Nur 15 Minuten dauert die Fahrt vom Pier oder vom Flughafen zu Hotel, das abseits der großen Touristenmassen im Norden der Insel an der kleinen Bucht Tong Son Bay liegt. Da es lediglich 77 Zimmer bzw. Privatvillen oder Suiten hat, bildet es zusammen mit dem kunstvoll gestalteten Garten eine recht gemütliche Ferienanlage. Bei unserer Ankunft wurden wir sehr nett empfangen und vom Manager persönlich begrüßt. Anschließend wurden wir mit dem Golfcart durch die weitläufige Anlage gefahren und uns wurden alle Angebote erklärt. Wir bekamen Zimmer Nr. 111 im Erdgeschoss, das ziemlich weit weg vom Strand lag. Es hatte einen separaten Eingang durch einen kleinen Garten und war sehr geräumig. Mit 77 m² eigentlich eine kleine Suite, die modern und großzügig eingerichtet war. Neben dem 2,20 m breiten Bett befand sich noch eine Couch darin und angrenzend ein großes Bad mit Dusche und einer zusätzlichen außen liegenden Badewanne. Das überraschte uns sehr und auch die luxuriöse Ausstattung mit allen Bade- und Wohlfühlutensilien. Alles in allem ein guter 5-Sterne - Standard, der keine Wünsche offen ließ. Zwei große Ablagen, von denen eine als Schreibtisch genutzt werden konnte, standen neben dem Mittelschrank , der die Minibar , einen Coffeemaker und allerlei Wohlfühlutensilien enthielt. Der 37“ TV mit angeschlossenem DVD Player empfing 22 Programme, darunter die Deutsche Welle. WLAN war kostenlos im gesamten Gelände ohne Passwort und funktionierte am Strand durchaus noch akzeptabel. Die Suite hatte 14 verschiedene Lampen und ebenso viele Steckdosen, sodass alle Beleuchtungsvariationen ausprobiert werden konnten. Die Klimaanlage funktionierte hervorragend, war allerdings ziemlich laut. Hinzu kam, dass die Klimaanlagen der Nachbarsuiten und der darüber liegenden Wohnung stark zu hören waren. Zusammen mit der zeitweise anspringenden Minibarkühlung war das Brummen nachts so laut, das man kaum schlafen konnte. Man hatte irgendwie das Gefühl, seine Nacht in einem Jet zu verbringen, der mit brummenden Triebwerken durch die Lüfte flog. Wir beschwerten uns bei der Rezeption, die dann auch einen Monteur schickte, der aber nur teilweise Abhilfe schaffen konnte. Es sind eindeutig die starken Ventilatoren der Klimaanlagen, die man auch hört, wenn man durch den Garten geht. Man sollte also unbedingt darauf achten, dass man ein ruhiges Zimmer bekommt. Ein wenig fehlte uns auch eine Terrasse mit ein bisschen Aussicht, denn unten ist man zwischen den Gartenmauern eingekapselt. Aus diesem Grund ist vielleicht auch die Wahl eines oberen Stockwerks günstiger. Wahrscheinlich werden die oberen Wohnungen auch weniger von Moskitos heimgesucht. Obwohl in der gesamten Anlage fast täglich gesprüht wurde, mussten wir abends mit Baygon nachhelfen, das aber im Zimmer kostenlos neben einem elektronischen Moskitorepeller zur Verfügung stand. Am Strand selbst oder am Pool haben wir nie Moskitos oder Sandflöhe entdeckt. Die Gästebetreuung im Hotel ist eigentlich vorbildlich – zumindest von Susanne, die die deutschen Gäste betreut. Wir haben aber auch Betreuer gesehen, die perfekt russisch, französisch oder italienisch sprachen und den Gästen mit dieser Nationalität halfen. Da wir zur Zeit des chinesischen Neujahrsfestes dort waren, war auch der größte Teil der Gäste aus China, was nicht störte, wenn man ihnen nicht gerade beim Essen zuschaute. An sich war aber der Februar der ideale Monat für einen Urlaub auf Koh Samui, denn die tägliche Temperatur von 30°C war mit dem leichten Wind angenehm zu ertragen. Wer dort Urlaub machen will, sollte den Februar wählen. Der Strand ist übrigens einer der großen Vorteile dieses Resorts, denn es liegt quasi an einer kleinen Privatbucht, die links und rechts von malerischen Granitfelsen eingerahmt wird. Die 200 m breite und feinsandige Tong Son Bay Bucht ist nur durch eine schmale Nebenstraße erreichbar und wird durch die Security des Hotels gut abgeschirmt, sodass keine Strandverkäufer vorbeikommen, wie