- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Trotz der undurchsichtigen politischen Situation und den teilweise massiv verunsichernden Beiträgen diverser User im Länderforum ließen wir uns als langjährige Türkeiurlauber nicht beunruhigen und traten die bereits im Herbst 2015 gebuchte Reise erwartungsvoll an. Diese Entscheidung erwies sich in jeder Beziehung als absolut richtig. Die bereits beim Betreten der Lobby empfundene ruhige Atmosphäre in einer imposanten Hotelhalle setzte sich während des raschen Eincheckens bei der sehr freundlichen Dame an der Rezeption fort. Freundlich und zurückhaltend begleitete uns der Kofferboy mit unserem Gepäck im gläsernen, edel wirkenden Aufzug und informierte uns im Zimmer kurz über die Funktion der wichtigsten Einrichtungen wie Safe, Minibar und Klimaanlage. Der beim ersten Blick vom Balkon auf die Poolanlage vermittelte Eindruck des Wohlbehagens bestätigte sich während der kompletten zwei Wochen unseres Aufenthalts. Alles wurde sehr sauber gehalten, ständig wurde irgendwo geputzt, jeder Angestellte von den Kellnern über die Köche, das Reinigungspersonal bis hin zu den „Vorgesetzten“ begrüßten den Gast stets überzeugend freundlich. Während wir bei unseren zahlreichen Vorurlauben den täglichen Tausch des Strandtuchs nicht selten als unangenehmes Unterfangen in Erinnerung behielten, verzichteten Stella und ihr Partner Hamza auf nerviges Anpreisen ihrer Dienstleistungen und bedienten auch den Gast, der ihre, natürlich angebotenen, Dienstleistungen nicht in Anspruch nahm, gleichermaßen aufgeschlossen und zuvorkommend. Gemütlich und ruhig ließen wir den Abend auf einer der Außenterrassen im Bereich der Lobbybar ausklingen, wer auf Animation steht, fühlte sich an den zahlreichen Tischen rund um das Amphitheater sicher besser aufgehoben. Romantiker konnten in den im großzügigen Gartenbereich installierten Hängematten oder auf den bereit gestellten Liegen bei einem Getränk ihrer Wahl den Sternenhimmel bewundern oder ihre Träume genießen. Dieses Haus entspricht in allen Bereichen auch höchsten Ansprüchen und kann absolut ohne Bedenken weiter empfohlen werden. Es bleibt abzuwarten, ob der Besitzer die hohe Zufriedenheitsrate und damit wohl auch kombinierte weitgehende Auslastung nutzt, um bei ähnlichem Preis-Leistungs-Verhältnis für die Zukunft zu planen oder ob ihn die momentan positive Darstellung der Besucher dazu verführt, seine Preise schlagartig zu erhöhen. Wir jedenfalls werden nach momentanem Stand der Dinge Bewertungen dieser Anlage auch für den kommendem Sommer sorgfältig beobachten und planen bei moderater Preisentwicklung eine erneute Buchung. Also: „Es wäre schön, wenn wir auch im Sommer 2017 unseren Urlaub in diesem Hotel genießen könnten.“ Unbedingt empfehlen möchte ich abschließend noch eine Anwendung bei Stella und Hamza im Spa & Wellnessbereich. Für 35 Euro verwöhnten mich sehr freundliche junge Damen aus Bali, Indien und der Türkei etwa 60 Minuten lang zunächst mit Peeling, anschließend einer Schaummassage und Schaumwaschung bis hin zu einer Ganzkörpermassage. Um den Falten zu Leibe zu rücken, entschied ich mich zum Abschluss zu einer Gesichtsmaske aus Heilerde anstelle von Schokolade. Tatsächlich fühlte ich mich nach dieser Stunde erholt und so startete der Urlaub nicht nur mental optimal.
