Lago Garden

Das Hotel liegt sehr schön und ruhig inmitten einer Gartenlandschaft mit altem Baumbestand. Die Architektur ist ansprechend. Das Hotel ist sehr überschaubar mit großen Zimmern. Man könnte in dieser Hotelanlage ganz bestimmt mit etwas Engagement eine Oase der Ruhe und Entspannung auf hohem Niveau schaffen. Die Gesellschaftsräume sind groß, hübsch möbliert und auch ansprechend dekoriert. Aber die Räume werden nicht genutzt. Abendprogramm gibt es keines, nur Donnerstags versuchen sich zwei Künstler in der Bar im Freien mit Gesang. Es ist wohl jede Woche das selbe Duo, das sich dort zum Üben trifft. Das Publikum ist überwiegend aus Deutschland. Zu den Ausflügen: Wir haben zwei gebucht. Sind dann aber doch etwas erschrocken, nachdem uns gesagt wurde, dass unsere 13jährige Tochter doch schon erwachsen sei - zumindest wenn es um die Berechnung des Reisepreises geht. Aber was soll´s: die Minikreuzfahrt wollten wir uns nicht entgehen lassen, schließlich wollten wir ja die schönsten Buchten erleben und den versprochenen schönsten Strand Mallorcas kennen lernen - abgelegen und ruhig, da nur über das Meer erreichbar. Außerdem war bei dem satten Preis ja auch ein Mittagessen dabei: die beste Paela Mallorcas. Sie war wirklich gut. Sonst aber entpuppte sich die Kreuzfahrt eher als Busrundfahrt. Leider liegt wohl Cala Rajada ganz am Anfang der " Sammelroute" , so dass wir länger im Bus, als auf dem Schiff waren. Und das mit dem Strand war wohl auch nicht so das Wahre. Zwei Stunden pralle Mittagshitze ohne einen Quadratzentimeter Schatten an einem total verdreckten Strand. Natürlich waren wir auch nicht das einzige Kreuzfahrtschiff, das die Einsamkeit an diesem schönsten Strand Mallorcas suchte. Die Stornierung des zweiten gebuchten Ausfluges wurde ohne Rückfrage oder Kommentar durch die Reiseleiterin angenommen. Zum Hotel: Vor unserer Abreise haben wir die bisherigen Hotelwertungen im Internet gelesen und dabei gedacht, dass diese bestimmt übertrieben sind. Leider waren auch wir enttäuscht. Nicht von der Lage, dem Gebäude und der Einrichtung, wohl aber vom Management des Hotels. Die Mitarbeiter konnten einem in ihrer Hilflosigkeit fast Leid tun. Auch die Frustrationstoleranz der Reiseleiterin vor Ort muss gigantisch sein. Immer, wenn wir an ihrem Tisch vorbei kamen, saß dort jemand mit einer Beschwerde. Für uns waren die zwei Wochen ein Lehrstück mit dem Titel: " Wie vernichte ich ein ansprechendes Haus durch inkompetentes Management?"

Wir hatten mit unserer Familiensuite Glück. Mit über 60 qm für vier Personen war sie sehr geräumig und bequem. Die Einrichtung ist nicht luxeriös, aber zweckmäßig. Bad und Toilette waren auch sauber und in Ordnung. Auch der Handtuchservice hat gut geklappt. Aus Gesprächen mit anderen Gästen wissen wir, dass nicht alle zufrieden waren. Für viele gehörte es wohl zum Standard, während des Aufenthaltes das Zimmer zu wechseln, da das ursprünglich gebuchte Zimmer bei Anreise noch nicht frei war.

Da wir bei Hotels ohnehin keine so hohen Erwartungen an die Qualität der Küche haben, waren wir hier nicht enttäuscht. Wir sind der Meinung, dass für jeden Geschmack etwas dabei war. Am schlechtesten fanden wir das GALA-Diner in Form eines spanischen Buffets. Auch in der Gastronomie war der Service das Schlimmste. Es war ein unzumutbarer Lärmpegel, der nicht von den Gästen kam, sondern von den Bedienungen, die das Geschirr entweder auf den Boden warfen oder aus 15 cm Entfernung in den Besteckkorb. Außerdem mussten wir fast " betteln" , um nach dem Essen unsere Getränke quittieren zu dürfen. Wohl hat in diesem Hotel nur ein Mitarbeiter die Kompetenz mit dem Quittungsblock durch die Gegend zu rennen. Auch die Tischdecken waren nicht immer so sauber, wie wir das erwartet haben. So kam es schon mal vor, dass wir Eigeninitiative zeigen mussten und das Tischtuch selbst - wenigstens - gewendet haben, um die dekorativen Soßenflecken der Vorgänger nicht ständig vor Augen zu haben. Das Zeitfenster für das Abendessen von 19 - 21 Uhr empfanden wir als zu knapp. Wir hatten das Gefühl " abgefertigt" zu werden.

In unseren Augen war der Service und die Qualifikation des Personals eine absolute Katastrophe. Das Hotel ist total unterbesetzt. Der Barkeeper arbeitet zum Beispiel seit Monaten täglich elf Stunden und das sieben Tage die Woche. Kompliment an diesen Mann, dafür war er nämlich noch ganz gut in Form. Das Hotel ist unterbesetzt. Oft wurde der Einfruck eigener Hilflosigkeit durch das Personal vermittelt. Nach dem Motto " ich kann auch nichts dafür" . Poolhandtücher gab es nur ab Punkt 10 Uhr. 10.05 Uhr waren aber bereits alle bereits ausgegeben. Das Hotelmanagement war für Reklamationen nicht zu sprechen. Uns war bis zum Schluss nicht klar, wer überhaupt das Sagen hatte.

Die Lage ist für Urlauber ideal, die sich vom allgemeinen Rummel am Strand und den Diskos fern halten wollen. Zu Fuß erreicht man den nächsten - meist aber hoffnungslos überfüllten Strand - in rund 5 - 10 Minuten. Zu einem etwas großzügigeren und abseits gelegenen, sehr sauberen Strand ist ein Fußmarsch durch den Pinienwald von 20 - 30 Minuten erforderlich. Bei 40 Grad im Schatten wollten wir das aber auch nicth alle Tage machen. Am Rande des Pinienwaldes gibt es sehr schöne schattige Plätzchen, aber leider keine vernünftige Möglichkeit, sich das Salzwasser von der Haut zu duschen. Da die Zimmer mit Kühlschränken ausgestattet sind, ist der Supermarkt 30 Meter neben dem Hotel ein wahrer Segen. Dort kann man sich mit allen Getränken versorgen. Zur Stadt sind es zu Fuß ebenfalls nur rund 5 - 10 Minuten, so dass man auch als Nachtschwärmer bequem auf seine Kosten kommen kann.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gab so gut wie keine Animation. Wassergymnastik, Gymnastik und Bogenschießen. Das war es. Aber im Prospekt stand ja " Softanimation" . Jetzt wissen wir wenigstens, was das ist. Die Pools waren sehr schön angelegt und sauber. Die Temperaturen waren von Pool zu Pool verschieden. Das mit den Poolhandtüchern - wie bereits beschrieben - eine absolute " Lachnummer" . Da es uns zu blöde war, exakt auf die Minute morgens anzustehen und brav um 10 Uhr " Männchen" zu machen, haben wir die Pooltücher einfach so lang wie nur möglich behalten.