Alle Bewertungen anzeigen
Peter (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Dezember 2011 • 2 Wochen • Strand
Große Insel mit kleinen Plage-Geistern
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Durch die früheren Bewertungen hinlänglich bekannt, aber natürlich wesentliche Kriterien: Wer die absolute Ruhe einer typischen kleinen Malediveninsel sucht, sollte Kuredu meiden. Auf der Lagunenseite lärmt permanenter Schiffsverkehr und mindestens 10 Wasserflugzeug-Starts/Landungen pro Tag; ständiger Dieselmotorverkehr auf den Wegen im Inselinneren (bis in die Bungis hörbar), dazu in den Unterkünften rings um die Hauptrezeption/Bars Remmidemmi bis tief in die Nacht. Das Hausriff auf der Außenriffseite (o Water Villas) ist von der Insel her wg. niedriger Wasserstände kaum beschnorchelbar, die Riffreste auf der Lagunenseite bieten schöne Fischbestände incl. Rochen, viele Schildkröten und einer Tigermuräne, werden geübten Schnorchler aber nicht lange den Atem rauben. Das Problem mit den Sandflöhen und den kaum größeren Stechmücken ist tatsächlich so immens, dass es einem den Urlaub vermiesen kann. Wir trafen eine Deutsche, die sagte, sie würde ihren Urlaub sofort abbrechen wenn man ihr verspräche, dass das Jucken dann aufhört. Wir beschwerten uns über den mangelnden Sprühgifteinsatz (max. 1x pro Tag; nötig wären 2-3 Mal) bei der Rezeption, erfuhren dort aber, dass sich wohl auch einige Gäste vehement eben genau darüber beschweren, dass dort überhaupt gespritzt wird. Wahrscheinlich ist es wieder mal so, dass sich 4-5 Giftphobiker derart lautstark aufführen, dass die restlichen 500 Gäste es still und leidend hinnehmen müssen, komplett zerstochen zu werden. Wie auch immer, unsere mitgebrachte Mückenabwehr (Anti-Brumm; Nobite – hat in den Tropen bislang immer super geholfen), konnte den Stechinsekten noch nicht mal ein Augenbrauenrunzeln abringen, und auch die normalen Stechzeiten (abends; nachts) waren in den Kuredu-Mückenkreisen unbekannt – wir wurden auf der Sonnenliege in der Mittagshitze gestochen... Der Einheimischen-Tipp (Tigerbalm – wird hier auch gegen Kopfschmerzen und Durchfall gereicht) erreichte uns etwas zu spät, half aber tatsächlich, wenn man es sofort nach dem Stich auftrug. Eine richtig stark dosierte Cortisoncreme sollte also in der Reiseapotheke nicht fehlen. Denn die Stiche jucken unbehandelt so vehement, dass man sich im Schlaf blutig kratzt. Achtung: keine Kleidung über die schwarz lackierten Zimmermöbel legen – Farbe und Rost gehen auf die Textilien über, schlimmste Flecken. Ansonsten berichteten einige Gäste, bei ihnen habe Autan Tropical gut gewirkt. Können wir uns angesichts dieser Hardcore-Blutsauger auf Kuredu aber kaum vorstellen. Schnorcheln am tiefen Teil des Hausriffes wg. starker Strömungen nur zu zweit und nie ohne Flossen. Die kosten 5 $ Miete pro Mensch und Tag, da kommen schnell mal 150 Flossendollar zusammen. Besser also wirklich ALLE Schuhe außer 2 Paar Flipflops zu Hause lassen & die eigenen Flossen einpacken. Und lasst bitte Jacken und Jäckchen daheim – auf Kuredu kann man auch um Mittarnacht in Badehose Millionen Sterne anschauen ohne dabei zu frösteln.


