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Inge (51-55)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Mai 2008 • 2 Wochen • Strand
Trotz Schwächen im Detail ein schöner Urlaub
4,8 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Das Marabout ist mittelgroß, etwas älter und hat eine ausgedehnte Poollandschaft samt Snackbar, einen eigenen Strand samt Strandbar, einen Souvenirshop, eine Bar mit Terrasse und ein Restaurant, in dem die mitgebuchten Mahlzeiten eingenommen werden. Eine weitere Poolbar war noch nicht geöffnet, ebenso die hauseigene Disco. In der Lobby fällt die schöne Decke aus Intarsienholz auf, vielleicht nicht echt, aber sehr schön. Leider war die Klimaanlage in den Zimmern und vor allem im Restaurant noch nicht in Betrieb und wurde dort erst nach massiven Beschwerden zur Essenszeit eingeschaltet. Essengehen: An den Strand, nach links gehen, etwa nach 5-10 Minuten Fußweg am Wasser entlang kommt linkerhand eine kleine Imbißbude (mit deutscher + tunesischer Flagge). Da kann man sich für sehr faires Geld richtig sattessen, alles ist superlecker, und Strandliegen gibts gratis dazu. Fast nur Stammkundschaft, der Wirt hatte früher eine deutsche Frau, die die Rezepte der Speisen eingebracht hat. Disco: Fragt die Leute mal nach "La Grotta", zu Fuß etwa 10 Minuten. Großdisco mit origineller Einrichtung. Größtenteils Musik aus den 80ern. Ausflüge: Fast alle Leute, die in der Gastronomie arbeiten, verdienen sich etwas dazu, indem sie mit Touristen Ausflüge machen. Das hat den Vorteil, daß man die Zeit, die Strecke und die Dauer selbst bestimmen kann. Die Bustouren der Reiseunternehmen beginnen fast immer sehr früh morgens, auf den Verlauf hat man keinen Einfluß. Kostenmäßig ist ein Privatausflug gar nicht so viel teurer. Und die Reiseführer kennen sich garantiert aus. Man sieht auch mal Dinge abseits des Massentourismus. Tunesien ist ein interessantes Land, man sollte die Urlaubszeit ruhig nutzen, es zu erkunden, auch ohne Streß und Hektik. Einkaufen: Tunesien ist nicht zu Unrecht bekannt für die Lederverarbeitung. Sprecht den Mann an, der den Souvenirshop im Marabout leitet; er hat Kontakt zu einer Lederfabrik, wo man sich sehr schicke Tachen, Jacken, Mäntel etc nach Maß fertigen lassen kann ; eine aufwändig gearbeitete Lederjacke kostet etwa 150 Euro, es gibt dort ausnahmsweise nur Festpreise. Ansonsten muß man immer handeln. In der Medina (Innenstadt-Markt, die Mutter aller Shopping-Meilen) werden Waren immer zuerst zu überhöhten Preisen angeboten. Dann bietet der Interessent etwa ein Viertel davon. Man einigt sich meist auf etwa zwei Drittel bis die Hälfte des ursprünglichen Preises. Wenn man von den Verkäufern angesprochen wird, einfach freundlich-bestzimmt weitergehen - wer positiv reagiert, stehenbleibt und Ware betrachtet, oder gar den Laden betritt, hat es schwer, ohne Kauf davonzukommen. Einheimische werden von ihresgleichen in den Hotels und Discos nicht gern gesehen; man will wohl Eifersuchtsszenen vermeiden, und die Preise sind zwar für uns sehr günstig, für Tunesier aber schier unerschwinglich. Ein Bier in der Disco kostet meist 4, 5 Dinar, das sind etwa 2, 50 Euro. Ein tunesischer Arbeitnehmer im Tourismus verdient oft nur 500 Dinar im Monat, bisweilen noch weniger. Deshalb können die Leute nicht so viel "verzehren" und werden nur ungern toleriert. Ausnahme: La Grotte, teilweise auch die Bar des Marabout.


