Hotel Perla Tenerife

Solides Hotel mit solidem Service, schon etwas in die Jahre gekommen. Pool und Bar mehr oder weniger gelungen im kanarischen Stil. Kein großer Schnickschnack wie Handtuch-Schwäne, Marmorbad oder aufdringliches Personal. Zimmerservice ist korrekt. Zimmer und Bad sind sauber ohne Teppich- oder Gardinenmuff. Das Hotel liegt direkt an der Seite eines Barranco-Tals, mit tropischer Flora und wilden Hühnern und Hähnen, die früh morgens und den ganzen Tag über krähen. Wir fanden es urig und wild. Die Zimmer zum Barranco hin schauen also in die wunderbare Natur. Die Zimmer zur "Strasse" hin liegen eigentlich im "Keller" mit Sicht auf eine Mauer, mit einer Art Lichtschacht nach oben. Die Rezeption ist freundlich und hilfsbereit. Ich konnte sogar meinen Hotel-Voucher nochmal selbst ausdrucken, weil ich das zu Hause vergessen hatte. Niemand versucht einem etwas anzudrehen, was man nicht will. Im Gegenteil, und das war fast sympathisch: Der Kühlschrank im Zimmer war defekt, keinerlei Kühlung. Der Rezeptionist, ein "Guanche", wie er stolz behauptete, meinte das sei total normal so. Als ich nach Internet fragte, meinte er, das sei kostenpflichtig, und würde nicht gut funktionieren. Auf die Frage nach dem Safe, meinte er, der koste ebenfalls was und sei nicht notwendig... ;-) Im Hotel logieren vor allen Dingen Engländer, Deutsche und ein paar Spanier, hauptsächlich alte Menschen. Habe noch selten so viel Dicke an einem Ort gesehen. Das Essen (wir hatten Halbpension) ist passabel. Man findet immer was, was essbar und schmackhaft ist. Echte Eier, Joghurt, Früchte, Baguette zum Frühstück. Die Säfte sind zu süß und der Kaffee ist Instantpulver mit Wasser. Weiße Bohnen, gegrillte Tomaten, fetttriefender Speck und Würstchen sind wohl eher Engländers Geschmack. Dasselbe beim Abendessen: Fisch und Fleisch in unterschiedlicher Qualität. Immer ein Salatbuffet und frische Früchte, kanarische Bananen und Orangen. Mal echtes Fischfilet, mal übelste Fischstäbchen. Mal guter Braten, mal eigenartiger Cornet-Beef-Gulasch. Einmal wirklich klasse: Der kanarische Abend mit leckerem Kaninchen, hervorragendem Bacalhau, Ziegenkäse, und weiteren kanarischen Eigenheiten wie Gofio mit Honig und Kichererbseneintopf. Den meisten Gästen ist es aber offenbar eh egal, was sie essen. Sie türmen Fleisch und Fisch und Pommes in einem Teller auf und stopfen es in sich hinein. Und als Nachtisch fünf Stück eklig-süsser Torte... Nettes Detail: Eine Flasche Hauswein kostet 6 Euro und wenn man sie nicht leer trinkt, kann man sie mit der Zimmernummer gekennzeichnet für den nächsten Tag aufbewahren lassen. Wo gibt es das sonst noch? Und das Beste: Die Kellner und Kellnerinnen servieren mit Lachen und Lächeln und singen auch schon mal dazu.

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