- Preis-Leistungs-VerhältnisEher schlecht
Obschon das Hotel äußerlich zunächst den Charme einer "Bettenburg" versprüht, ist der erste Eindruck nach Betreten des Empfangsbereichs/Lobby nicht zuletzt aufgrund der vollständigen Renovierung des Inneren des Hotels im Jahr 2006 und der damit verbundenen modernen Raumgestaltung zunächst positiv. Gleichzeitig scheint dieser Bereich auch sauber zu sein. Dieser Eindruck verschwindet jedoch schnell, wendet man sich den Toilettenräumen des Empfangsbereichs (und gleichzeitig des Restaurants) zu: Während es in der Herren-Toilette an jeglicher Sauberkeit regelmäßig fehlt und oftmals übel nach Urin riecht, begegnen einem auf der Damen-Toilette auch schon einmal Kakerlaken (auch wenn dies in südlichen Ländern klimatisch begünstig werden mag). Die beiden Aufzüge, die die Gäste in die oberen 10 Stockwerke transportieren sollen, werden zu selten und auch zu oberflächlich gesäubert. So ist es keine Seltenheit, dass stunden-/tagelang Müll in den Fahrstühlen liegt oder deren Wände von diversen Cremes etc. verschmiert sind. Die zu den Zimmern führenden Flure sind mit Teppichböden ausgelegt. Dies ist zunächst positiv anzumerken, geht damit doch eine erheblich geminderter Geräuschpegel einher. Allerdings müssten diese Teppichböden dann auch regelmäßig gesaugt werden, was offensichtlich nicht geschieht. Ferner finden sich an den Decken der Flure nicht selten mehrere Spinnweben, die ebenfalls darauf schließen lassen, dass (auch) die Flurreinigung bestenfalls stiefmütterlich behandelt wird. Trotz der Größe des Hotels und der damit verbundenen hohen Anzahl an Gästen (insbesondere in der Hauptsaison) kommt ein Gefühl der "Überfüllung" nicht auf. In den vier Jahren, die wir zu Gast waren, hat sich die Gästestruktur kaum verändert. Obschon das Hotel vornehmlich von deutschen Paaren mittleren bis fortgeschritteneren Alters gebucht wird, sind auch einige jüngere Paare und Alleinreisende aus Deutschland zu Gast. Daneben buchen auch immer mehr Spanier dieses Hotel. Schließlich sind immer wieder auch englische Gäste anzutreffen, die jedoch - außer im Rahmen der Mahlzeiten - nicht negativer auffallen, als alle anderen Gäste auch. Auffällig ist jedoch, dass das Hotel seit geraumer Zeit auch Herberge für Gruppen britischer Schwimmteams ist. Diese bestehen aus Jugendlichen, die sich im gesamten Hotelbereich ihrem Alter und ihrer Herkunft gemäß verhalten und teilweise eine Jugendherbergsatmosphäre aufkommen lassen. Nach der Lektüre der nachfolgenden Ausführungen werden Sie feststellen, dass dieses Hotel keinesfalls 4 Sterne verdient hat. Wir denken, dass es auch der Hotelleitung ganz gut tun würde, würde dem Hotel alsbald ein Stern aberkannt!
Zwar sind die Zimmer modern eingerichtet und verfügen - für Mallorca untypisch - über einen Laminatboden. Sie sind jedoch recht klein und zudem extrem hellhörig. Was wohl mit am meisten stört ist die Tatsache, dass die Zimmertüren sehr schnell und sehr laut zu knallen. Dies nervt insbesondere nachts, wenn die Gäste nach und nach ihre Zimmer aufsuchen. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Badezimmer ohne Tageslicht und daher mit einem "Fenster" zu einem Versorgungsschacht hin ausgestattet. Da immer zwei Zimmer am gleichen Schacht hängen, kann es zu unangenehmen Situationen führen, wenn im Nachbarzimmer gerade größere Geschäfte verrichtet werden. Zudem fehlt es an einer Klimatisierung/Belüftung des Badezimmers, weshalb dort häufig sehr hohe Temperaturen und Feuchtigkeit herrschen. Eine Minibar fehlt ebenso wie ein Kühlschrank. Letzteres ist insbesondere dann von Nachteil, wenn man Halbpension bucht und auch einmal Einkäufe kühl lagern möchte, da die Klimaanlage nur funktioniert, wenn die Zimmerkarte in der entsprechenden Vorrichtung steckt. Zur Sauberkeit der Zimmer habe ich mich oben bereits ausführlich geäußert, sodass ich an dieser Stelle auf diesbezügliche Ausführungen verzichte. Letztlich ist einzig der Umstand positiv hervorzuheben, dass wirklich jedes Hotelzimmer über Meerblick verfügt.
