- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Dieses Riad hat lt. eigener Angabe über 50 Zimmer, verschiedener Größe und Ausstattung im 1. und 2. Stockwerk oberhalb einer Ladenzeile mit kleinen Geschäften. Die Einzelzimmer haben die Größe einer möblierten Abstellkammer (Zi.27 - ohne TV,Telefon und teils Warmwasser) bis ansprechend (Zi.32) in Größe und Ausstattung (mit TV, Telefon und WW, jedoch mit undichtem Fenster zur Gasse - Stichwort Lärm und Nässe bei Regen). Diese Zimmer sind nur über eine Treppe erreichbar, befinden sich im 2. bzw. 1. Stock und jeweils von einer Balustrade aus über den Innenhof erreichbar. Für Menschen mit Handicap könnte dies ein Hindernis sein. Es wird zwar dauernd von morgens bis abends geputzt und gewischt, jedoch dies nur so intensiv außerhalb der Zimmer. In den Zimmern wird der Sand, den man unweigerlich vom Strand herein trägt regelmäßig von links nach rechts gewischt. Staubsauger sind unbekannte Stromfresser. Das qualitativ relativ einfache Frühstück wird im Restaurant im Erdgeschoss serviert, wahlweise auch im Innenhof. Der Kaffee und die warme Milch werden in offenen Karaffen serviert. Das beschleunigt die Mahlzeit, will man diese Getränke nicht kalt zu sich nehmen. Jedoch sind gepresster Orangensaft, viel süße Sachen, wie Kuchen Marmelade, Pudding, Céralien und Crêpes Bestandteil des Frühstücks. Um den Frühstücksraum zu erreichen, müssen die Kellner den Innenhof durchqueren um in die Küche zu gelangen - lange Wege - nicht besonders ideal. Die Differenz beim Veranstalter von Unterkunft mit Frühstück zu Halbpension ist mit über 15€ unangemessen hoch. In den Restaurants in unmittelbarer Nähe zum Riad kann ein einfaches Menü (z.B. Tajine) bereits ab 50 Dirham (ca. 5€) eingenommen werden. Auch sind am nahen Hafen zu einem ähnlichen Preis, nicht nur tagsüber, ausreichend Möglichkeiten vorhanden, frischen Fisch (Dorade oder Krustentiere) zu essen. Bei meinem 10-tägigen Besuch war das Riad nur mit max. 20 Gäste belegt. Viele hielten sich nur 1-2 Tage während einer Rundreise dort auf, also häufige Wechsel mit Lärm, auch in den Morgenstunden. Der Altersdurchschnitt war gemischt, von Kleinkind mit jungen Eltern, Singles und Paaren jeden Alters, überwiegend Europäer hatten das Riad gebucht (aus Spanien, Frankreich, Benelux, Deutschland und Skandinavien). Zur Verständigung mit dem freundlichen und hilfsbereiten Personal sind Englisch-, besser Französisch-Kenntnisse von Vorteil. Auf dem Dach befindet sich eine Terrasse mit Liegen. Von dort hat man auch einen Blick auf die zugemüllten Terrassen der Nachbarhäuser. Hinter dem Frühstücksraum befindet sich ein kleines Hammam. Ansonsten gibt es keine weiteren Besonderheiten. Die Ausstattung der Zimmer, Räume und Terrasse ist nicht besonders zu erwähnen und für ein Riad dieser Art normal und austauschbar, weil Geschmackssache, auch wenn man gern auf das Alter des Gemäuers verweist. Aufgrund der Verschiedenheit der Zimmer geht es von Himmelbett mit Baldachin (Zi.32) und in das Mauerwerk eingelassene Schränke (dort sollte auch mal geputzt werden) bis zu lieblos. Also für ein Riad eigentlich nichts besonderes Jedoch sorgen die vorgefundenen Matratzen für einen angenehmen Schlaf. Gewöhnungsbedürftig, aber bekannt, sind die täglichen Rufe des Muezzin, die allgegenwärtigen Möwen und je nach Lage des Zimmers, die undichten Fenster bei ständigem Wind und Regen, auch die nächtlichen lautstarken Auseinandersetzungen der Passanten in den Gassen. Die Zimmer sind mit kleinen Elektro-Radiatoren bestückt. Das ist bei den kühlen Nächten im Winter durchaus sinnvoll. Für den Allgemeinzustand gebe ich 3,5 Sterne (in der Skala nicht vorgesehen). Da ich im Urlaub kein Handy benutze - keine Angabe. W-lan ist vorhanden und kann in der Nähe einiger Verstärker im Haus genutzt werden, jedoch mit Geduld. Das Preis-/Leistungsverhältnis war zu meinem Reisezeitpunkt angemessen. Allerdings sticht dieses Riad nicht besonders hervor, es gibt dort genügend ähnliche Riads. Ich würde diesem Haus lediglich 3 marokkanische Sterne verleihen. Das Personal ist überwiegend angelernt und langweilt sich aufgrund der geringen Gästezahl, ist jedoch freundlich (schließlich lebt man auch vom Trinkgeld). Eine Weiterempfehlung fällt aufgrund einiger aufgeführter Mängel schwer. Allein die Lage reißt es nicht heraus.
