Hotel zur Post

Ein recht großes Hotel, was an vielen Stellen jede Menge Potential verschenkt. Mit wenigen Handgriffen wären hier fünf Sterne in greifbarer Nähe. Mit einem günstigen Angebot ist das Preis-Leistungsverhältnis völlig in Ordnung. Hätten wir den vollen Preis bezahlt, hätten wir uns geärgert. Das Hotel ist in sich gepflegt, die Schallisolierung ist sehr gut. Das Hotel besteht aus mehreren Gebäuden, wobei die Beschilderung innerhalb des Hotels besser sein könnte. Mehrfach irrten Gäste umher. Einer der Aufzüge (hinterer Aufzug in der Klassik-Villa) hat uns schlicht Angst gemacht. Hier löste sich der Fußboden (für Rollatoren nicht benutzbar) und es war ein deutliches Plätschern einer auslaufenden Flüssigkeit zu hören. Wir haben dann lieber die Treppe genommen. Auffällig ist auch, dass viele Türklinken abgegriffen sind und tiefe Spuren in den Holztüren hinterlassen. Das ist nicht schlimm, stört jedoch den Gesamteindruck eines Hotels dieser Kategorie. In den öffentlichen Bereichen herrschte eine massive Mückenplage. Hier könnte leicht an versteckter Stelle eine Mückenfalle installiert werden, wenn man denn nicht Sprühen mag. An einigen Stellen sind Risse in den Wänden zu sehen, die leicht übergespachtelt werden könnten. Das Mobiliar ist doch bisweilen stark abgegriffen. Die Balkonstühle sind allesamt völlig abgeblättert. Soweit dies an der Salzluft liegt, könnte man die Möbelwahl überdenken und z.B. Friesenbänke statt Stühle auf die Balkone stellen. Diese sind dann auch preisgünstiger zum Erneuern. Dies alles sind ärgerliche und leicht zu behebende Kleinigkeiten, die in einem Luxushotel den Gesamteindruck schnell mindern.

Unser Zimmer war an der Rückseite gelegen. Der Lieferantenverkehr hat uns nicht gestört. Das Zimmer war ausreichend groß und nicht renoviert. Die Wände waren ein wenig kahl. Ein Bild hätte hier den Gesamteindruck verbessert. Ungünstig ist die Glastür im Bad. Diese soll für Tageslicht im innenliegenden Bad sorgen. Die Idee ist schön, hat aber den Nachteil, dass die Türen schwer sauber zu halten sind und der Partner nachts wach wird, wenn man im Bad das Licht anmacht. Die Betten sind gut und nicht durchgelegen. Wir würden dieses Zimmer wieder nehmen.

Die Freundlichkeit der Mitarbeiter ist auch hier auffällig. Der Frühstücksservice ist immer gut gelaunt. Das Frühstücksbuffet hat eine sehr große Auswahl, die Qualität der Speisen ist ausreichend. Für frische Eierspeisen steht eine herzlich gut gelaunte Köchin parat, die meist schon vorher weiß, was man gern hätte. Die Teekännchen sind allerdings ein wenig zu klein für die riesigen Gastrobeutel. Ungünstig ist es, warme Teller an der kalten Fischplatte zu platzieren. Es ist möglich auf der Terasse zu frühstücken. Dort allerdings haben sich jede Menge freche Spatzen ihr Plätzchen gesucht, die sich auf das Brot stürzen. Hier würde eine Hotelkatze helfen, die die Spatzen durch Präsenz abschreckt. Eine Freigängerkatze dürfte auf dem Gelände auch nicht weiter stören. Der Abendservice im Restaurant zum Schloonsee ist freundlich und zuvorkommend. Das Abendbuffet bietet zwei Fleisch-, ein Fisch- und ein vegetarisches Gericht. Dazu diverse Beilagen, Salate, kalte Platten, Vorsuppe und mehrere Desserts. Es lässt sich auf einem Buffet leider nicht vermeiden, dass die Speisen unter der Warmhaltung leiden. Die Speisen werden dann ausgetauscht, sodass alles gut essbar war. Allerdings sind die vorgewärmten Teller so heiß, dass Servierten zum Tragen nicht schlecht wären. Dem Mobiliar des Restaurants sieht man die Jahre schon an. Tische und Stühle sind an etlichen Stellen arg angeschlagen. Die Atmosphäre ist mit der einer Mensa vergleichbar. Hier könnte man mit Raumteilern und einem Beleuchtungskonzept schnell Abhilfe schaffen. Im Hotel gibt es noch weitere-für die Öffentlichkeit zugängliche- Restaurants, die wir nicht genutzt haben.