das in Chaweng üblich ist. Bequeme Liegen mit Sonnenschirmen und einem ausgezeichneten Handtuch- und Poolservice gibt es genug; die Raucher haben ebenfalls keine Probleme. Nebenan liegen lediglich die Tong Son Bay Bungalows, die Mr. Suthipong gehören. Der betreibt gleichzeitig ein Strandrestaurant, das wegen der günstigen Preise sehr beliebt ist und kann auch Taxis, Wassertaxis, Mofas und alles andere besorgen, was man so braucht. Links grenzen die Tong Son Bay Villas an das Melati an, das sind einige Privatvillen, wobei der Strand aber naturbelassen ist. Vor dem Hotel ist jeden Morgen alles saubergefegt, aber an dem Naturstrand kann man erkennen, dass nur wenig angeschwemmt wird und die Bucht sauber ist. Der Strand ist nur wenig belebt, sanft abfallend und hervorragend zum Schwimmen geeignet. Zum Schnorcheln weniger, weil außer einigen Seegrasbüscheln unter Wasser nichts zu beobachten ist. Fische müssen aber da sein, denn ab und zu ankern Ausflugsboote in der Bucht zum Fischen. Wenn man übrigens 200 m weiter über die Felsen klettert, gelangt man zu einer weiteren einsamen Bucht, die zum romantischen Sonnenbaden und Schwimmen einlädt. Die etwas abgelegene Lage des Resorts an der Nordspitze von Koh Samui bedingt, dass man ziemlich auf das Hotel angewiesen ist. Ein Supermarkt ist eine Viertelstunde Fußweg entfernt, ansonsten kann man mit dem Taxi für 100 BHT (ca. 2,70 €) in den nächsten Ort oder nach Chaweng fahren. Die Preise im Hotel sind natürlich in der oberen Kategorie angesiedelt, aber im Vergleich zu Chaweng nicht sehr überhöht. Positiv sind die relativ günstigen Preise der Minibar (0,33 l Singha Bier 70 BHT, Softdrinks 60 BHT) und die dreimal täglichen Happy Hour Zeiten, zu denen die Drinks zwar nicht zum halben Preis, aber zum einfachen Preis in doppelter Menge angeboten werden. In den 11 Tagen, die wir im Melati verbrachten, haben wir manchmal im The View Restaurant am Strand gegessen, wo auch immer das sehr ordentliche Frühstücksbüffet aufgebaut wurde. Sehr gut war die Kochstation; Eier und Omelettes waren perfekt, sogar der Frühstücksspeck wurde dunkel und hell angeboten. Ausgezeichnet war das Angebot an Cerealien; aus frischen Früchten konnte man sich einen Saft auspressen lassen. Die Qualität der Speisen im Restaurant war gut, aber nicht überragend, der Service ein wenig nachlässig. Stilvoller kann man im höher gelegenen Kan Sak Tong Restaurant unterhalb der Rezeption speisen. Hier wird eine leckere thailändische Küche präsentiert, wobei der Service ebenfalls noch verbesserungsfähig ist. Interessant fanden wir unter anderem, dass die Speisekarten bebildert waren, sodass man immer sehen konnte, wie ein thailändisches Gericht präsentiert wurde. Natürlich wurden außerdem Themenbüffets, Barbecue am Strand und Open Cooking angeboten. Wir erlebten außerdem mehrere Hochzeiten am Strand mit anschließendem Essen für die gesamte Hochzeitsgesellschaft, wodurch das Abendessen für die Hotelgäste stark eingeschränkt wurde. Das Hotel bot dann 20% Rabatt auf das Essen in den anderen Restaurants an. Wir hatten bei unserem Reiseveranstalter Halbpension gebucht, mussten aber feststellen, dass es besser gewesen wäre, nur Übernachtung mit Frühstück zu buchen, weil man dadurch flexibler und preiswerter seinen Tag gestalten kann. Dennoch kann man das Resort uneingeschränkt empfehlen, zumal es für Familien und kleine Kinder viele Annehmlichkeiten bietet. Ein Kinderpool ist vorhanden, eine Kinderbetreuung auch und das Personal ist absolut kinderfreundlich. Und wer sich für Ausflüge oder andere Aktivitäten entscheidet, findet eine breite Palette von Möglichkeiten, die denen in den Hotels auf der anderen Seite der Insel nicht nachstehen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 2 Wochen im Februar 2015 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Paul |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 125 |
Bewerter können für ihre Beitrage Miles & More Meilen sammeln.