- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel ist mit 750 Zimmern ist sehr groß und weitläufig angelegt. Das sollte man beachten, wenn man sich für dieses Haus entscheidet - die Wege können schon mal weiter sein. Allerdings sitzt man dafür auch nicht in einem Hotel-Hochhaus, sondern in einem schön angelegten Hotelkomplex mit mehreren Gebäuden, die wie eine schneeweiße afrikanische Stadt anmuten. Die Gebäude haben maximal 3 Etagen und keine Fahrstühle, aber es gibt überall Rampen, so dass man mit Gepäck, Rollstühlen, Gehhilfen usw. gut alles erreichen kann. Anlage und alle Bereiche sind sehr gepflegt und sauber. Man sieht überall Gärtner und Putzdamen, die ihren Job sehr gründlich machen. Das Hotel bietet einen 24-Stunden All-Inclusive Service, an der Rezeption gibt es rund um die Uhr Mineralwasser mit und ohne Kohlensäure fürs Zimmer. In der Lobby gibt es eine WiFi-Zone, ein kostenpflichtiges Internetterminal (€ 3,-- für 15 Min), einen Bücherschrank, an dem man sich bedienen kann, wenn die Reiselektüre ausgeht (man kann auch gerne ausgelesene Bücher dalassen), Autovermietung und die Infostände der internationalen Reiseunternehmen. Die Infotafel der Animation steht auch im Lobbybereich, auf dem Desk des Kassierers liegt eine Infomappe des Hotels aus und ein leider selten aktualisierte Wettervorhersage für die kommenden Tage. Zu unserer Reisezeit Mitte Januar war das Hotel gut besucht von Gästen jeden Alters, darunter viele Familien mit kleinen Kindern. Wir hatten den Eindruck, dass die meisten Gäste aus Skandinavien stammten, dann Franzosen, Briten, Italiener, Portugiesen oder Spanier, Niederländer und Deutsche - die ganze World of Tui war vertreten wie in vielen Riu Hotels. Liegen reservieren konnten dabei Gäste aus deutschen Landen genauso gut wie aus allen anderen Nationen, Italiener und Franzosen waren temperamentsbedingt vielleicht etwas lauter als andere, aber im großen und ganzen waren unsere Mit-Urlauber sehr angenehm und wir haben keine 'Ausfälle' erlebt, wie andere Kritiken hier vermuten ließen. Die Kapverden gehören zu Afrika, liegen mitten im Atlantik und bestehen aus kleinen Inseln mit wenig Infrastruktur. Man sollte als Urlauber bedenken, dass fast alle Lebensmittel und Waren per Schiff angeliefert werden müssen und sich nicht sofort beschweren, wenn es mal keine Bananen gibt… Wir haben den Kapverdischen Abend im Fon Banana mitgemacht. Eine abenteuerliche Fahrt in einem Kleinbus mit defekter Federung auf den 'Straßen' Boa Vistas eingeschlossen. Das Essen war gut, die Musik prima und das Unterhaltungsprogramm - lokale Tänze vorgeführt vom Bedienungspersona - war liebenswert unprofessionell und unterhaltsam. Die Band wurde im Laufe des Abends immer größer und die Besetzung wechselte, wir denken, dass jeder, der wollte, mitspielen konnte und dies mit Freuden und sehr gut gemacht hat. Reservieren konnten wir beim Ausflug in den Süden direkt, es wird aber auch über örtliche Reiseunternehmen angeboten - Prospekte bekommt man bei Ankunft am Flughafen in die Hand gedrückt. Bei der Reisezeit aufpassen. Wir waren im Winter dort, es war sehr windig, aber wir empfanden das Klima sehr angenehm von den Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit her.