Man merkt dem Hotel sofort an, dass auf Freundlichkeit und Sauberkeit großer Wert gelegt wird. Schon bei der Buchung wurde uns freundlich und hilfsbereit entgegengekommen. Alle Fragen wurden kompetent und schnell beantwortet. Ebenso freundlich und kompetent wurden wir empfangen. Alle Wehwehchen vom zweiten Kopfkissen bis zum vertauschten und verschwundenen Bademantel wurden schnell und freundlich verarztet. Diese Freundlichkeit ist auch beibehalten worden, wenn derjenige Mitarbeiter nach etlichen Stunden Arbeit merklich in den Seilen hing. Ein oder zwei Päuschen mehr wären für die Mitarbeiter wirklich verdient. Der Zimmerservice arbeitet schnell, leise und sehr gut. Besonders haben wir uns über die Handtuchtierchen gefreut, die das Zimmermädchen gebaut hat. Das ist eine dieser Kleinigkeiten, die eine richtige Wohlfühlatmosphäre schaffen.

Das Hotel liegt in Bansin in zweiter Reihe zur Promenade. Auf der Promenade befinden sich eine Vielzahl von Restaurants. Ein Souviniergeschäft ist direkt gegenüber des Hotels.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Im Hotel gibt es einen recht großen SPA-Bereich. Die Wellnessrezeption ist tadellos freundlich. Die Anwendungen sind meist ausgebucht. Es empfielt sich diese im Vorfeld gleich mitzubuchen. Die Pools sind wenig gechlord, die Temperatur beträgt 29 Grad, was völlig ausreichend ist. Der Poolbereich ist mit Waldmalereien verziert, die leider nur im vorderen Bereich sind. Im hinteren Bereich schaut man vom Liegestuhl aus leider nur auf eine Wand. Die Deckenbeleuchtung ist teils defekt. Schön sind die Kuscheldecken am Pool. Am Außenpool blättert die Farbe im Treppenbereich ein wenig ab und in der Überflussrinne spießt es ein wenig grün. Auch dies zu Beheben ist eine Kleinigkeit von fünf Minuten. Nicht besonders durchdacht ist die einsichtige Dusche. Umkleidekabienen gibt es auch keine. Das wird insbesondere dann problematisch, wenn man die Zimmer bis um 11 Uhr räumen muss, den Pool aber bis 16 Uhr nutzen darf. Wo soll man sich dann Umziehen? Keinen guten Eindruck machen die Toiletten im Poolbereich. Die Räumlichkeit ist abgewohnt, uneinladend beleuchtet und die Abdeckung vom Toilettenpapier ist ebenso stark angegangen, wie die Türklinke. Hier könnte man wieder mit wenig Aufwand viel bewegen. Völlig deplaziert ist das Solarium mit Münzeinwurf! In einem Luxushotel sollte das Solarium in einem Behaldlungsraum stehen und von der Wellnessrezeption aus buchbar sein. Den Raum, wo das Solarium jetzt steht, kann man zur Dusche umbauen oder zur Umkleide. Der Saunabereich ist sehr schön. Allerdings fehlt ein Eisbecken. Das ist ärgerlich, wenn dann im Gegenzug der Eisspender an 3 von 4 Tagen ausgeschaltet ist. Ein großes Manko ist auch das Fehlen von Schließfächern. In der Sauna können Sachen nur in einem offenen Regal gelagert werden. Man soll keine Wertsachen mit an Pool und Sauna nehmen, aber für das Solarium bezahlen. Schließfächer wären da gut. Absolut durchgefallen ist die Hotelbar. Wir gehen gerne und ausgiebig in Hotelbars. Nicht zuletzt wegen der angepriesenen Bar haben wir das Hotel überhaupt erst gebucht. Schon die Referenzcocktails gingen gründlich in die Hose. Der Barkeeper war wohl neu und sich selbst überlassen worden. Die Wartezeiten waren schlicht zu lang. Andere Gäste haben ewig auf die Rechnung gewartet. Die Qualität der Cocktails haben wir auf Volksfesten besser erlebt. Ein Barkeeper, der in die Karte schaut und dann von allem dieselbe Menge ins Glas kippt, muss dringend zur Schulung. Ein Swimmingpool ohne Schaum und einen Log Island Ice Tea, der trübe war, haben wir noch nicht erlebt. Einige Tage später haben wir der Bar eine zweite Chance gegeben und den Schwierigkeitsgrad runtergedreht. Aber auch der Campari-O ging schief. Halb und Halb ist auch hier nicht das richtige Mischungsverhältnis und das nicht mehr trinkbare, weil bittere Getränk ging in den Ausguss. Das ist schon eine peinliche Dienstleistung. Tipp: In der Bar nicht mehr als Bier bestellen und für Cocktails nach Polen fahren.