- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Die 44 Zimmer des Merril's II liegen in zweistöckigen Gebäuden im Kolonialstil inmitten tropischer Vegatation. Alle Häuser sind generell nicht höher als die höchste Palme. Die Gäste während unseres Aufenthaltes waren vorwiegend Amerikaner, Deutsche und Italiener. Wir hatten All inclusive gebucht. Das halb überdachte Freiluft-Restaurant war bei Windstille etwas belastend, weil nicht gekühlt. Und von den Ventilatoren funktionierten auch nur wenige. Die Liegen am Strand (und auch am Pool) sind inklusive, haben allerdings keine Auflagen und sind deshalb etwas hart für einen ganzen Sonnenbade-Tag. Im Eingangsbereich der Anlage befindet sich ein Souvenirgeschäft sowie in der Lobby ein Internetzugang (gegen Gebühr). Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Bei all inclusive können auch die Einrichtungen, Restaurants und Bars der Schwester-Hotels Merril's I und III mitgenutzt werden. Off-Spray gegen Mücken und Sandflöhe (das Zeug ist ist aber ziemlich giftig) sofort bei der Ankunft kaufen und auch schon vor dem Frühstücken aufsprühen. Nicht in der Hurrican-Zeit fahren (nicht einmal wegen der möglichen Hurricans, die Jamaika meist verschonen) wegen des schwül-heißen Wetters (wir waren im Juli) und der nachmittäglichen Gewitterneigung; die Zeit von Dezember bis März soll die beste Reisezeit (=Hauptsaison) sein. Ausflüge: unbedingt die vom Hotel nur für ein Trinkgeld angebotene „Stadtführung“ mit Daddy Coo mitmachen (sehr interessant und aus der Sicht eines jamaikanischen Rastafaris, der deutsch spricht). Dann sollte man unbedingt die Black River Tour (YS-Wasserfälle und Black River mit Krokodilen) und die Ocho Rios Tour (Dunn’s River Falls mit eigenem Klettern im Wasserfall und Floßfahrt auf dem Great River) machen. Das geht sehr individuell (max. 8-9 Teilnehmer aus den umliegenden Hotels, es entfällt das stundenlange Einsammeln der Tourteilnehmer) und preiswert mit Margot (einer Schweizerin, die seit 20 Jahren in Jamaika lebt und mit einem Jamaikaner verheiratet ist). Darüber hinaus kehrt sie bei ihren Touren in einfachen einheimischen Lokalen ein und kauft die zu verzehrenden Früchte direkt auf dem Markt ein und leistet damit mit Eurem Geld direkte Entwicklungshilfe vor Ort. Danke den Schreibern für den Tipp mit Margot in diesem Forum, es hat sich gelohnt – Margot wusste davon bisher noch gar nicht, dass sie im Internet empfohlen wurde. Für Schnorcheltouren zum Riff oder zur Insel bietet sich Rasta Mickey an, dessen Boot direkt neben dem Hotelstrand liegt. Das Schnorchel-Equipment ist im Preis inbegriffen und Mickeys Söhne sind gern auch Anfängern behilflich. Da es unsere erste Schnorcheltouren waren, sind wir immer noch von der Unterwasserwelt beeindruckt. In einem Schwarm bunter Fische zu schwimmen, war ein echtes Erlebnis.
Die im karibischen Stil eingerichteten Superior-Zimmer im Obergeschoss sind sehr geräumig, mit Bad, 2 großen Betten und einem schönen Balkon, und immer picobello sauber. Das wird nicht nur am Trinkgeld gelegen haben (das wir freiwillig gaben), sondern dies war auch am Anreisetag (ohne Trinkgeld) schon so. Die Ausstattung von Bad (Fliesenflickerei, mangelhafte Verfugung, rostige Duschstange) und mit Mobiliar (defekte Griffe, eine Schranktür blieb immer erst nach einem Tritt geschlossen) entspricht nicht unbedingt europäischen Standards, aber für ein 3-Sterne-Hotel in Mittelamerika war es völlig okay. Dafür waren (in 3-Sterne-Urlaubshotels nach unserer Erfahrung eher eine Seltenheit) genügend Kleiderbügel und im Schrank auch genügend Platz zum Aufhängen vorhanden. Mietsafe, Klimaanlage und Ventilator waren sehr nützlich, Kabel-TV (wer es denn im Urlaub braucht) und Telefon ebenfalls vorhanden.
