- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel selbst ist nicht all zu groß. Die anderen Hotels in der Anlage kann man dagegen schon als echte Urlaubskasernen bezeichnen. Das Royal Bay dagegen liegt sehr ruhig am Ende der Anlage. Unser Zimmer war soweit in Ordnung. In der Vorsaison war es noch nicht zu voll, man merkte aber, dass gegen Ende Juni hin immer mehr Touristen kamen und auch die Situation im Restaurant sich verschärfte. Der Zustand des Hotels entspricht dem, was man von Gebäuden in einem derart armen Land nun mal erwarten kann. 4 Sterne sind aber nicht gerechtfertigt. Leider gab es auch häufiger Stromausfälle. Darunter litt dann auch die Zubereitung der Speisen. In der Anlage gibt es gute Ärzte mit deutschen Krankenwagen (neueste Mercedeswagen mit Binztechnik) und deutschen Sanitätern. ...in der Vorsaison lies es ich noch aushalten. Gegen Ende merkten wir aber bereits, wo das ganze hinführt. Und all die schlechten Bewertungen, die jetzt gekommen sind, haben uns veranlasst auch etwas zu schreiben. Die Anlage hat jüngst den Besitzer gewechselt (von Iberostar zur Victoria Group). Seit dem soll die Qualität rapide abgenommen haben. Dem Boss scheint es aber gut zu gehen. Dieser hatte sich angekündigt und neben der Anlage wurde ein Stück Strand abgesperrt und mit einem Condo bebaut. Jeden Tag wurde dieses mit Matratzen, Musikanlage, Dusche und allem bereit gehalten. Alles war picobello. Da waren meist mehr Angestellte damit beschäftigt auf die Ankunft des Chefs vorbereitet zu sein, als damit, den Gästen etwas zu Essen bereitzustellen. Das war absoluter Wahnsinn.
Die Zimmer sind nett und hübsch eingerichtet. Die Klimaanlage könnte stärker sein. Fernseher haben wir nicht genutzt, genau wie den Zimmersafe. Das ist Wucher (2 Wochen über 50€) in einem Land mit erhöhtem Sicherheitsrisiko Gebühren für sowas zu verlangen. Wir haben unsere Wertsachen immer bei uns gehabt. Auch am Strand. Im Zimmer gab es nichts zu klauen. Die Handtücher waren sauber. Unser Kinderbett war aber sehr provisorisch genau wie die Matratze dafür. Es handelte sich um einen Auflieger für Gartenbänke, der gar nicht richtig reinpasste. Unser Sohn verrutschte immer und lag sehr unbequem und schlief dementsprechend schlecht. Nach ein paar Tagen haben wir dann ein weiteres Bett auf dem Gang mit Matratze gesehen und die Putzfrau gebeten, uns diese Matratze zu geben. Hat sie auch gemacht.
Da wir in der Vorsaison waren, hatten wir das Glück auch regelmäßig noch Sitzplätze im Restaurant zu bekommen. Schwieriger gestaltete es sich, einen der 3 Kinderstühle zu bekommen. Diese waren italienischen Fabrikats aus Plaste mit Stoffbezug. Ab und zu wurden die Bezüge gewaschen, so dass schlimmstenfalls auch mal nur ein Kinderstuhl da war. Es gab noch welche aus Holz, aber in denen konnte man sein Kind nicht angurten. Leider waren die Stühle aber so schmuddelig, dass jedes Kind prinzipiell den Dreck der anderen Kinder aufnahm. Das Essen selbst war zwar nicht so abwechslungsreich, aber dafür umfangreich. Wer also nicht jeden Tag versucht alles zu essen (und das ging nun wirklich nicht) hat durchaus einen abwechslungsreichen Speiseplan. Das Obst war in Ordnung, genau wie Eis und Kuchen. Auf das Essen können wir zu dem Zeitpunkt nichts kommen lassen. Mit Tassen, Gläsern und kleinen Löffeln gab es da schon eher Probleme. Die waren knapp. Die Kellner konnten meist Englisch. Einige von ihnen waren wirklich gut. Andere dafür das ganze Gegenteil. Eine neue Kellnerin (und es gab ständig neues Personal) konnte in ihren Absatzschuhen kaum laufen, sprach kein Englisch und schaute immer grimmig und versuchte nur hübsch zu sein. Einmal stellte sie ein Glas Wasser auf meinem Tellerrand ab, wodurch dieses natürlich umfiel und meine Hose nass war. Sie entschuldigte sich eilig und lief davon. So lies sie mich dort sitzen! Beim Essen kamen auch immer Putzfrauen und kehrten zwischen den Tischen. Eine von ihnen sprach kein Englisch, war aber immer extrem lieb zu unserem Sohn. Der freute sich immer, wenn sie kam. Das war niedlich. Den guten Angestellten haben wir zum Schluss heimlich Trinkgelder gegeben. Die Kellner und Putzfrauen dürfen normalerweise solches Geld nicht annehmen. Auf dem Weg in der Anlage gibt es eine Strandbar wo es Hot Dogs gibt. Davon abgesehen, dass die wirklich widerwärtig schmecken, waren unsere Brötchen verschimmelt. Aber wirklich eindeutig verschimmelt. Wir haben das den Angestellten gezeigt und versucht zu erklären, dass es sich um Schimmel handelt. Die taten bloß verwundert und haben gar nix kapiert (oder wollten es, wie so oft, nicht kapieren).
