- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Problem vom Villa del Conde ist das gleiche Problem von Gran Canaria insgesamt: Grundsätzlich sehr schön und gut gemeint, aber durch absurd viele Menschen auf Massenbetrieb reduziert, laut, hektisch und unruhig. Jetzt haben wir Hotel und Insel über den Jahreswechsel auch zur absoluten Hochsaison erlebt, mit ausgebuchten 1.000 Gästen im Villa del Conde. Trotzdem fraglich, ob angesichts der Hoteldichte jemals so etwas wie Ruhe an den Küsten aufkommen wird. Wer weite Strände, Natürlichkeit und Inseltypisches auch nur in Ansätzen erwartet, sollte Gran Canaria weitläufig meiden. Die alten 80er-Jahre Sünden wie Playa del Ingles oder Puerto Rico sowieso, erschreckend fanden wir aber auch gerade die neuen Anlagen wie das Baobab oder das Costa Meloneras (beide auch Lopesan...). Hier sind gigantische Urlaubsmaschinen entstanden, riesige Anlagen mit über 2.000 Gästen, in denen die Gäste bei vermeintlich fünf Sternen wie Herdenvieh zusammengetrieben und abgespeist werden. Massentourismus auf modern.
5 Sterne? Naja... Die Zimmer waren o.k., groß, schön möbliert mit guten Bädern. Nichts sensationelles. Was uns auffiel: Es gibt erstaunlich viele Zimmer in schlechter Lage, entweder nach außen zum Wendehammer (Achtung: Auch dies sind teure Meerblick-Zimmer...), gegen andere Wände, neben heulenden Abluftschächten oder an den Laufwegen mit direktem Blickkontakt zu allen Gästen. Augen auf bei der Zimmerwahl!
Siehe oben. Wie will man 1.000 Gäste gleichzeitig abfüttern, und das auch noch auf hohem Niveau? Die Fischtheke konnte man leider vergessen, hier wurde die Seezunge in Öl ertränkt. Die Fleischtheke ausgezeichnet, oft auch kanarische Küche mit Kaninchen und Eintöpfen. Sehr gutes Frühstück,auf das wir uns jeden Morgen wie die Könige gefreut haben, sicher auch, weil sich hier die Massen eher verteilten als beim Abendessen.
Das Personal kann ja nichts dafür, daß die Massen wie beim Sommerschlußverkauf in das Restaurant stürzten. Alle bemühten sich nach Kräften um Freundlichkeit, aber in einem kleinen 3 Sterne-Hotel ist der Service eben besser als in einem riesigen 5 Sterne-Hotel. Nicht auffallend schlecht, aber eben nicht, was einem 5 gebuchte Sterne suggerieren.
Das Meer vor Augen, aber keine natürliche Möglichkeit zum Schwimmen. Die nahe Playa del Meloneras mit schwarzem Steingeröll im Spülsaum zum Schwimmen nicht nutzbar, die Playa del Maspalomas mit gigantischer Dünenlandschaft schwarz vor Menschen (s. Bild!). In der Düsseldorfer Altstadt am Freitag abend ist weniger Betrieb als bei einer Strandwanderung zwischen Playa del Ingles und Maspalomas. Hat uns nicht gefallen. Auch breite Strandpromenaden, große Shoppingcenter und Würstchenbuden sind ja mal ganz gut und schön, aber in der Massierung wir hier und auch in anderen Orten auf Gran Canaria fanden wir die Präsenz menschlichen Einflusses eigentlich abstoßend.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sensationelle Poollandschaft als Ausgleich zum fehlenden Strand. Sehr schön - aber halt künstlich. Ist eigentlich nicht so unser Ding, aber da die natürlichen Strände für uns nicht nutzbar waren (s. oben), haben wir uns tatsächlich überwiegend in der Anlage aufgehalten, wo es trotz hoher Gästedichte immer noch ein Plätzchen gab, meistens auch einigermaßen ruhig. Und wirklich ausgesprochen hervorragend: Das Abendprogramm! Die Imitatoren von Michael Jackson und Tom Jones (live gesungen!) waren wirklich absolut super! Und die Plaza als rundrum geschützter Veranstaltungsort einfach genial.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Dezember 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Henrike |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 28 |