Limak Atlantis Deluxe Hotel & Resort

Der erste Eindruck, wenn man aus dem Bus steigt, ist ein wenig enttäuschend. Die 4 und 5 Sterne Hotels in der Türkei und in Belek insbesondere haben ziemlich imposante Eingänge. Hier war es mehr so, als sei es der Personaleingang. Eine Glasdrehtür mit schmalen Türen zu jeder Seite, das war alles. Ein Gast im Bus sagte: "Hier würde ich gar nicht erst aussteigen" Nun, wir hatten uns ja ausführlich informiert und wußten, dass es drinnen besser ist. Das war es dann auch. Wir wurden nett empfangen, konnten unser Zimmer eine halbe Stunde nach Ankunft (gegen 12.00 Uhr Mittags) beziehen. Es war ein großes Zimmer mit Nachmittagssonne und mit Blick auf den sehr hübschen Innenhof, der komplett mit Teichen und Wasserfällen ausgefüllt war, die durch kleine Stege und Plattformen mit Korbsesseln und Schaukeln aufgelockert wurden und abends hübsch beleuchtet waren. Die Wasserfälle waren allerdings ganz schön laut und auf die Dauer ein wenig nervig. Der Speisesaal war gerade ausreichend groß um die vielen Gäste zu den Essensstoßzeiten aufzunehmen. Als dann ein Tag mit Schlechtwetter kam, mußten Tische auf dem Flur vor dem Fahrstuhl aufgebaut werden. Es war allerdings zu Zeiten des Opferfestes, da war das Hotel auch voll bis zum letzten Zimmer. Es gibt Wlan im ganzen Hotelbereich auch am Strand. Empfehlenswert ist der Friseur, endlich einmal einer im Hotel mit akzeptablen Preisen und guter Leistung. Für Rollstuhlfahrer ist das Hotel trotz allen Entgegenkommens nicht geeignet. Es geht überall bergauf/bergab oder über kleine Stege mit Steigungen, die rauf wie runter eine Muskelleistung für den Schiebenden erfordern. Auch zum Hamam kommt man nur über Stufen und eine Schleusen-Doppeltür, die für Nichtbehinderte allerdings ganz angenehm ist. Der einzige Ausgang zum Strand für Rollstuhl oder Kinderwagen ist über ziemlich steile Rampe möglich, da stürzt man den Behinderten fast raus, wenn es bergab geht.

Wir hatten ein Familienzimmer gebucht, das aus 2 Räumen und zwei Bädern bestehen sollte aber nur ein großes Zimmer mit Zustellbett und auch nur ein Bad bekommen. Mein Mann, also der Rollstuhlfahrer, kam mit der Toillette gar nicht klar. Sie war viel zu niedrig für ihn und nichts zum festhalten und man musste auch noch gechickt um die Zimmertür herum lavieren. Deshalb wandten wir uns an die Gästebetreuung, die sich sehr um uns bemühte und uns einen Wechsel in ein Behindertenzimmer in Aussicht stellte. Dazu kam es dann aber nicht, weil die Bewohner des Zimmers den Aufenthalt verlängerten. Da haben wir dann in ein Familienzimmer mit zwei Räumen gewechselt. Was wir dort - im Nebengebäude vorfanden, stand schon im krassen Gegensatz zu unserer schönen Aussicht in dem falschen Zimmer. Die Räume (Groundfloor) waren so dunkel, das man auch am Tage Licht an machen musste, die Fenster waren dreckig und es hatten sich auch Vögel darauf verewigt, das schlimmste passierte aber im Bad: Meinem Mann kippte die Toillettenbürste, die sich in einem Behälter mit Deckel befand, um und es ergoß sich eine große Pfütze furchtbar stinkenden Inhalts. Das Restwasser, was von der Bürste tropft, war offensichtlich schon länger nicht mehr ausgeleert worden. Das müssen wohl mehrere Vorbewohnder gewesen sein, der Behälter war fast voll gewesen! Pfui Teufel - sowas geht ja wohl gar nicht! Auch der Deckel dieser Bürste war dreckig und die Reinigung in diesem Zimmer auch sonst nicht sehr gründlich. Die Marmorplatte des Waschtischs wurde nur um die Zahnbürste herum abgewischt, wenn man sie zur Hand nahm sah man die Zahnpastareste und Spritzer vom Morgen - oder Vortag. Ich denke, in dem Fall muss ich das schlechtere Zimmer bewerten und den Maßstab für 4,5 Sterne ansetzen!