Zimmer
  • Gut
  • Bei einer gemütlichen Inselumrundung (ca. 45-60 Min.) sahen wir eng gebaute Gardenbungis ohne Blick irgendwohin, nicht minder gedrängte teure Sangu Watervillas (weniger Insektenplage auf den Zimmern; Wasser unter der Villa zu flach zum Schwimmen), Sultan Villen mit eigenem Pool ohne Meerblick (haben aber im Gegensatz zu den Gardenbungis wenigstens eigene Sonnenliegen am Lagunenbeach), Beach Bungalows und O Beach Villas auf der Riffseite (keine einzige ohne Wellenbrecherblick; einige O-Villen blicken sogar auf Beton-Panzerabsperrungen – hier kann man eigentlich nur noch in Gedanken Rommels Panzerschlachten nachspielen, aber ganz bestimmt keine Malediventräume entwickeln), sowie recht hübsche Beach Jacuzzi Villen auf der Lagunenseite (mit dem besagten schönen direkten Strandzugang). Statt des Whirlpools (wer braucht den bei 30 Grad Außentemperatur???) hätten wir uns aber lieber Auflagen auf den zu jeder Villa gehörenden Sonnenliegen gewünscht. Die Plastikliegen haben zwar ein Stoffgeflecht, auf Dauer sind sie aber alles andere als bequem. Mit der Zimmerausstattung wie Himmelbett, Open-Air-Bad, Nespressomaschine (Kapsel kostet auf Kuredu 1,75 $), Klimaanlage, Ventilator, Stereoanlage, Samsung Flat-TV (wer will HIER Fernsehguggen???) und Wandsafe waren wir völlig zufrieden, allerdings bietet der Wandschrank etwas wenig Ablage, auch die Bügel reichen nicht für 2 Personen. Sauberkeit sehr gut, Roomboy kommt 2-3 Mal pro Tag. Achtung: Das auf vielen Fotos des Villa-Innenhofes zu sehende Tagesbett neben dem Jacuzzi ist nicht in jedem Bungi dieser Kategorie zu finden; es gibt offenbar zwei verschiedene, von außen aber identisch aussehende Villensorten.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Kuredu war nach Lohifushi, Hakuura und Palm Beach unsere vierte Malediveninsel, und nirgendwo haben wir auch nur annähernd so gut gegessen wie hier. Alles wird wirklich frisch zubereitet, riesige Auswahl internationaler Gerichte und immer wieder herrlich scharfe indische/Maledivische Currygerichte, sowie zu jeder Essenszeit mindestens eine Live Cooking Station mit Eierzubereitungen zum Frühstück; Pasta-Variationen zum Dinner und Lunch, sowie a minute gebratene Steaks von Fisch (angelfrischer Thuna & Barsch) und Fleisch (Flank-Steaks, Hack-Burger, Lammkaree, sogar Spanferkel gab es manchmal). Die Küchenhygiene ist straff deutsch organisiert, jeder Koch, der Essen berührt, trägt Silikonhandschuhe – die Orga scheint nahe am europäischen „Hazard Analysis and Critical Control Points“-Standard (HACCP) zu liegen. In den vier Hauptrestaurants (Bonthi, Kaomas, O, Sangu) gibt es identisches Essen, a la carte ist vertreten mit Italienisch („Franco’s“ am Pool, sehr leckere Pizza), asiatisch, sowie Fisch („Beach Restaurant“ mit romantisch beleuchteten Tischen direkt am Wasser im Sand). Wir waren über Weihnachten/Silvester auf Kuredu, was eine teure Reisezeit ist, für die man aber auch eine Menge Veranstaltungen geboten bekommt. Heiligabend essen alle Inseltouristen gemeinsam im Sand beim Pool ein riesiges Buffet; am 25.12. und 31.12. stellt das Sangu Restaurant die Tische ans Meer. Generell extrem nervig aber ist die intransparente Mehrklassengesellschaft auf der Insel. Egal, welchen Plan man gebucht