Marien Puerto Plata

Da die meisten Hotels in Puerto Plata noch im September und Oktober geschlossen hatten, hatten wir uns für das Marién entschieden, das außerdem ein Superangebot für den All Inclusive Aufenthalt hatte. Als wir ankamen, waren wir total erstaunt über den leeren Strand und die vielen freien Liegestühle um die riesige Pool-Landschaft herum. Das freute uns natürlich sehr, denn es versprach einen erholsamen Urlaub. Das Zimmer 218 im Block 4 direkt am Strand war geräumig und hatte einen Balkon, der direkt aufs Meer führte. Das war alles sehr schön, aber die Ausstattung des in die Jahre gekommenen Zimmers war spärlich. Es war kein Schreibtisch vorhanden, es gab nur einen einzigen Stuhl und nur einen Nachttisch ohne Lampe und elektrischen Anschluss. Die Schubladen klemmten, alles war feucht, im Bad tropfte es aus der Lüftung von der Decke und das Wasser in der Badewanne floss nicht ab. Außerdem hätten wir natürlich lieber eine richtige Dusche gehabt. Wir beschwerten uns bei der Rezeption und man bot uns eine Suite im Block 2 an, die zwei moderne Duschen hatte, renoviert war und ebenerdig vor dem Kinderspielplatz lag. Sie sollte pro Tag 30 Dollar mehr kosten. Aber wegen der wesentlich schöneren Aussicht vom Zimmer 4.218 akzeptierten wir die Nachteile und blieben dabei. In den folgenden Tagen kam auch ein Techniker, der den Wasserabfluss, die Lüftung und die Klimaanlage reparierte. Das wurde dann besser. Allerdings hatten wir die gesamte Zeit mit dem Klimaproblem zu kämpfen. Tagsüber waren es durchweg 31° C bei wolkenlosem Himmel und leichtem Wind. Das war wunderbar auszuhalten und besser konnte man es sich gar nicht wünschen. Die Putzfrauen konnten sich aber nicht vorstellen, dass man gar keine Klimaanlage haben wollte, sondern kühlten den Raum wieder total ab. Wenn wir vom Strand zurück kamen, glaubten wir in einen Kühlkeller zu müssen. Stellte man aber die Klimaanlage ab, kondensierte sofort die Luft an den kalten Flächen und der Fußboden wurde so nass, dass man ausrutschte. Dieses Problem war nicht zu lösen, wie uns die Rezeption erklärte. Außerdem brummte die Entlüftungsanlage des gesamten Wohnblocks auch während der Nacht sehr stark. An einen geruhsamen Schlaf war nicht zu denken. Das war der große Schwachpunkt der Hotelanlage. Über alles andere kann man gar nicht meckern: Die Auswahl der Speisen in dem Büffetrestaurant war gut und bot für jeden etwas, das Servicepersonal war freundlich und aufmerksam und es wurde auf große Sauberkeit Wert gelegt. Das merkten wir besonders daran, dass am frühen Morgen der Strand vom angeschwemmten Seegras gesäubert wurde, die Liegen wurden mit Spülmittel und Klobürste von den Überbleibseln der Nacht befreit, die Vögel oder Hotelgäste dort hinterlassen hatten. Nicht sehr schön war der Müll, der bereits 50m außerhalb der Hotelzone den Strand bedeckte. Die Tische waren mit sechsfachem Besteck, Stoffservietten und vierfachen Gläsern wirklich wie in einem 5-Sterne-Hotel gedeckt. Es wurde darauf geachtet, dass jeder, der das Restaurant betrat, ordentlich angezogen war, eine Maske trug und kein Fieber hatte. Das wurde regelmäßig überprüft. Nun muss man natürlich beachten, dass wir im Oktober und November 2021 während der Pandemie hier waren. Viele Aktivitäten waren eingeschränkt, weil entweder das Personal fehlte oder die Nachfrage wegen der fehlenden Gäste nicht vorhanden war. In dem Hotel mit 553 Zimmern waren weniger als 200 Gäste, was für uns wunderbar war, denn wir hatten so einen fantastischen und geruhsamen Urlaub: Niemand hatte schon morgens irgendwelche Liegen reserviert, es gab keine Warteschlangen am Büffet und man konnte sich ein ruhiges Plätzchen am dem menschenleeren Strand suchen. Das war sehr erholsam, weil bis dorthin die enorme Lautstärke der Lautsprecher vom Pool nicht hinreichte, die jeden Tag den Innenbereich mit karibischen Rhythmen beschallten. Hinzu kam, dass wir ein Zimmer mit Meerblick im Adults-Bereich gebucht hatten. Dieser Strandabschnitt war an der linken Seite des Strandes als reserviert gekennzeichnet und mit Bali-Betten ausgestattet, was im allgemeinen auch respektiert wurde. Security-Personal achtete mehr oder weniger darauf. Wer Boot fahren, Kite surfen, tauchen oder segeln wollte, wurde sicherlich enttäuscht. Wer am Strand spazieren gehen oder joggen wollte, der hatte den kilometerlangen Strand fast für sich, denn die meisten Nachbarhotels waren noch geschlossen. Das bedeutete natürlich auch, dass an vielen Stellen Renovierungsarbeiten im Gange waren, denn alle Hotels bereiteten sich auf die Wiedereröffnung für die Weihnachtssaison vor, zu der viele Kanadier und Amerikaner erwartet wurden. Diese machen hier den Hauptbesucherstrom aus, wobei in diesem Jahr nach Aussage der Rezeption auch viele Russen und Polen im Hotel waren. Schlagartig änderte sich alles an jedem Wochenende, denn dann fielen zu Hunderten die dominikanischen Familien ein und nahmen das Hotel mit Kindern, Lebensfreude und entsprechender Lautstärke in Besitz. Von Freitagnachmittag bis Sonntagmittag wurde das Personal entsprechend verstärkt und man konnte ein vollbesetztes Hotel wie in der Hauptsaison erleben – allerdings ohne zusätzlichen Strandangebote. Immerhin wurde Volleyball gespielt und das Animationsteam regte zum Mitmachen an Einen Vorteil möchte ich erwähnen, den unser Status als Adults-Member hatte: Wir konnten die VIP-Lounge ausnutzen, die nicht nur gepflegte Getränke, sondern auch eine einigermaßen praktikable Internetverbindung aufwies. Im Zimmer und in der Anlage hatte ich bei einem Speedtest miserable 1585 kbit/s für den Download gemessen und genau so schlechte 585 kbit/s für den Upload. Außerdem brach die Internetverbindung sehr oft ab. In der VIP-Lounge kam ich auf 3635 kbit/s für den Download und 1565 kbit/s für den Upload. Für uns war der Empfang kostenlos, andere konnten sich für 20 Dollar pro Woche einen Code zum Einloggen kaufen. Wenn ich gefragt würde, ob ich noch einmal in das Hotel fahren würde, würde mir die Antwort schwer fallen und ich würde es wahrscheinlich verneinen. Auf der einen Seite waren Strand, Anlage, Service und Essen sehr ordentlich, die Zimmer aber wegen des Alters und der Feuchtigkeit nicht zumutbar.

Beliebte Aktivitäten

• Strand