Zimmer
  • Gut
  • Ich hatte ein DZ zur Alleinbenutzung, dadurch ausreichend Platz. Die Zimmer sind geräumig und ansprechend-zweckmäßig eingerichtet. Der Stauraum im Schrank ist sehr reichlich. Ich hatte schon praktisch für zwei Leute Klamotten dabei, und der Schrank war nicht mal annähernd voll. Das Bad ist groß und hell. Ein Manko - im Zimmer nebenan pustete das Gebläöse der Klimaanlage nur brühheiße Luft in den Raum, was sich auch nicht regulieren ließ. Fast alle Versuche des Personals, das zu reparieren, waren ergebnislos. Die Kühlung der Zimmer wird erst im Juni eingeschaltet - war auch OK, denn nachts ist es im Mai noch kühl, man kann gut durchlüften und tagsüber die Fenster schließen.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Im Restaurant war durch die vielen Gäste aus Osteuropa (und besonders aus Russland) natürlich die normale Routine durcheinandergeraten, denn diese Leute fallen über jedes Buffet her wie Heuschrecken und bunkern erstmal ganze Berge von Lebensmitteln, Vor-, Haupt und Nachspeisen - alles auf einmal, auch wenn sie gar nicht so viel essen können. Daraufhin war das Buffet abends natürlich schon nach 20-30 Minuten komplett geplündert, und es wurden nicht alle Sachen immer gleich nachgefüllt. Ab etwa 20 Uhr war so gut wie nix mehr da, obwohl es theoretisch von 19 bis 21 Uhr Abendessen gibt. Dazu kommt, daß das Buffet aus 3 Theken besteht, die dicht zusammenstehen, so daß die Ströme der Essenfasser sich gegenseittig im Weg stehen. Das Essen selbst war vielfältig und schmackhaft, wenn auch kaum tunesiche Spezialitäten angeboten wurden. Tipp: Am Ende der Theken gibt leckere Nudeln, die dirket vor den Augen der Gäste zubereitet werden. Morgens war die Lage entspannter, es wurde auch alles immer nachgefüllt. Leider wurde nach anderthalb Wochen die Nescafe-Maschine abgebaut, aber es gibt natürlich "richtigen" Kaffee aus dem Warmhaltebottich, sowie Tee, Brötche, Brot, Müsli, Gemüse, Käse, Eier in wechselnder Form, Saft (bzw. etwas Ähnliches - sehr süß), Marmelade aus Datteln und Feigen (sehr lecker). Alles, was man so braucht. Die Gäste aus Osteuropa scheinen morgens noch keinen richtigen Beutetrieb zu entwickeln, sie schubsen und drängeln viel weniger und essen für ihre Verhältnisse auch wenig. Ein Riesenmanko ist die mangelnde Hygiene an den Esstischen. Benutzte Tischdecken wurden nicht gesäubert, man mußte sich an krümelige, verschmutzte Tische setzen. Oder auf die mühsame Suche nach einem etwas weniger schmuddligen Platz gehen - oder ganz verzichten. Nach etwa einer Woche ging das Personal dazu über, die Tischdecken wenigstens zu wenden. Klar hatten sie Hektik und Stress, und sie werden auch nur ihren Anweisungen folgen. Aber ein bißchen enttäuschend ist es doch, daß man als Gast so wenig gilt, daß einem so etwas zugemutet wird. In arabischen Restaurants habe ich das sonst nie erlebt. Was die Snackbars betrifft - am Pool und am Strand: Dort gibt es leckere kleine Speisen, z. B. Pizza, Sandwiches oder - besonders empfehlenswert - opulente Früchteteller. Der Service war freundlich und aufmerksam, wobei die Besatzung der Strandbar auch für die Vergabe der Badeliegen am Strand zuständig ist (2 Dinar pro Liege). In der Bar - inklusive Lobby - wurden nur kleine, raffinierte Snacks serviert, aber ein riesiges Repertoire an Getränken. Empfehlung: Boucha, der einheimische Feigenschnaps, schmeckt etwa wie Grappa. Zu einer Getränkebestellung erhält man meistens einen Teller kleiner Häppchen, Erdnüsse z. B. oder auch mal Gemüseschnitze oder Gebäck. Wer also beim Abendessen nix abgekriegt hat, kann sich wenigstens etwas entschädigen. Der Service ist schnell und freundlich. Man muß sich also daran gewöhnen, beim Abendessen recht pünktlich zu sein, wenn man HP oder gar AI gebucht hat -oder eben auswärts essen. Die "Zweite Schicht" der Essensgäste


