Das Hotel Playa Calera bietet laut Homepage insgesamt 61 Junior-Suiten und 2 Royal Suiten. Die Belegung war zu unserem Reisezeitpunkt sehr angenehm, man bekam immer einen Platz im Restaurant und auf dem Dachpool war kaum die Hälfte aller Liegen besetzt; nur zwei Kinder haben wir während unseres Aufenthaltes gesehen. Die Einrichtung war schlicht und elegant zugleich und alles in einem guten Zustand. Auch bei der Sauberkeit gab es nichts zu bemängeln. Das Durchschnittsalter der Gäste lag etwa bei Mitte 40, wir waren somit die Jüngsten. Einziger Kritikpunkt war das Essen - näheres dazu in der Einzelbeschreibung. Fazit: Tolles Hotel mit schlechter Gastronomie.
Das Zimmer war außerordentlich groß mit breitem Doppelbett, geräumigen Bad, abgesenktem Wohnbereich mit Küchenzeile, Sessel und Couch sowie einem großen Balkon. Die Bilder auf der Homepage sprechen für sich! Wir hatten zwar keinen Meerblick, dafür aber rechts den Blick auf einen wunderschönen Berg, der im Abendrot leuchtete, und auf idyllische, orangefarbene Ferienwohnungen. Das Zimmer hatte zwei Kleiderschränke, einen Safe, einen Fernseher und einen Fön. Im Bad gab es neben dem WC zwei Waschbecken und eine Badewanne; Seife, Zahnpasta, Zahnbürsten, ein Kamm und Duschhauben lagen bereit. An der Sauberkeit gab es nichts auszusetzen! Leider war das Badezimmer nicht schalldicht, wodurch jedes Geräusch aus dem Bad auch im Zimmer zu hören war...
Die Gastronomie war das Einzige, was es am Hotel ernsthaft zu bemängeln gab. Das Frühstück war super, hier hat nichts gefehlt: Frisches Obst, verschiedene Brot- und Brötchensorten, Pfannkuchen, Donuts/süßes Gebäck, Müsli, Butter, Käse, Wurst, Marmelade, Schokoaufstrich, angemachtes Gemüse, Spiegel- und Rührei, krossen Speck, Säfte, Wasser und Kaffee.... ************* Das Abendessen - wir hatten Halbpension gebucht - war jedoch wirklich eine Enttäuschung. Das Salatbuffet bot jeden Tag Blattsalat, Gurke, Paprika, Oliven, Dosen-Mais und Ähnliches, dazu Essig, Öl, Salz und Pfeffer. Die Auswahl der Hauptspeisen war mehr als dürftig. Es gab jeden Abend drei verschiedene "Gerichte" und zwei Beilagensorten: mind. eines mit Fisch, mind. eines mit Fleisch, eines mit Gemüse und Beilagen. Für Vegetarier - wie mich - gab es somit eigentlich überhaupt keine Auswahl. Am ersten Tag war nur ein "Gemüseeintopf" vegetarisch, welcher nur aus Kürbis und Brühe bestand und leider überhaupt nicht gut schmeckte. Sonst gab es z.B. Kaninchen, Schwein, Fisch etc. Es gab nur an einem Abend zwei verschiedene vegetarische Gerichte: Kartoffelgratin und Gemüse in Tomatensoße, beides soweit gut. Ansonsten immer nur eine Beilage - einmal Pommes, einmal Pellkartoffeln, einmal Gofio-Brot - und dazu Gemüse in Tomatensoße. Dazu muss noch gesagt werden, dass die regionale Küche sehr bodenständig ist - "Reis mit Brühe" z.B. war dort ein Hauptgericht (leider auch noch mit Huhn), in Deutschland eben eher eine Aufbaumahlzeit bei Magen-Darm-Grippe... auch Pellkartoffeln und Gofio-Brot sind nun wirklich keine Gaumenfreuden. Fast jeden Abend fragte ich den deutschen Koch, welche von den wenigen Speisen vegetarisch waren, woraufhin er meist nur auf eine Schüssel und das Saltbuffett deutete. Er hatte zwar ein mitleidiges Lächeln für mich ürbig, den Speiseplan konnte er aber natürlich nicht einfach über den Haufen werfen. Meine Schwester (keine Vegetarierin) bewertete das Essen als "gut" - aber mehr auch nicht. Alles in allem: Für ein Vier-Sterne-Hotel absolut nicht gut genug. Viel zu wenig Auswahl, geschmacklich allenfalls gut, zu teuer für die, nun, eher unraffinierte gomerische Küche! Und noch einmal der Hinweis: Für Vegetarier absolut ungeeignet! Eine Pizza außerhalb zu essen lohnte sich mehr. Da die Getränke nicht im Preis inbegriffen waren, gilt es noch die Kellner zu bewerten: Diese haben leider meist recht lange auf sich warten lassen. Der Speisesaal war schlicht aber geschmackvoll anzusehen, besonders beim Frühstück saßen wir gerne draußen. Auf Lampen und Beistelltischen lag während der ganzen Woche eine sichtbare Staubschicht.