Unser Doppelzimmer war etwas klein, mit Doppelbett (geteilt), 2 Nachttischen, einer Kommode, die auch als Fernsehtisch (Flachbildschirm, mehrere deutsche Satellitenprogramme) und Koffertisch schon so voll, dass für die beiden Korbsessel mit Tischchen nur noch ein schmales Stück am Fenster blieb. Das Zimmer verfügt eine individuell regelbare Klimaanlage und einen Deckenventilator. Die Dekoration ist sehr schön, erdfarben und afrikanischer Stil, mit den 3-fach - Vorhängen (Gardine, Verdunkelungsgardine und Übergardine, kann man das Zimmer komplett verdunkeln, wenn man möchte. Zum Bad gehts durch einen offenen Türbogen. Dort findet sich eine mit Perlenvorhang abgeteilte Kleiderstange, der kostenlose Safe und ein kleiner Kühlschrank unter dem großen Waschtisch mit viel Ablagefläche und großem Spiegel - kein Kosmetikspiegel. Auch die Dusche ist offen, mit Vorhang, nur das WC hat eine Tür. Es gibt einen Haartrockner, kleine Seifen, Shampoo und Duschgel in Portionspackungen und die übliche Duschhaube. Die Möbel sind schon etwas in die Jahre gekommen und teilweise haben sie kleine Macken in der Oberfläche, aber alles war picobello sauber und gepflegt und wurde jeden Tag aufs neue gründlich geputzt. Die Balkone sind mit 2 Plastikstühlen, einem Tisch und einem Trockengestell ausgestattet. Auch hier wurde alles sehr sauber gehalten. Leider lag er auf der Schattenseite und bot keinerlei Windschutz, so dass wir ihn kaum nutzen konnten.
Es gibt ein Hauptrestaurant, wo es zu den Hauptessenszeiten aufgrund der Gästezahl unruhig ist und laut sein kann, ein Pool-/Strandrestaurant und 3 Spezalitätenrestaurants (kapverdianisch, afrikanisch und asiatisch). Im Hauptrestaurant gibt es morgens, mittags und abends Büffet, im Poolrestaurant kontinentales Spätaufsteherfrühstück, mittags Snacks und ein etwas kleineres Angebot als im Hauptrestaurant und abends gibt es dort die kapverdischen Spezialitäteen. Das Essen war vielseitig und geschmacklich gut, die Auswahl sehr groß. Wer unbedingt ganz heiß essen möchte, findet eine Mikrowelle zum Erhitzen der Speisen. Schade war, dass die verschiedenen Gerichte so spärlich beschriftet waren. Ich weiß gerne im Voraus, ob im Gemüsesalat Fisch oder Fleisch versteckt ist und welche Hauptzutat im Ragout ist - sei es wegen Unverträglichkeiten oder einfach weil ich manches nicht mag. Außer verschiedenen HP-Saucen, Tabasco und Öl- und Essigsorten stand nichts zum Nachwürzen der Speisen bereit. War ein bisschen schade, denn es wird (wohl aus Rücksicht auf die internationalen Gäste) nicht besonders stark gewürzt. Beim Frühstück findet sich etwas für jeden Geschmack vom Full English Breakfast, verschiedenen Brot- und Brötchensorten, Käse, Fisch, Salat, Aufschnitt, süße Aufstriche, Joghurts, Quarkzubereitungen, Cerealien, Obst, Kuchensorten fürs italienische Frühstücksherz... Tee bereitet man sich selbst, Kaffee kommt in Kannen an den Tisch oder man holt sich tassenweise aus den Automaten, die Säfte sind Automaten-Pulvergetränke, Sonntags gibts Sekt und Lachs. Mittags- und Abendbüffets bieten eine große Auswahl an Vor- und Hauptspeisen, einiges wird frisch gegrillt oder gebraten, es gibt eine große Auswahl an Salaten und ein Salatbüffet mit sehr vielen Zutaten, Obst, Käse, einige Puddingsorten, die frisch zubereitet zu sein scheinen und die üblichen international gleich schmeckenden Kuchenteilchen. Wir haben das Kapverdische und Afrikanische Büffet ausprobiert und fanden beide gut. Es ist etwas ruhiger in den Restaurants als im Hauptrestaurant zu den Haupt-Essenszeiten und die Auswahl war gut. Im Kapverdischen Restaurant bedient man sich an Pfannen mit Glasdeckel, was aus hygienischen Gründen in dem offenen Restaurant bestimmt sinnvoll ist, aber leider auch sehr umständlich beim Jonglieren mit dem heißen Teller (keine Servietten zum Anfassen!) leider auch etwas umständlich. Bars gibt es am Strand und in der Lobby, in der Lobbybar kann man etwas anderen Kaffee bestellen als an den Selbstbedienungsautomaten. Bier, Softdrinks zapft man zum Teil selbst, Cocktails trinkt man besser in anderen Teilen der Welt aber die Liköre und Mixgetränke fanden wir sehr gut. In allen Bereichen ist es sehr sauber, Geschirr und leere Gläser werden fix abgeräumt und Tische zwischendurch abgewischt in der Bar.