    Service
  • Gut
  • Im gegensatz zu anderen Reisenden, die offenbar unfreundlich behandelt wurden, habe ich eigentlich gute Erfahrungen gemacht. In Tunesien ist ein Hotel eine abgeschottete, bewachte Anlage; ungebetene Gäste werden abgewiesen, auch ist es verboten, z. B.Getränke von draußen ins Zimmer mitzubringen. Wahrscheinlich hatten sie keine Lust auf versiffte Zimmereinrichtungen... Man wird also recht barsch angehalten. Wenn man einen Kühlschrank mietet und den Beleg vorzeigt, darf man aber mitnehmen, was man will. Die Leute waren zumindest meiner Freundin und mir gegenüber immer höflich, freundlich, zuvorkommend. In anderen "Etablissements" ist das nicht immer der Fall. Fast alle können Deutsch, auch z. B. die Reinigungsfrauen. Besonders lobenswert waren die Animateure - ein eingespieltes Team, das den ganzen Tag über diverse Kinder- und Erwachsenenprogramme und abends täglich wechselnde Bühnenshows veranstaltete.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Direkt am Strand, man muß nur durch die Poollandschaft. In die Innenstadt mit dem Taxi etwa 5-10 Minuten, Taxis stehen immer vor dem Tor. In direkter Nähe gibt es kleine Läden, wo man preiswerte Souvenirs, recht hübschen Modeschmuck, Kosmetik und anderen "Klüngelkram" kaufen kann. Aber auch Getränke (alkoholfrei - zum Verkauf von Alkohol braucht man dort eine Extralizenz!) und Zigaretten. Über die Straße gehts zur nächsten großen Disco, weitere schließen sich rechterhand nach etwa 5 Minuten Fußmarsch an (Im Hotel ElMarhaba). Wenn man nach links geht, kommt man zum "WesternSaloon" - eine reine Russendisco mit eisiger Klimaanlage und lustlosem bis ruppigem Personal. Das Ambiente erinnert eher an einen Kartoffelkeller, aber die Musik war bisweilen ganz gut, und in der HappyHour von 21-24 Uhr kriegt man 2 Getränke für eins. Noch etwas weiter kommt ein Shopping-Center mit etwas eleganteren Geschäften. Nach El Kantaoui kommt man in etwa 10 Minuten mit dem Taxi. Preise sollte man in Tunesien immer verhandeln, auch fürs Taxi. 6-7 Dinar bis Kantaoui ist ein ordentlicher Preis, wir sind auch für 5 Dinar gefahren worden - allerdings sehr halsbrecherisch. Direkt nebenan, von unseren Zimmern, befand sich eine riesige Baustelle, laut und störend; aber die Alternative wären Zimmer zum Pool hin gewesen, wo es bisweilen noch lauter zugeht. Für die Baustelle kann das Hotel natürlich nichts.


    Aktivitäten
  • Sehr gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Sport interessiert mich nicht, ich habe aber mitbekommen, daß welcher angeboten wurde, und manchmal auch Leute beim Beachvolleyball gesehen. Abends gibt es nach der "Mini-Disco" für die Kids täglich wechselnde Shows, teilweise werden auch Gäste einbezogen. Am Lustigsten war die Wahl der "Mister Marabout". Die Shows finden normalerweise auf der großen Terrasse statt, bei Wind oder schlechtem Wetter wurden sie kurzerhand in die Bar verlegt.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:2 Wochen im Mai 2008
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Inge
    Alter:51-55
    Bewertungen:4