdem wurden manche Cocktails mit bereits vorhanden Mischungen aus unbeschrifteten Flaschen ergänzt. Frisch zubereitete Cocktails aus dem Mixer mit gecrashtem Eis oder mit dem Cocktailshaker gemixt gab es nicht. Da jeder hinter der Bar die Cocktails frei Schnauze zusammenschüttete, war es nicht verwunderlich, dass gleiche Cocktails auch unterschiedlich schmeckten. Einmal wollte ich einen anderen Cocktail-Klassiker bestellen (die drei Zutaten waren vorhanden), aber ich hörte nur ein resolutes „No, es gib nur das was auf der Karte steht“. Zum Personal muss ich sagen, dass alle durch die Bank sehr freundlich, aufmerksam und auch sehr schnell waren. Die einzige Ausnahme und unfreundliche Servicekraft stand hinter dem „Sweet Corner“, wo man sich zwischen 17:00 h und 21:00 h Milchshakes und Waffeln bestellen konnte (warum nicht schon tagsüber?). Diese Feststellung haben wir aber nicht alleine gemacht. Was beinhaltet das Premium-All-Inclusive Konzept: Ein hochwertiges Seafood-Essen kostet 40 Euro extra pro Person – Sekt und Lachs zum Frühstück gab es nur sonntags – kleine Cabanas (überdachte Liegen) in der ersten Reihe am Strand kosteten pro Tag 20 Euro extra – keine Kosmetik- (Kleenex-) tücher auf den Zimmern. Ich weiß, dass die vielen 6-Null-Beurteiler meine Bewertung nicht nachvollziehen können. Das ist o.k., umgekehrt ist es aber genauso. Das Mythos Palace ist ein sehr hochpreisiges All-Inclusive-Resort. Bei meiner Beurteilung ist ausschlaggebend, welchen Gegenwert ich für den gezahlten Preis bekomme. Die Freundlichkeit des Personals kostet nicht, Sauberkeit sollte in jedem 5-Sterne-Resort eine Selbstverständlichkeit sein. Für den gezahlten Preis hatten wir einen deutlich luxuriöseren Aufenthalt erwartet. Preis-Leistung stimmt hier nicht.

Beliebte Aktivitäten

• Strand