Zum All-inclusive-Angebot gehören neben Frühstück, Mittag- und Abendessen in Buffetform auch ein Nachmittagskaffee/-tee inkl. Kuchen oder Kekse und lokale alkoholische und alkoholfreie Getränke von 10. 00-22. 00 Uhr Das Frühstück ist den US-amerikanischen Gästen angepasst (warme Gerichte, Bagels, Muffins, Frischkäse). Für den typisch deutschen Frühstücksgaumen gibt es Butter, 2 Sorten Marmelade, gekochte Eier, Schnittkäse (immer die gleiche eine Sorte, aber auch nicht jeden Tag) sowie frisch zubereitete Eier (wie z. B. Omelette) mit allerlei Zutaten und 3-4 Sorten Früchte. Der Kaffee und auch der Saft (zum Frühstück Ananas und Orange) waren für uns ganz okay (Autoren in diesem Forum waren da ja anderer Meinung), in einigen europäischen 3-Sterne-Hotels haben wir deutlich Schlechteres bekommen. Am Mittag- und Abendessen war qualitativ und geschmacklich nichts auszusetzen. Es gab meistens einheimisches Essen (viel Fisch, immer auch Fleischgerichte und ein Nudelgericht), was sehr gut war, lediglich die mitgekochten Knochen und Fettstücken (z. B. im „Gulasch“) sind gewöhnungsbedürftig. Manchmal war die Auswahl nicht so groß und nach der ersten Woche wiederholte sich vieles. Man konnte sich aber das Essen auch dadurch abwechselungsreicher gestalten, indem man mal ins Merill’s 1 zum Essen ging. Die Drinks / Cocktails sind okay, es gibt eine große Auswahl – meist auf Rum-Basis, aber nicht jeder zum Bar-Dienst verdonnerte Kellner kennt die Zusammenstellung und Abmessungen für die Cocktails. Es war hin und wieder eine Überraschung dabei. Die angebotenen, ausländischen Weine sind von sehr guter Qualität. Das einheimische Bier schmeckt sehr gut, wird aber auch sehr schnell warm. Wir haben dann meist noch ein Wasser mit Eis dazu bestellt, dann konnte man ein paar Eiswürfel an das Bier abgeben (besser ein dünnes als ein warmes Bier). Der große Vorteil für alle Getränke ist, dass das Leitungswasser im Prinzip Trinkwasserqualität hat, man also bei den Eiswürfeln keine Magen-Darm-Probleme befürchten muss.
Das Positive vorweg: An Anreisetag, an dem wir wegen Flugverspätung und „Bummelstreik“ (in Deutschland wäre es so genannt worden, in Jamaika ist es das normale Arbeitstempo) der Einreise-Behörden das Hotel erst gegen 24 Uhr erreichten (ca. 4, 5 Stunden nach der Landung bei 1, 5-stündiger Busfahrt), stand für uns an der Rezeption noch ein Getränk und ein paar Sandwiches bereit. Das war echt mitgedacht. Ansonsten lässt sich das Servicepersonal (ausgenommen die Putzfrau in unserem Zimmer) den Arbeitstag nicht durch Stress verderben. Das mag eine gesunde Lebenseinstellung sein (ein Jamaikaner stirbt tendenziell wohl eher nicht an einem Herzinfarkt), für uns als Urlauber war es doch teilweise ziemlich nervig. Man ist es eben nicht gewohnt, dass man eine Bestellung dreimal aufgeben muss, bevor sie kommt. Eine Nachfrage nach einem neuen Getränk beim Anblick eines leeren Glases stellt ein/e jamaikanische/r Kellner/in fast nie. Eher räumt sie/er das leere Glas einfach ab (vielleicht alles ein Nachteil eines „All-inclusive“-Urlaubs). Der Trinkgeld-Anreiz klappte auch selten. Nach der ersten Getränkelieferung bereits Trinkgeld zu geben, erwies sich oft als vorschnell, denn oft genug wurde der Kellner danach nicht mehr gesehen. Nicht dass ich falsch verstanden werde: Ich habe kein Problem