Hotel Tora

Zentral gelegenes, sehr veraltetes Hotel in Paguera. Freundliches Personal, sehr sauber. Verpflegung eine unzumutbare Katastrophe.

Bei unserer Anreise wurde uns beim Check In direkt mitgeteilt, dass das Zimmer, welches man für uns reserviert habe (wir haben ein Sparzimmer gebucht) eher schlecht gelegen sei und keinen Ausblick biete. Für 10€ am Tag könnten wir upgraden und ein Zimmer mit Meerblick bekommen. Ohne zu überlegen haben wir dieses Angebot, zum Glück, angenommen. Die Leute, die in den Sparzimmern untergebracht waren, hatten wirklich kein schönes Zimmer. Alle Sparzimmer sind so gelegen, dass man vom Balkon einen herrlichen Blick auf eine Mauer genießen kann und absolut Null Sonne ab bekommt. Unser geupgradetes Zimmer (Nr. 216) lag da wirklich nahezu perfekt: Ganz oben in den 3. Etage mit Blick über die gesamte Bucht von Paguera. Sonne satt. Über einen Aufzug könnten wir dieses Zimmer erreichen. Die Ausstattung des Zimmer war im Jahre 1978 der letzte Schrei, seitdem wurde nichts erneuert. Die Möbel in dunkler Eiche (ätzend). Kleiner TV steht parat, bietet die üblichen Hauptsender aus der Heimat. Aus dem Balkon, der ausreichend groß ist, finden sich 3 Stühle und ein Tisch, und nicht zu vergessen, die schöne Aussicht. Im Badezimmer ein ähnlich altes Bild: Badewanne mit Duschvorrichtung, die mit gefühlten 800 Kartuschen Badezimmersilikon zur Wand abgedichtet wurde. Die Duscharmaturen uralt und abgenutzt, genau so die Waschbeckenarmatur. Jeden Tag neue Handtücher. Nach Herzenslust könnt ihr nach eurem Geschäft das Toilettenpapier in die Toilette werfen. Einen wie in anderen teilen Spaniens üblichen Eimer zum Abwurf des Papieres oder einen Hinweis darauf fand ich nicht. Die Wände im Zimmer sind nicht gerade dick, man hört vieles (wie zum Beispiel das Rentnerpäärchen von nebenan beim Koitus), aber schlafen kann man gut. Eine eher gute Bewertung für das Zimmer auf Grund der Sauberkeit und der tollen Aussicht. Ein Sparzimmer würde deutlich schlechter abschneiden.

Lange habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich die desolaten Zustände der Gastronomie im Hotel Tora in Worte fassen kann. Ich denke, ich kann das ganze Ausmaß nicht beschreiben, will es aber dennoch versuchen: Das Frühstück und das Abendessen (wir hatten Halbpension) war eine Katastrophe, die in etwa 2 Stufen unter schlechtem deutschen Kantinenessen anzusetzen ist. Das Frühstück ist gleich, jeden Tag, immer, nie Abwechslung, niemals. 6 Säfte stehen zur Auswahl, die so süß sind, dass ein Mensch mit Diabetes echt aufpassen muss. 3 verschiedene Beotsorten, knochenharte Miniaturbrötchen und Baguette. Bei Aufschnitt fand man massiv fettigen Kochschinken, 3 Sorten Salami (eine schmeckte muffig) und eine im entferntesten aussehende Mortadellawurst. Daneben dunkelgelb angelaufenen Käse, der auch gerne mal schwitzte, einen Käse mit vielen Löchern, beide schmeckten nach nichts. Als Krönung noch kleine Ecken Brie, an den ich mich nicht getraut habe. Es folgte das warme Frühstücksbüffet, was wenn überhaupt lauwarm war. Kleine, wabbelige Würstchen, total zerkochte Tomatenhälften mit einen undefinierbarem Gewürz, Rührei, welches nicht richtig ausgekocht war und zu 20% noch roh war und gebratener Schinken, der so wabbelig war, dass es eher den Anschein hätte, man hätte ihn gekocht statt gebraten. Daneben stand der Kaffeeautomat, der eine Reihe an Kaffeespzialitäten bot. Einmal zog ich mir einen Capucino, um kurz darauf festzustellen, dass die Milch darin flockig war. Von da an trank ich nur noch schwarzen Kaffee. Abschließend folgte ein süßes Büffet mit Marmelade etc, dazu kann ich aber nichts sagen, ich habe es nicht genutzt. Beim Abendessen wechseln die Hauptgerichte, sonst nichts. Die Beilagen bleiben gleich, jeden Tag, immer. Es begann mit einer kleiner Auswahl an Salat, den man sich mit einem Dressing verfeinern konnte. Dieser Dressing hatte die Konsistenz von Pudding, man hätte ihn auch mit Messer und Gabel essen können. Es folgten Fleischsalat und Kartoffelsalat, ertränkt in Majonäse. Ich habe mich auf Grund der Angst vor einer Salmonellenvetgiftung nicht daran gewagt. Es folgten die 3 Hauptgerichte, die völlig zerkocht und geschmacklich so unterirdisch waren, dass ich das kaum in Worte fassen kann. Es beinhaltete immer eine Fleisch-, Huhn- und Fischkomponente. Einmal gab es Chickensticks, die nach Fisch schmeckten. Scheinbar weiß im Hotel niemand so recht, wie man die angebotenen Gerichte ins deutsche übersetzt, so dass es Abende gab, an denen man nicht wusste, was es gab. Nach 4 Tagen gab es Abends gebratene Rinderzunge, das war für uns das Signal, von nun an auswärts essen zu gehen. Trotz des schlechten Essens war ich stets gern im Speisesaal. Ich fand es faszinierend, wie voll sich deutsche Touristen den Teller schlugen und das Essen in sich hineinschaufelten. Diese Leute, und die, die das Essen dieses Hotels hier als positiv bewerten, müssen in ihrem alltäglichen Leben Sonermüll essen, anders kann ich es mir nicht erklären. Wir als Familie kochen immer frisch und gesund, sind deswegen vielleicht auch etwas empfindlich.

Total nette Mitarbeiter in allen Bereichen des Hotels. Deutsch spricht fast jeder. Absolut nichts auszusetzen.

Das Hotel liegt zentral, ca. 5 Minuten vom Strand und Pagueras belebter Einkaufsstraße entfernt. Es ist in den Hang gebaut, was erstmal nicht unbedingt schlecht ist, für ältere Menschen aber sicher ein Problem darstellt. Da die Rezeption und der Eingang des Hotels mitten auf dem Berg liegen, muss man zwangsweise jedes mal den nicht zu unterschätzenden Berg hochlaufen, da das Hotel umzäunt ist, gibt es keinen alternativen Eingang. Wer dann noch im unteren Teil des Hotels sein Zimmer hat, muss den Berg dann innerhalb der Hotelanlage wieder runterlaufen. Das nervt und stellt eine ziemlich dämliche Bauweise dar.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Pool, Poolbar, Tischtennisplatte, Flipperautomat und Billardtisch vorhanden. Sah gut aus, von uns nicht genutzt. Im gesamten Hotelkomplex steht kostenloses WLAN zur Verfügung.