Das einzige Restaurant des Hotels versprüht den Charme einer Kantine und ist - sofern das Hotel ausgebucht ist - offensichtlich zu klein dimensioniert, was sich darin auswirkt, dass die Tische zu eng aneinander gereiht werden. Das Essen selbst ist im Großen und Ganzen eher schlecht. Neben Dosenfrüchten wird allerlei Tiefkühlware serviert. Der frisch gebratene Fisch, den es jeden Abend gibt, ist aufgrund der Vielzahl an dicken Gräten größtenteils ungenießbar. Darüber hinaus wird das Essen in keinster Weise optisch schön angerichtet. Stattdessen dominieren vermatschte Löffel und Greifzangen, sowie Warmhaltebehälter das Bild. Die Brötchen, die zum Frühstück serviert werden, verdienen diesen Namen nicht. Dies mag daran liegen, dass es allenfalls billige Aufbackbrötchen sind. Der Aufschnitt wechselte ebenso wenig, wie die sonstigen Möglichkeiten, das Frühstück auch nur annähernd abwechselnd zu gestalten. Alles in Allem sollte jedem Gast klar sein, dass er trotz der vier Sterne, die dem Hotel - warum auch immer verliehen wurden - keine kulinarischen Hochgenüsse erwarten darf. Vielmehr sollte man sich darauf einrichten, dass das Essen im Hotel nur dazu dienen kann, irgendwie satt zu werden. Aus diesem Grund haben wir in diesem Jahr erstmals Halbpension gebucht und auf All Inclusive verzichtet. Dort werden zum Mittagessen gerne die Reste des Abendessens vom Vortag serviert. Da das Supermarktangebot im Ort sehr gut ist, kann man sich über den Tag auch ohne Weiteres günstig selbst mit Essen versorgen. Die Getränkepreise bei Halbpension sind schließlich auch akzeptabel. So bezahlt man für eine Flasche (0,5 l) Wasser 1,90 €.
Bereits beim Check-In offenbaren sich teils erhebliche Mängel in puncto Freundlichkeit. Dies ist allerdings wohl auch auf die teils mangelhaften Fremdsprachenkenntnisse zurückzuführen. Diese sind in allen Servicebereichen zu spüren, wobei sich der überwiegende Teil insbesondere des Restaurant-Personals gleichwohl spürbar Mühe gibt. Dennoch ist es nicht von Vorteil, wenn die Rezeptionistin bei der Ankunft nicht nur mit der deutschen, sondern auch mit der englischen Sprache offensichtlich überfordert ist. Die Zimmerreinigung war in den letzten 5 Jahren konstant schlecht. Zwar wurde das Zimmer an 6 von 7 Urlaubstagen aufgeräumt. Jedoch war dieser "Service" nicht als solcher zu bezeichnen. So wurde der Boden nur oberflächlich feucht gewischt, sodass insbesondere unter dem Vorhang oder dort, wo auch schon einmal Schuhe stehen, nie sauber gemacht wurde. Zudem wurde das Badezimmer so gründlich geputzt, dass überall Streifen zurückblieben. Das Waschbecken war nach drei Tagen sichtbar schmutzig, Haare der Putzfrau fanden sich sowohl auf dem Zimmer- als auch auf dem Badezimmerboden. Die Dusche (die es statt einer Duschwanne in den x03-Zimmern gibt) wurde kein einziges Mal in einer Woche gesäubert. Stattdessen mussten wir nach unserer Ankunft erst einmal sämtliche Haare unserer Vorgänger aus dem Abfluss der Dusche entfernen. Positiv anzumerken ist hier lediglich, dass der Handtuchwechsel problemlos funktionierte.
