MPM Hotel Arsena

Eine Bewertung ist natürlich immer ein subjektiver Eindruck. Andere Besucher dieses Hotels können möglicherweise zu einer völlig anderen Meinung kommen als ich. Ich schwanke bei dem Hotel, in dem wir uns zwei Wochen aufgehalten haben, zwischen drei und vier Sonnen. Es eignet sich für Strandliebhaber, die an die Unterkunft keine allzu großen Ansprüche stellen und preisgünstig verreisen wollen. Sie bekommen durchaus gutes Essen, aber leider ansonsten keinen Service oder ein Lächeln - dabei kostet das doch eigentlich nichts.

Unser gebuchtes Zimmer war eine Suite, geschätzte 50 qm groß. Das Zustellbett für unseren Sohn war ein Witz. Ich habe so eine ausgeklappte Couch mit einer derart dünnen Matratze noch nie gesehen. Am letzten Tag fanden wir in dem Gestell eine alte, schwarze, schmutzige Socke, vermutlich von einem Vormieter. Die Klimaanlage verdiente den Namen kaum. Morgens um Acht waren es in dem Raum bereits über dreißig Grad. Dazu kam, dass die Bühne für die abendlichen Shows direkt unter unserem Balkon lag. Man hatte das Gefühl, dass die Musik direkt im Zimmer abgespielt wurde. Zum Glück endete das Animationsprogramm regelmäßig gegen 23:00 Uhr. Der Duschvorhang hätte ausgetauscht werden müssen, am unteren Rand hatte sich Schimmel gebildet. In der Anlage gibt es, obwohl gerne das Gegenteil behauptet wird, kein WLAN. Darauf muss man sich einstellen.

Ambiente beim Essen

• Badekleid & Shorts

Das Essen war in Ordnung und vier Sternen angemessen. Es gab verschiedene Fleischgerichte, Beilagen, jeden Tag zwei verschiedene Suppen, Brot, wirklich leckeren Aufschnitt. All diese Dinge sind ja Geschmackssache.

Bis auf eine einzige Ausnahme, eine junge Frau im Service, wirkten die Menschen gequält und lustlos. Bei unserem Aufenthalt waren wir die einzigen deutschen Gäste, das Publikum kam vorwiegend aus Bulgarien und anden osteuropäischen Ländern. Mit Russisch und Englisch konnte man sich im Regelfall verständlich machen, allerdings nützte es nichts. Unser Eindruck war, dass das Hotel vorwiegend von einheimischen Kurzurlaubern gebucht wird, allerdings ist das ohne Beleg. Die Animation bestand aus zwei jungen Frauen und einem jungen Mann, die hilflos durch einige kurze Angebote hüpften, ehe sie sich dann lieber verflüchtigten. Einzig auf kleinere Kinder schienen sie sich zu verstehen, allerdings natürlich auch nur auf Bulgarisch oder Englisch. Einen Wunsch bei der Rezeption vorzutragen war, als versuche man, einen Pudding an die Wand zu nageln. Man wurde mit einem höflichen Achselzucken abgewiesen. Ein zugesagter Late-Checkout wurde, nach dem Geldumtausch, dann doch verweigert, sodass wir am letzten Tag sechs Stunden in der Lobby auf den Bus gewartet haben. Service sieht anders aus. Wir wurden den Eindruck nicht los, als wären wir dem Hotel als Gast schlichtweg egal.

Die Lage ist wirklich gut. Auf der einen Seite grenzt das Hotel direkt an einen feinen Sandstrand, der flach abfallend ins Meer geht. Es gibt ein großes Kontingent an Liegen, für die man allerdings eine zusätzliche Auflage oder eine Matratze besorgen sollte, denn sie sind extrem hart. Der Sand ist gepflegt, es gibt ein Angebot an Getränken direkt am Strand, dazu eine Bar in der Lobby und am Pool. Es gibt überall Plastik-Flaschen und Becher, in Sachen Nachhaltigkeit wäre hier noch einiges zu tun, z.B. durch einen Wasserspender. Auf der anderen Seite ist man in wenigen Minuten in Nessebar, einer Ortschaft, die sich in einen neuen Teil und eine Halbinsel mit einem alten Stadtkern, alten Kirchen und Museen aufteilt. Bei dem Besuch auf weiter entfernte Städte kann man jederzeit auf ein gut ausgebautes, spott-billiges Busnetz zurückgreifen - sehr empfehlenswert.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Lage ist, wie bereits erwähnt, ausgezeichnet. Aber das ist ja kein Angebot des Hotels. Wer Animation sucht, kommt hier nicht auf seine Kosten. Es gibt ein kostenpflichtiges Wellness-Angebot - die Preise sind ziemlich hoch. Außerdem gibt es einen Außenpool mit erschreckend kaltem Wasser, dazu einen kleinen Indoor-Pool, eher etwas für Kleinkinder oder regnerische Tage. Das Hotel bietet einen Fitness-Raum, die Geräte wirkten jedoch in die Jahre gekommen und wenig einladend. Genutzt haben wir sie nicht. Die Duschen neben diesen Räumen waren in einem erschreckenden Zustand.