Service ist den meisten Angestellten ein Fremdwort. Genau wie die wenigsten Englisch oder Deutsch sprechen konnten oder wollten. Warum eine Rezeptionistin in einem 4-Sterne-Hotel nicht mal Englisch kann ist verwunderlich. Viele Wochen nach dem Urlaub ist uns noch etwas anderes aufgefallen. Wir haben 16 Urlaubskarten an 4 verschiedenen Tagen im Hotel an der Rezeption, mit Briefmarken versehen, abgegeben. Der Versand gehört laut Hausordnung zum Service. Leider ist bis heute keine einzige Karte in Deutschland angekommen. Man kann sich seinen Teil denken, wenn man bedenkt, wie arm die Menschen dort sind und dass Gerüchten zu Folge viele Angestellte erst nach der Saison ausgezahlt werden...wenn überhaupt. Wir hätten die Karten jedenfalls lieber selbst in einen Briefkasten werfen sollen. Wichtig ist noch anzumerken, dass es in der gesamten Anlage keinen Geldautomaten und keine Telefonzellen gibt. Man kann an den Wechselstuben mit der Kreditkarte gegen extreme Abschläge Geld abheben. Auch sonst lohnt sich der Tausch in Sonnenstrand, da man in der Anlage wirklich schlechte Kurse hat. Mit der Putzfrau waren wir aber ganz zufrieden.
Das Hotel liegt schön ruhig direkt am Strand. Vorausgesetzt man hat ein Zimmer mit Meerblick, schaut man morgens auf ein wunderschönes ruhiges Schwarzes Meer. Da hier aber das Ende der Anlage ist, wird der Strand auch nicht so gut gepflegt. Je nach Wetterlage (Wellengang) waren mal mehr und mal weniger Steine im Sand. Eigentlich liegt es auch ganz ruhig, wenn da nicht die Dauerbeschallung über die Lautsprecher am Strand wäre. Bulgarien stand lange unter osmanischer (heute türkisch) Herrschaft. Das hat das Land geprägt und orientalische Musik gibt dem ganzen ein gewisses Flair. Wenn man sich die Musik aber die ganze Zeit und auch Mittags anhören muss und dann auch noch in wirklich miserablen Deutsch irgendwelche Sportwettkämpfe angekündigt werden, ist man schon versucht die Kabel der Lautsprecher zu kappen (an dem Punkt waren wir über die Stromausfälle auch froh). Im Ürbigen wurden die Wettkämpfe nicht auf Englisch angekündigt. Man kennt sein Klientel eben ;-) Wir können aber nicht behaupten, dass wir wirklich Probleme mit Briten hatten, die definitiv in der Überzahl waren.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Unser Sohn ist noch sehr klein. Deshalb kam Animation für ihn nicht in Frage und auch wir brauchen sowas nicht. Es scheint aber immer etwas geboten zu werden. Einmal haben wir mittags beobachtet, wie ein paar Animateure eines deutschen Reiseveranstalters mit den Kindern ohne Getränle und teilweise ohne Mützen am Strand neben uns in der sengenden Sonne "spielte". Es wurde diverses Sandspielzeug ausgeschüttet und dann konnten sich die Kids beschäftigen. Das war sehr verantwortungslos. Den Pool haben wir nicht wirklich benutzt, da wir ja das Meer hatten. Im Pool gehen die Fliesen ab, was besonders im Eingangsbereich schmerzhaft werden kann. Am Strand gibt es keine Auflagen für die Liegen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Annett & Marcel |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 1 |