Der nächste Strand, welcher am Hotel Marques beginnt (dies ist noch nicht der berühmte "Es Trenc") ist ca. 10-15 Gehminuten entfernt. Nach ebenfalls ca. 10 Gehminuten erreicht man überdies eine Reihe von Souvenirshops und Bars/Restaurants. Auf der gleichen Straße befinden sich zudem einige Boutiquen, die insbesondere auch qualitativ gute Schuhe zu günstigem Preis anbieten, sowie ein Sportfachgeschäft. In unmittelbarer Nähe hierzu befindet sich schließlich auch ein Supermarkt der "SPAR"-Kette, der das gesamte Sortiment zu normalen Preisen anbietet. Der gesamte Ort ist darüer hinaus davon geprägt, dass deutlich mehr Einheimische hier leben, als Touristen zu Gast sind. Anders als die typischen Urlauberhochburgen bietet Colonia de Sant Jordi daher eine Vielzahl normaler Wohnhäuser, sowie eine gefestitge Sozialstruktur. So gibt es neben dem bereits erwähnten SPAR-Markt mit dem "Aprop" und dem "Eroski" zwei weitere Supermärkte, eine Tankstelle, diverse Banken, ein Fitnesscenter u.v.m. Vom Hafen aus, der auf direktem Wege in ca. 20 Gehminuten vom Hotel zu erreichen ist, kann man täglich Bootsbesichtigungsfahrten zum vor der mallorquinischen Küste gelegenen Cabrera-Archipel buchen. Eine Überfahrt kostet derzeit ca. 38 Euro. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, in Hafennähe das vor wenigen Jahren erbaute Cabrera-Zentrum kostenlos zu besichtigen. Hier wird insbesondere die Unterwasserwelt der Inselgruppe durch verschiedene Aquarien anschaulich dargestellt. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall! Schließlich verfügt der Ort über eine regelmäßige Busverbindung in die Inselhauptstadt Palma. Für eine einfache Busfahrt sollten Sie jedoch mindestens 75 min einplanen. Das Hotel selbst liegt direkt am Meer und wird von diesem auf drei Seiten nur von flach abfallenden Felsen getrennt. Die Felsen sind teils sehr spitz, sodass der Kauf von Badeschuhen dringend zu empfehlen ist. Das Meer um das Hotel herum ist glasklar und bietet für Schnorchel-Freunde eine lebhafte Unterwasserwelt. Wer den Einstieg über die Felsen nicht scheut, kann in jedem Fall auch bequem auf den durchaus langen Weg zum nächsten Strand getrost verzichten. Dass die kleine Bucht am Hotel ein heißer Tipp ist, wird nicht zuletzt dadurch bekräftigt, dass es an den Wochenenden regelmäßig auch einige Einheimische hierhin zieht.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool ist angesichts der Größe des Hotels zu klein. Da das Hotel jedoch direkt an einer traumhaften, wenn auch felsigen Bucht liegt, ist jede Minute im Pool allerdings auch verschenkte Zeit. Die wenige Animation, die durch einen einzigen Animateur geboten wird, wirkt oftmals eher lächerlich. Hier sollte man sich fragen, ob man das Konzept nicht irgendwie überarbeiten sollte. Die Poolliegen wurden im Jahr 2009 erneuert und machen (noch) einen guten Eindruck. Jeweils zwei Liegen teilen sich im Schnitt auch einen Sonnenschirm, sodass dessen Angebot ausreichend sein dürfte. Das Hotel verfügt zudem über einen hinreichend schnellen WiFi-Zugang, der kostenlos benutzt werden kann.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Kasimir & Agnes |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 1 |