Neben dem großflächigen Doppelbett hätte eine dritte Person in einem zusätzlichen Einzelbett problemlos nächtigen können. Im großzügigen, beleuchteten Einbauschrank konnten wir unsere Hemden, Blusen usw. auf genügend Kleiderbügeln ordentlich aufhängen, übrige Wäsche auf den Einlegeböden übersichtlich ablegen. Für 2 Euro pro Tag sicherten wir Wertgegenstände im geräumigen Schranksafe vor unerwünschtem Zugriff. Im Schubfach der beiden Nachttischchen legten wir diversen Kleinkram ab, unsere Sonnencreme usw. stellten wir auf der Kommode gegenüber dem Bett ab. Gerne kochten wir hin und wieder zu Tagesbeginn oder -abschluss mithilfe des Wasserkochers und dem bereit gestellten Pulver unseren Kaffee und tranken täglich die beiden Wasserfläschchen je zweimal mit und ohne Kohlensäure aus unserer Minibar. Zweimal monierten wir vor dem Abendessen den Ausfall unserer Klimaanlage, doch bereits bei Rückkunft war der Schaden behoben und sie funktionierte wieder zuverlässig wie vorher. Wie im Paradies müssen sich die fühlen, die auch im Urlaub nicht auf den geliebten Fernseher verzichten können (wollen), bieten doch 18 deutsche Programme ein breites Spektrum, Langeweile zu überbrücken. In der ebenerdigen ca. 2 qm großen Kabine braust man sich entweder mit dem üblichen Duschkopf ab oder genießt die sanften Strahlen der Regendusche. Mit dem fest installierten Haartrockner kann man seine Frisur rasch wieder in Form bringen. Zwei Stühle und ein runder Tisch auf dem kleinen Balkon mit interessanter dreieckiger Grundfläche unseres geräumigen Zimmers 1218 luden zum gemütlichen Tagesabschluss ein. Der an der Wand montierte dreiarmige Wäschetrockner reichte zum Trocknen der Badesachen allemal aus. Die benutzten Strandtücher tauschten wir am Abend regelmäßig gegen neue aus und ersparten uns so zu viel nasse Wäschestücke. Täglich konnten wir beobachten, dass sowohl rund um die Poolanlage als auch am Strand noch gegen 10:00 Uhr jede Mengen freie Liegebetten zur Verfügung standen. Ob konsequentes Abräumen von Gegenständen auf Liegen oder Vernunft der Urlauber hierfür ausschlaggebend sind, konnten wir allerdings nicht herausfinden.
Beim Frühstück konnte sich der Besucher an einem breit gefächerten Büffet mit verschiedenen Eierspeisen, diversen Käse- und Wurstsorten, Marmeladen, Honig, Müslisorten, Gebäckteilchen und warmen Leckereien bis hin zu diversen Obstsorten bedienen. Zwei Sorten Brot wurden am Brotbüffet mit verschiedenen Brötchensorten ergänzt. Beim Mittag- und Abendessen reichte das Angebot von täglich zwei verschiedenen Suppen hin zu zahlreichen Fleisch- und verschiedenen Fischgerichten. Nudeln in mehreren Variationen, Reis und Kartoffeln in Form von Püree, als Stücke, Pommes oder Kroketten. Ein breites Gemüse- und Salatbüffet ergänzte dieses Angebot. An einer Extratheke konnte der Gast zusätzlich aus zahlreichen kalten Schnäppchen auswählen. Zu einem abrundenden Kaffee oder Tee konnte man den Gaumen mit zahlreichen Kuchensorten, Gebäckstückchen und Obstvariationen verwöhnen. Erstmals lud bei diesem Aufenthalt die vernünftig eingestellte Klimaanlage im Speisesaal zum längeren Verweilen ein oder man speiste auf der großzügigen Außenterrasse. Uns reichte zu Mittag das natürlich kleinere Büffet an der Strandbar aus mehreren Kurzgerichten absolut aus. Besonders gefiel uns das Obstangebot aus Wasser- und Honigmelone, Birnen, Pflaumen, Zwetschgen, Pfirsichen, Weintrauben, Orangen und Äpfeln. Nicht nur zur Entlastung des Personals konnte man sich sowohl am Strand als auch in der Hotelanlage an mit Wasser gefüllten Kühlschränken, Kaffee- und Getränkeautomaten bei Bedarf selbst bedienen.
