- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Als wir bei der Anreise vor dem Hotel aus dem Bus ausgestiegen sind, wollte ich mich beim Anblick der alten Fassade gerade wieder umdrehen. Die klimatisierte Marmor-Empfangshalle richtete dieses Bild dann wieder und es kam Hoffnung auf. Das Hotel macht insgesamt einen älteren Eindruck, das oberflächlich (nur Malerarbeiten) vor der Saison 2007 renoviert wurde. Man findet an vielen Stellen Zeugen der jahrelangen Benutzung. Die Innenarchitektur in Empfangshalle und Treppenhaus des Haupthauses erinnert an sozialistische Vorzeigebauten Osteuropas (grosse Mosaike, goldbelegtes Stuck usw.). Dieses Bild wurde durch das Publikum abgerundet: geschätzte 80 % der Hotelgäste kamen aus Russland, Polen, Ungarn etc. . Die fühlen sich im Samara auch sichtbar wohl, da es wohl deren Geschmack von gepflegtem Hotelurlaub sehr gut trifft. Das Samara spricht vor allem junge Paare und Familien an, mit keinem allzu grossen Anspruch auf Komfort und gepflegte Gastronomie. Einen Lift sucht man im Samara vergebens. Zudem gibts keine Rampen für Rollstuhlfahrer, dafür viele Treppen.
Die Zimmer sind recht gross, einigermassen sauber und sehr kitschig möbliert. Sie wirken dabei schon älter, sind aber offensichtlich vor dieser Saison vom Maler renoviert worden. Die Badausstattung war aber noch die Erstausstattung und entsprechend abgewohnt. Diesen Eindruck bekam man auch von den Möbeln und Türen/Fenstern. Die Klimaanlage funktionierte auf 2 von 3 vorhandenen Stufen und ermöglichte so eine erträgliche Zimmertemperatur. Die Bettwäsche wurde nicht täglich gewechselt. Die Handtücher im Bad wurden täglich gewechselt.
Das All-Inclusive-Paket umfasste 3 Mahlzeiten im Restaurant, wobei das Mittagessen jeweils auch an der Pool-Snack-Bar oder an der Strand-Snack-Bar eingenommen werden konnte. Zusätzlich gabs zwischen 16 und 17 Uhr am Pool Kaffee (schmeckte furchtbar) und Kuchen. Die Getränke wurden an allen Restaurants/Bars zu allen Mahlzeiten (ausser Frühstück) in Hartplastikbechern ausgegeben, egal ob man Cola, Bier oder Wein bestellt hatte. Da es offensichtlich immer sehr schnell mit dem Befüllen dieser Becher gehen musste lief regelmässig die Limonade über den Becherrand und verklebte die zunächst Finger und in der Folge die Campingtische am Pool. Überhaupt war immer und an allen Ausgabestellen fürs Essen oder Getränke Schlangestehen angesagt. Die Kellner entpuppten sich dabei mehr als Entertainer, denn als serviceorientierte Mitarbeiter. In Deutschland hätte niemand die Probezeit überlebt. Das Buffet-Essen im Restaurant schmeckte fast immer sehr fad und zerkocht. Daher waren die kaum vorhandenen Salz- und Pfefferstreuer auch immer sehr begehrt. Regelmässig waren auch die Essensbehälter leer und es dauerte mehrere Minuten bis nachgelegt wurde. Auch Geschirr und Besteck war immer Mangelware. Die Salate schmeckte allesamt nach nichts und die 20 Essig- und Ölflaschen auf dem Nachbartisch waren so trüb, dass man gerne darauf verzichtete. Die Süßspeisen und das Obst haben noch am besten geschmeckt. Die Kellner waren auch sehr unmotiviert, die Tischdecken blieben trotz Flecken vom Gast zuvor auf dem Tisch, benutztes Geschirr wurde nicht abgeräumt. Stattdessen beschimpften sie sich untereinander und lautstark quer durchs Restaurant und stritten sich um die Gäste.
