Hotel Vitalis by Amedia

Das Zimmer ist zwar groß, aber das ist auch alles, was hierüber positiv gesagt werden kann. Die Betten sind klein und unbequem, die Kissen sind eher zwei- als dreidimensional, das Zimmer ist selbst bei Einschaltung aller drei kleinen Standleucten dunkel, man hört den Aufzug auch wenn man nicht direkt in seiner Nähe ein Zimmer hat und das Badezimmer ist winzig und dazu noch schrecklich aufgeteilt. Die Sauberkeit lässt zu wünschen übrig: auf dem Fuß der Stehlampe war eine dicke Staubschicht (die allerdings weggewischt wurde, nachdem ich "DRECK" hineingeschrieben hatte), an den hellen Wänden saßen drei größere Spinnen gut sichtbar, beim ersten Duschen wurden erstmal einige Haaren in den Abfluß gespült (nicht meine) und in einer Vertiefung des Regals (einen Kleiderschrank gibt es nicht) stapeln sich die Wollmäuse. In regelmäßigen Abständen kam morgens auch der Geruch verkohlten Keratins ins Badezimmer - offenbar kommt durch die Lüftung der Geruch von Haaren, die gerade in einem anderen Zimmer mit dem antiquierten Fön getrocknet wurden, was ebenfalls nicht schön war. Mein Zimmer war zudem nah an dem Leuchtschild mit dem Firmennamen, was dazu führte, dass das Zimmer die ganze Nacht sehr hell war, denn die dünnen Vorhänge waren nicht geeignet, das Zimmer zu verdunkeln. Zwischen den beiden Betten war eine Art "60er-Jahre-Entertainment-Schaltzentrale", mit der das Radio und der Wecker bedient werden sollten, was aber beides defekt war. Braucht man am Tisch eine Steckdose für zum Beispiel einen Computer, muss die Lampe ausgestöpselt werden, wodurch es natürlich noch dunkler wird. Einzig halbwegs positiv ist das Frühstück, das zwar nicht bemerkenswert ist, aber doch vollkommen akzeptabel. Hier waren dann auch die Mitarbeiter durchaus freundlich (ganz im Gegensatz zur kaugummikauenden Dame beim Check-In). Man fragt sich, woher die vier Sterne kommen - zwei wären mehr als angemessen gewesen.

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