Hotel Süral

Es ging damit los, dass der Flug eine Stunde Verspätung hatte. Bei der Ankunft im Hotel wurden wir nach dem Hotel-Voucher gefragt, welches wir jedoch nicht hatten. Wir hatten es weder mitbekommen noch war es zum Ausdrucken vorhanden. Nachdem dies geregelt war und wir in unserem Zimmer ankamen, stellten wir fest, dass sich diverse Schamhaare auf dem WC-Rand befanden, unter allen Tischen und Kommoden der Boden schmutzig war und der Kühlschrank nicht funktionierte. Außerdem musste man die Schlüsselkarte in einen Halter stecken, damit man Strom auf dem Zimmer hatte. Nach Verlassen des Zimmers schaltete der Strom ab, d.h. keine Klimaanlage, kein Kühlschrank, kein Ladekabel etc. funktionierte. Die Zimmer sind alt und abgewohnt, nur notdürftig renoviert. Die Betten sind sehr hart und unbequem. Und morgens ab halb fünf krähen ständig Hähne, die jeweils mit ein paar Hennen in viel zu kleinen Gehegen eingepfercht sind. Beim Essen im Buffetrestaurant musste immer einer am Platz bleiben oder etwas Persönliches zurücklassen, damit der Tisch nicht bereits abgeräumt war und andere Personen daran saßen, wenn man mit dem nächsten Teller kam. Auch war das Buffet ziemlich wackelig aufgebaut, jeden Tag flogen volle Teller und Schüsseln auf den Boden. Zum Kaffee gab es keine Milch, diese musste man beim Frühstück auf der anderen Seite bei den Haferflocken suchen die nicht gedacht war für den Kaffee. Zum „Müsli“, welches den Namen aufgrund der Auswahl eher nicht verdient, gab es keine Löffel, diese musste man sich weiter weg bei den Suppen holen. Auch haben wir mit mehreren Urlaubern gesprochen, die sich Senf oder Mayo gewünscht hätten. Das Essen, welches zwar sehr reichhaltig und frisch war, war relativ geschmacklos, da ohne Salz gekocht. Fleischgerichte, die ständig im Freien frisch zubereitet wurden, waren oft roh oder verbrannt. Auch war nichts beschriftet und das Personal sprach überwiegend nicht Deutsch und wenig Englisch, so dass man oft nicht wusste, was man sich auf den Teller lud, was schade war, denn dadurch kam es zu mehr Verschwendung, wenn es dann nicht schmeckte. Die Brotaufstriche hatten eine Konsistenz wie mit Wasser verdünnte Konfitüren und schmeckten auch so, ebenso der Honig. Wer kein herzhaftes Frühstück mit bitteren Oliven, Gemüse und verschiedenen Käsesorten sowie nicht identifizierbarer Wurst bevorzugte, tat sich schwer, jeden Tag etwas Genießbares zu finden. Selbst die Eier vom Außenbereich waren oft noch zu glibberig. Die Pancakes und das Fettgebäck, das es auch draußen gab, war in Ordnung, aber das will man vielleicht auch nicht jeden Tag. Geschirr und Besteck waren leider nicht sehr sauber, so dass man meistens mehrere Tassen bzw. Gläser und Teller zur Seite stellen musste, bis man saubere Teile gefunden hatte. Wir haben uns vermutlich dadurch den Lippenherpes unseres Lebens eingefangen (und wir waren nicht die einzigen). Auch die Tische, die oft den Namen nicht verdienten, weil oben einfach Holzplatten aufgeschraubt waren, und die Tischdecken waren meistens schmutzig, die Serviettenspender, Salz- und Pfefferstreuer und Zuckerbehälter waren regelrecht versifft. Gereinigt wurden diese nie. Genau wie die Tische in der Lobby und der Bar, welche praktisch nicht gereinigt wurden und tagelang die gleichen Ränder von den Gläsern und Brösel drauf hatten. Auch Tischchen in den Stockwerken, auf denen Leute halbvolle Gläser und Flaschen abgestellt hatten, wurden nicht aufgeräumt. Geschirr und Müll wurden jeden Tag mehr, das Reinigungspersonal hat dies jedoch nicht gekümmert. Das besserte sich auch nicht wirklich, nachdem wir den Hotelmanager mehrmals darauf hingewiesen hatten und er Abhilfe versprach. Der Pool war in der Regel klar und sauber, an einem Tag war er jedoch schon morgens trüb, dies ließ auch im Laufe des Tages nicht nach. Den ganzen Tag sind dort Angestellte rund um den Pool unterwegs, diese haben sich jedoch nicht dafür interessiert. Erst als wir darauf hingewiesen haben, wurde offensichtlich die Filteranlage gewartet, so dass das Wasser am nächsten Tag wieder klar war. Es sollte aber eigentlich nicht die Aufgabe der Touristen sein, täglich auf Missstände hinzuweisen, die das Personal nicht erkennt oder sich nicht dafür zuständig fühlt. Das Ablaufgitter am Pool war an mehreren Stellen beschädigt und nur notdürftig geflickt, was zu Stolperfallen und Verletzungsgefahr führte. Wenn man etwas in einer der Bars trinken möchte, bekommt man eine Karte mit 4 Cocktails und 1 Kindercocktail vorgelegt. Viele der Barkeeper wissen jedoch nicht mal, wie man diese 4 einfachen Drinks mischt und dass diese überhaupt auf einer Karte stehen (inkl. Zutaten). Man muss es ihnen immer wieder erklären und bekommt dann von 5 verschiedenen Barkeepern 5 x einen anders gemischten Drink, obwohl immer der gleiche bestellt wurde. Auch gab es an der Poolbar keine Eiswürfel. Nach allen anderen Getränken muss man fragen, da keine Karte existiert, auf der alle erhältlichen Getränke aufgeführt sind. Im Strandimbiss hatten sie leichte Styroporteller zum Mitnehmen, die durch die Meeresbrise ständig durch die Gegend geweht wurden und so öfter im Meer landeten. Mikroplastik lässt grüßen. Auch tropfte es in diesem Außenrestaurant von der Decke, so dass sich unten eine Wasserlache bildete, die den Boden sehr rutschig machte. Ich bin dann auch dort ausgerutscht und habe mir das Knie aufgeschlagen und das Bein verdreht. Die Strandliegen waren schmutzig und zum Teil klebrig, ein toter größerer Fisch lag längere Zeit(Tage) am Strand. Die Musik am Pool ließ auch zu wünschen übrig, da zig mal am Tag die gleichen paar Songs gespielt wurden. Wer schon vormittags in Clublautstärke beschallt werden mochte, war dort richtig. Wir haben mit mehreren deutschen Urlaubern im Hotel gesprochen, die alle von den Zuständen völlig entgeistert waren. Das Hotel wird überwiegend von russischen Touristen besucht, es sind wenige Deutsche bzw. Mittel- und Südeuropäer dort. Unserer Meinung nach sollte das Hotel gar nicht mehr für den deutschen Reisemarkt angeboten werden, da der dort vorherrschende Standard einfach nicht den Mindestanforderungen entspricht. Positiv hervorzuheben ist, dass das Hotelmanagement sehr freundlich ist und sich zumindest bemüht zeigt. Schade nur, dass sich trotzdem nichts ändert.

Beliebte Aktivitäten

• Strand