An der Rezeption war nur ein Hotelangestellter, der gebrochenes deutsch sprechen konnte. Der gab uns dann auch unseren Zimmerschlüssel. Gebucht war ein Appartement (lt. ITS-Hotelbeschreibung ein grösseres Zimmer mit 2 separaten Schlafzimmern). Das Zimmer (mit 1 Doppelbett) war rd. 35qm incl einem kleinen offenen Nebenraum (mit 1 Einzelbett). Da wir mit 4 Personen waren reklamierten wir an der Rezeption. Man bot uns an ein weiteres Zustellbett in den kleinen Nebenraum zu stellen, das wir aber dankend ablehnten und auf das gebuchte Appartement verwiesen. Daraufhin bekamen wir eine Suite (1 grosses Zimmer mit Doppelbett und 2 Einzelbetten) mit defekten und wild zusammengewürfelten, total kitschigen Möbeln. Nach einer Nacht und einer weiteren Reklamation wechselten wir abermals das Zimmer in eine noch grössere Suite (ca. 45qm), die einigermassen erträglich möbliert war. Das gebuchte Appartement mit 2 separaten Schlafzimmern haben wir nie gesehen. Ob überbucht oder nicht vorhanden wissen wir nicht. An der Rezeption sind uns einige Familien begegnet, denen es ähnlich ging. Die Zimmerreinigung war beinahe ausreichend, wäre auch regelmässig Toilettenpapier nachgelegt worden.
Das Hotel liegt am nördlichen Rand von Sousse, rd. 400m vom tollen Sandstrand und 30 Bus-Minuten vom Flughafen Monastir entfernt. Direkt vor dem Hotel ist eine vielbefahrene Strasse mit kleineren Supermärkten, Fast-Food-Gastronomie und einem Steakhouse. Zusätzliche Einkaufsmöglichkeiten in wenigen hundert Metern vom Hotel. Im Hotel werden die wichtigsten Ausflugsmöglichkeiten in Tunesien angeboten, die wir aber nicht genutzt haben.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Im Innenhof gibt es 2 grössere Pools (1 rechteckiges 25-Meter-Becken und ein rundes Becken mit 3 grossen Wasserrutschen und abgetrenntem Babybecken). Zusätzlich gibt es noch ein 1 separates Babybecken. Die Wassertemperatur lag immer zwischen 25 und 28 Grad. Über den ganzen Tag verteilt werden Animationsprogramme angeboten (Wassergymnastik, Wasserball, Aerobic etc.). Eine Poolreinigung habe ich nie gesehen (das mag aber auch daran liegen, daß wir erst immer ab 08. 30 Uhr aufgestanden sind). Die Anzahl der Liegen am Pool war natürlich zu gering für alle Hotelgäste, so daß die Stühle der Poolbar auch immer komplett ausgebucht waren. Das Abendprogramm auf der Showbühne am Pool startet immer um 21 Uhr mit der 30-minütigen Mini-Disco. Danach gibts entweder eine Show (bei uns wars eine Fakir-Show) oder ein Spieleabend mit den Hotelgästen. Jeden zweiten Tag spielt hier eine 2-Mann-Band (hoffentlich erschlägt bald mal jemand den Sänger). Für Sicherheit an den Wasserrutschen sorgten immer 3 Animateure gleichzeitig. Im Kinderclub mussten sich die Kinder stundenweise auf einem verwahrlosten Spielplatz vorwiegend selbst beschäftigen mit einer Aufsichtsperson. Die öffentlichen Toiletten im Hotel waren ekelhaft, da sie nur einmal am Tag gereinigt wurden. Der Strand ist ein sehr schön. 50-100m breiter feiner Sandstrand mit Strandschirmen. Bis ca. 50 Meter im Meer kann man noch stehen, die sanften Wellen liefern eine leichte Brandung. Achtung: vereinzelt Quallen im Wasser die leichte Verbrennungen verursachen können. Angebotene Wassersportarten sind Bananenboot, Wassersofa, Jet-Ski und Fallschirmgleitfliegen hinter einem Sportboot. Die Liegen am Strand können gegen eine Tagesgebühr von 2 TD (rd. 1, 20 €) pro Liege gemietet werden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im August 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Frank |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |