Hotel Na Forana

Nachdem ich über Jahre bereits mehrmals mit Alltours „die schönste Zeit des Jahres“ verbringen durfte, konnte ich meine Freundin vor einem halben Jahr schließlich davon überzeugen bei der Planung des ersten gemeinsamen Urlaubes auf Alltours zu vertrauen. Da ich bislang ausschließlich positive Erfahrungen mit der Buchung von 4-Sterne Hotels über Alltours hatte, sollten es auch diesmal nicht weniger sein. Im Katalog war schnell ein passendes Hotel der gehobenen Kategorie gefunden. Das „Na Forana“, ein erst kürzlich neu gebautes, modernes Hotel das sogar „All-Inclusive“ Leistungen anbietet. Die Auszeichnung „UNSER TIPP“ im Reisekatalog ließ Zweifel unsererseits erst gar nicht aufkommen, denn schließlich bekommen laut Alltourskatalog diese Auszeichnung lediglich Hotels, die „eine überdurchschnittliche Leistung“ erbringen. „Mit freundlicher Empfehlung von alltours“ ging es also Richtung Cala Ratjada zu einem Verwöhnurlaub a la „All-Inclusive“. Dass wir trotz des angepriesenen Frühbucherrabattes einen vergleichsweise hohen Preis zahlten war uns zu diesem Zeitpunkt fast egal, denn unsere Erwartungen an Komfort und Service schienen gedeckt. Im Hotel angekommen wandelte sich jedoch sehr schnell diese Erwartung zunächst in Hoffnung und letztlich in bittere Enttäuschung. Schon beim einchecken an der Hotelrezeption bekamen wir (ebenso wie die anderen Mitankömmlinge) die Unfreundlichkeit und Grimmigkeit der Hotelangestellten zu spüren. Keinerlei Begrüßung wie „willkommen in unserem Hotel“ etc., lediglich eine in gebrochenem Deutsch abgespulte allgemeine Einführung in die Abläufe des Hauses, die mit den genervt wirkenden Worten „alles verstanden?“ endete. Als wir dann an der Reihe waren und den Schlüssel für unser Hotelzimmer in Empfang nehmen wollten, wurde uns in gleichem Tonfall mitgeteilt, dass dies erst in 2 Stunden möglich sei, da das Zimmer erst noch gereinigt werden müsse. Obwohl zu diesem Zeitpunkt gut 10 Stunden Anreise mit Auto, Flugzeug, Bus und etlichen Wartezeiten zumeist in sengender Hitze hinter uns lagen, blieb uns nichts anderes übrig als die verbleibende Zeit abzubummeln. Als wir dann wenige Minuten vor dem Mittagessen endlich unser Zimmer (Nr. 2101) beziehen durften staunten wir nicht schlecht, wurde uns doch gesagt das Zimmer wurde gereinigt und sei nun bezugsfertig. Dem war in keinster Weise so! Das Bad war teilweise geputzt, wobei sich in der Badewanne eine riesige Sandlache vom Duschen des Vorbewohners befand. Ohne Reinigung unsererseits war also das langersehnte Duschen vor dem Mittagessen nicht möglich. Unser Vorhaben die Strapazen der Anreise durch einen kurzen Erholungsschlaf auszugleichen, wurde ebenfalls durchkreuzt. Beim aufschlagen der Bettdecke war ganz offensichtlich erkennbar, dass die (eigentlich) weißen Bettlaken ebenfalls aus der Nutzung des Vorbewohners stammten. Verdreckt und an einigen Stellen sogar mit kleinen Blutflecken versehen, wurden die Laken also lediglich stramm gezogen doch niemals ausgetauscht. Auch nach schriftlichem Hinweis auf das Problem wurden diese nicht getauscht. Abgesehen von den starken Verschmutzungen sind die Betten allgemein in diesem Hotel äußerst hart, harmonieren jedoch perfekt mit den sogenannten „Kopfkissen“, die durch eine nicht minder harte Schaumstoffrolle dargestellt werden. Beim Gang auf unsere Terrasse konnten wir uns an dem Anblick einer landestypischen, weißen Mauer erfreuen. Keinerlei Aussicht und zusätzlich die Lüftungsanlage der Hotelküche zwei Meter neben der Terasse! *lecker*! Aufgrund unserer Reisemüdigkeit beschlossen wir es trotzdem zu versuchen mit diesem „Zimmer“. Bis wir am nächsten Morgen in aller Frühe feststellen mussten, dass sich direkt seitlich vor unserer Zimmertür der Putzraum befindet. Unser erster Morgen im laut Alltourskatalog „Tophotel“ begann also unfreiwillig durch den Lärm der Putzfrauen, bereits um sechs Uhr morgens durch die Hellhörigkeit der Wände der Hotelzimmer. Nachdem wir dann am 2. Tag ein neues Zimmer (Nr. 1320) beziehen durften, besserte sich zumindest die Sauberkeit ein wenig, wenn auch die Bettlaken weiterhin verdreckt aufgezogen wurden. Auch dieses Zimmer in einem völlig anderen Gebäudeteil des Hotels wies nicht die angepriesene komfortable Ausstattung auf wie beschrieben. Diese anfänglichen Unstimmigkeiten wurden jedoch sehr schnell durch weitere Enttäuschungen abgelöst. Das Personal, im Besonderen das der Hotelbar, glänzte weder durch Höflichkeit noch durch gute Bedienung der Gäste während der gesamten zwei Wochen. Offiziell sind die Öffnungszeiten der Bar bis ein Uhr nachts. Es war jedoch der traurige Regelfall dass nach Ablauf der All-Inclusive Zeit (bis 23h) die Lichter auf der Terrasse einfach ausgeschaltet wurden, obwohl die Hälfte der Tische noch besetzt war. Der Wendepunkt ins noch Negativere kam zum Ende der ersten Woche, als beim Abendessen jedes Zimmer eine Bewertungskarte mit Bemerkungen über die Zufriedenheit des Hotels abgeben konnte. Da im Gespräch mit anderen Gästen herauskam, dass viele die fehlende Höflichkeit des Barpersonals bemängelten, ist anzunehmen dass der ansatzweise bemüht wirkende Chef sein Personal ermahnt hatte. Nur so konnten wir uns erklären, dass ab dem nächsten Abend alle Kellner und Barkeeper mit einem übertriebenen und herablassenden Grinsen, jedoch weiter mufflig, ihrer Arbeit nachgingen. Doch nun zu dem angepriesenen Sport- und Unterhaltungsprogramm. Wie bereits gesagt war ich bereits öfter in 4-Sterne Hotels mit Animation. Doch unter „geschulten Betreuern“ verstehe ich bei weitem etwas anderes. Waren es vor Jahren noch sechs sportliche und freundliche Animateure im Club Albatros auf Lanzarote (ebenfalls Alltours), so sind es im „Na Forana“ lediglich zwei (stark übergewichtige) Kinderanimateure und ein Sportanimateur der nur sehr gebrochen Deutsch redet. Das versprochene All-Inclusive Sport- & Fitnessprogramm sah wie folgt aus: Regelmäßiges Sportprogramm mit Sauna -> NEIN NIE, Jacuzzi -> NEIN (Wasser verdreckt und eiskalt im Keller des Hotels), Gymnastik -> NEIN NIE, Volleyball -> NEIN NIE, Beachvolleyball -> JA (jedoch nur einmal in zwei Wochen mit einem improvisierten Spielfeld auf steinigem Boden der Größe 2x3 Meter. Zudem ein kaputter, halbplatter Ball; geschlagen über ein selbstgehäkeltes „Netz“), Kajaks -> JA (einmal in zwei Wochen), Bogenschießen -> NEIN NIE, Bocciaa -> NEIN NIE, Darts und Tischtennis -> JA (wenn auch unregelmäßig) Der Hotelpool: Am ersten Urlaubstag sah das Wasser noch reinlich und klar aus. Ab dem dritten Tag zogen wir es vor, ans Meer zu gehen, da der Hotelpool total verdreckt war. Sand auf dem Boden, ein Ölfilm aus Sonnencreme und Haaren spiegelte sich auf der Wasseroberfläche. Zusammen mit anderen Hotelgästen mussten wir beobachten wie der Pool erst nach 6 !!! Tagen wieder gereinigt wurde. Ein solch unhygienischer Zustand allein ist bereits UNAKZEPTABEL, erst recht