Die Gastronomie war sehr gut bis auf eine Abteilung: Was war denn da mit der berühmten türkischen Gemüseküche los? In den Schalen mit gemischtem Gemüse fand sich meistens Rosenkohl, der wirklich immer nur halb gar gekocht war. Ohne Soße ohne alles, lediglich von ebenso puristischem Mais begleitet. Spinat, den ich in der Türkei sehr liebe, gab es in den zwei Wochen nur auf eine Zubereitungsart, mal kalt und mal warm aber immer gleich. Das kenne ich aus der Türkei nicht so. Allerdings war das Frühstück mit den frisch gebackenen Doughnuts, Eierkuchen, Gemüseomeletts und Sesamkringeln bis zum letzten Tag fantastisch und auch die Fleisch- und Fischesser kamen immer auf ihre Kosten.

Der Service wird im Limak echt groß geschrieben! Man ist überall sehr freundlich und hilfsbereit und es wird auch von selbst Hilfe angeboten, bevor man fragt. Wir hatten einen Rollstuhlfahrer dabei und da bekamen wir im Speisesaal einen festen Tisch, der einen rollstuhlgerechten Platz hatte und für uns reserviert wurde. Wir wurden natürlich vorher nach unseren diesbezüglichen Wünschen gefragt - super! Auch der Indoorpool, der nur Leitereinstiege hat, bekam einen Einstiegslift installiert, nachdem wir große Schwierigkeiten hatten, ins Wasser zu kommen. Das ist echt Spitze!! Danke dafür nochmal.

Das Hotel liegt direkt am Strand, hat einen schön bepflanzten Garten und wenn man vor die Tür tritt ist man gleich am Taxistand oder der Haltestellte des Trakors, der die Touris nach Belek zum Einkaufen fährt. (1 € pro Mann) Auf der anderen Straßenseite ist auf mehreren Kilometern Breite der Golfplätze, oder auch mehrere. Dadurch kann man den Pinienwald aber nicht mehr betreten und es ist auch ein Wald mehr, sondern eben ein Golfplatz. Finde ich schade, bei unserem letzten Urlaub sind wir mit der Animation da noch mit Nordic Walkingstöcken drin gelaufen. Der Ort Belek ist ebenfalls sehr gepflegt, Straßen und Gehwege sind mit Mamor belegt, es gibt überall Planztröge, Springbrunnen und Sitzbänke (man muss ja vielleicht mal auf die eine oder andere Hose warten, die zum Original-kurzer-machen beim Schneider ist) und alle Gehwege haben einheitliche Absenkungen für Karren und Rollstühle

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Animation verdient ebenso viel Lob wie die Gästebetreuung! Wir haben schon viele in verschiedenen Ländern erlebt und können sagen, das man sich die Animateure wirklich schwer ins Zeug gelegt haben. Es gab sogar ein Oktoberfest auf der Wiese am Strand, öfters eine Schaumparty, Tauziehen am Strand, da blieb kaum ein Liegestuhl besetzt, und dann am Abend noch Musikals (König der Löwen, Abba, Mutter Afrikas, hat mir am besten gefallen) Da haben die wirklich eine Spitzenleistung gezeigt. Liegestühle und auch Liegeflächen gab es für alle Wünsche jederzeit. Ob mit Musik oder ohne, am Pool, auf der Wiese oder am Strand, alles war jederzeit möglich und wenn mal alles besetzt war, wurde sofort nachgeholt. Auch ein Strandrollstuhl mit Service durch den Rettungsschwimmer war vorhanden.