Mitsis Ramira

Das All-Inclusiv-Hotel besteht aus Haupthaus (4 Stockwerke mit Lift) und 4 Nebengebäuden (3 Stockwerke). Es sind fast sämtliche europäische Nationalitäten vertreten. Der Schwerpunkt liegt aber eindeutig bei Engländern, Niederländern und Belgiern. Die Gartenanlage macht einen schönen und gepflegten Eindruck und teile davon werden ganztägig beregnet, ohne Rücksicht auf Handtücher, Keidungsstücke die auf den Terassenwohnungen aufgehängt sind. Ebenfalls sind somit die Wege unglaublich rutschig, so dass man besser über den Rasen läuft. Das Hotel ist wohl etwas älter und hat ohne Zweifel seine besten Jahre hinter sich. Ansonsten ist die Anlage sauber. Der Pool (Salzwasser) war regelmäßig morgens giftgrün und 2 Stunden später (!!) himmelblau. Dank der Chemie! Seltsamerweise war das Wasser doppelt so salzig als das Meer, sprich eigentlich unbenutzbar. Der Schmierfilm an den Fliesen und die Schwebepartikel sprachen Bände. Im Katalog stand Hotel in ruhiger Umgebung. Richtig müßte es wohl eher heißen: Sehr lebhaftes internationales Hotel in ruhiger Umgebung Für diese Hotel sind höchstens 3 Sterne angebracht. Dennoch ist Kos eine sehr schöne Insel. Wir waren 2001 schon mal da, allerdings in Marmari (Sandy Beach Hotel). Der Strand dort ist überhaupt nicht mit dem in Psalidi zu vergleichen. Reinster Sand, mehrere Kilometer lang. Auch war das Hotel dort in jeder hinsicht besser.

Wir hatten ein schön gelegenes Zimmer gegenüber des Pools. Unser "Familienzimmer" im Erdgeschoss eines Nebengebäudes ließ doch sehr zu wünschen übrig. Das Bad war wohl aus der Gründerzeit des Hotels. Die Badewanne mit Roststellen übersehen, die Fliesen im ganzen Zimmer mehr oder weniger kaputt. Der Wasserhahn muß irgendwann mal verchromt gewesen sein, aber das blanke Metall kam da schon zum Vorschein. Duschen mußte man mit der Brause in der Hand, da es keine Wandbefestigung gab. Ablagemöglichkeiten gab es keine! Das Waschbecken ist sehr schlecht befestigt und droht beim Auflehnen herunterzufallen. Ein paar Zimmer weiter muß das passiert sein, denn da lag ein zerstörtes Waschbecken vor der Zimmertür. Der Kühlschrank war innen verschimmelt, die Matratzen eine Zumutung. Beides wurde von uns bei der Reiseleitung reklamiert. Der Kühlschrank wurde gereinigt, allerdings wurde nur eine Matratze ausgetauscht. Das es keinen Fernseher auf dem Zimmer gibt ist nicht gerade 4-Sterne gerecht. Die "Radio-Anlage" beschränkte sich in unserem Zimmer auf genau einen Kanal in verschiedenen Lautstärken. Auf dem Boden lagen Haare die definitiv nicht von uns sein konnten. Zu guter letzt tauchte auch noch eine Kakerlake im Zimmer auf, was und nicht gerade ruhiger schlafen lies. Eine andere Familie hatte ebenfalls Kakerlaken im Zimmer/Bad. Vor allem im Amphi-Theater liefen die Insekten sehr häufig herum, ab und zu auch im Rezeptionsbereich. Nach Reklamation bei der Reiseleitung mußte ich mir anhören, dass das normal wäre! In unseren ganzen vorhergehenden Reisen habe ich noch keine solchen Tiere gesehen und hier soll das normal sein? Alles in Allem war das das schlimmste Zimmer das ich bisher gesehen habe.