Das Zimmer habe ich bereits teilweise beschrieben. Es gibt keinen Balkon/Terrasse. Vor den Zimmern befinden sich Sitzgelegenheiten auf der Balustrade. Die Möblierung ist einfach, zweckmäßig und abgenutzt, teilweise ziemlich verstaubt. 1001-Nacht-Eindrücke kommen nicht auf. Nicht alle Zimmer haben Telefon und TV. Teilweise hapert es mit dem Warmwasser am Nachmittag, wenn man vom Strand kommt. Kühlschrank und Kaffeemaschine sind nicht vorhanden. Es empfiehlt sich einen Tee-Kocher mitzunehmen. Bei starkem Regen sind nicht nur die Fenster undicht, sondern im oberen Stockwerk auch die Dächer und Wände (Wasserflecken). Das Bad ist klein und der Einstieg in die Wanne (Zi.32) erfordert etwas Gelenkigkeit, da durch eine fest installierte Glaswand (statt Vorhang) dieser halbseitig versperrt ist. Müll wird entsorgt, die Fußböden gewischt, die Armaturen jedoch ziemlich verkalkt. Eine gründlichere Reinigung der Zimmer wäre von Vorteil.
Da ich lediglich mit Frühstück gebucht hatte (bereits beschrieben), bleibt eine weitere Bewertung, bis auf den Preis für das Abendessen, unberücksichtigt.
Die Freundlichkeit ist nicht nur wegen der Trinkgelder vorhanden. Mit den Fremdsprachenkenntnissen hapert es. Deutsch ist eine Fremdsprache. Englisch-, besser Französisch-Kenntnisse von Vorteil. Die Art der Zimmerreinigung habe ich bereits beschrieben.
Das Riad liegt in der Medina und ist nur fußläufig erreichbar. Der Transfer endet i.d. Regel am Stadttor Bab Sbaa. Von dort begleitet der Fahrer oder auch von dort die emsigen älteren Herren mit Karren bis zum Riad, gegen ein kleines Salär. Die Entfernung zu Flughäfen in Marrakesch oder Agadir beträgt etwa 200 km. Der Transfer ohne Stopp beträgt etwa drei Stunden. Jedoch sind die Fahrer meist übermüdet oder legen während des Transfers ungefragt in genau bestimmten Cafes eine Pause ein. In unmittelbarer Nähe des Riads befinden sich viele kleine Geschäfte, Restaurants, Cafes, Moscheen und Wechselstuben. Richtung Hafen reiht sich ein Restaurant oder Imbiss an das nächste. Nach 21 bis morgens gegen 9 Uhr sind diese Einrichtungen in den Gassen geschlossen. Nachtleben findet nicht statt. Der öffentliche Verkehr wird meist mit einem 'Petit Taxi' außerhalb der Medina bewerkstelligt. Es fahren täglich Überlandbusse (CTM, Supratours) von verschiedenen Haltestellen in Richtung Agadir (AGA), Marrakesch (RAK), Casablanca für jeweils etwa 70 Dirham (ca. 7€). Die Reiseveranstalter unterhalten keine Büros oder Sprechstunden in den Hotels, sondern regeln wichtige Dinge telefonisch von AGA oder RAK aus. Um den Rücktransfer muss man sich selbst telefonisch bei der Reiseleitung kümmern/erkundigen. Hier hilft jedoch die Rezeptionist/in des Riads aus. Der Strand/die Promenade ist fußläufig nach knapp 10 Minuten erreichbar. Der Strand ist feinsandig. Jedoch durch den permanenten Wind ist auch die Promenade meist mit Sand bedeckt und dem obligatorischen Müll (viel Plastik und Papierreste). Von der Verwendung der Taxe von 25 Dirham pro Tag, die jeder Gast zu zahlen hat, sieht man dort eigentlich nichts. Es würde den meist untätigen Bewohnern zu einer kleinen regelmäßigen Einkunft verhelfen. Im Riad bestand die Rezeptionistin bereits am Ankunftstag auf Zahlund des Gesamtbetrages. Kein 'freundlicher' Empfang. Auf die Frage nach der Verwendung blieb sie die Antwort schuldig. Essaouira besitzt einen Flughafen, ist jedoch z.Zt. nur von London aus erreichbar. Auf den Straßen werden unverhohlen Drogen offeriert. Immerhin befindet man sich an einem Ort , an dem Jimmi Hendrix für eine sehr kurze Zeit gewesen sein soll. Das zieht natürlich nicht nur Spät-'Hippis' magisch an. In Kombination mit dem ständigen Wind bieten sich die Strände und der Ozean zum Kiten und Surfen an, wovon rege Gebrauch gemacht wird. Es empfiehlt sich unbedingt für Strandspaziergänge eine warme Jacke gegen den ständigen Wind mitzuführen.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im Februar 2016 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Manfred |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 6 |