hat, muss man für jedes Glas Wasser eine Rechnung unterschreiben (auch wenn AI-bedingt der Betrag 0 Dollar drauf steht). AI ist, typisch Malediven, alles anderes als all inclusive. Man bekommt wie die Vollpensionäre Bier (lecker frisch gezapftes Carlsberg und Lion vom Fass) und einen Hauswein, der selbst für Menschen untrinkbar sein wird, die glauben, man könne bei Aldi guten Wein kaufen. Dazu ein paar 40-Prozenter mit dubiosen Etiketten plus Softdrinks. Schluss, das war’s. Jeden Espresso, Wein/Sekt (sehr gut bestückte Weinkarte mit Flaschenpreisen ab ca. 35 $; trinkbare Weine glasweise für 4 $; an Silvester formidable Champagnerauswahl bis rauf zu Dom Perignon) Grappa oder Cocktail (ab 11,45 Dollar) muss man ebenso extra bezahlen, wie den Minibarinhalt und das Flaschenwasser ab der 2. Flasche. Letztes ist eine Unverschämtheit, empfiehlt das Hotel in seinen auf dem Zimmer ausliegenden Infos doch, pro Person mindestens 2 Liter Wasser pro Tag (und niemals aus dem Hahn...) zu trinken, um nicht zu dehydrieren – und dann stellen sie selbst den AI-Gästen nur 1,5 Liter pro 2 Personen und Tag zur Verfügung! Auch die Aufteilung, wer wann wo und warum in welchem Restaurant essen darf, kann nur stark verstrahlten Hirnen entstammen. Jede Zimmerkategorie hat ein „allocated Restaurant“ für das Abendessen. Frühstück und Lunch kann jeder überall einnehmen (es sei denn, er ist Gartenbungi-Gast, die dürfen nur ins Bonthi ), ansonsten kann man ab der Kategorie Jacuzzi Beach Villa auch gegen Reservierung z.B. im O oder Sangu dinieren. Reservierung ab 9 Uhr früh möglich – wir wurden öfters schon um 9:10 Uhr mit „sorry, Liste ist voll“ abgewiesen. Völlig sinnarm auch, dass unser Bungi z.B. 16 Meter vom Sangu-Restaurant und 600 Meter vom Koamas entfernt war, wir aber trotzdem auf das Koamas „allocated“ waren. Schon erstaunlich, was sich Menschen alles bieten lassen, die hier einen 10.000-Dollar-Urlaub verbringen...


    Service
  • Sehr gut
  • Wir hatten nichts zu meckern. Reiseleiterin Silke machte einen Top-Job, aber mit ausreichenden Englischkenntnissen kann man eigentlich alles selber mit Rezeption etc. klären. Mit wenigen Ausnahmen bei einigen Kellnern sind wir überall höflich und zuvorkommend behandelt worden. Als direkt vor unserem Bungi (Sangu Beach Jacuzzi Villa) das große Sandsauger-Schiff samt dickem Rohr aufgebaut wurde (es muss auf Kuredu permanent Sand auf die Riffseite gepumpt werden, um die Erosion dort aufzuhalten), bekamen wir binnen 1 Stunde ein neues Bungi, etwas näher an der Sangubar. Als einmal die Toilette hakte, kam der Roomboy schon mit zwei Technikern um die Ecke, bevor wir ihm das melden konnten. Generell interessant war, dass die Freundlichkeit des Personals tatsächlich mehr mit der jeweiligen Person/Persönlichkeit als mit dem gegebenen Trinkgeld zu tun hat.