Hotel Telegrafo

Das Hotel ist von außen eher unscheinbar, einzig die stahlblaue Farbe sticht hervorm Innen jedoch zeigt es, was in einem 4* Hotel stecken kann. Die Lobby ist sehr großzügig und übersichtlich gestaltet, die Bar geschmackvoll in die Reste des alten Kolonialbaus integriert und mit einem Brunnen, der leider außer Betrieb war und viel Grün unter einer großen Glaskuppel. Die Zimmer im ersten Stock, in dem wir untergebracht waren, sind sehr groß und geschätzte 5 m hoch. Im Zimmer befinden sich eine Minibar, ein Sat-Fernseher, ein Safe zur kostenlosen Nutzung und ein geräumiges Bad. Die Zimmer wurden jeden Tag gereinigt, frische Handtücher bekommt man nur, wenn man die benutzten auf den Boden wirft. Wir hatten ÜF gebucht und waren mit der Qualität des Frühstückes sehr zufrieden. Wir waren nur kanpp 4 Tage in Havanna, das reicht, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Auch wurden uns die krassen Gegensätze bewusst - für die Bevölkerung gibt es so gut wie nichts zu kaufen - wir schwelgten im Hotel im Überfluss. Wenn man erfährt, dass es auf Kuba Milch nur für Familien mit Kindern unter 7 Jahren gibt, dann hat man schon ein schlechtes Gewissen, morgens Cafe con leche zu bestellen. Auch wenn man immer wieder angehalten wird, nicht zu viel Trinkgeld zu geben - man entwickelt schon ein gutes Gespür, wo es angebracht ist und wo nicht so sehr. Man sollte sich auch nicht scheuen, den Kindern in den Straßen etwas zuzustecken - betteln ist offiziell verboten. Aber ich werde so schnell nicht vergessen, wie sich ein kubanisches Kind über einen Minibeutel Gummibärchen freuen kann. Auch über kleine Gästeseifen, Parfümpröbchen, Kugelschreiber, Schreibblöcke und einfache Bonbons freuen sich die Kubaner, als ob Weihnachten sei.

Die Zimmer verdienen fast uneingeschränkt ein dickes Lob. Einzig die Tatsache, dass wir selten warmes Wasser zum duschen hatten und die Klimaanlage auch nicht immer ging, führt zu einem kleinen Abzug. Unser Zimmer (116) befand sich im ersten Stock, zur Straße hinaus. Es war also nicht daran zu denken ein Fenster zu öffnen, denn sonst wäre man in den Abgasen dahingedämmert, vom Lärm der schönen Oldtimer ganz zu schweigen. Das Bad ist ausgestattet mit einem großen Waschtisch mit ausreichend Licht, einer Badewanne, Toilette, Bidet, Duschvorleger, Pflegeutensilien - aber kein Föhn! Unbedingt Adapter mitnehmen! Wir haben uns sogar mal auf unseren Minibalkon gewagt, jedoch lädt er nicht zum Verweilen ein. Einer von uns hatte ein Zimmer zum Innenhof = zur Bar. Auch hier war somit nicht daran zu denken, nachts ein Fenster zu öffnen (104).

Wir haben im Hotel nur unser Frühstück eingenommen (hier gab es alles, was das Herz begehrt), haben an der Bar leckere Cocktails genossen oder mal einen Snack gegessen. Das was wir in Anspruch genommen haben, war aber alles zu unserer vollsten Zufriedenheit - bis auf den seltsamen Begrüßungscocktail. Das war unserer Nase nach ein sauer gewordener Sekt, sah auch so aus, prickelte nicht, dafür gabs einen Eiswürfel hinein. Sollte man getrost stehen lassen. Die Preise in der Bar waren angemessen, ein Cuba libre kostete normal 2,50 CUC, auf Wunsch gab es ihn mit altem Rum, dann aber gegen einen kleinen Aufpreis.

Hier gibt es einen kleinen Abzug, denn wenn man einen Ausflug mit Abfahrt 7:30 Uhr gebucht hat und es ab 7:00 Uhr Frühstück geben soll, ist es nicht so ganz einzusehen, dass alles verschlossen ist und man von innen mit Kopfschütteln abgespeist wird. Als unsere findigen Mitfahrer entdeckt haben, dass man über die Küche in den Speisesaal kommt, wurden wir sehr böse angeschaut und bekamen erst mal keinen Kaffee. Das war aber der einzige negative Punkt, den man über das Personal äußern kann. Ansonsten waren sie immer sehr freundlich und bemüht, gaben uns sogar noch Tipps, wo wir günstiger Geld wechseln konnten, als an der Rezeption. Etwas nervig waren die netten Briefchen, die man von den Zimmermädchen bekam, wenn sie die Etage wechselten. Wenn man mit dem Service zufrieden ist, gibt man ohnehin ein Trinkgeld. Verständigungsprobleme hatten wir nie, denn überall sprach man entweder sehr gut Englisch, oder versuchte unsere nicht so tollen Spanischkenntnisse mit Händen und Füßen zu ergänzen.

Da das Hotel sehr zentral liegt, kann man die Altstadt wunderbar zu Fuß erkunden. Das Kapitol ist nur einen Steinwurf entfernt, eine bessere Lage konnten wir uns im Nachhinein nicht denken. Die Transferzeit zum Flughafen betrugt ca. 25 Minuten, für 3 Personen mit entsprechendem Gepäck zahlten wir 20 CUC. Unsere Ausflüge habe wir entgegen vieler gutgemeinter Tipps doch direkt im Hotel gebucht und können diesen Weg getrost weiterempfehlen. Zu dritt haben wir für eine geführte Stadttour pro Person 15 CUC bezahlt. Wir fuhren gut eine Stunde mit dem Taxi die sehenswertesten Punkte der Stadt ab, dann gab es noch eine 2,5 Std. Tour durch die Altstadt. Uns wurde ein sehr gut deutsch sprechender Guide vermittelt (Jurij), der mit endloser Geduld alle unsere Fragen beantwortete. Am nächsten Tag unternahmen wir mit ihm in einer kleinen Gruppe von 6 Personen die Fahrt nach Pinar del Rio und ins Vinales-Tal. Hierfür bezahlten wir pro Person 49 CUC incl. sämtlicher Eintritte und des Mittagessens mit Getränken. Günstiger wurde es nirgendwo angeboten.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Pool, etc. gab es nicht und das Internet ging nicht immer.