Hier kann man die von zahlreichen vorausgehenden Bewertungen getroffenen Aussagen nur unterstreichen. Alle Beschäftigten, denen wir in den zwei Wochen begegnet sind, erfüllten ihre Aufgaben mit einem Lächeln und wirkten dabei nicht, wie auch schon erlebt, gestresst, hektisch und unter Druck gesetzt. Ob dies auf die ausreichende Zahl von Angestellten, auf das Verhalten der Vorgesetzten, angemessene Bezahlung oder andere Gründe zurückzuführen ist, kann der Tourist nur erahnen. Extrem stach diese erholsame Ruhe schon von Beginn an während der Mahlzeiten im Restaurant ins Auge. Alle jungen Damen und Herren des Servicepersonals nahmen ruhig und geduldig die Getränkebestellung auf und servierten diese im Handumdrehen. Viele brachten schon nach kurzer Zeit bereits beim Betreten die üblichen Getränke ohne explizite Bestellung. Dass sie sich bei ihrem kargen Lohn über ein kleines Trinkgeld freuten, kann man wohl niemandem verübeln. In der zweiten Woche änderte sich bei ausgebuchtem Haus zwar die Platzsituation, das Personal jedoch strahlte auch bei erhöhter Gästezahl in der zweiten Woche die gewohnte Routine aus. Daher wäre es in unseren Augen geradezu unverschämt, einzelne Personen hier namentlich hervorzuheben. Gelegentlich zauberte unsere Putzfee dekorative Kreationen auf unser Bett, vernachlässigte dabei aber keineswegs ihre eigentlichen Aufgaben. Gerne honorierten wir dies und den täglichen Wechsel der Hand- und Badetücher, obwohl sie nicht auf dem Boden lagen, mit einem angemessenen Tip. Zum ersten Mal erlebten wir, dass für den Strand niemand speziell zuständig war, doch empfanden wir dies in keiner Weise als unangenehm oder gar störend. Der komplette Bereich war immer sauber. Ob nur wir es als etwas übertrieben empfanden, dass hier bereits am Morgen Kaffee an den Liegen angeboten und mittags auch Eis dort serviert wurde, können wir nicht beurteilen. Erfreulicherweise erhöhten die Verantwortlichen bei erhöhtem Gästeaufkommen während der Mittagszeit die Anzahl der Kellner in der Strandbar, so dass auch hier alles ohne Hektik und harmonisch ablief.
Wenngleich gegenüber und in der näheren Umgebung einige Hotels ihre Dienste anbieten, wirkt Colakli dennoch im Vergleich zu Evrenseki und Kumköy eher ruhig und beschaulich. Neben dem Victory Resort in fünf Minuten Entfernung locken kleinere Basare sowie ein Einkaufszentrum den Besucher zum Kauf der üblichen Produkte. Auf dem größeren Basar in Gündogdu bieten nach etwa einer halben Stunde Spaziergang am Ottoman Family und Novum Garden vorbei zahlreiche Händler ihre Dienstleistungen, Klamotten, Brillen, Schmuck, Leder usw. an. Leider verirrte sich im Vergleich zu den Vorjahren nur ein Bruchteil der gewohnten Touristen in diese „Einkaufsmeilen“. Umso mehr wunderte uns, dass die Verkäufer trotz der misslichen Verkaufssituation ihr teilweise schon nerviges „Schau mal rein“ ablegten und einfach abwarteten, ob sich ein Passant für ihr Produkt interessiert. Wem die etwa zehn Minuten Fußweg zum Strand zu anstrengend sind, der lässt sich vom sehr netten Shuttlebusfahrer pausenlos von 09:00 bis 18:00 Uhr hin und wieder zurück chauffieren. Die restlichen circa 200 Meter von der Abladestelle bis zur Strandbar schafft dann jedoch jeder problemlos.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2016 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Werner |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 92 |