Die Hotelrezeptionistinnen waren freundlich und sprachen gutes Englisch. Auf die Frage, wieviel ein Taxi von X nach Y kosten würde, wurde uns eine Liste vorgelegt, durch welche der Preis genau ausgerechnet werden konnte (für längere Strecken gelten Pauschalpreise). Da wir keine Probleme hatten, können wir zum Umgang mit Beschwerden o.ä. keine Aussagen treffen. Die Zimmerreinigung erfolgte gegen die Mittagszeit, wodurch man in Ruhe ausschlafen, frühstücken und anschließend die Strandsachen aus dem Zimmer holen konnte, ohne die Reinigungskräfte zu stören. Wir waren mit dem Service sehr zufrieden.
Vom Fährhafen in San Sebastian bis zum Hotel fährt man eine gute Stunde über die Insel; die Fahrt lohnt sich jedoch allein wegen der spektakulären Aussicht, die sich nach jeder Kurve bietet. Das Hotel Playa Calera liegt im Valle Gran Rey, ca. 2 Minuten vom Hausstrand entfernt, der jedoch zu unserer Reisezeit nicht besonders ansehnlich war - direkt an der Straße gelegen und kein Sand, sondern relativ große Kieselsteine. Zum nächsten - und unserer Meinung schönsten Strand im Valle Gran Rey, wenn nicht sogar auf der ganzen Insel - Strand, Playa del Ingles, läuft man etwa 10 Minuten. Hier gab es feinsten schwarzen Sand, eine grandiose Felskulisse und kaum Leute - vor allem keine Liegen und Sonnenschirme, was wir als großen Pluspunkt empfunden haben! Baden konnten wir leider aufgrund der starken Brandung nicht; darauf muss man auf La Gomera jedoch immer gefasst sein. Die Orte La Playa und La Calera bieten kein besonderes Nachtleben; wir haben die Abende in der Bar Casa Maria verbracht, wo zweimal eine Live-Band das kleine Publikum mit Flamenco-Rhythmen begeistert hat. Für Spaziergänge sind die beide hübschen Orte jedoch absolut geeignet. Insgesamt empfanden wir die Lage des Hotels als perfekt; an der Strandpromenade entlang braucht man maximal eine halbe Stunde bis nach Vueltas, dem letzten Ortsteil, den man an der Küste entlang zu Fuß erreichen kann.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Die Dachterasse mit Pool ist eine Augenweide! Man kann vom Pool aus einen wundervollen Rundumblick genießen, auf den Ort, das Meer und die Berge - einfach traumhaft. Die Liegen waren ordentlich, die Palmen und der Holzboden komplettierten das schöne Ambiente. Leider hat uns der Wind einen Strich durch die Rechnung gemacht: Es war teilweise so stürmisch, dass das Personal die Schirme eingeklappt hat und wir uns in unsere Handtücher wickeln mussten, um nicht zu frieren. Auch Lesen wurde so ein Ding der Unmöglichkeit. Auf den Wind ist wohl auch zurückzuführen, dass das Pooldeck meistens schön leer war :) Ob der Wind saisonbedingt war oder immer auf dem Dach weht, können wir nicht beurteilen. Schade war außerdem, dass die Homepage des Hotels zwar mit hübschen Nachtaufnahmen des Pools wirbt, das Pooldeck aber nur bis 21:00 Uhr geföffnet hatte - so konnte man gerade noch die Sonne im Meer untergehen sehen und musste dann gehen. Von der stimmungsvollen Nachtbeleuchtung bekamen wir deshalb nichts mit.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Freunde |
| Dauer: | 1 Woche im Juni 2013 |
| Reisegrund: | Sonstige |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Anne |
| Alter: | 19-25 |
| Bewertungen: | 1 |


