Hotel Radisson Blu Edwardian Grafton

Die schätzungsweise 150 Hotelzimmer verteilen sich auf fünf Stockwerke in einem Gebäudekomplex aus dem vorletzten Jahrhundert. Alles ein wenig old fashioned, aber sauber. Das Hotel wird teilweise von Geschäftsreisenden und teilweise von Städteurlaubern aus aller Herren Länder besucht. Wer morgens keinen Riesenappetit hat, ist mit einem Besuch in einem der benachbarten Frühstücks-Cafés (Café Nero, Prêt-à-Manger, ...) besser bedient und kann sich das teure Hotel-Frühstück sparen.

Wir hatten Zimmer 438 gebucht und dafür umgerechnet 175 Euro als Doppelzimmer bezahlt. Dies war schon eine vergünstigte Firmenrate, da ich einen Business-Termin hatte. Das Zimmer war durchaus ansprechend mit viel dunklem Holz eingerichtet, das Mobiliar (wie das ganze Hotel) ein wenig in die Jahre gekommen, aber absolut sauber. Allerdings war das Zimmer sehr klein. Das begann beim Bett, wo die Füße von 2-Meter-Mitmenschen sicherlich am unteren Ende herausschauen würden, setzte sich fort beim kleinen Schrank mit wenig Stauraum sowie beim engen Gang, wo man nicht aneinander vorbeilaufen konnte. Und endete im Bad, das von zwei Personen gleichzeitig praktisch nicht betreten werden konnte. Witzigerweise verfügte dieses Bad über eine Doppeldusche mit zwei Duschköpfen. Dafür fehlte es aber an Haken und Ablagefläche. Ein weiteres Minus war die Hellhörigkeit. Da die Tür nicht bündig schloss und der Hotelflur nicht mit Teppichboden ausgelegt war, waren alle Hotelgäste, die auf dem PVC den Gang entlang liefen, überlaut zu hören. Und dies auch natürlich auch nachts um halb drei ...

Das Restaurant haben wir nicht genutzt, da es in der Nähe eine ganze Reihe netter Lokale gibt (empfehlenswert "Gails Kitchen" in der Bayley Street, "28-50" in der Marylebone Lane und "Camino" in der Nähe von Kings Cross). Das Frühstück war (wie ebenfalls schon in anderen Bewertungen angemerkt) bestenfalls durchschnittlich. Neben dem üblichen deftigen Breakfast-Angebot gab es ein wenig Obst, Joghurt, Müsli und eine Mini-Auswahl an Wurst und Käse. Die Versorgung durch das Personal erfolgte sehr schleppend. Teils, weil zu den Stoßzeiten zu wenig Servicekräfte da waren, teils, weil diese dann auch noch vor sich hinträumten. Der Frühstücksraum (der abends direkt auch in die Bar übergeht) ist übrigens sehr schräg ausgestattet, teilweise mit leicht verschlissenen Polsterbezügen in Farben und Mustern, die im günstigsten Fall Retro-Stil darstellen sollen und im ungünstigsten Fall halt noch aus den siebziger Jahren stammen.

Das Personal war insgesamt freundlich, aber zurückhaltend. Hilfsbereit an der Rezeption, eifrig bemüht beim Zimmerservice, aber ein wenig orientierungslos (diesen Eindruck aus älteren Bewertungen kann ich bestätigen) beim Frühstück.

Die Lage ist der Pluspunkt schlechthin, insbesondere für Kurzurlauber. Denn sie ist so zentral und so günstig an das Verkehrsnetz angeschlossen, dass man kaum Zeit unnütz damit verbringt, von A nach B zu kommen. Das Hotel befindet sich direkt an der Tottenham Court Road im Herzen Londons, 15 Fußgängerminuten von der Oxford Street entfernt. Die Underground-Station "Warren Street" mit zwei Linien ist direkt neben dem Hotel, ein halbes Dutzend Buslinien fahren keine 20 Meter vom Hoteleingang entfernt in alle Himmelsrichtungen ab. Die Flughafen-Transferbahnhöfe für Heathrow und Stansted (Paddington und Tottenham Hale) sind 6 bzw. 7 Stationen von "Warren Street" entfernt. In unmittelbarer Nähe (100 Meter Umkreis) sind Supermärkte, Elektronikgeschäfte, zwei Pubs, zwei Cafés, ein Sushi-Laden, ein MCD und eine Drogerie. Kurz und gut: die Lage habe ich für ein verlängertes London-Wochenende als absolut perfekt empfunden.

Beliebte Aktivitäten

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