Check-in und Check-out verliefen schnell und reibungslos. Es gab eine Übersichtskarte mit Wegbeschreibung, die Koffer wurden aufs Zimmer gebracht. Die Zimmerreinigung war top, es wurde gründlich geputzt und gewischt . Gereinigt wird zwischen 8 und 16 Uhr, mal war das Zimmer nach dem Frühstück schon fertig, mal erst am Nachmittag - bei Zimmerwechsel haben wohl die Zimmer, die neu bezogen werden sollen, Priorität. Das Personal in allen Bereichen war sehr freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend, man wird überall und ständig gegrüßt. An der Rezeption haben wir eine Dame mit Deutschkenntnissen getroffen, sonst kommt man überall mit Englisch gut durch - sofern man nicht die Amtssprache Portugiesisch lernen möchte, weil man ja in dem fremden Land zu Gast ist. Zusatzleistungen wie Kinderbetreuung , Kinderclub oder Arztservice gibt es, haben wir aber nicht in Anspruch genommen und können sie nicht beurteilen.
Boa Vista ist eine karge Insel und bietet hauptsächlich Strände, Sand, Stein und Geröll. Wir fanden es dabei sehr reizvoll. Der Transfer vom Flughafen dauerte gerade mal 5 Minuten, aber wegen des geringen Flugverkehrsaufkommens und der Windverhältnisse haben wir nie Fluglärm gehört. Die Maschinen im Landeanflug waren über dem Meer zu sehen, aber nicht zu hören. Das Hotel liegt direkt an einem schönen, weitläufigen Strand mit weichem weißen Sand. Wer mag, kann lange Strandspaziergänge unternehmen oder auch am Strand entlang nach Sal Rei wandern. Das dauert aber ziemlich lange und man sollte vielleicht doch eines der Taxis nehmen, die am Hotel warten. Sie werden über die Rezeption gerufen, eine Strecke kostet € 10,--. Im Hotel gibt es eine Handvoll kleiner Geschäfte, die Kleidung, Souvenirs und Dinge des täglichen Urlauberbedarfs anbieten. Viel billiger gibt es alles in Sal Rei. Sal Rei ist klein, man kann die interessanten Plätze gut zu Fuß erkunden. Dabei wird man ständig von selbsternannten Guides angesprochen und von Ladenbesitzern, man muss selber wissen, wie man damit umgeht. Preisvergleiche lohnen sich, handeln ebenso. Kaffee, der im Hotel für € 6 angeboten wird, gibts im kleinen Supermarkt für weniger als die Hälfte, Fogo-Wein kostet statt € 19 nur € 8, die Souvenirhändler in Sal Rei setzen ihre Anfangspreise auch mehr oder minder hoch an. Ausflüge werden von Tui und örtlichen Anbietern angeboten. Meist eine Tour in den Süden und eine Tour in den Norden der Insel. Besondere Sehenswürdigkeiten gibt es nicht zu sehen, aber man bekommt einen guten Eindruck von der Insel und deshalb lohnen sich die Ausflüge auf jeden Fall.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Animation ist unaufdringlich und bietet tagsüber verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten von Petanque über Schießen, Wassergymnastik bis Tanzunterricht und Bingo. Es gibt Tennisplätze und am Strand kann man Kitesurfen, im Pool wird kostenloses Schnuppertauchen angeboten. Das Animationsteam bietet abends sehr gute Shows, später öffnet die Karaokebar und die Disko. An Pool und Strand gibt es viele Liegen und fest installierte Sonnenschirme und Überdachungen, gut ist der Windschutz durch Hecken am Pool und am Strand. Wir fanden zu jeder Zeit freie Liegestühle, trotz 'Handtuchwerfern', die erst am späteren Nachmittag erschienen. Der große Poolbereich 3-geteilt, der mittlere Pool - mit swim-up-Bar und Whirlpool, erschien wärmer als die seitlichen. Baden im Meer ist auf den Kapverden nicht immer möglich durch hohe Wellen und Strömungen. Wir haben meistens die gelbe Badeflagge gesehen, häufig auch die rote, die grüne während unserer Urlaubswoche nie.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Januar 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Doris |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 95 |