Der Speisesaal ist relativ schlicht, die Tische und Stühle sind sehr alt, wackelig und vor allem die Sitzbezüge sehen sehr mitgenommen aus (fleckig). Die Tischdecken, wie auch das Besteck sind nicht sehr sauber. Die Gläser von einem leichten Film überzogen. Zweimal die Woche scheint die Entsalzungsanlage auszufallen, so dass die Getränke alle salzig schmeckten. Das Essen (Buffe) wiederholt sich exakt nach einer Woche. Es gab Chinesischer Abend, Grischischer Abend, Italienischer Abend und einmal die Woche Klavierbegleitung zum Essen. Qualitativ war es in Ordnung, zu jeder Mahlzeit wurde auch ein Gericht am Buttet direkt gekocht. An der Strandbar gab es Mittags Gyros, Burger, Salate und Pizza. Wenn irgendetwas ausging (z.B. der Puderzucker bei den Pfannkuchen, Kaffee, Eis, ... was häufig vorkam), so hieß es "Finish" und es gab halt dann nichts mehr! Vor allem an der Strandbar viel des Öfteren mal die Eistruhe aus. Die Getränke waren mit Ausnahme der Pepsi-Cola lokale Getränke. Der Orangen-/Kirschsaft waren Pulver-Wasser-Gemische.

Für ein AI-Hotel sind unglaublich viele Kellner im Speisesaal. Das liegt daran, dass sie die Getränke nach Bestellung bringen und auch sofort die Teller abräumen. Selbst einen Platz auszuwählen ist fast nicht möglich, das man von einem Platzanweiser per Handzeichen zu einem Tisch geführt wird. Die Kellner sind sehr freundlich, manche aber gegenüber Kindern schon fast aufdringlich. Um sich zu verständigen ist man ohne Englisch-Kenntnisse fast aufgeschmissen.

Das Hotel ist nur durch eine sehr wenig befahrene Strasse vom Strand getrennt. Der Strand ist im Liegenbereich mit Sand aufgefüllt, ansonsten ein reiner Kiessand mit zum Teil großen Steinen. Leider sind ab und zu Glasscherben der zu Bruch gegangenen Gläser der Strandbar zu finden. Die Anbindung zu Kos-Stadt ist sehr gut und günstig (Bus 0,90€ pro Person, oder per Fahhrad). Der Transfer (60 Minuten laut Katalog) lag bei 1 Stunde 15 Minuten, da sehr viele Hotels angefahren wurden. Ausflugsmöglichkeiten gibt es einige, sowohl vom Reiseveranstalter, als auch von lokalen Anbietern.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Sportaktivitäten am Strand wurden unaufdringlich angeboten. Man hatte die Auswahl zwischen Volley-Ball, Boggia, Fußball oder Gymnastik. Allerdings wer regelmäßig Gymnastik machen wollte war schlecht dran, da die Animateurin zum 31.07.2005 gekündigt hatte und somit keine Gymnastik mehr angeboten wurde. Am Pool war die Unterhaltung/Sport sehr aufdringlich und laut. Wenn man sich nach einem verlorenen Wasserballspiel zum Affen machen mußte, weil es der Animateur so wollte dann vergeht einem die Lust. Die Liegen am Pool werden morgens gegen 06:45 Uhr aufgeteilt. Am Strand sah das etwas besser aus. In unserer zweiten Woche wurde es dort aber auch anders. Aber das ist ein allbekanntes Thema. Die Liegen am Pool sind in gutem Zustand. Die am Strand stehen zu 50% kurz vor dem Aus. Der Miniclub für unsere Kleinen war so gut wie nicht benutzbar, da kein Animateur (bis auf die, die dann gekündigt hatte) Deutsch spricht. Der Aktivitätenplan des Miniclubs steht zwar an der Rezeption, wird aber überhaupt nicht durchgeführt. Die Abendanimation ist Qualitativ nicht besonders hochwertig und beschränkt sich darauf dass der Chefanimateur seine Mitarbeiter, oder die Gäste zum Affen macht. Wer am Bingo teilnimmt und auch noch gewinnt darf gleich den Mach-Dich-Zum-Depp-Tanz vorführen. Und wenn nicht gibt es keinen Gewinn. Unglaublich, aber wenns gefällt?! Alles in allem ist das Programm ziemlich auf die Englischen Gäste abgestimmt. Wenn das Animationsprogramm abgeschlossen ist verändert sich die Anlage in eine Open-Air Disco. Ein solch lautes Hotel habe ich noch nie erlebt. Das ganze geht dann bis Mitternacht, so das an Schlaf vorher nicht zu denken ist. Der Fernseher im Fersehraum hatte 4 Kanäle (3 Griechische + VIVA). Der Internet-PC konnte man gegen 5€ eine Stunde lang benutzen (Karte mit 60 Minuten Guthaben), allerdings nur in quälend langsamer Modem-Geschwindigkeit.