Hotel Neptun

Das Neptun ist wahrlich ein Hotel, das auffällt. Mit bester Lage an der Promenade, ein paar Schritte zum Strand und einen tollen Ausblick von allen Zimmern. Das Hotel schmückt sich mit 5 Sternen, was meiner Meinung nach übertrieben ist. Um die letzte Meile dahin zu gehen müsste der Service besser, vor allem aber persönlicher und engagierter sein. Das Hotel ist ein riesiger Durchlauferhitzer, durch das stetige Kommen und Gehen von Gästen ist die Atmosphäre sowohl in der Lobby wie auch beim Frühstück sehr unruhig und hektisch. Gesamthaft ist das Hotel für das, was es bietet doch sehr teuer. Obwohl empfehlenswert werden wir wohl nicht wiederkommen.

Unser Doppelzimmer in der obersten Etage war zwar nicht sehr gross, aber absolut gut und funktional eingerichtet. Das Bett war sehr bequem, es gab viel Stauraum in Schrank und Kommode, sowie auch eine Kapsel-Kaffeemaschine. Auch die Farbgebung des Zimmers war sehr angenehm. Das Badezimmer war ebenfalls eher klein, aber mit grosser Dusche – leider mit fixierter Brause - einem grossen Waschbecken mit viel Ablagefläche, und einem Tücherwärmer ausgestattet. Auch hier eine absolut clevere Anordnung. Das Schönste am Zimmer ist natürlich der Ausblick vom Balkon! Die Zimmerreinigung war schnell und tadellos, auf einen abendlichen Abdeckservice wurde verzichtet. Wer ihn wollte, konnte eine entsprechende Karte an die Türe hängen.

Die Bewertung des Frühstücks ist etwas durchzogen. Am ersten Morgen liessen wir uns nach links ins Restaurant Genusshafen leiten, wo das Buffet um einiges kleiner war und auch die Tische nicht schön gedeckt waren. Von da an gingen wir nur noch ins Dünenfein frühstücken, wo uns ein umfangreiches Buffet erwartete. Allerdings musste jeweils zuerst ein freier Tisch gefunden werden, was oft eher stressig war. Am Buffet gab es alles was man sich wünschen kann, allerdings war die Anordnung zum Teil etwas eigenartig. Wieso Müesli und Joghurt neben den Rollmöpsen platziert waren, hat sich mir nie richtig erschlossen. Die Käseauswahl war recht gross, aber leider so auf einem kleinen Brett zusammengepfercht, dass das Abschneiden schon fast eine Kunst war. Kaffee wurde in Kannen serviert, Eierspeisen und Kaffeespezialitäten konnten bestellt werden. Der Service war auffällig flink und aufmerksam. An einem Abend haben wir das Restaurant Weineck ausprobiert, das mir unter allen am besten gefallen hat. Sehr modern und ansprechend eingerichtet, mit grosser Vinothek und origineller Weinbar. Das Angebot war etwas beschränkt, das Essen aber sehr gut, in vernünftigen, sprich nicht zu grossen Portionen und mit ausgesprochen schmackhaftem Gemüse. Und dann der Broiler. Wenn schon Kult dann natürlich auch der Broiler. Der Raum ist sehr eng und klein, laut und es ist warm. Da immer besetzt muss man sich anmelden und erhält einen Piepser, wenn ein Platz frei wird. Das Hähnchen war gut und vor allem sehr saftig. Leider wurde es mit einem Berg Pommes und Krautsalat eher lieblos auf einen Teller gepampt. Schade, auch die Currymayonnaise war kein Highlight, ohne jegliche Schärfe und Pfiff. Um dem Broiler die volle Punktzahl zu geben, muss man wohl positive Jugenderinnerungen damit verbinden können. Besucht haben wir auch die Strandbar Düne 13, welche zum Neptun gehört. Diese ist leider ohne jeglichen Charme, mit sehr beschränktem Angebot. Der einzige anwesende Angestellte zog es vor zu telefonieren, als sich nach unseren Wünschen zu erkundigen. Hier würde mehr drin liegen.

Unser Start im Neptun ging leider voll in die Hose. Einen derart unkommunikativen und anonymen Check-in habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Der Herr sprach schlecht Deutsch, schob uns ohne Kommentar Schlüssel und gedruckte Informationen rüber und war nicht bereit, uns Auskunft über die Lage der Hotelrestaurants zu geben. Auch sonst absolut keine Erklärungen über Frühstück Wellness usw. Unsere Frage nach einem Stadtplan wurde verneint, obwohl es durchaus einen gab, wie wir später feststellten. Kurz: es war ein absolut unterirdischer Check-in. Auch mit dem Gepäck wurden wir alleine gelassen, und so suchten wir dann unseren Weg ins Zimmer. Später ging es mit der schlechten Erfahrung an der Hotelbar weiter. Als ich unsere Drinks mit der Zimmerkarte bezahlen wollte sprach mich der Barkeeper mit einem völlig anderen Namen an! Offenbar ist das System nicht in der Lage, den Zimmern auch die korrekten Bewohner zuzuordnen. Das war eine sehr beunruhigende Erfahrung. Am folgenden Tag informierte ich die Dame am Guest Relation Desk über die beiden Vorfälle. Sie bot mir an, mit der Geschäftsleitung zu sprechen. Als ich dies als übertrieben ablehnte, war für sie der Fall erledigt, wir haben nichts mehr von der Guest Relation gehört. Positiv aufgefallen sind die Portiers, die unser Auto in der Garage parkierten. Sie waren gut drauf, freundlich und zuverlässig.

Ob ein Hochhaus am Strand schön ist oder nicht, darüber kann man sich streiten. Wir haben das Neptun gewählt, weil wir dieses Kulthotel erleben wollten. Die Lage könnte nicht besser sein. Schnell am Strand, am Strom, am Bahnhof. Dafür gibt es die volle Punktzahl.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Neptun verfügt über einen sehr grossen und hellen Wellnessbereich mit Meerwasser-Pool, verschiedenen Saunen und Ruheräumen, der als Day Spa auch externen Gästen offen steht. Leider kein Aussenpool. Anwendungen haben wir keine in Anspruch genommen.