für ein 4-Sterne Hotel!!! Dieser unhygienische Zustand fand sich aber nicht bloß im Pool, sondern auch um den Pool herum wieder. Die viel zu wenigen (harten und meist unbequemen) Plastikliegen um den Pool herum waren ebenso verdreckt und wurden nur sehr selten abgewischt und von Sand und sonstigem Schmutz befreit. Um zwischenzeitlich den Zuständen innerhalb des Hotels zu entfliehen, beschlossen wir zwei Tagesausflüge bei Alltours zu buchen. Den ersten für Dienstag, 12.07.2005 nach Palma zur Stadtbesichtigung. Abfahrt für alle Fahrten ist generell immer 8.15 Uhr, 200 Meter vom Hotel entfernt. Erstes Problem hierbei: Der Speisesaal öffnet zum Frühstück erst jeden morgen um 8.00 Uhr. Auf Anfrage unsererseits, ein Lunchpaket für diesen Tag zu erhalten, wurden wir abwinkend darauf vertröstet, dass für Tagesausflügler das Frühstück bereits um 7.45 h beginnen darf. Uns blieben also jedes mal lediglich höchstens zwanzig Minuten um zu frühstücken und zur Bushaltestelle zu laufen. Und dies ohne noch mal aufs Zimmer zu können aus zeitlichen Gründen. In den bisherigen Hotels war es nie auch nur die Frage, ob es die Möglichkeit auf ein Essenspaket gab. Es wurde uns immer vom Hotel aus sogar angeboten – egal ob Halbpension oder All-Inclusive. Während des Ausfluges mussten wir die Erfahrung machen, dass ALLE anderen Mitreisenden aus anderen Hotels solche Lunchpakete hatten, sowohl All-Inclusive als auch Halbpensionsgäste. Die Folge für uns: Halbverhungert mussten wir für unverschämt teure Preise bei jedem Halt, besonders dem Mittagsstopp, Essbares kaufen, während andere Hotels mit Obst, Brötchen, Trinkflaschen gefüllte Pakete ihren Gästen mitgaben. Dadurch entstanden für uns etliche Zusatzkosten. Doch diese Erfahrung wurde uns nur auf dem zweiten Ausflug am 15.07.2005 vergönnt. Die erste Fahrt fand erst gar nicht statt. Von 8.10 Uhr bis 9.30 Uhr standen wir einsam und verlassen an der Bushaltestelle und warteten vergebens auf den Bus. Zwischenzeitlich kam gegen 8.30 Uhr ein Alltours-Bus vorbei, der einige Wartende einlud und uns mit den Worten vertröstete: „Der Palma Bus kommt gleich!“ Der absolute Schwachsinn, wenn man bedenkt dass dieser Reiseleiter uns eigentlich hätte mitnehmen sollen wie sich später rausstellte. Nach anderthalb Stunden Wartezeit beschlossen wir also ins Hotel zurück zu gehen, um uns am Nachmittag bei der Alltours-Reiseleiterin zu beschweren. Diese warf uns dann auch noch unverschämterweise vor, zu spät gekommen zu sein und das 25 Leute aus diesem Hotel am heutigen Tag in Palma Stadt wären. Dabei standen bei uns an der Bushaltestelle lediglich 8-10 Mitreisende, die auch noch eine andere Tour gebucht hatten. Gnädigerweise bekamen wir dann nach drei Tagen unseren Preis in Höhe von 44 € zurückerstattet. Zusammenfassend muss ich leider festhalten, war dieser Urlaub mehr als nur eine Enttäuschung. Es war ebenso ein Ärgernis! Denn wenn zwei angehende Studenten ohne festes Einkommen insgesamt 1992,- € (fast 4000,- DM) aufbringen um einen schönen ersten gemeinsamen Urlaub zu erleben, kann man dies auch erwarten von einem so renommierten Reiseveranstalter wie Alltours. Die Anpreisung „Unser Tipp“ im Katalog ist in keinster Weise nachzuvollziehen und schlichtweg irreführend. Als langjähriger Alltourskunde, der schon mit seinen Eltern ausschließlich auf Alltours vertraute, war diese Enttäuschung eine sehr kostspielige Erfahrung.

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