Hotel Muchele

Familiär geführtes, überschaubar großes (d.h. eher mittelgroßes) Hotel (45 Zimmer) bestehend aus zwei Gebäudeteilen. Der Teil, in dem unser Zimmer (Verandasuite, Zi. 202) lag, ist im März 2015 fertig gebaut worden. Tip-Top-gepflegtes Haus, in perfektem Zustand (angesichts des Baujahres zunächst auch kein Wunder), kostenfreies und recht schnelles WLAN (nahezu auf dem gesamten Hotelgelände verfügbar, in manchen Bereichen des Gartens schwaches Signal - aber: so what...). Angenehme Gästestruktur, höfliche, zurückhaltende Hotelgäste, geschätzter Altersschnitt: 50 Jahre (+/-) vorwiegend aus Süddeutschland, Österreich, Schweiz und Italien Das Muchele ist sicherlich nicht ganz billig. Wir finden aber, dass es seinen Preis wert ist. Wir haben uns echt wohl gefühlt und kommen sehr gerne wieder. Vom Hotel aus sind Meran und Bozen gut zu erreichen - beides war für uns keine Option, denn wir wollten gerade nicht das städtische Flair haben sondern suchten die Ruhe und Erholung. Also sind wir in Vöran gewandert und mehrfach über Hafling nach Meran2000 gefahren und dort gewandert. Atemberaubende Blicke und wunderschöne Wanderungen waren der Lohn. Das Wetter war Ende August auch sehr gut, nicht zu heiß, auch mal wolkige Phasen, aber im Großen und Ganzen stabil (gut).

Wir hatten eine Verandasuite - ca. 35 qm groß, großer Kleiderschrank, offener Bad-Bereich mit großer ebenerdiger Dusche, großem Waschtisch und abgetrenntem und abschließbarem WC-Bereich inkl. Bidet. Der Wohnbereich wird von dem riesigen Bett mit sehr großer Matratze dominiert. Die Matratze war für mich perfekt. Ich habe mich insoweit wie zu Hause gefühlt und konnte super darauf liegen. Das Zimmer ist nach Westen ausgerichtet und hat deshalb die volle Nachmittags-/Abendsonne. Die eigene Veranda mit Stuhl und Liegefläche ist sehr schön, wurde von uns aber nur wenig genutzt, weil wir viel unterwegs waren. Im Zimmer ist ein Wasserkocher mit Teebeuteln enthalten, eine Minibar, die vernünftig gefüllt ist. Angenehm war die Klimatisierung - es zog nicht, aber das Zimmer war immer so temperiert, wie wir das haben wollten.

Wir hatten das Glück, während der 9 Tage Aufenthalt 8 x draußen auf der Terrasse frühstücken und zu Abend essen zu können. Das Frühstücksbuffet ist gut, hier hätten wir uns vielleicht noch mehr landestypische Wurstwaren gewünscht, davon abgesehen: es war aber immer alles da, was wir zum Frühstück haben wollten, Müsli, Käse, Wurst, Marmelade, Eier (die kann man sich sogar selbst kochen, dafür liegen mehrere Stoppuhren bereit und man hängt sich die rohen Eier in kleinen Körben in das kochende Wasser - perfekt!). Sehr nett fanden wir die Kaffeespezialist des Hauses, den Kuntrawant, der am Tisch frisch aufgebrüht wurde. Morgens wählt man auch das Abendessen aus, zumindest Vorspeise, Hauptgang und Nachspeise. Es gibt abends ein 5- oder 6-Gang-Menü, zu dem wir nur sagen können: Genial. Die Speisen sind alle frisch, leicht, schmackhaft, richtig temperiert, toll ausgewählt in ihrer Menüfolge. Ich kann Martina und ihrem Team nur wünschen, dass diese Küchenmannschaft dem Muchele noch lange erhalten bleibt. Die Atmosphäre beim Abendessen ist sehr stilvoll bleibt dabei aber entspannt. Das Muchele ist ein "Weinhotel" - und das merkt man. Es sei jedem die Teilnahme an der Weinverkostung (gegen Entgelt) empfohlen, die "Senior"Chef Hansjörg Ganthaler im hauseigenen Wein"Keller" anbietet (Strickjacke nicht vergessen ;-)). Ich bin bislang nur bedingt an italienische Weine herangegangen - meine Meinung hat sich nach dem Urlaub grundlegend geändert. Einfach ausprobieren - Martina und Priska haben viel Ahnung von Weinen und können gute Empfehlungen abgeben.

