JOIA Paraiso by Iberostar

Wer den Abschluss einer Mexiko-Rundreise in einem höherwertigen All-Inklusive Badehotel verbringen möchte, macht mit der Wahl des Iberostar Grand Paraiso sicherlich nichts falsch. Für Pauschalurlauber, welche planen, für zwei (oder mehr) Wochen überwiegend in einem Resort zu verbringen, raten wir aufgrund des zu schlechten Preis-/Leistungsverhältnis sowie den Schwächen in der Essensqualität, Strand und störendes Verhalten durch Gäste aus den USA eher ab. Ausführliche Begründung: Zugegeben: Die Kritik findet auf dem hohem Niveau statt, welche der Preisklasse des 5-Sterne Grand-Hotels entspricht. An der Größe und Ausstattung des Zimmers, Service, Zustand, Sauberkeit sowie Größe der Anlage gibt es nichts auszusetzen. Die Abendunterhaltung spielt auf hohem Niveau. Vor allem das hoteleigene Teatro ist besser ausgestattet als viele Clubs oder Kleinkunstbühnen in Europa. Der Service ist überall aufmerksam, höflich und bemüht. Der Personaleinsatz ist bemerkenswert. Lediglich lärmende Zimmerdamen nach 8 Uhr (z.B. durch quitschende Verschiebung vom Mobiliar) bei der Reinigung der Nachbarzimmer,so dass man vorzeitig wach wurden, sind uns beinahe täglich negativ aufgefallen. Der Service zu Tisch ist ebenfalls sehr gut. Jederzeit kommen Stofftischdecken- und Servietten zum Einsatz. Nun zur größten Schwäche des Hotels: Der Essensqualität und Abwechslung. Diese entsprach während unseres Aufenthalts zu keinem Zeitpunkt 5-Sterne Grand-Qualität. Das Essen ist nicht schlecht, aber eben beliebig. Wir waren bereits in vielen anderen (auch wesentlich günstigeren) 4- und 5-Sterne-Häusern auf der ganzen Welt, und das Grand Paraiso ist hier bestenfalls Durchschnitt. In den Buffet-Restaurants schmeckte keine Sache wirklich nach "mehr" oder "rund". An Gewürzen (selbst Salz und Pfeffer, geschweige denn ausgesuchteren) wird zu sehr gespart. Beispiel Käsetheke: Die einzelnen Käsesorten sind allesamt fast geschmacklos. "Greyzer/Schweizer Käse" schmeckte nach eingefärbtem Discounter-Käseaufschnitt, von typischem aromatischem Charakter ist hier keine Spur. Beispiel Fruchsäfte am Frühstück: Hier werden z.T. Fruchtsäfte aus dem 5-Liter PET-Kanister eingesetzt, wie ich selbst gesehen habe! Selbst der Orangensaft besteht nicht (oder nicht zu 100%) aus im Hause, frisch gespresstem Saft. Geschmacklich kommt auch dieser nicht über Discounter-Konzentrat-Tetrapaks hinaus. Das machen selbst Budget-Hotels - auch in Mexico - besser. Auch die Abwechslung am Buffet lässt stark zu wünschen übrig: ca. 80% der Auswahl bleibt jeden Tag identisch oder zumindestens sehr ähnlich. Weitere Kritikpunkte in der Gastronomie: - Mangelnde Deklaration. Nicht jedes Essen/Beilage wird deklarariert. Es ist z.B. unklar, welche Sachen vegetarisch sind oder Fisch enthalten. - Es gibt viel zu wenige Löffel/Zangen mit denen man das Essen vom Buffet auf den Teller bringen kann. So hat man es z.B. mit Zangen zu tun, an denen noch Reste von Fleisch mit Soße, vegetarischem Reis und Fisch klebt. Allergiker/Vegetarier haben es hierbei sehr schwer. - Die à-la-carte-Restaurant, welche wir besucht haben, waren gegenüber dem Buffer-Angebot nur minimal im Vorteil. Einzig das Gourmet-Restaurant war deutlich besser. Weiterer negativer Punkt war die Atmosphäre im und um den großen Pool. Bedingt durch den hohen Anteil an US-Amerikanern (Saisonabhängig 60-90%) ging es dort eher wie während einer Erstsemester-Party als in einem hochwertigen Hotel zu: Es war dort jeden Tag sehr laut, viele Gäste tranken ihre hochprozentigen Getränke im Pool oder Jakuzis (Verschüttungen nicht ausgeschlossen, im Gegenteil). Der Poolboden war voller Plastikstrohhälme. Absolut "Grand"-unwürdig und sehr nervig. A-pro-pro Getränke: Die Cocktails haben einen sehr hohen Alkoholanteil und einen sehr niedrigen Saftanteil. Dementsprechend niedrige Qualität. Viele Europäer trifft man daher am Ruhepool, welcher größtenteils ordentlich war. Die anderen europäischen Gäste teilten überwiegend unsere Einschätzung. Der Strand hat uns ebenfalls negativ überrascht: Wir haben mit dem besten (und daher) perfekten Strandabschnitt gerechnet. Die Realität: Voller Felsen/Steine am Ufer und keine einzige Palme. Einen Karibikstrand in einem hochpreisigen-Baderesort haben wir uns anders vorgestellt. Somit: No-Go's im Bereich der Verpflegung, negative Überraschungen an Pool und Strand - alles andere spielt auf hohem Niveau. Kleinigkeiten aus unsere Sicht lassen wir außen vor. Das Hotel ist klar auf Gäste der USA ausgerichtet - mit entsprechenden Gewichtungen. Zum Abschluß einer Reise würden wir wieder so entscheiden, für einen Pauschalurlaub oder längeren Aufenthalt ist das Hotel für das Gebotene deutlich zu teuer.

Beliebte Aktivitäten

• Strand