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Das Laviyani Atoll liegt weit im Norden der Malediven und hat eine zusätzliche Stunde Zeitverschiebung zu Deutschland (5 statt 4 Stunden zurück). Das ist großartig für alle Touristen, die nicht jeden Tag um kurz nach 6 Uhr früh aufstehen wollen, denn auf Kuredu bleibt es somit 1 Stunde „länger“ hell als auf den anderen Malediven-Atollen: Die Sonne geht um 7 auf und um 19 Uhr unter. Allerdings macht die Entfernung zu Male (45-60 Min. Wasserflugzeug) die Abreise zur Qual. "Maledivian Air Taxi" hat keinen festen Flugplan und fliegt jeden Tag zu anderen Zeiten. Wer Glück hat, kommt mit einer der Maschinen weg, die beim letzten Anflug des Vorabends (bis 19 Uhr, da nur Sichtflug möglich ist mit diesen Twin Otters) über Nacht geparkt wurden. Ansonsten werden die Gäste wegen des allgemeinen Wasserflug-Chaos auf den Malediven gnadenlos früh abgeholt und hängen dann stundenlang auf dem Male-Flughafen herum. Wir z.B. flogen um 11:50 Uhr Male-Zeit (entspricht 12:50 Kureduzeit), wurden aber schon um 6:45 Uhr geweckt und um 8:00 im Wasserflugzeug gen Male ausgeflogen. Andere Gäste warteten dort dann fünf Stunden, eine Familie gar sieben Stunden. Tipp: bei Abflügen am späten Nachmittag/Abend einfach mal die Reiseleitung fragen – oft werden in solchen Fällen Kurz-Ausflüge in die Hauptstadt zur Warteüberbrückung angeboten.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    2 Pools: ein kleiner an der Hauptrezeption, ganztags proppenvoll mit schreienden Kindern und tätowierten Engländern, aber wenigstens keine Animateure; dazu ein noch kleinerer Pool im O-Bereich (hier, wie auch im Sangu-Bereich Zimmer/Bars etc. erst ab 12 Jahren). Wunderschön für Vielschwimmer: auf der Lagunenseite smaragdgrünes Wasser, das nach wenigen Metern Schwimmtiefe erreicht, nur wenig Wellen und Strömung hat, und die seltene Möglichkeit bietet, schon vor dem Frühstück direkt aus dem Bungi nach 6 Metern Feinstsandbeach ins Wasser zu stürzen und erst mal einen flotten Kilometer runterzuschwimmen. Motorisierter Wassersport auf der Lagunenseite , aber zum Glück fahren sie mit ihren Bananas immer sehr weit raus. Mietbar sind Kanus, Tretboote und ein Katamaran; gute, auch deutsch sprechende PADI-Tauchbasis mit den gewohnt gepfefferten Preisen (aber sehr gut gewartetem Material). Hausriff wie gesagt nett, aber keine Offenbarung. Für Gelegenheitsschnorchler völlig ausreichend (Tipp: von der Sangu-Seite ca. 300 Meter rechtwinklig rausschwimmen; 50 Meter nach einer Sandbank mit Steh-Tiefe kommt schönes, sehr fischreiches Riff). Ausflüge samt und sonders unverschämt teuer: das Hotel verlangt sogar für einen Werbe-Trip auf die zur eigenen Kette gehörenden Nachbarinsel Komandoo (kleine, sehr ruhige Insel, allerdings hässliche Wellenbrecher ringsherum & die nicht minder unansehnliche Einheimischeninsel Hinnavaru fast in Spuck-Entfernung) noch 40 Dollar. Selbst die von der Tauchbasis als „Halbtagestrip“ verkaufte 3-Stunden-Schnorchelbootfahrt ohne Essen (Achtung: kein Trinkwasser an Bord!) kostet noch 44 Dollar – sowas gibt’s auf anderen Inseln oft sogar umsonst! Entertainment war wg. Weihnachten/Neujahr jeden Abend geboten, oft wurde die Babuna Bar zur Disco umgebaut. Klasse: die ausschließlich mit UV-Lampen beleuchtete „White Night“. Nachteil: Wer nicht unbedingt auf Provinz-Großraumdisco-Friseusen-Techno steht, muss sich die Tanzlust allerdings erst kostentreibend herbeisaufen... Egal, das komplette Personal arbeitete über die Feiertage an einem wirklich aufwändigem Programm, Hut ab!


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Dezember 2011
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Peter
    Alter:46-50
    Bewertungen:4