- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das in einem nüchternen, aus den 1970er-Jahren stammenden Zweckbau untergebrachte "Palace" ist eines der wenigen in Berlin verbliebenen Privathotels und eine empfehlenswerte Adresse für Geschäftsleute, Messe/-Kongress-Teilnehmer und Städtereisende. Das elegant-klassische 280-Zimmer-Haus gehört zu den "Leading Hotels of the World". Lobby und Foyer vermitteln einen etwas altbackenen Eindruck, die schweren Plüschmöbel in eher dunklen Farben und das Dekor mögen konservativ geprägtem Publikum gefallen, ich selbst habe ein paar Farbtupfer vermißt, etwas mehr "Leichtigkeit und Frische" würde der Eingangshalle gut zu Gesicht stehen. Gleichwohl steigen hier Gäste aus aller Welt ab, während meines Aufenthaltes waren mehrheitlich Osteuropäer anzutreffen. Parkplätze gibt es in homöopathischer Dosis vor dem Eingang, der Concierge parkt jedoch Ihr Fahrzeug für knappe 30 €/Tag in der Parkgarage. Insgesamt kann ich das "Palace" für ein paar Tage durchaus empfehlen, das Preis-/Leistungsverhältnis ist stimmig und das Umfeld typisch berlinerisch umtriebig.
Die Unterkünfte befinden sich auf 8 Stockwerken und sind mit vier schnellen Aufzügen erreichbar. Ich bewohnte einen Business-De Luxe-Room, dieser hatte seine Jahre schon sichtlich auf dem Buckel und entsprach nicht ganz dem Standard eines Luxus-Hauses. Das Zimmer zeigte sich allerdings sehr geräumig, es besaß einen durchgehenden hellbraunen Teppich, ein Doppelbett mit halbwegs ordentlichen Matratzen, Sitzecke mit bereits stark angegriffenem, abgewetztem Sofa, Tischchen und Sessel, Schreibtisch mit Stuhl, High-Speed-Internetanschluß, Telefon, Safe und großem Flachbild-TV, verstellbare Klimaanlage, Heizung, einige schmale Schränke mit Minibar/Kühlschrank, diversen Kleiderbügeln, Hosenbügler, Bademänteln und Hausschuhen sowie ein großes, kippbares und ausreichend schallgedämmtes Fenster. Die vorherrschenden Farben waren braun und beige, das mittelbraune - und häßliche - Holzmobiliar stammte offenbar aus einer ganz anderen Zeit und sollte bald ersetzt werden. Das Bad hingegen war sehr gefällig ausgestattet, hatte eine große, bequeme Wanne, eine etwas enge, getrennte Duschkabine, komfortablen Waschtisch mit Spiegel, Kosmetikspiegel, Telefon, einigen Pflegeshampoos und Föhn, WC und diverse gute Hand-und Badetücher. Die Sauberkeit in beiden Räumlichkeiten war nicht zu beanstanden. Ergänzend sei noch erwähnt, daß die Zimmer seit einiger Zeit peu á peu renoviert werden, neu gestaltete Räume gibt es bereits in den obersten Stockwerken.
Das "Palace" verfügt mit dem "First floor" über ein mit einem Michelin-Stern gekröntes Restaurant, im Foyer über eine sehr gemütliche "American Bar" (Sam´s) mit der Möglichkeit zu speisen sowie im 2. Stock über das mit hellem, freundlichen Mobiliar ausgestattete, lichtdurchflutete "Bon dia", in dem zwischen 6.30 und 11.00 Uhr (Sonntag bis 14.00 Uhr) ein sehr gut sortiertes und auch optisch gefälliges Frühstücks-Buffet aufgebaut ist. Neben vielen kalten Gerichten gab es die für ein amerikanisches Breakfast auch üblichen Warmspeisen, in guter Erinnerung bleiben der überaus aufmerksame Service, die flinken Eierköche und - last but not least - die vorzügliche und wahrlich nicht in jedem Hotel erhältliche Pfirsich-Lassi.
Ich lernte eigentlich nur sehr zuvorkommende, freundliche und höfliche Mitarbeiter kennen, ganz kleine Ausnahmen bestätigten die Regel. Die Kundenorientierung ist hoch und es gibt keinen Wunsch, den man seinen Gästen nicht erfüllen möchte. An Services wird alles in einem "Leading Hotel of the World" Übliche vorgehalten, Geschäftsleute werden von einem Business-Center unterstützt. Fragwürdig schien mir lediglich die Tatsache, daß der Internetzugang nur in der Lobby kostenfrei ist und die Benutzung für Nicht-Leading Club-Mitglieder auf dem Zimmer zwischen 5,50 € (60 Minuten innerhalb 24 Stunden) und 12 € (Tag) verrechnet wird. Diese Regelung ist nicht mehr ganz zeitgemäß und sollte vielleicht einmal überdacht werden.
Das Hotel liegt perfekt im ehemaligen Zentrum Westberlins, direkt am Europa-Center und ein paar Schritte entfernt von der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, dem Eingang zum Kurfürstendamm oder dem Zoologischen Garten. Der Bahnhof Zoo - hier starten die S-Bahnen S 5, S 7 zum Hauptbahnhof oder in die Gegenrichtung Messegelände - ist nach knappen zehn Gehminuten erreicht. Im Grunde ist man also mitten im Geschehen, Shopper kommen genauso auf ihre Kosten (z.B. im nahen KaDeWe) wie Theater- oder Kinofreunde. An Restaurants/Cafés/Bars verschiedenster Couleur herrscht ebenfalls kein Mangel, ich persönlich esse gerne in der Gründerzeitvilla des "Literaturhauses" in der Fasanenstraße, einem wundervollen, fast verwunschenen Ort mitten in Berlin, an dem sich gerne auch prominente Intellektuelle treffen.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Von den Etagen mit einem separaten, "bademantelfreundlichen" Lift erreichbar, befindet sich in einem der Untergeschosse ein kleines, aber edles Spa mit Bar und Kabinen für unterschiedlichste Anwendungen wie Ayurveda, Massagen oder Gesichtsbehandlungen. Besonders attraktiv fand ich den relativ großen Hallenpool mit "Lust auf den Süden" machenden, mediterranen Wandmalereien. Das Wasser war auf ca. 28 Grad erwärmt und auf den sieben, acht Liegen konnte man sich gut ein paar Stunden auf die faule Haut legen. Nebenan liegt auch noch ein Fitness-Raum mit etlichen hochwertigen Geräten.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im März 2014 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Eberhard |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 550 |
Sehr geehrter Eberhard, herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns so ausführlich zu bewerten. Wir freuen uns über Ihr Lob und Ihre Anregungen und möchten auch erwähnen, dass wir Ihre Kritikpunkte sehr ernst nehmen und in den entsprechenden Abteilungen auswerten werden. Wir hoffen, Sie auch zu Ihrem nächsten Berlin-Besuch wieder bei uns im Haus begrüßen zu dürfen. Mit freundlichen Grüßen, Christian Schumann Stellvertretender Empfangschef