damit, meine Getränke selbst von der Bar zu holen, aber wenn sich dort dann Schlangen von Urlaubern statt von Kellnern bilden, dann ist das doch gewöhnungsbedürftig und der Barkeeper findet das nur wegen seines Trinkgelds gut. Und wenn man sich morgens bei schleppendem Kaffeenachschub selbst bediente, wurde man dann doch von den Kellnern schräg angeguckt. Ein sehr guter Service des Hotels ist es, dass es Daddy Coo gibt, der deutsch spricht und auch nicht so gut englisch sprechenden Urlaubern bei Problemen in den Merill’s Hotels als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Strand-Handtücher stehen an der Rezeption kostenlos zur Verfügung. Jedoch scheinen dem Hotel nicht genügend davon zur Verfügung zu stehen. Wir kamen jedenfalls öfter in den Genuss, auf die noch im Trockner befindlichen Handtücher warten zu müssen. Irgendwann wird man dann schlau und behält die Handtücher trotz anhaftender Sonnencreme über mehrere Tage.
Die Lage des Hotels ist einfach toll. Es liegt direkt am ca. 11 km langen, feinsandigen Strand (angeblich der 7-schönste Strand der Welt). Der Sand wird auch bei großer Hitze nicht richtig heiß, was von großem Vorteil für den Weg von der Liege zum Wasser ist. Da Negril an der Westküste Jamaikas liegt, kann man dort abends tolle Sonnenuntergänge sehen (immer zwischen 17 und 19 Uhr), sofern keine Regenwolken (Reisezeit beachten!) dabei stören. Das Wasser im Strandbereich – so unsere Erfahrung – ist von unterschiedlicher Qualität. In unserer ersten Urlaubswoche war es besonders am Vormittag glasklar (man konnte Fische und Rochen im Wasser beobachten) und sehr warm (gefühlte 30°C), in der zweiten Woche war es dann etwas kühler, mit kleineren Wellen und nicht mehr so klar, an wenigen Nachmittagen sogar unappetitlich dreckig (wohl Wasser vom nahegelegenen Fluss). In die City (nicht zu verwechseln mit einer City in einer deutschen Stadt) sind es nur ca. 30 Gehminuten. Hier empfiehlt es sich den Weg am Strand entlang zu nehmen, auf dem Weg die Straße entlang wird man ständig von Autofahrern angehupt, die einen (gegen Cash) mitnehmen wollen. Leicht zu Fuß (rechts aus dem Hotel kommend die Straße entlang) erreichen kann man das Einkaufszentrum „Time Square“, in dem man Souvenir- und Schmuckgeschäfte und auch einen Eis-Stand findet. In unmittelbarer Nähe des Hotels befinden sich Strandbars und Freiluftkneipen, in denen mehrmals in der Woche Raggae-Livekonzerte (z. B. im Alfred’s) stattfinden, sowie eine Diskothek, bei der Frauen donnerstags bis 24 Uhr freien Eintritt haben.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
An Sportgeräten stellt das Hotel unentgeltlich drei Kanus, eine Tischtennisplatte und neben dem Hotelstrand ein Volleyballfeld zur Verfügung, wo nachmittags immer Mitspieler gesucht und meist auch gefunden werden. Ansonsten sind gegen Bezahlung alle möglichen Arten von Wassersport (wie Wasserski, Jet-Ski, Parasailing, Tauchen etc.) in der Nähe zu finden. In der Anlage befindet sich ein Süßwasser-Swimmingpool, der allerdings recht klein ist und vorwiegend für Kinder zum Planschen genutzt wurde. Zur Unterhaltung im Hotel gibt es einmal die Woche Livemusik von einer Band und einmal einen Abend mit lustigen Spielen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Torsten |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 9 |