Der Empfang im Hotel war ausgesprochen herzlich. Wir wurden von Judith und Martina (eine der drei charmanten Töchter der Familie Ganthaler) in Empfang genommen und mit Handschlag begrüßt, als sei man Stammgast (was wir noch nicht sind - aber was nicht ist, kann ja noch werden ;-)). Sehr wohltuend. Das Serviceteam ist toll, junge, engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zügig arbeiten, sich sehr um das Wohl der Gäste bemühen und immer ansprechbar sind dabei aber im Hintergrund bleiben. Man hat das Gefühl, in solchen Bewertungen der Leistung des Teams nicht gerecht zu werden - aber an dieser Stelle sei gesagt: Ihr wart echt klasse. Das gilt übrigens auch für den Zimmerservice - Ivana hat das Zimmer super gereinigt, flott und gründlich.

Das Hotel liegt in Burgstall (Stadtteil von Lana, das wiederum Vorort von Meran ist) an der Ortsdurchgangsstraße, leicht oberhalb derselben. Anbindung zur MeBo (Verbindungsschnellstraße Meran - Bozen), ca. 1 km entfernt. Bushaltestelle direkt vorm Hotel. Die Ortsdurchgangsstraße hat uns zunächst etwas irritiert, da auf ihr durchaus wahrnehmbarer Verkehr läuft. Allerdings haben wir diesen tagsüber (wenn wir mal nicht wandern waren sondern den Garten genutzt haben) dann nicht mehr wahrgenommen und abends ist die Straße ruhig, so dass man auch bei geöffneten Fenstern ruhig schlafen kann (mit geschlossenen Fenstern ist es sowieso komplett still im Zimmer). Direkt hinter dem Hotel beginnen die das Etschtal begrenzenden Berge (eine Fahrt mit der Sesselbahn nach Vöran und anschließender Wanderung dort oben lohnt sich unbedingt).

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Der Wellness-/Poolbereich ist einfach schön. Der Pool ist ab 7 Uhr morgens geöffnet und man kann 13 Meter von innen nach draußen schwimmen. Der Saunabereich ist auch wunderbar, mit 3 verschiedenen Saunen und einem eher kleinen Ruheraum (4 Liegebetten, 1 Kuschelecke und 2 "Hängeliegen"). Alles in top-gepflegtem Zustand. Der Kosmetik-/Massagebereich ist zweckmäßig und schön gestaltet - die Sportmassagen bei Helene sind ein Gedicht. Im Gartenbereich (zwei Teilbereiche (einer direkt am Pool, der andere etwas davon abgetrennt) stehen ausreichend viele Liegen, Sonnen"Inseln", Sonnenschirme und Beistelltische, die alle in sehr gutem Zustand sind. Angst vor Glasscherben im Rasen muss man nicht haben - es ist absolutes Glasverbot auf dem Rasen. Finden wir gut! Jeden Donnerstag Abend veranstaltet das Muchele eine Disco auf der Terrasse - wie uns gesagt wurde ist das seit etwa 20 Jahren eine Institution in der Region. In der Tat war gg. 21 Uhr der Barbereich/die Terrasse gerammelt voll mit gut aussehenden, gut gekleideten und entspannten Menschen zwischen 25 und 60, die wohl aus halb Norditalien zum Muchele kommen. Es gibt wirklich was zu sehen... Die Musikauswahl von DJ Hansjörg (wie gesagt: "Senior"Chef des Muchele) war klasse und die Tanzfläche war immer voll. Punkt 24 Uhr ist Feierabend und die direkt über der Tanzfläche liegenden Zimmer versinken wieder (so peu à peu) in himmlischer Ruhe.